welcome back, davide chiumiento!

was sind das für neuigkeiten! der beste techniker, der je das dress des fc luzern getragen hat, ist zurück! nur leider nicht beim fcl, sondern beim fcz. wie auch der ehemalige trainer rolf fringer und mittelfeldpowermann burim kukeli.

chiumiento ist in luzern unvergessen, auch wenn viele zuschauer zu ihm eine hassliebe pflegten. was er am ball vollbringen konnte, hatte man weder vorher noch nachher je in der leuchtenstadt bewundern dürfen. in topform und mit bester motivation hatte er jederzeit die fähigkeit, das spiel durch einen genialen pass oder freisstoss zu entscheiden. daneben wurden ihm aber auch faulheit und egoismus vorgeworfen, was darin gipfelte, dass ihn eben jener rolf fringer im gleichen match ein- und dann wieder auswechselte.

als man ihn in luzern schliesslich nicht mehr wollte, zog es den 1-fachen nationalspieler nach kanada. der wechsel zu den vancouver whitecaps wurde von vielen (auch mir) als praktisches karrierende chiumientos interpretiert. zum glück lagen wir falsch. einfach nur grossartig, dass man ihn womöglich schon am sonntag wieder in luzern sehen wird. leider im falschen dress.

übrigens ist auch der ex-fcl-stürmer joetex frimpong zum fc zürich gestossen. es scheint, als wolle rolf fringer seine alte mannschaft stück für stück wieder zusammenbauen.

schwerer unfall bei lazio – fcz

immer wieder zeige ich hier fotos von den spielen des fc luzern. nicht selten sind auch die fans der teams mit drauf. ab und zu gibt es auch bilder von pyroaktionen, weil diese meist einfach gut ausschauen und so die atmosphäre an den spielen mitprägen. was gestern in rom im lager der fcz-fans passiert ist, sollte der gesamten schweizer fanszene zu denken geben. während die bekannten pyrofackeln in der hand gehalten werden, um dort abzubrennen sind raketen und knallkörper weit unberrechenbarer. diese unberrechenbarkeit wurde gestern offensichtlich einigen anhängern des fc zürich zum verhängnis.

wie man zum beispiel in der online-ausgabe der nzz liest, ist ein knallkörper in der hand eines fans explodiert. zeigefinger und mittelfinger seien bei der detonation weggesprengt worden. wie der tagesanzeiger berichtet, der sich wiederum auf einen medienbericht stützt, ist nach der explosion im sektor panik ausgebrochen. dabei seien weitere 30 personen verletzt worden.

es ist wenig überraschend, dass in den medien und in den kommenden diskussionen nicht zwischen knallkörper und pyrofackeln unterschieden wird. nun stehen wieder alle fans unter generalverdacht, das leben der anderen zuschauer und auch das eigene aufs spiel zu setzen. zeit, ein zeichen gegen die gewalt und solche absolut blödsinnigen aktionen zu setzen.

dieser beitrag ist heute auf lucernedynamite.ch erschienen.

shaqiri und dragovic benehmen sich daneben

es war wieder mal wasser auf die mühlen all jener, die profifussballer per se für eingebildete vollidioten halten. beim klassiker fc zürich – fc basel geht der gast in führung. der torschütze – everybody’s darling xherdan shaqiri – springt über die werbebande, um seinen jubel in der nähe der zürcher südkurve zu zelebrieren. noch dämlicher stellt sich mitjubler alexsandar dragovic an: er macht provozierende gesten in richtung der zürcher fans. dies alles, obwohl das spiel bis zu diesem zeitpunkt völlig ohne irgendwelche provokationen auskam. auch auf den rängen war es ruhig, weil die basler fans das spiel boykottierten.

immerhin: marco streller nahm seine rolle als captain wahr und zerrte den gestikulierenden dragovic weg. nach dem spiel sei streller persönlich zu fcz-sportchef bickel gegangen, um sich für das verhalten seiner mitspieler zu entschuldigen. gut gemacht, marco streller.

die schande von zürich – was kann man tun?

es ist klar, die ganze hooligangeschichte ist nun wieder in aller munde. für einmal völlig zurecht. was gestern im zürcher letzigrund passiert ist, hat gar nichts mit sport zu tun. es hat auch nichts mehr mit gesunder rivalität zwischen fangruppierungen zu tun.

laut aktuellem wissensstand (aus verschiedenen presseberichten) provozierten die gc-anhänger mit (wahrscheinlich geklauten) übermalten fcz-flaggen. daraufhin bewegte sich eine kleine gruppe von fcz-anhängern von der südkurve bis zum gc-sektor, in welchen einer von ihnen zwei brennende petarden warf. im familiensektor zwischen den beiden fan-gruppierungen kam es zu auseinandersetzungen. auf der tartanbahn konnten sich die «fans» frei bewegen.

zunächst einmal fällt mir auf, dass die sicherheitsleute überhaupt rein gar nichts tun. sie bieten den angreifenden personen fast eine art begleitschutz. vor diesem hintergrund muss man sich fragen, ob mehr verordnete kontrollen etwas bringen können, wenn die arbeit dann so «erbracht» wird. wohl eher nicht. in diesem bereich des stadions haben nur offizielle etwas zu suchen. jede eindringende person muss sofort in ihren sektor zurückgeschickt oder aus dem stadion entfernt werden.

über die allfällige bestrafung für die fehlbaren fans möchte ich mich nicht äussern. viel wichtiger finde ich es, dass nun keine blöden kurzschlussentscheide gefällt werden. scheinbar hat ida glanzmann gefordert, man solle den hooligans als strafe die fahrerlaubnis entziehen. solche vorschläge zeigen, wie welt- oder vielleicht besser fussballfremd einige politiker zu sein scheinen.

es gibt aber wohl doch ein paar massnahmen, die man umsetzen könnte, ohne dass riesige aufwände entstehen:
– alkoholverbot im stadion
– eingangskontrolle ernst nehmen. unter externer aufsicht würde ich auch eine ausgedehnte untersuchung, wie sie beat villiger vorschlägt wohl oder übel unterstützen.
– unfähige private sicherheitsfirmen (delta, protectas, etc.) durch echte polizisten ersetzen.
– stewards anweisen, in solchen fällen zu reagieren, statt bloss zuzuschauen.

dann sind da noch jene massnahmen, die etwas tiefer greifen und deshalb von den fans abgelehnt werden. nach diesen vorkommnissen muss man sich aber fragen, ob wir hier tatsächlich ein wenig freiheit opfern müssen.
– fanpass. nur wer einen gültigen fanpass hat, kann in den fansektor. das bedingt die erfassung der daten sämtlicher fans.
– kombiniertes fanreise-ticket. billete für den extrazug gibt es nur in kombination mit dem matchticket.

und schliesslich gibt es noch die idee, gewisse dinge zu legalisieren. natürlich spreche ich da von den pyros. könnten sie an dafür bestimmten orten gezündet werden, wo die sicherheit der anderen zuschauer nicht gefährdet wäre, könnten alle teilnehmer zufrieden gestellt werden. denn es ist klar, was zur fankultur gehört, wird auch dann ausgeübt, wenn es verboten ist. aktuell vermummen sich die zünder, um auf den videobändern nicht erkannt zu werden. die umgebenden personen stehen ebenfalls nahe dabei, um die sicht auf zünder zu erschweren.

zum abschluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass es das hooliganproblem in sämtlichen europäischen ligen gibt. all jene, die stets bekräftigen «in england haben sie’s ja auch im griff» ignorieren die probleme in tieferen ligen. es ist also nicht so, dass man einfach das modell einer anderen liga kopieren könnte.

tagi-interview mit yassine chikhauoui

für mich ist er der beste spieler der super league. yassine chikhaoui vom fc zürich. der tunesier hat trotz einer enormen verletzungspause von fast 3 jahren eine vertragsverlängerung gekriegt, die ihn nun bis 2014 an die zürcher bindet. im ersten längeren interview seit langer zeit erzählt chikhaoui interessantes über sich und die schweiz.

tagi: Die Schweiz hat in einer Volksabstimmung den Bau von Minaretten verboten. Was denken Sie über solche Entscheidungen?

yassine chikhaoui: Bevor ich in die Schweiz kam, hatte ich eine Vorstellung von diesem Land. Diese Vorstellungen habe ich nun durch meine eigenen Erfahrungen ersetzt, das Bild des Landes hat sich für mich auch verändert. In der Vorstellung war die Schweiz besser. Bei der Diskussion um die Minarette habe ich die Aufregung nicht verstanden, sie sind doch keine grosse Sache. Es ist mir aber auch bewusst, dass längst nicht alle Schweizer an dieser Abstimmung teilgenommen haben und die Meinung der Initianten teilen.

tagi: Fühlen Sie sich im Rahmen solcher Debatten immer willkommen in diesem Land?

yassine chikhaoui: Die Schweiz ist für mich ein schönes Land geblieben. Ich lebe gerne hier, vor allem auch in Zürich. Solche Diskussionen aber sorgen trotzdem für Unbehagen. Bei uns in Tunesien stehen christliche Kirchen, Kathedralen, mitten in den Stadtzentren, mit 30 Meter hohen Türmen. Ich verstand die Schweiz als Land, das jedem die Freiheit lässt, das zu tun, was er tun will. Wenn du aus dem Haus gehen willst, gehst du aus dem Haus. Wenn du dabei einen Schleier tragen willst, trägst du einen Schleier. Wenn ich einen Bart haben will, habe ich einen Bart. Ich dachte, die Schweizer seien offener gegenüber anderem. Diese Meinung musste ich schon ein wenig revidieren. Es ist für Ausländer nicht einfach, wenn sie durch die Strassen gehen und diese Plakate sehen mit dem Schweizer Kreuz darauf und schwarzen Händen oder schwarzen Personen.

das ganze interview kann man auf tagesanzeiger.ch nachlesen.

fc luzern – fc zürich 0:5

hätte ich gestern etwas über dieses spiel geschrieben, es wäre ziemlich übel für den fcl geworden. heute habe ich mir die niederlage nochmals in der aufzeichnung angeschaut. yep, in voller länge. und tatsächlich wurde der fc luzern da vor allem in der ersten halbzeit vorgeführt. da lief gar nichts nach vorne. nach der pause hatte man starke 20 minuten, in denen der ausgleich hätte fallen können. hätte können. ist er aber nicht.

stattdessen war es halt so, wie auf dem bild: der fcl war in jedem entscheidenen augenblick (mindestens) einen schritt zu spät. er traf nur den pfosten, die latte oder kam gar nicht erst zum schuss.

der fcz dagegen zeigte, dass mit ihm als meisterkandidat tatsächlich bis zur letzten minute zu rechnen ist. einmal mehr stark: dusan djuric und admir mehmedi. beim fc luzern fielen eigentlich nur michel renggli und nico siegrist positiv auf. die beiden kämpften um jeden ball, während andere sich auf’s umfallen, meckern und kollegen anmotzen beschränkten. bleibt zu hoffen, dass sich das bis übermorgen ändert, wenn man dem fc basel die meisterfeier verderben will. es wird auch dann noch unglaublich schwierig.

fc zürich – fc luzern 2:0

als zuschauer war man sich sicher: die elf aus luzern lag im geiste noch am strand in el gouna. völlig verschlafen liessen die gäste im letzigrund angriff um angriff über sich ergehen. kein wunder, dass es nach nur zwanzig minuten schon 2:0 für den fcz stand. aus dem tiefschlaf erwacht gestalteten die noch-leader-truppe das spiel dann doch noch etwas ausgeglichener. ernsthafte torgelegenheiten blieben aber aus.


als einzige in bestform: luzerner fans

natürlich erwartete man von fringer taktische wechsel, nachdem die erste hälfte wirklich zum vergessen war. die blieben jedoch aus. und doch gelang es den luzernen wenigstens ein wenig druck aufzubauen. das lag aber vor allem daran, dass der fcz sich nicht mehr wirklich bemühte. auf weiten strecken fehlte den luzernern schlicht die leidenschaft, der willen das spiel zu gewinnen. der einzige, der immer wieder einsatzwillen und kreativität zeigte, war christophe lambert. einmal mehr unterdurchschnittlich: daniel gygax.

daten

Zürich – Luzern 2:0 (2:0)

Letzigrund. – 12’200 Zuschauer. – SR Busacca. – Tore: 11. Aegerter (Kopftor/Corner Magnin) 1:0. 20. Schönbächler (Steilpass Aegerter) 2:0.

Zürich: Guatelli; Philippe Koch, Béda, Raphael Koch, Magnin; Aegerter, Margairaz; Schönbächler, Djuric (69. Nikci); Mehmedi (81. Zouaghi); Chermiti (88. Hassli).

Luzern: Zibung; Lambert, Puljic, Veskovac, Lustenberger; Renggli (68. Wiss), Kukeli; Gygax, Yakin, Ferreira (82. Prager); Siegrist (68. Pacar).

Bemerkungen: Zürich ohne Teixeira (gesperrt), Alphonse und Chikhaoui (beide verletzt). Luzern ohne Ianu, Kibebe, Paiva und Sorgic (alle verletzt). Debüt von Mathieu Béda (Fr) beim FCZ. 8. Pfostenschuss Schönbächler. 27. Aegerter klärt nach Corner von Yakin auf der Linie. Verwarnungen: 34. Renggli (Foul), 42. Chermiti (Unsportlichkeit), 48. Puljic (Foul), 51. Yakin (Unsportlichkeit), 53. Veskovac (Foul), 58. Béda (Unsportlichkeit), 75. Pacar (Foul), 90. Nikci (Foul).

fc luzern – fc zürich 1:1

wie in bellinzona und diversen spielen zuvor verschlief der fc luzern die erste spielhälfte total. das lag mitunter an einer zu defensiven einstellung und einem hoch stehenden gegner, der ein aggressives pressing zu spielen versuchte. das spiel kam kaum in die gänge und der fcl war nur auf standardsituationen ein bisschen gefährlich.

fringer änderte in der pause die taktik total, wechselte einen der drei (!) innenverteidiger aus und brachte für ihn einen stürmer. endlich konnte der leader spielerische akzente setzen. auch wenn chancen mangelware blieben, so riss der fcl allmählich doch das spieldiktat an sich. immer wieder kam es zu unschönen szenen, an denen meistens der fczler teixeira beteiligt war. wiederholt checkte er luzerner spieler über die seitenlinie. die gelbe karte blieb dabei in der brusttasche von schiri bieri. schliesslich profitierten die gäste von einem fehler lukmons, worauf alphonse das 0:1 erzielte. da nur noch zehn spielminuten verblieben, musste man sich seitens des fcl beeilen. und tatsächlich, ein freistoss von renggli brachte nur eine minute später gefahr in den fcz-strafraum. puljic wuchtete en ball aus klarer abseitsposition ins tor. mit ihm standen noch drei mitspieler im offside. trotzdem zählte das tor, was den fc luzern zu einem wahrsn sturmlauf animierte. so rutschte der ball in allerletzter sekunde noch gaaaanz knapp am pfosten vorbei.

doch das spiel hatte nicht wirklich einen sieger verdient. nur schade, dass die luzerner damit den in reichweite liegenden wintermeistertitel nun dem fc basel überlassen müssen.

fc zürich – fc luzern 2:2

seit 15 jahren hat man im letzigrund gegen den fcz nicht mehr gewonnen. und nach wenigen augenblicken war klar, dass dies auch nach diesem spiel so bleiben sollte. es schien, als habe man gegenüber dem xamax-spiel vom samstag rein gar nichts geändert. da stand ein ensemble auf dem platz, das nur darauf bedacht war, den ball möglichst schnell wegzuschlagen. kein wunder, ging der stadtclub schon nach 2 minuten in führung. nur dank hakan yakins präzisionsfreistoss auf den kopf von joao paiva, konnten die gäste ausgleichen. und abgesehen von einem gygax-pfostenschuss war die erste hälfte sehr einseitig, was sich dann auch kurz vor der pause in form der erneuten führung für den fcz manifestierte.

den lautstarken fcl-fans musste nach dem spiel in neuenburg auch nach der pause böses schwanen. doch dieses mal zeigten die fringer-jungs eine echte reaktion: man stand höher, spielte zusammen, war näher am gegner, kreirte chancen. die zürcher waren nun überfordert vom luzerner spiel. schliesslich der auftritt des eingewechselten thomas prager, der bislang noch in keinem spiel überzeugen konnte. der österreicher spielte gygax in yakinscher perfektion und eleganz an, so dass dieser nur noch den schwachen guatelli in zürichs tor umkurven musste, um erneut auszugleichen. beide mannschaften hatten in der folge noch die möglichkeit, das spiel für sich zu entscheiden.

daten

FC Zürich – Luzern 2:2 (2:1)

Letzigrund. – 10’800 Zuschauer. – SR Zimmermann. – Tore: 3. Zouaghi (Corner Djuric) 1:0. 10. Paiva (Freistoss Yakin) 1:1. 44. Alphonse (Freistoss Magnin) 2:1. 78. Gygax (Prager) 2:2.

Zürich: Guatelli; Philippe Koch, Zouaghi, Rochat, Magnin; Aegerter, Margairaz (85. Mehmedi); Nikci (85. Kukuruzovic), Buff (65. Gajic), Djuric; Alphonse.

Luzern: Zibung; Luqmon, Veskovac, Puljic, Lustenberger; Renggli (76. Prager), Wiss (65. Kukeli); Gygax, Yakin, Ferreira (76. Pacar); Paiva.

Bemerkungen: Zürich ohne Barmettler, Chermiti, Chikhaoui, Hassli, Rodriguez, Stahel, Teixeira, Luzern ohne Büchli, Kibebe, Ianu, Sorgic und Zverotic (alle verletzt). Pfostenschüsse: 26. Gygax, 89. Yakin. 35. Tor von Margairaz aberkannt (Stürmerfoul). Verwarnungen: 51. Wiss, 63. Lustenberger, 68. Zouaghi, 73. Magnin (alle wegen Fouls)