fc luzern – fc thun 1:2 – cantaluppi muss weg!

erst mal was zum titel: ich gebe jedem neuen spieler eine chance. als christian brand vor einigen jahren zum ersten mal spielte, fand ich ihn dermassen schlecht, dass ich an einen klassischen fehlkauf glaubte. brand belehrte mich bald eines besseren. auch bei cantaluppi drängte sich mir dieser verdacht früh auf. im zusammenspiel mit seoane schien er aber auf einmal seine berechtigung und auch seine freude am spiel gefunden zu haben. inzwischen ist längst wieder ernüchterung eingekehrt. seoane fällt lange aus, lupo spielt katastrophal. wenn er nicht gerade steht, joggt er allerhöchstens, sprinten sieht man ihn vielleicht zwei mal pro spiel. sein aktionsradius beschränkt sich auf den mittelkreis und seine lieblingsanspielpartner finden sich in der verteidigung. statt den klugen pass in die tiefe zu wagen, wird lieber auf einen aussenverteidiger abgelegt. das spiel schläft ein, überraschungsangriffe gehen nie von cantaluppi aus. dass dabei noch äusserst arrogant auftritt und nach den spielen lieber mit fotografen oder journalisten spricht, als dass er sich bei den fans bedankt, trägt sein übriges bei. nach dem spiel gegen thun ist für mich klar: mario cantaluppi muss den fc luzern verlassen. lieber heute als morgen. statt den jungen moral beizubringen lebt er eine miese motivation vor und gibt meistens nach 70 minuten schon auf. genc mehmeti hat bestimmt nicht die gleichen fähigkeiten, würde sich aberimmer 100% für den club einsetzen. deswegen hoffe ich, dass er bald in die erste mannschaft zurückkehrt.

zum spiel: die erste hälfte war eine einzelne frechheit. sie begann mit sams aussetzer, der einen penalty verursachte. wer nach 4 minuten zuhause zurückliegt, hat das spiel noch nicht verloren. doch der fcl zeigte in hälfte eins keinen willen, das resultat zu korrigieren. im gegenteil: nur dank zibungs grosstaten konnte man mit nur einem tor in die pause gehen. über ein 3:0 hätte man sich nicht beklagen dürfen.

der einmal mehr schwache lustrinelli verletzte sich, was ridge munsy die möglichkeit gab, sich zu präsentieren. ausserdem wurde bader durch mehidic ersetzt. der u18-spieler zeigte viel einsatz, leider blieb er glücklos und hatte vielleicht etwas zu viel respekt vor den thunern. immerhin traf tchouga schon 4 minuten nach der pause zum ausgleich, was die blauweissen wieder hoffnung schöpfen liess. und tatsächlich: es gab tatsächlich einige spielzüge, die nun diese bezeichnung auch verdienten. leider hatte lambert in der 73. minute einen aussetzer, was die thuner eiskalt zur erneuten führung zu nutzen wussten. in der endphase kam noch sorgic (ebenfalls u18) für makanaki. auch er setzte sich gut ein und dürfte uns in zukunft noch viel freude bereiten. schon am mittwoch steht wieder ein spiel gegen thun an. dann muss endlich ein ruck durch die mannschaft gehen. denn ausser den beiden lustenberger, tchouga und zibung konnte man keinem eine genügende leistung attestieren.

sing: einer von uns, einer von uns, genc mehmeti ist einer von uns!
oder: genc, genc, hooligenc!
come on, herr sforza, es ist zeit, den beisser wieder in der ersten mannschaft einzusetzen.

daten

Luzern – Thun 1:2 (0:1)

Allmend. – 5977 Zuschauer. – SR Kever. – Tore: 4. Zahnd (Foulpenalty) 0:1. 49. Tchouga 1:1. 73. Bühler 1:2.

Luzern: Zibung; Lambert, Mettomo, Sam, Claudio Lustenberger; Cantaluppi, Bader (46. Mehidic); Makanaki (79. Sorgic), Fabian Lustenberger, Tchouga; Lustrinelli (42. Munsy).

Thun: Bettoni; Gerber, Zahnd, Deumi, Glarner; Nyman, Friedli; Schönenberger (67. Ferreira), Gavatorta, Scarione (93. Di Fabio); Rama (64. Bühler).

Bemerkungen: Luzern ohne Seoane und Righetti (verletzt), Büchli (gesperrt) und Dal Santo, Andreoli und Paquito (nicht im Aufgebot). Thun ohne Hämmerli (gesperrt) und Dosek (verletzt). Pfostenschuss von Bühler. Verwarnungen: 8. Deumi (Handspiel), 69. Gavatorta (Foul), 78. Friedli (Unsportlichkeit, Ballwegschlagen), 83. Tchouga (Foul). 94. Claudio Lustenberger und Ferreira).

in aarau war man schlecht vorbereitet

bevor der grosse aufschrei kommt: ich verurteile jegliche gewalttaten, die von sogenannten fussballfans verübt werden. was einige fcl-anhänger in aarau angestellt haben, ist nicht zu entschuldigen.

was ich in der heutigen ausgabe der nlz las, machte mich doch etwas stutzig: «die veranstalter rechneten mit 600 bis 700 fans, gekommen sind rund 1500», wird rudolf woodtli von der kapo aargau zitiert. ok, ich bin nun wirklich kein experte für zuschaueraufmärsche, aber lassen wir uns das szenario kurz durch den kopf gehen:
– von aarau bis zur luzerner kantonsgrenze sind’s gerade mal 20 km.
– der fc luzern hat einen zuschauerdurchschnitt von über 8000.
– das spiel findet an einem ostermontag statt, jene die nicht osterferien haben, müssen also auch nicht arbeiten.
– das spiel wird um 16:00 angepfiffen, was zusätzlich noch mehr familien anlockt.
– in der rückrunde kommen aus «spannungsgründen» meist mehr zuschauer als in der vorrunde.
– beim cuphalbfinal vor zwei jahren waren wohl um die 3000 luzerner nach aarau gekommen.

all diese faktoren müssen doch bei so einer vorhersage in betracht gezogen werden. ich frage mich schon, wie man da auf 600 leute kommen kann. unglücklicherweise steht das brügglifeld «stadion» auch noch äusserst ungünstig inmitten eines wohngebietes. das dürfte die polizeiarbeit zusätzlich erschwert haben.

ausserdem finde ich, dass dieses pseudostadion sicherheitsmässig längst nicht mehr nati-a tauglich ist. warum man in luzern jedes jahr schwierigkeiten hat, die lizenz zu bekommen und weshalb das stadion ein grund dafür sein kann ist in diesem zusammenhang umso schleierhafter.

aarau sollte also nicht nur aus sportlichen gründen dem sckriens oder neuchâtel xamax platz machen.

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ich selbst machte übrigens auch so meine erfahrungen mit der aarauer organisation: ich war wie immer seit einigen spielen für den fc luzern als matchzytigs-fotograf akkreditiert. bereits in der vorrunde war ich in aarau am spielfeldrand. doch dieses mal wollte man mich mangels presseausweis nicht auf das feld lassen. erst nach einigen telefonaten, diversen gesprächen mit dem aarauer sicherheitspersonal und langem warten konnte ich doch noch rein….

fc aarau – fc luzern 4:1

nach dem ernüchternden testspiel gegen rothenburg, kam die leistung gegen aarau nicht wirklich als überraschung. der fc luzern spielte vor allem in der ersten hälfte äusserst hilflos. da die aarauer als tabellenletzte nun auch nicht die ganz grosse fussballerische qualität aufweisen, wähnte man sich schon fast an einer 4.-liga-partie. praktisch kein angriff erreichte fehlerlos sein ziel. ich fühlte mich an längst vergessen geglaubte auf-/abstiegsrundenzeiten erinnert, so schlecht spielten die beiden teams. die rüebliländer hatten allerdings schon in der ersten hälfte das glück auf ihrer seite, als menezes (übrigens einer der wenigen auf dem platz, der eine halbwegs vernünftige leistung ablieferte) kurz vor der pause das führungstor erzielte.

der fc luzern wollte natürlich mindestens ein untenschieden, da die anderen abstiegskandidaten (schaffhausen und thun) beide bereits verloren hatten. doch offensiv lief gar nichts, lustrinelli hing einmal mehr in der luft, makanaki bekam auf der seite keine bälle und zog dadurch stark in die mitte, tchouga ist leider immer noch weit von seiner topform entfernt. man mag es kaum aussprechen, aber gerardo seoane fehlt an allen ecken und enden. fast schon hilflos, aber auch sehr mutig wechselte trainer sforza zur halbzeit gleich zwei fcl-u18-spieler ein: dejan sorgic und silvan büchli). büchli kam für dal santo, sorgic ersetzte fabian lustenberger. die jungen legen sich mächtig ins zeug und konnten wirklich gar nichts dafür, dass aarau nach 56 minuten auf 2:0 erhöhte. nun kam mit mirzet mehidic der dritte super-league-debütant auf den platz, wo er makanaki ersetzte. auch er spielte mit grossem einsatz, musste aber zusehen, wie der fca in den minuten 70 und 73 eine sogenannten doppelschlag ansetzte. 4:0 in aarau, damit hatte beim fcl wohl niemand gerechnet. die tore entstanden allesamt aus individuellen fehlern und nicht etwa aus aarauer spielwitz, doch das spielt eigentlich keine rolle. immerhin traf bader in der 79. minute zum 4:1 und weckte noch einmal so etwas wie hoffnung. tatsächlich sprintete tchouga endlich wieder wie in besten zeiten und kam zu chancen. im abschluss waren die luzerner heute aber äusserst unglücklich. das resultat ist in der höhe wohl ein bisschen gar schmeichelhaft für die ehemals rote laterne fc aarau. trotzdem muss der fc luzern nun unbedingt thun schlagen, damit man nicht doch noch in den abstiegsstrudel hineingerät.

und bei aarau muss sich noch einiges tun, wenn man die fcl-fan-rufe (liga b, absteigerjungs, nie meh brügglifeld) nicht wahrheit werden lassen will.

daten

Aarau – Luzern 4:1 (1:0)

Brügglifeld. – 6900 Zuschauer. – SR Wildhaber. – Tore: 41. Menezes 1:0. 56. Antic 2:0. 70. Tadewosjan 3:0. 73. Achiou 4:0. 79. Bader 4:1.

Aarau: Benito; Carreño, Brabec, Christ, Bilibani; Hima (78. Preisig); Sermeter, Achiou, Menezes; Antic (64. Burki), Tadewosjan (72. Rogerio).

Luzern: Zibung; Lambert, Bader, Dal Santo (46. Büchli), Diethelm; Fabian Lustenberger (46. Sorgic), Cantaluppi; Makanaki (64. Mehidic), Paquito; Tchouga, Lustrinelli.

Bemerkungen: Aarau ohne Mesbah, De Almeida, Colomba und Greco (alle verletzt), 1. Spiel von Rückkehrer Benito. Luzern ohne Mettomo und Claudio Lustenberger (beide gesperrt), Righetti, Sam und Seoane (alle verletzt); SL-Debüt von Dejan Sorgic, Silvan Büchli und Mirzet Mehidic (alle aus dem U18-Team). Verwarnungen: 5. Antic (Foul). 10. Dal Santo (Unsportlichkeit, Ballwegschlagen), 11. Fabian Lustenberger (Foul).

biene fenster on tv

nein, für einen richtigen tv-spot reicht’s noch nicht ganz. aber immerhin ist die neue bande im fcl-stadion nun im fernsehbereich und dazu noch in unmittelbarer nähe zum tor. nun hoffen wir natürlich auf möglichst viele live-spiele… oder wenigstens auf viele torszenen auf der lumag-seite. 😉

fc luzern – fc schaffhausen 0:0

es gibt ja fussballspiele, über die könnte ich ganze romane schreiben (die natürlich niemand lesen würde). die geben so viel her, auf dem platz, auf den rängen, vielleicht erst nach dem spiel am bahnhof… nun, dieses spiel war das genaue gegenteil. langeweile auf dem platz und auch daneben. furchtbar.

dabei hatte es für luzern noch recht gut angefangen. es sah zu beginn nämlich so aus, als wollten die aufsteiger die ostschweizer besiegen. von diesem eindruck musste man sich aber mit zunehmender dauer lösen. in der offensive agierte lustrinelli äusserst ungeschickt und auch unglücklich. tchouga liess den sonst beim ihm überdurchschnittlichen einsatz vermissen. ich hatte allerdings das gefühl, dass er sich in der anfangsphase eine verletzung eingefangen hatte. hoffentlich pausiert er einmal und kehrt dann in alter stärke zurück. im mittelfeld fehlte jede kreativität, was zu vielen quer- und fehlpässen führte. in der verteidigung zeigte dal santo einige ungeschickte momente, die schaffhausen aber nicht zum luckypunch nutzen konnte. klar, die munotstädter wären einem sieg nicht abgeneigt gewesen, dennoch lautete ihr ziel ganz klar «einen punkt abholen und den luzernern zwei stehlen». folglich traten sie extrem defensiv auf, wogegen der fc luzern das ganze spiel über nie ein rezept fand. auch die einwechslungen von righetti (für paquito) und andreoli (für diethelm) verfehlten ihre wirkung. nur ridge munsy (für den heute schwachen lustrinelli) konnte sich bei seinem kurzeinsatz so etwas wie eine torchance erarbeiten.

nun bleibt etwas mehr als eine woche, dann muss ein sieg in aarau her. ansonsten ist man schnell wieder im gespräch um den abstieg, was in luzern nun wirklich niemand will.

daten

Luzern – Schaffhausen 0:0

Allmend. – 6053 Zuschauer (Saison-Minusrekord). – SR Petignat.

Luzern: Zibung; Lambert, Bader, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Diethelm (72. Andreoli), Cantaluppi, Fabian Lustenberger; Paquito (46. Righetti), Tchouga, Lustrinelli (83. Munsy).

Schaffhausen: Herzog; Geiser, Sereinig, Bochud, De Souza; Da Silva, Montandon, Ademi (78. Pires), El Haimour; Tarone; Fernandez (59. Neri).

Bemerkungen: Luzern ohne Makanaki, Sam, Seoane (alle verletzt) und Mettomo (gesperrt), Schaffhausen ohne Fabinho (verletzt) und Truckenbrod (gesperrt). Verwarnungen: 18. Claudio Lustenberger, 22. Fernandez, 33. Sereinig, 36. Fabian Lustenberger (alle wegen Fouls), 78. Neri (Unsportlichkeit), 90. Pires (Foul).

grasshoppers club zürich – fc luzern 5:0

also eines gleich vorweg:4900zuschauer in der rückrunde der höchsten fussballliga der schweiz? dazu bei einem club, der sich auf dem 4. platz der meisterschaft befindet? hallo? ein solcher club gehört eigentlich per zwang in die erste liga abgestiegen.

aber zurück zum ernst des fussballs. 😉 nach dem sensationellen spiel im cup, das leider auch den verlust von gerardo seoane mit sich brachte, musste man im vorfeld ein völlig anderes gc erwarten. so trat der fc luzern zu beginn der ersten hälfte sehr defensiv auf, nur ein stürmer (lustrinelli) und ein eng formiertes mittelfeld sollten den hoppers stand halten. ein fotograf, der neben mir sass meinte: «so ein scheiss-spiel!» ich sagte ihm, das gc wohl nicht könne, luzern aber nicht wolle. und tatsächlich: irgendwan realisierte der grasshoppers club, dass die luzerner gar nie das ziel hatten, die führung zu erzielen. also verstärkte man die angriffsbemühungen und kam in der 31. minute zu einem corner, den lucien mettomo mit einem ungeschickten befreiuungsschlag verursachte. es war scott sutter, der diese standardsituation zu gcs gunsten ausnutzen konnte. nur zwei minuten später traf galindo zur 2:0-führung. und unmittelbar vor der pause zeigte ailton seine ganze klasse. er täuschte mit einem blick nach links einen pass an, was goalie zibung verunsicherte und ailton den weg für den flachschuss öffnete. 3:0 zur pause.

bereits während der ersten hälfte war der schwache bader für diethelm vom platz gegangen. allerdings konnte auch dieser nicht die kreativität ins spiel bringen, die mit dem ausfall von seoane schlicht fehlt. schon in der 54. minute erzielte voser das vierte tor für die zürcher. auch der für paquito gekommene righetti, der nach langer verletzungspause endlich wieder mittun kann, war nicht fähig dem fcl-spiel die nötige offensiv-power zu verleihen. in der 81. minute traf auch noch dos santos per freistoss. mit 5:0 war das schlussresultat zwar eindeutig zu hoch, doch das kümmerte die hoppers und ihre anhänger wenig. als hätten sie gerade den meistertitel gewonnen feierten sie diesen sieg gegen aufsteiger luzern. der fc luzern hat den grasshoppers allerdings etwas entscheidendes entgegenzusetzen: der cup-titel liegt noch im bereich des möglichen, die zürcher kommen für den meistertitel kaum noch in frage.

nach dem spiel bleibt für die luzerner die erkenntnis, dass sie immer dann schlecht abschneiden, wennzu defensiv gespielt wird. und auch die variante mit nur einem stürmer hat diese saison noch nie wirklich funktioniert. gut funktioniert hat dafür der luzerner support: wohl fast ein fünftel der anwesenden zuschauer kam aus der innerschweiz und das hörte man: 90 minuten dauersupport bei einer solchen kanterniederlage zeugen von leidensfähigkeit. grossartig!

ich bin überzeugt, dass diese fans schon gegen schaffhausen in zwei wochen wieder einen ganz anderen fc luzern sehen werden.

daten

Grasshoppers – Luzern 5:0 (3:0)

Hardturm. – 4900 Zuschauer. – SR Wermelinger. – Tore: 31. Sutter 1:0. 33. Galindo 2:0. 45. Ailton 3:0. 54. Voser 4:0. 81. Dos Santos 5:0.

Grasshoppers: Coltorti; Sutter, Galindo (46. Schwegler), Weligton, Mikari; Rinaldo (59. Renggli); Pinto, Voser, Dos Santos; Leon (71. Wesley); Ailton.

Luzern: Zibung; Lambert, Mettomo, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Bader (37. Diethelm), Cantaluppi; Tchouga, Fabian Lustenberger, Paquito (46. Righetti); Lustrinelli.

Bemerkungen: Grasshoppers ohne Langkamp und Salatic, Luzern ohne Seoane und Makanaki (alle verletzt). Verwarnungen: 19. Mikari, 32. Galindo, 34. Paquito, 80. Mettomo (alle Foul).

fc luzern – grasshoppers club zürich (cup-viertelfinal) 3:1

ich weiss, mein bericht kommt etwas spät. trotzdem, zu einem solchen spiel muss ich schon meinen senf geben.

ich hatte zu beginn ein ziemlich mieses gefühl. nicht weil luzern schlecht spielte, nein, weil der fcl schon in der 5. minute durch tchouga in führung ging. in den vergangenen jahren hatte der fc luzern eigentlich immer mühe, wenn er früh in führung ging, diese auch über die ganze spielzeit zu verteidigen. doch dieses mal machte der zürcher rekordmeister dem aufsteiger aus der innerschweiz besonders leicht. als die gc-fans in der 28. minute coltorti, also den namen ihres goalies, skandierten, hatte das einen fast schon ironischen unterton. es war nämlich der erste ball, den er hielt. zuvor hatte er sich in der 22. minute von lustrinelli das zweite mal bezwingen lassen müssen. immerhin schoss verteidiger weligton nur eine minute nach dem zweiten luzerner tor den anschlusstreffer. doch obwohl dann der psychologische vorteil eigentlich wieder bei den grasshoppers lag, musste man keine angst um den heimclub haben. im angriff waren die zürcher extrem stumpf. ich merkte erst nach dem spiel, dass der stürmer ristic überhaupt spielte.

schon in der mitte der ersten hälfte lief sich der brasilianische kugelblitz ailton an der seitenlinie warm. erst in der 52. minute wurde er dann auch wirklich ins spiel gebracht. doch es half sehr wenig. wieder vergingen nur 5 minuten: in der 50. war schon wieder lustrinelli gestartet und wieder traf er. gc stand total neben den schuhen und luzern steckte die verletzungen von seoane (ersetzt durch diethelm) und makanaki (ersetzt durch paquito) erstaunlich gut weg. zur offensiven misere bei den grasshoppers gesellte sich eine nicht funktionierende offsidefalle, die vor allem lustrinelli immer wieder chancen offenbarte. und wenn mauro lustrinelli etwas liebt, dann wenn er flach angespielt wird und den verteidigern davonrennen kann.

der sieg war verdient, doch so richtig freuen mochten sich die luzerner nicht. schien- und wadenbeinbruch beim mittelfeldstar seoane. als die mannschaft die köpfe zusammensteckte, wies lustrinelli darauf hin, dass dieser sieg für gerry sei. das trikot von seoane wurde zumuffta mit den fans mitgenommen.

daten

Luzern – Grasshoppers 3:1 (2:1)

Allmend. – 9422 Zuschauer. – SR Bertolini. – Tore: 5. Tchouga 1:0. 22. Lustrinelli 2:0. 23. Weligton 2:1. 50. Lustrinelli 3:1.

Luzern: Zibung; Lambert, Mettomo, Bader, Claudio Lustenberger; Seoane (26. Diethelm), Cantaluppi; Makanaki (69. Paquito), Fabian Lustenberger, Lustrinelli (91. Sam); Tchouga.

Grasshoppers: Coltorti; Sutter (82. Renggli), Schwegler, Weligton, Mikari; Rinaldo (52. Ailton); Pinto, Salatic (52. Wesley), Voser, Dos Santos; Ristic.

Bemerkungen: Luzern ohne Dal Santo (gesperrt) und Righetti (verletzt). 26. Seoane verletzt ausgeschieden. 68. Makanaki verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 42. Diethelm (Foul), 71. Ristic (Foul), 83. Paquito (Foul), 88. Pinto (Unsportlichkeit), 91. Ailton (Reklamieren).

[quelle: tagesanzeiger]

gerardo seoane verletzt

der tolle 3:1 sieg gegen die grasshoppers trägt einen extrem faden beigeschmack: der für mich wichtigste fcl-spieler gerardo seoane hat sich bei einem zusammenprall schien- und wadenbein gebrochen.

gute besserung, gerardo!

fc luzern – bsc young boys 1:1

der fc luzern führt in der tabelle die kleinen an, spielt aber seit beginn der rückrunde nur gegen die grossen. nach sion, basel, zürich und st.gallen kam der gegner heute aus der hauptstadt. bis anhin hatte man in noch kein einziges tor kassiert, einmal abgesehen von petrics penalty in basel. die sforza-truppe wurde über den winter so verstärkt, dass sie jedem gegner der super league paroli bieten kann. auch den young boys? auch den young boys! in den ersten zehn spielminuten kickte nur der fcl. schon früh wurde fabian lustenberger von cantaluppi genial freigespielt, versagte aber vor dem herannahenden wölfli. luzern wäre wohl die spielbestimmende mannschaft geblieben, wenn, ja wenn nicht ivan dal santo für ein notbremsefoul bereits in der 18. minute die rote karte gesehen hätte. mehr als zwei drittel eines spiels mit einem mann weniger, das konnte ja gar nicht gut gehen. und tatsächlich: yb riss das spiel an sich und kam zu grossen chancen. die gelbschwarzen angriffsreihen erwiesen sich aber als fast schon erschreckend harmlos. teilweise aus nächster nähe ballerten häberli und co die bälle an zibung und dessen tor vorbei.

der fc luzern konnte sich zunächst in die pause retten. nachdem als erster schritt bereits diethelm für den offensiven paquito gekommen war, konnte sforza nun seinen spielern auch noch einzeln erklären, wie er mit der unterzahl umzugehen gedachte. in hälfte zwei änderte sich das bild ein wenig. vor allem deshalb, weil die berner kaum mehr gefährlich vor das luzerner tor kamen. 15 zu 3 eckbälle sagt die statistik, stumpfer angriff, sagt der zuschauer. nur einer war bei yb nun auffällig, carlos varela und seine unkontrollierten temperamentsausbrüche. doch wie aus dem nichts kreirte gerardo seoane in der 60. minute eine fcl-chance. mit dem aussenrist spielte er den gestarteten tchouga los, der mit leichtigkeit am yb-goalie vorbei zum 1:0 einschoss. nun wechselte sforza den rackerer lustrinelli aus und brachte den jungen fanger für die offensive. wahrlich mirakulös hielt zibung einen yb-kopfball und bewahrte den luzernern vorerst die führung. als jean-michel tchouga in der 88. minute angeschlagen liegen blieb, wechselte sforza für ihn den jungen mittelfeldspieler imholz ein. der grossteil der 10’617 glaubte den sieg bereits sicher und stimmte zum kollektiven freudentaumel an, als ybs chinajoker shi jun (genannt schischueh) den ausgleich erzielte.

doch das luzerner publikum wusste schon, wie es mit der scheinbaren niederlage umzugehen hatte. es war ein gewonnener und nicht zwei verlorene punkte. klar, christophe lambert hatte den matchball auf dem fuss, als er wenig vor dem berner ausgleich in der eigenen hälfte startete, drei yb-spieler wie anfänger aussehen liess und dann knapp an torhüter wölfli scheiterte. doch der fcl hatte gekämpft, wie löwen, wie seoane im interview zu protokoll gab. tatsächlich, wer 79 minuten (nachspielzeiten eingerechnet) mit einem mann weniger gegen eine deutlich stärker einzuschätzende mannschaft so gut mitspielt, der hat nicht nur einen punkt sondern auch sehr viel respekt verdient. der aktuelle fc luzern kann jede mannschaft der super league schlagen und hat sehr gute chancen, nicht in den abstiegsstrudel zu gelangen.

daten

Luzern – Young Boys 1:1 (0:0)

Allmend. – 10 617 Zuschauer. – SR Circhetta. – Tor: 60. Tchouga 1:0. 89. Shi Jun 1:1.

Luzern: Zibung; Lambert, Bader, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Seoane, Fabian Lustenberger, Cantaluppi; Paquito (29. Diethelm), Tchouga (88. Imholz), Lustrinelli (63. Fanger).

Young Boys: Wölfli; Zayatte, Tiago, Kallio, Hodel; Yapi; Schwegler, Chiumiento (57. Shi Jun), Yakin, Raimondi (46. Varela); Häberli (72. Marcos).

Bemerkungen: Luzern ohne Makanaki, Righetti (verletzt) und Mettomo (gesperrt), Young Boys ohne Frimpong (verletzt). 18. Rote Karte gegen Dal Santo (Notbremse-Foul). Verwarnungen: 30. Yapi, 36. Cantaluppi, 84. Seoane (alle wegen Fouls), 89. Varela (Unsportlichkeit).