Büne Hubers Fussballbashing

Inzwischen haben wir alle das Video gesehen. Sogar Kubi hat es gesehen, obwohl er Büne Huber nicht zu kennen scheint, was für ihn peinlich genug ist.

Zuerst sollte man wissen, dass Büne gerne solche Sprüche fabriziert. Da ist ihm die Political Correctness ebenso egal wie die faktische Korrektheit. Das kann bei den Konzerten sehr lustig sein. Hier scheint er nun einige etwas auf dem falschen Fuss erwischt zu haben. Aber egal: Unter dem Strich hat er doch einfach recht. Auch wenn Fussball ein sehr körperbetonter Sport ist, so sind die vielen Schwalben und überflüssigen «Verletzungspausen» einfach nur peinlich.

Ich habe mir schon oft die Regeln des Rugby gewünscht, wenn es um eben diese Verletzungspausen geht. Liegt ein Spieler auf dem Feld und kann nicht mehr weiterkicken, kommt das Medical Team auf den Platz. Doch im Unterschied zum Tschutten wird beim Rugby der Spielfluss deswegen nicht angehalten, es wird einfach weitergespielt. Für Schwalben sollte es die Möglichkeit geben, dass ein Videoschiedsrichter die Zeitlupen anschauen kann. So könnte man Schauspieler schnell entlarven und bestrafen. Ob man nun wie Cristiano Ronaldo zum Freistoss anläuft oder sich die Arme mit Tinte bearbeiten lässt… das ist mir ziemlich egal. Und ich vermute stark: Büne auch.

 

Ach ja, wer Büne Huber noch immer nicht kennt, kann sich ja dieses Video anschauen…

…immer noch nicht? Dann doch sicher dieses hier:

5 jahre fan an der linie

am 24. september 2006 war ich zum ersten mal für den fc luzern mit der kamera an linie. es war schon speziell, so nahe am spielgeschehen zu sein. ich war hautnah dabei, hatte eine andere sicht als die meisten zuschauer und sah so meine eigene version eines spiels. heute, fast fünf jahre später, habe ich von offizieller seite erfahren, dass man im bereich fotografie auf eine professionelle fotoagentur umsteigen wolle. ich kann nicht sagen, dass mich dieser entscheid kalt lässt, aber er ist natürlich nachvollziehbar. mit dem umzug ins neue stadion will sich der fc luzern professionalisieren. ich habe in den jahren als «hoffotograf» ein paar neue stadien (bern, basel, genf, neuchâtel, st.gallen, zürich) erlebt und kann sagen, diese entwicklung ist nicht nur gut. mit der professionelleren handhabung verschiedenster dinge geht viel von der atmosphäre verloren. bleibt zu hoffen, dass der fcl eben der fcl bleibt.

es war mein ziel – traum wäre wohl ein gar grosses wort – als offizieller fotograf ins neue stadion miteinzuziehen. gerne hätte ich noch wenigstens eine saison angehängt. das wird nun nicht gehen. vielleicht werde ich mich für einzelne spiele akkreditieren, aber die bilder würden dann nur auf meiner page und nicht mehr in den offiziellen medien des fc luzern auftauchen.

wie man an diesen beiden bildern sieht, hat sich die qualität meiner bilder ein wenig gewandelt. das obere stammt vom allerersten spiel und zeigt jean-michel tchouga in thun. das zweite entstand im letzten spiel der abgelaufenen saison 2010/2011 in basel. natürlich hat sich auch mein equipment ein wenig geändert: begonnen habe ich ja mit einer canon 350d und einem «touristenzoom» 70 – 300mm. wer weiss, vielleicht kann ich die angeschaffte ausrüstung eines tages wieder offiziell für den fc luzern einsetzen.

denn was sich nicht geändert hat, auch nach diesem entscheid des clubs, ist die leidenschaft für den fussball, das knipsen und den fc luzern.

es waren fantastische fünf jahre. merci an brendon tomasson, stefan bucher, sabine haidan und daniel frank. vielen dank, fc luzern!

fussball ist kompliziert

[…] Dieser Spielstand blockierte das Geschehen, die Luzerner hatten nach dem Trainerwechsel von Rolf Fringer zu Christian Brand individuellen Biss, YB überzeugt durch eine kompakte Spielfigur, wirkte homogen, kann aber nicht vertuschen, dass das individuell Kreative zurzeit keine Qualität ist, die den Unterschied herbeiführen kann. […]
bernard brunner in der nzz am sonntag im matchbericht zum spiel fc luzern – bsc young boys. und da sage noch einer, fussball sei eine simple sportart. 😉

euro-qualifikationsgruppe

die schweiz trifft in der qualifikation für die euro 2012 in polen und der ukraine auf montengro, wales, bulgarien und england. das spiel gegen montenegro wird sicher spannend, im speziellen auch für elsad zverotic, der bei luzern und eben auch in der montenegrinischen nationalelf kickt. gegen wales sollten zwei siege drin sein, gegen bulgarien mindestens einer. natürlich sind die beiden england-spiele die highlights dieser qualifikation. unter normalen umständen hat die schweizer nati gegen die engländer allerdings höchstens die chance auf ein unentschieden auf heimischem boden. somit wird es wohl auf eine barrage gegen einen anderen gruppenzweiten hinauslaufen.

pyro – gut oder böse?


st.gallen-fans zünden fackeln im gersag stadion

pyro im fussball. verteufelt, allerdings erst seit wenigen jahren. gerne werden die zündenden fans als kriminelle abgestempelt und direkt mit denjenigen verbunden, die nach den spielen dreinschlagen. das fernsehen hat die aufgabe, möglichst keine bilder von den fackeln zu zeigen.


österreichische ski-fans zünden fackeln in schladming

pyro im skisport. gelobt, als stimmungsmittel verstanden. das gleiche gilt auch für die skispring-events. beim gestrigen nachtslalom von schladming standen fast 50’000 zuschauer an der strecke und es wurden locker 30 solche fackeln inmitten der fans gezündet. das fernsehen zoomt auf die fackeln und verwendet sie auch gerne als pittoresken hintergrund für die fahrten der führenden slalomfahrer. verhaftungen soll es keine gegeben haben, videoüberwachungen gibt es ebenfalls nicht und ich glaube, auch ein fanpass ist nicht geplant. komisch, hm? 😉

jeder ein fussballexperte mit totogoal

[Trigami-Anzeige]

früher habe ich relativ intensiv sporttipp gespielt, das ist auch der grund dafür, dass ich diesen trigami-auftrag angenommen habe. wer schon mal in einer runde ehemaliger oder noch aktiver hobby-kicker sass weiss, jeder ist ein experte. jeder wusste schon vorher wie dieses oder jenes spiel ausgehen würde. nun, spätestens mit dem neuesten produkt von swisslos, das sich totogoal nennt, kann man seine fähigkeiten als fussballexperte beweisen.

tippen kann man nicht nur am kiosk, sondern auch bequem vom bürostuhl aus. nachdem man auf totogoal.ch einen account erstellt hat, gilt es, jeweils den ausgang von dreizehn partien zu tippen. wie immer bei toto-spielen steht die 1 für einen heimsieg, das x für ein unentschieden und die 2 für einen sieg des gastes. dazu wird für ein ausgewähltes spiel ein resultattipp gefordert. ein kompletter tipp kostet 3.- franken. na, immer noch überzeugt, besser als jeder tv-experte zu tippen? wenn nicht, bietet totogoal eine gute alternative. per sogenanntem quick-tipp kann man sich den expertenmeinungen anschliessen. wer also lieber gress und co. vertraut oder schlicht keine ahnung von fussball hat und trotzdem spielen möchte, ist damit sicher gut bedient. der preis dafür ist übrigens derselbe.

von der trigiami-kampagne für totogoal erhalte ich zwei gutscheine, die ich an freunde weitergeben kann. so einfach möchte ich das den betreffenden aber nicht machen. also gibt es ein kleines quiz, das locker mit google lösbar sein sollte. drei fragen: 1. in welchem jahr stieg der fc luzern ab und gewann gleichzeitig den schweizer cup? 2. gegen welches team verlor der fc bayern münchen in letzter minute einen champions league finale, dessen schlussphase seither als legendär gilt? 3. welcher gegenspieler wurde bei der letzten cupfinalteilnahme des fc luzern so gefoult, dass das ausgeglichene spiel kurz vor schluss durch einen penalty entschieden wurde?

na, wer von euch ist ein fussballexperte? die fragen könnt ihr per kontaktformular beantworten.

andrej arshavin und die frauen

mein russisch ist ja leider nicht so gut. sonst würde ich nämlich andrej arshavins buch 555 fragen und antworten über frauen, geld, politik und fussball gleich mal hier bestellen. so bleibt mir jetzt halt nichts anderes übrig, als ein deutsches zitat aus ebendiesem buch zu präsentieren, das meine sympathie für den grossartigen russischen fussbaler nicht eben nährt.

ich würde es verbieten, dass frauen auto fahren, und ihre führerscheine einziehen. darüber würde ich nicht zweimal nachdenken.

gelesen in autobild 7/2009

hardmans world: fussballfans schuld an hohen kickerlöhnen

hardman rettet meinen verregneten sonntag endgültig. sein post über die löhne beim fc basel hat mich zum lachen gebracht. er listet die gehälter von christian gross (1,4 millionen) herunter bis zum jungen talent valentin stocker (200’000) und hat eine erklärung, weshalb im fussball solche seiner meinung nach übertriebenen saläre bezahlt werden.

Ich bin ja auf den Standpunkt, dass sämtliche Gelder über 30’000 CHF pro Jahr zuviel für die Leistung eines Fussballspielers ist. Doch es handelt sich nicht um ein Marktversagen, das solche Preise zulässt. Der Fehler ist viel mehr beim Fan zu suchen, der getrieben von Emotionen zu grössten Irrationalitäten neigt und entsprechende Löhne von Fussballspielern zulässt. Der zahlende Fussballfan ist schuld.

in einem punkt hast Du recht, hardman, der markt versagt hier nicht. im gegenteil. nicht zuletzt aufgrund mangelnder regulierung kann jener verein die besten spieler anwerben, der am meisten für sie zu zahlen bereit ist. angebot und nachfrage at its best würde ich sagen. ohne diese enormen zahlen zu rechtfertigen würde ich sagen, dass hier einfach der markt spielt. das ist auch der grund dafür, dass immer mehr hochkarätige fussballer nach england wechseln. in keiner anderen europäischen topliga wird momentan so viel geld investiert. dahinter stehen in der regel privatleute, die an der spitze eines konzernes stehen. sie lassen sich ihr hobby dutzende von millionen kosten. um mitzuhalten muss man mitbieten, die preisspirale dreht sich. würden hier vorschriften erlassen, könnte sich das ändern. wie wäre es zum beispiel mit einer regel, dass jeder premier league club exakt den gleichen betrag den er für neue spieler ausgibt auch in die eigene nachwuchs investieren müsste? oder dass die stewards immer einen lohn entsprechend einem prozentsatz des höchsten spielerlohnes bekommen müssen. man könnte da recht kreativ sein. lässt man den markt aber weiter so spielen, werden die löhne weiter steigen. damit hat der fan an sich gar nichts zu tun, denn dem ist es egal, wie viel seine lieblinge verdienen. der will schlicht fussball sehen.

euro 08 – über regeländerungen nachgedacht

durch diesen reichlich dämlichen beitrag bin ich irgendwie motiviert worden, über regeländerungen im fussball nachzudenken. wenn man die spiele an der euro 08 so sieht, gibt es eigentlich ein hauptproblem: die tv-zuschauer können szenen x-mal anschauen, bei strittigen fällen auch in zeitlupe oder in standbildern. das schiedsrichtertrio hat dagegen nur eine chance und diese in realtime. das führt im endeffekt dazu, dass man den schiedsrichter für vieles verantwortlich machen kann. während manche den videobeweise fordern, habe ich mir einige gedanken über umsetzbare regeländerungen gemacht:

– die ganze passiv-aktiv-offside-regel ist sehr unglücklich und gehört gestrichen. überhaupt ist die abseitsregel längst ad absurdum geführt worden. ursprünglich wurde sie ja erdacht, damit keine angreifer vorne stehen bleiben und dann den ball locker am goalie vorbeischieben können. ich würde die abseitsregel praktisch ganz aufheben. erst ab höhe des strafraums hat sie gültigkeit, dann aber ohne passive variante. entscheidend für die position wären die füsse, wobei man bei internationalen spielen mit sendern in den schuhen den druck der entscheidung von den schiedsrichterassisten nehmen könnte.
– das rumgeheule nach fouls nervt, das lange liegenbleiben noch mehr. wer wirklich verletzt ist, muss sowieso ausgewechselt werden. logische folge: wer so gefoult wird, dass er für den moment nicht mehr spielen kann, muss den platz sofort verlassen. tut er das nicht selbst, wird er ohne pflege auf dem platz mit der trage vom feld gebracht. stellt sich nachher heraus, dass der betreffende spieler doch weitermachen kann, muss dieser 3 minuten warten bis er wieder mittun kann.
– die doppelbestrafung bei fouls im strafraum ist unglücklich. rot und penalty bringen dem gegnerischen team zu viele vorteile. deshalb würde ich dafür plädieren, dass die rote karte für notbremsefouls nur ausserhalb des strafraums gegeben wird. bei fouls innerhalb des sechzehners ist man mit dem elfmeter meist genügend bestraft.
– eine weitere massnahme gegen das zeitspiel müsste bei einwürfen greifen. jener spieler, der den ball aufhebt ist verpflichtet selbst einzuwerfen. das ständige vorwärtslaufen vor dem einwerfen müsste ebenfalls unterbunden werden.
– ein ähnliches problem ergibt sich bei den freistössen. oft nimmt ein spieler jener mannschaft, die den freistoss verursacht hat, den ball in die hand um zeit zu gewinnen. dieses verhalten müsste bestraft werden. die einfachste möglichkeit wäre wohl die gelbe karte zu zücken, sobald ein spieler den ball berührt.

so, das wäre mal das, was mir so auf die schnelle einfällt. ich denke, es handelt sich bei allen änderungen um dinge, die das spiel ansehnlicher und fairer machen würden. ausserdem wären sie nicht allzu schwer umzusetzen und würden das spiel an sich nicht grundlegend verändern.

keine tickets für die euro 08

ich kann nicht sagen, dass mich das mail überrascht hat, welches ich soeben bekommen habe:

Die Nachfrage nach Tickets hat das Angebot bei weitem übertroffen. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass aufgrund der Auslosung Ihre Anträge nicht berücksichtigt werden konnten.

es bringt ja auch nichts, sich darüber aufzuregen. und doch ist es sehr nervig, dass nur soooo wenig leute in den «genuss» kommen, tickets zu kaufen. auf der anderen seite wird circa die hälfte aller euro-tickets an die sponsoren verteilt und diese verteilen sie wiederum an angestellte, lieferanten und kunden. also an leute, die möglicherweise gar nicht unbedingt an die spiele möchten. nur die echten fussballfans – und dazu zähle ich mich mal grosszügigerweise – kommen zu kurz.