fc zürich – fc luzern 4:1

erschreckend schlecht. man kann es nicht anders sagen. was die luzerner fans beim ersten auswärtsspiel der noch jungen saison ertragen mussten, war zuviel des schlechten. in der gesamten ersten hälfte war der fcl abgesehen von einem ungefährlichen lustrinelli-kopfball absolut ungefährlich. chancenlos. ein regelrechtes fussballspektakel zogen dagegen die zürcher ab. dort gefielen vor allem almen abdi und der neue chikahoui, der dann später auch mit standing ovations ausgewechselt wurde. das einzig positive der ersten halbzeit war, dass luzern mt nur 2 toren hinten lag.

in der zweiten hälfte wurde es sogar noch schlimmer. doch weil zürich in den schongang schaltete, kassierten die gäste aus der innerschweiz nur zwei weitere tore. tihinen war sogar noch so freundlich und gönnte den cup-finalisten ein törchen. der zur pause eingewechselte foschini (für lustrinelli) war engagiert, aber glücklos. wirklich enttäuschend war der auftritt des neuen stürmers felipe. man darf gespannt sein, ob gegen yb nicht wieder tchouga und lustrinelli zu zweit die luzerner stürmer-aufgaben übernehmen.

für mich besonders enttäuschend war die abwesenheit des kampfgeistes. wenn man einem gegner so sehr unterlegen ist, führt der weg zum erfolg praktisch immer über den kampf. das die beiden gelben karten des spiels an zürcher spieler gingen, spricht für sich.

daten

Zürich – Luzern 4:1 (2:0)

Hardturm. – 10 600 Zuschauer. – SR Zimmermann. – Tore: 36. Chikhaoui 1:0. 42. Abdi 2:0. 50. Rochat 3:0. 73. Cesar (Foulpenalty) 4:0. 87. Tihinen (Eigentor) 4:1.

Zürich: Leoni; Stahel, Tihinen, Von Bergen, Rochat; Abdi, Aegerter (87. Barmettler), Tico, Cesar (84. Schneider); Chikhaoui (77. Hassli), Alphonse.

Luzern: Zibung; Diethelm (63. Lambert), Roland Schwegler, Cipot, Claudio Lustenberger; Cantaluppi, Fabian Lustenberger; Lustrinelli (46. Foschini), Chiumiento, Tchouga; Felipe.

Bemerkungen: Zürich ohne Raffael, Stucki, Stanic und Büchel (alle verletzt). Luzern ohne Seoane, Paquito, Thuram und Makanaki (alle verletzt). 24. Freistoss von Abdi an die Latte. Verwarnungen: 33. Cipot (Foul), 51. Stahel (Foul).

quelle: tagesanzeiger

noch 3 tage bis zum cupfinal – die hoffnung schwindet

nachdem gestern der fcz und eben nicht der fcb meister wurde, wird die aufgabe für den fc luzern am pfingstmontag auch nicht leichter. basel wird um jeden preis versuchen, doch noch einen titel ans rheinknie zu holen. in luzern dagegen wird es in der offensive so einige probleme geben: makanaki verletzte sich gestern in sion, lustrinelli ist möglicherweise wieder knapp fit bis zum cupfinal. nicht gerade rosige aussichten…

p.s. gratulation an den fc züri, ihr habt den titel verdient!

langsam «braucht» man teleclub

irgendwie ist das ja schon merkwürdig. normalerweise wird das angebot mit der zeit breiter, die preise für dieselbe dienstleistung nehen über die zeit tendenziell ab. ein gutes beispiel hierfür ist wohl die mobiltelefonie. vor 10 jahren noch sehr teuer, telefoniert man heute relativ günstig und dazu noch die möglichkeit der videotelefonie. sms wurden günstiger, mms kamen als erweiterung dazu.

im bereich fernsehen wird zwar auch das angebot ausgeweitet, doch immer mehr dinge wollen bezahlt werden. um die entscheidung in der schweizer fussballmeisterschaft live am tv mitzuverfolgen, braucht man deshalb teleclub. sf überträgt das spiel fc basel – bsc young boys. ein spiel, dass falls der fcz in zürich gegen gc gewinnt, völlig irrelevant ist. der fc basel benötigt für den meistertitel nicht nur einen sieg gegen yb, sondern auch die freundliche hilfe von gc. die plätze im hardturm-stadion sollen bereits ausverkauft sein, teleclub haben die wenigsten leute zuhause. also gäbe es die möglichkeit des «public viewing» (herrliches neudeutsch) in diversen bars in zürich. 20min weiss, wo man sich das spiel auf leinwand oder grossem tv ansehen kann. doch das ist mir irgendwie weder fisch noch vogel, entweder sitze ich im stadion und schreie den fcz zum meister oder als alternative: gemütlich zuhause vor dem tv alles besser wissen. dazwischen gibt es in diesem fall nichts für mich. doch: ins kino gehen und mir den bedeppten piraten ansehen….

übrigens gibt’s in zürich eine freinacht im falle des titelgewinns.

fc luzern – fc basel 0:3

von zürcher seite war ja befürchtet worden, der fc luzern könnte im hinblick auf die winkende uefa-cup-qualifikation absichtlich verlieren, um basel im meisterrennen zu stützen. doch das war gar nicht nötig. in nur zehn minuten hatte der fcb in luzern das spiel entschieden. ganz ohne hilfe der luzerner nutzten sie zwei standardsituationen ideal aus, nachdem sie zuvor gleich mehrmals am starken zibung gescheitert waren. dann hätte man das spiel eigentlich abpfeifen können. klar, basel liess den aufsteiger aus der innerschweiz spielen. dieser erarbeitete sich sogar zahlreiche chancen, hätte zur pause ohne probleme wieder gleichauf mit den baslern sein können. zumal tchouga einmal klar penaltyreif im strafraum aus dem gleichgewicht gebracht wurde. alle anderen luzerner angriffsversuche wehrte costanzo sehr gut ab. beim fcl spielt übrigens zum ersten mal sandro foschini, der im mittelfeld eine reife und vor allem mutige leistung darbot. als lohn dafür wurde er erst nach 54 minuten ausgewechselt.

auch nach der pause liess der fcb die blauweissen ins leere laufen. rakitic machte die sache mit seinem 3:0 endgültig klar. die zahlreichen fcb-fans feierten sich bereits als schweizermeister, da yb auf heimischem kunstrasen den noch führenden zürchern paroli bieten zu schien. das 2:2 in bern hievte die blauroten temporär an die spitze der super league tabelle. das wurde dann auch mit unzähligen petarden und einigen leuchtraketen gefeiert. auch die luzerner feierten, wenn auch weit dezenter, da der basler meistertitel dem fcl wie bereits erwähnt mindestens zwei spiele auf internationalem parkett ermöglichen würde. das ganz grosse feuerwerk mussten die basler sich aber sparen: der fcz traf in bern zum 3:2 und war auf einen schlag wieder im meisterrennen vor basel. nach dem schlusspfiff konnte sich also niemand so richtig freuen.

so fanden sich einige fcb-spieler, fcl-goalie david zibung und auch ich vor einem kleinen presse-tv, wo man die letzten minuten des yb-fcz-spiels live mitverfolgen konnte. doch der fc zürich liess sich nicht verunsichern und ist weiter klar auf meisterkurs. sollte es basel nicht schaffen, wird das eine ganz bittere saison für den grossclub. schliesslich werden die ja nicht mal cupsieger… 😉

im ernst: nach der leistung vom samstag zweifelt wohl niemand daran, dass der fcb den cup mit leichtigkeit holt. schade für den fcl.

daten

Luzern – Basel 0:3 (0:2)

Allmend. – 9558 Zuschauer. – SR Busacca. – Tore: 4. Sterjovski 0:1. 10. Ergic 0:2. 66. Rakitic 0:3.

Luzern: Zibung; Sam, Bader, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Fabian Lustenberger (46. Mamone), Imholz; Paquito, Foschini (54. Andreoli); Makanaki (65. Righetti); Tchouga.

Basel: Costanzo; Zanni, Majstorovic, Smiljanic, Nakata; Ba; Rakitic (69. Buckley), Ergic, Chipperfield, Sterjovski (77. Burgmeier); Eduardo (62. Derdiyok).

Bemerkungen: Luzern ohne Cantaluppi (gesperrt), Lustrinelli, Mettomo und Seoane (alle verletzt). Basel ohne Petric (verletzt). ASL-Debüt von Sandro Foschini. 53. Eduardo-Tor wegen Hands aberkannt. Verwarnungen: 13. Bader (Foul), 39. F. Lustenberger (Foul).

fc zürich – fc luzern 2:0

eines vorweg: durch das unentschieden von schaffhausen ist der ligaerhalt definitiv geschafft. herzliche gratulation an ciriaco sforza und sein team.

nach dem spiel feierten die fcz-anhänger ihre mannen in sehr ausgedehnter weise. einerseits, weil man den meistertitel immer noch in griffweite hat. aber andererseits, weil der sieg in diesem spiel sehr hart erkämpft werden musste. die luzerner gaben trotz langer verletztenliste (tchouga, mettomo, diethelm, fabian lustenberger, righetti und seoane) ihr absolut bestes. defensiv stabil liessen sie in der ersten hälfte keine echte torchance für den fcz zu. erst in der nachspielzeit musste goalie zibung erstmals klären. dafür konnten sich die zürcher beim torpfosten bedanken, dass der vermeintlich schwache gegner nicht mit 1:0 vorne lag. makanaki hatte nämlich einen ball, der nach einem schuss lustrinellis vor seinen füssen landete, an die torumrandung gesetzt. leoni wäre chancenlos gewesen. genau dieser makanaki reizte die zürcher bis aufs blut. zwei mal innerhalb weniger sekunden wurde er gefoult, wobei zumindest das zweite foul relativ hart war. weil die zürcher aber eine schwalbe zwecks zeitschinderei vermuteten, rissen sie am liegenden luzerner spieler herum. cantaluppi, der nun endlich eine leaderrolle auf dem platz einnimmt, verteidigte makanaki vehement. deswegen kassierte er (wie auch der zürcher césar) eine gelbe karte. den kurz darauf folgenden eckball wollte cantaluppi nicht treten, weil ihm das bier gleich literweise entgegen geworfen wurde. doch anstatt per stadionspeaker die leute aufzufordern, keine gegenstände aufs feld zu werfen, ermahnte schiri kever den zürcher in luzerner diensten abermals. lustrinelli nahm sich ein herz und führte den corner schnell aus, nicht ohne auch noch eine bierdusche abgekriegt zu haben. im übrigen flog etwa zehn zentimeter neben mir eine bierflasche (aus glas!) über den zaun. schade, dass sich die tollen zürcher fans zu solchen dummheiten hinreissen lassen.

in der zweiten halbzeit verlor das spiel allmählich an brisanz, zumal der fcl mit zunehmender spieldauer immer müder wurde. offensivaktionen gab es nun kaum mehr. dazu kam, dass sowohl lustrinelli, als auch makanaki verletzt ausgewechselt werden mussten. die jungen munsy und fanger zeigten zwar viel engagement, konnten aber keine entscheidenden akzente setzen. imholz dagegen – er spielte durch – scheint im mittelfeld seine position gefunden zu haben. erst als in der 70 minute santos eingewechselt wurde, begann der niedergang der luzerner. drei minuten später bediente der den freistehenden césar – 1:0. in der 80. minute verwertete er einen abpraller zibungs zum 2:0 endresultat.

der fcl muss sich aber gar nichts vorwerfen, denn er hat bis zum umfallen gekämpft. besonders gefallen hat mir makanaki, der auch defensiv einige gute aktionen hatte. der fcz verdient in meinen augen den meistertitel, auch wenn uns jener von basel die direkte qualifikation für den uefa-cup einbringen würde. theoretisch könnte man also gegen den fcb «absichtlich verlieren», damit er im meisterrennen vorteile hat. naja, wenn der fcl den cupfinal gewinnt, dann ist das sowieso alles egal. 🙂

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Zürich – Luzern 2:0 (0:0)

Hardturm. – 11 300 Zuschauer. – SR Kever. – Tore: 73. Cesar 1:0. 80. Santos 2:0.

Zürich: Leoni; Stahel, Tihinen, von Bergen, Rochat; Staubli (70. Schönbächler), Barmettler, Inler, Cesar; Alphonse (70. Santos), Raffael (87. Lampi).

Luzern: Zibung; Sam, Bader, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Lambert, Cantaluppi, Imholz, Makanaki (71. Munsy); Paquito; Lustrinelli (53. Fanger).

Bemerkungen: Zürich ohne Abdi (gesperrt), Stucki (gesperrt/verletzt), Margairaz, Dzemaili, Stanic, Schneider, Eudis und Kollar (alle verletzt), Luzern ohne Fabian Lustenberger, Tchouga, Mettomo, Diethelm, Seoane und Righetti (alle verletzt). – 49. Lustrinelli verletzt ausgeschieden (linker Knöchel). – 31. Pfostenschuss Makanaki. – Verwarnungen: 40. Cesar, 40. Cantaluppi (beide Unsportlichkeit), 54. Inler (Foul).

medienrundschau zum cuphalbfinale fc zürich – fc luzern

im bericht des schweizer fernsehens sieht man mich sogar eine halbe sekunde oder so… 🙂
tele tell

der tagesanzeiger:

Bitteres Cup-out für den FC Zürich

In der Nachspielzeit muss der FC Zürich im Cup-Halbfinal gegen den FC Luzern das 2:3 hinnehmen.

Von Ueli Kägi, Zürich

56 Minuten waren im Hardturm gespielt, als das Spielchen um den Einzug in den Cupfinal wieder von vorne begann. Die Luzerner konnten zwar nicht wissen, wie sie sich diesen 1:1-Ausgleich verdient hatten. Aber darum brauchten sie sich nicht zu sorgen. Cantaluppi hatte einen Freistoss in den Strafraum geschlagen, der zu kurz abgewehrte Ball rollte Fabian Lustenberger vor die Füsse, und der noch nicht 19-jährige Mittelfeldspieler traf ins Netz, weil FCZ-Verteidiger Von Bergen den Ball ablenkte. Es war der erste wesentliche Torschuss der Luzerner an diesem Abend gewesen.

Das Pech des FCZ war, dass ihm unmittelbar vor dem Ausgleich ein reguläres Tor Raffaels zu Unrecht nicht anerkannt worden war (Offside). Das Pech des FCZ war auch, dass Inler zwei Minuten nach dem 1:1 mit seinem harten Linksschuss den Pfosten traf. Und das Unvermögen des FCZ war, dass Margairaz den Abpraller nach Inlers Schuss nicht ins leere Tor brachte.

Der Cupsieger von 2005 aber wusste jetzt wenigstens, wie er aufzutreten hatte. Endlich machte er Tempo und zwang Luzern in die Defensive. Verteidiger Schneider spielte den Steilpass auf Raffael, so dass sich FCL-Verteidiger Diethelm nur noch mit einem dümmlichen Foul zu helfen wusste. Cesar verwertete den Penalty zum 2:1 und der FCZ schien wieder auf dem Weg zum Sieg (72.) – fünf Minuten lang ganz genau. Er gab seinen Vorteil mit einem Fehler wieder auf. Tihinen liess Lustrinelli ziehen, und dem Luzerner Stürmer gelang in der 77. Minute und 180 Sekunden nach seiner Einwechslung mit der zweiten guten Luzerner Szene des Abends das 2:2.

Es entwickelte sich danach ein Cupfight, wie er besser nicht hätte sein können, und er entschädigte für einen Match, der lange Zeit enttäuschend verlaufen war. Mit einem lauten Zürcher und Luzerner Publikum, mit Angriffen hier und Kontern da. Doch nur der FCZ hatte Chancen – vorerst. Goalie Zibung lenkte Margairaz Versuch über die Latte, nachdem er von Eudis eigentlich schon ausgespielt worden war. Schneider würgte sich nur bis zum blockenden Diethelm durch. Abdis Schuss flog ein paar Zentimeter am Pfosten vorbei. Der FCZ war dem entscheidenden Schlag näher. Aber dann kam Paquito an den Ball und lief auf das Zürcher Tor zu. Aus rund 25 Metern wagte er den Schuss. Es war ein wunderbarer Abschluss, der genau in die linke obere Ecke passte.

Luzern im Final, und deshalb tanzten Mannschaft und Anhang wild. Der FCZ hingegen hat zum dritten Mal in vier Jahren einen Halbfinal verloren. Und er hat gestern den Einzug ins Traumfinale vom Pfingstmontag in Bern gegen den FCB Basel leichtfertig verspielt mit seinen ersten 45 Minuten vor allem, obwohl er in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit in Führung gegangen war. Aus dem Nichts heraus praktisch und nach einer Leistung, die den Ansprüchen des Meisters nicht genügen konnte. Nur das 1:0 war die Folge einer wunderbaren Kombination gewesen. Margairaz spielte Doppelpass mit Raffael und dann Doppelpass mit Eudis, bis er den Ball für Abdi abtropfen liess. Und der 20-jährige Mittelfeldspieler mit dem wuchtigen Schuss traf aus 20 Metern zum 1:0 in die hohe Torecke.

Davor hatte der FC Zürich das Spiel 45 Minuten lang verschleppt und in die Breite gezogen, den Ball quer gespielt und zurück, zurück und quer. Er hatte keine Tempowechsel und keine Einfälle, weil Margairaz und Inler im Zentrum keinen Einfluss nehmen konnten, Eudis schwach war und Raffael sein Potenzial nur andeutete. Die Luzerner, ein Sieg in den vergangenen acht Meisterschaftsspielen, waren defensiv ausgerichtet. Sie taten nichts für einen Fluss, sie warteten auf Konter und blieben bis zur Pause ohne nennenswerte Torchance. Es war ihr gutes Recht, mit einer solchen Strategie anzutreten, solange der FCZ den Ball mit einer derartigen Harmlosigkeit ausführte. Und sie korrigierten ihren Weg und wurden aktiver, nachdem sie erstmals in Rückstand geraten waren. Zusammen mit ihrem Glück genügte das für den Sieg.

die nzz:

Basel – Luzern als Final-Premiere

Der FC Zürich nach einem 2:3 im Cup-Halbfinal gegen Sforzas Team out

Am Pfingstmontag kommt es im Schweizer Cup zum Final zwischen Basel und Luzern. Während Basels Sieg in Wil (3:1) erwartet wurde, kommt das 3:2 des FCL beim Meister Zürich einer Sensation gleich. Das Siegestor schoss Paquito in der 92. Minute. Luzern ist damit die Revanche gelungen für die Final-Niederlage gegen den FCZ vor zwei Jahren.

(si) Zweimal lag das lange ultradefensive Ensemble von Trainer Sforza im Rückstand, zweimal kämpfte sich die junge FC Luzern zurück. Und als alle der knapp 10’000 Zuschauer mit einer Verlängerung des erst im zweiten Teil unterhaltsamen Duells rechneten, liess Paquito alle Supporter des Meisters verstummen: Der Brasilianer überwand Zürichs Keeper Johnny Leoni mit einem placierten Schuss aus grosser Entfernung. Zur Belohnung wartet am 28. Mai nun mit Basel das nächste Schwergewicht der Liga.

Wundersames «Comeback» des FCL

Als César mit einem unumstrittenen Foulpenalty in der 72. die zweite Führung für den FCZ erzwang, wähnte sich der Titelhalter zu früh in Sicherheit; zumal er das Geschehen bis dahin mehr oder minder klar beherrscht hatte. Der Eindruck täuschte. Fünf Minuten später nahm der eben erst eingetretene Mauro Lustrinelli Tihinens ungewollte Einladung zum Ausgleich an. Das wundersame «Comeback» des FCL hätte der FCZ zweifelsfrei vermeiden können. Einerseits fehlte ihm dazu das Glück – Inler traf nur den Pfosten (51.) und Margairaz nur die Latte (82.) – anderseits erreichten die Luzerner eine fast hundertprozentige Effizienz.

So sehr sich die Innerschweizer über den Coup und die gelungene Revanche für das 1:3 im Cup-Final 2005 freuten, so bitter enttäuscht schlichen die FCZ-Cracks vom Feld und aus dem ungeliebten Stadion. Die Luzern Cup-Helden liessen sich hingegen eine halbe Stunde nach dem 3:2 von den Fans bereits als «Cup-Sieger-Jungs» feiern.

Fehlerhafte Darbietung des Champions

Ein smarter Absatztrick und ein herrlicher Weitschuss im richtigen Moment genügte, den FCZ-Anhang für die ersten 45 Minuten ohne Überraschungen und prickelnde Szenen zu entschädigen. Xavier Margairaz, bis zu jener Szene vor der Pause nur einer von (zu) vielen ideenlosen Zürcher Mitläufern, präparierte den Ball und Almen Abdi schloss wunderbar ab. Aus rund 20 Metern düpierte er Luzerns Keeper Zibung.

Abdi wertete einen ersten Teil der Partie auf, in dem man sich eher an einem Meisterschaftsspiel als in einem Knock-out-Wettbewerb wähnte. Luzern riskierte nichts, obschon die Innerschweizer im Vorfeld den Begriff «Bonus» so sehr bemüht hatten. Und dem FCZ kam die offensichtliche Passivität der Gäste verblüffenderweise nicht zupass. Zu fehlerhaft war die Darbietung des Meisters, zu sehr glichen sich die Angriffsschemen.

Klare FCZ-Dominanz und doch gescheitert

Es bedurfte erst eines Glücksschusses und eines vor allem zufälligen Ausgleichstors des Aussenseiters bis der Champion vorübergehend (und bis zum späten Crash) in Fahrt kam. Passfehler unterliefen den Stadtzürchern zwar immer noch in einem für ihre Verhältnisse unüblich hohen Ausmass, den Gegner schnürten sie aber phasenweise regelrecht ein. Das (Penalty-)Foul Diethelms gegen Raffael war die logische Folge davon. Die Pfosten- und Lattenschüsse das wertlose Dokument dieser Dominanz.

Lustrinellis Break ohne Ankündigung war dagegen die Quittung für die Zürcher «Unforced errors» – und der kaum für möglich gehaltene erste Schritt zur grossen Cup-Überraschung, die Paquito mit einem herrlichen Schuss in der Nachspielzeit vollendete; zu einem Zeitpunkt, in dem die Innerschweizer mit dem Remis eigentlich überaus gut bedient waren. Zürichs Coach Lucien Favre, nach vier Cup-Halbfinal-Teilnahmen nicht ohne Grund ein «Mister Coupe», mochte nach dem dritten Gegentor nur noch mit dem Kopf schütteln.

der blick:

Luzern-Coup: FCZ in Nachspielzeit k.o.!

ZÜRICH – Der FC Luzern steht zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren im Swisscom-Cup-Final. Die Innerschweizer versetzten dem FCZ beim 3:2 in der 92. Minute den Knock-out.

Zweimal lag der lange ultradefensive Gast im Rückstand, zweimal kämpfte sich die junge Equipe von Ciri Sforza zurück. Und als alle der gut 10000 Zuschauer mit einer Verlängerung des erst im zweiten Teil unterhaltsamen Duells rechneten, liess Paquito alle Supporter des Meisters verstummen.

Der Brasilianer überwand Zürichs Keeper Johnny Leoni mit einem platzierten Schuss aus grosser Entfernung. Zur Belohnung wartet am 28. Mai nun im Cupfinal mit Basel das nächste Schwergewicht der Liga.

Als César mit einem Foulpenalty in der 72. Minute die zweite Führung für den FCZ erzwang, wähnte sich der Titelhalter zu früh in Sicherheit. Zumal er das Geschehen bis dahin mehr oder minder klar beherrscht hatte. Der Eindruck täuschte. Fünf Minuten später nahm der eben erst eingetretene Mauro Lustrinelli Hannu Tihinens ungewollte Einladung zum Ausgleich an.

Das wundersame «Comeback» des FCL hätte der FCZ zweifelsfrei vermeiden können. Einerseits fehlte ihm dazu das Glück – Inler traf nur den Pfosten (51.) und Margairaz nur die Latte (82.) – andererseits erreichten die Luzerner eine fast hunderprozentige Effizienz.

So sehr sich die Innerschweizer über den Coup und die gelungene Revanche für das 1:3 im Cupfinal 2005 freuten, so bitter enttäuscht schlichen die FCZler vom Feld und aus dem ungeliebten Stadion.

Die Luzerner Cup-Helden liessen sich hingegen eine halbe Stunde nach dem 3:2 von den Fans bereits als «Cupsieger-Jungs» feiern.

fc zürich – fc luzern (cuphalbfinal) 2:3

zuerst noch ein paar worte zu den zuschauern: lieber zürcher, das ist ein cuphalbfinale. da könnt ihr euch auch mal aus dem sofa schwingen und euch ein spiel live ansehen. 10’600 zuschauer sind für eine stadt von zürichs grösse einfach nur lächerlich. immerhin waren jene, die gekommen waren, schön laut. sowohl die züri- wie auch die luzern-fans (über 3000!!!) zeigten sich als äusserst stimmgewaltig. so macht es spass, ein spiel im stadion zu sehen.

nun zum spiel: klarer konnten die rollen vor dem spiel fast nicht verteilt sein: der meister spielt zuhause und abgesehen von dzemaili in absoluter topbesetzung. der aufsteiger dagegen muss noch lange auf seinen in wenigen spielen zum teamleader gereiften seoane verzichten. ausserdem konnten die letzten spiele den fc luzern im hinblick auf das spiel gegen den fcz nicht gerade zuversichtlich stimmen. die devise war klar: erst mal kein tor kriegen. also spielte der fcl mit einer 8-0-2 aufstellung. abgesehen von bader und tchouga mühten sich alle luzerner mit defensiven aufgaben ab. die zürcher rannten an, kamen aber im dickicht der luzerner beine nur zu wenigen chancen. die gesamte erste hälfte über konnte man keinen gefährlichen schuss der luzerner angreifer notieren. doch als schiri circhetta noch 2 minuten nachspielen liess, war es um die luzerner unbeflecktheit geschehen. abdi traf zum 1:0 pausenschock.

ich dachte schon, dass dies wohl der anfang einer hohen niederlage sein dürfte, doch ich sollte mich täuschen. nach der pause trauten sich auch die blauen mal in den angriff. und siehe da: in der 56. minute zögerte fabian lustenberger nicht und nutzte die gunst der stunde. aus dem nichts hatte der fc luzern ausgeglichen. dazu muss man sagen, dass kurz vor dem ausgleich ein tor für den heimclub wegen offside nicht gegeben wurde. die tv-bilder zeigen aber, dass der treffer regulär war. nun war also wieder der fcz in zugzwang. tatsächlich schaltete der meister sofort wieder auf angriff um, kam jedoch erst durch diethelms harsches einsteigen zu einer hundertprozentigen gelegenheit: penalty. césar muss man bei solchen dingen nicht zweimal bitten, eiskalt versenkte er perfekt in die linke untere ecke. luzerns trainer sforza wollte aber noch nicht aufgeben und brachte in der 74. minute für bader und lambert die beiden offensivkräfte makanaki und lustrinelli. erst drei minuten später kommt der im winter zu luzern gestossene lustrinelli zum ersten mal an den ball. aber wie! in seiner typischen art überläuft er tihinen und lässt leoni im zürigoal uralt aussehen. wieder gleicht luzern also aus.

spätestens ab diesem zeitpunkt verdiente die partie den titel /cupfight./ ein offener schlagabtausch, wie man ihn als zuschauer liebt war nun zu beobachten. ok, zuvor wurden 75 minuten magerkost serviert, doch das ist vergessen. beide mannschaften suchten nun den entscheidenden treffer. zweifellos war der fcz näher dran, traf mit margairaz sogar einmal die latte. doch als sich die zweite von 2 nachspielminuten dem ende entegen neigte, hatten sich beide teams wohl bereits mit einer verlängerung abgefunden. auch ich. doch in diesem moment fasste sich paquito ein herz, trat aus 22 meter gegen den ball und schoss den fcl ins cupfinale. sensationell!!!

daten

FC Zürich – Luzern 2:3 (1:0)

Hardturm. – 10 600 Zuschauer. – SR Circhetta. – Tore: 45. Abdi 1:0. 56. Fabian Lustenberger 1:1. 72. César (Foulpenalty) 2:1. 77. Lustrinelli 2:2. 92. Paquito 2:3.

Zürich: Leoni; Stahel, Tihinen, Von Bergen, Schneider; Abdi, Margairaz, Inler, César; Eudis, Raffael.

Luzern: Zibung; Diethelm, Mettomo, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Lambert (74. Makanaki), Cantaluppi, Fabian Lustenberger, Paquito; Bader (74. Lustrinelli), Tchouga.

Bemerkungen: FCZ ohne Dzemaili (verletzt/gesperrt), Alphonse, Stanic (beide verletzt), Rochat (Trainingsrückstand), Luzern ohne Seoane, Righetti (beide verletzt). 58. Pfostenschuss von Inler. 82. Zibung lenkt Schuss von Margairaz an die Lattte. Verwarnungen: 33. Fabian Lustenberger, 40. Margairaz, 60. Mettomo (alle Foul).

[quelle: tagesanzeiger]

fc luzern – fc zürich 2:0 – meisterbesiegerjungs

cantaluppi gesperrt. seoane gesperrt. mettomo nach 15 minuten verletzt vom spielfeld. die routiniers fehlten dem fc luzern im spiel gegen die am stärksten einzuschätzende mannschaft. doch der meister wusste dies überhaupt nicht auszunutzen. im gegenteil. nach einer ganz kurzen druckphase am anfang des matchs musste der fcz ein wahres offensivfeuerwerk über sich ergehen lassen. vor allem makanaki war es, der die fcz-abwehr regelmässig das fürchten lernte. der brasilianer tanzte förmlich um die gelbenblauen mannen herum. und doch wurde man den eindruck nicht los, als ob die zürcher sich des sieges von anfang an sicher waren. doch heute sollte es anders kommen. kurze rückblende: in der vorrunde war der fc zürich der einzige club, der den fc luzern zweimal richtig gehend abfertigte und in jeweils klar und deutlich besiegte. zurück zum spiel: mauro lustrinelli bewegte sich wie immer hart an der offsidegrenze und wurde mehrmals vom schiripfiff zurückgebunden. deshalb war es dann tchouga, der die erste richtig fette chance hatte, als er einen ball volley nahm und leoni vor eine grössere probe stellte. doch dieser parierte den steinharten schuss gekonnt. wenig später stand lustrinelli endlich mal nicht im abseits und scorte sein erstes lustrigoal! auch nach dem 1:0 powerte luzern weiter und lief nie gefahr, den ausgleich zu kassieren. doch es blieb die frage, ob der heimclub auch nach der pause so weiterspielen können würde.

erstaunlicherweise wirkte der tee im bauch wie zaubertrank: der fcz, der bis dahin kein einziges mal auf das tor geschossen hatte, wurde auch in der zweiten hälfte an die wand gespielt. im defensiven mittelfeld ergänzte diethelm den jungen fabian lustenberger perfekt. das erstaunte umso mehr, als dass wir ihn als einigermassen ungelenken aussenverteidiger kennen, in der mitte blühte er richtig auf. bitte mehr davon! als dem brasilianer paquito die puste ausging, wurde er vom neuling sascha imholz ersetzt. genau dieser imholz war es dann, der in der 82. minute den ball durch gekonntes forechecking im mittelfeld zurückeroberte und tchouga mit viel übersicht anspielte. dieser tanzte den bemitleidenswerten zürcher verteidiger heinz barmettler so aus, dass der wohl noch einige nächte ganz schlecht schlafen dürfte. er lupfte sich den ball auf den fuss, jonglierte ihn am erwähnten zürcher vorbei und schoss flach in die nahe ecke. 2:0! gegen den meister aus zürich! nun waren die bis anhin verhältnismässig leisen fans kaum mehr zu halten «meischter, schwiizer meischter» sangen sie und schienen die blauweissen zu meinen. nun, um den meistertitel dürfen die aufsteiger wohl kaum mitspielen, doch spätestens nach diesem spiel ist klar, dass man sich defintiv vor keiner mannschaft der super league zu verstecken braucht. dieses grossartige spiel wird jedem fcl-fan noch lange in erinnerung bleiben. aus den aufstegerjungs von 2006 sind die meisterbesiegerjungs von 2007 geworden. sensationell!

und zum schluss noch was für meinen blog-freund roger rabbit… sing: ihr seid unser punktelieferant, punktelieferant, punktelieferant 😉

daten

Luzern – Zürich 2:0 (1:0)

Allmend. – 8723 Zuschauer. – SR Petignat. – Tore: 19. Lustrinelli 1:0. 82. Tchouga 2:0.

Luzern: Zibung; Lambert, Mettomo (15. Diethelm), Dal Santo, Claudio Lustenberger; Bader, Paquito (79. Imholz), Fabian Lustenberger; Makanaki, Tchouga, Lustrinelli (88. Munsy).

Zürich: Leoni; Stahel, Tihinen, Barmettler, Stucki (61. Schneider); Abdi, Dzemaili, Inler, Margairaz (61. Eudis); Santos (76. Schönbächler), Raffael.

Bemerkungen: Luzern ohne Seoane und Cantaluppi (beide gesperrt), Zürich ohne Von Bergen (krank) sowie Rochat, Alphonse, Cesar und Stanic (alle verletzt). Verwarnungen: 29. Inler (Foul). 67. Paquito (Foul). 84. Dzemaili (Foul).

[quelle: tagesanzeiger online]