meister, wintermeister!

wer hätte das gedacht? wenn er ehrlich ist, wohl keiner. nun ist es doch tatsache: der fc luzern holt sich den inoffiziellen titelwintermeister vor dem schweizer fussballriesen fc basel. als man tags zuvor gegen den fcz nur ein mühsam erkämpftes unentschieden erspielte, verloren auch die grössten optimisten die hoffnunng, auf dem ersten tabellenplatz zu überwintern. und nun das:

dank einem überzeugenden sieg des anderen zürcher clubs gegen basel hat der fc luzern nun sogar einen punkt vorsprung. und auch das torverhältnis kann sich weiterhin sehen lassen. fans wissen: auch in der saison 1988/1989 hat der fcl in der hälfte den obersten platz belegt. damit ist auch klar, dass träumen vom meistertitel für die fans definitiv erlaubt ist. wenn kein verletzungspech dazukommt, kann man bestimmt im gleichen stil weitermachen und sich lange vorne behaupten. doch: wenn alles normal läuft, wird am ende doch der fcb meister. aber wie gesagt: träumen ist erlaubt. mehr denn je.

wenn der trainer zum hooligan wird

wenn ein fussballfan eine werbebande etwas böse anguckt, erhält er zwei jahre stadionverbot und wenn möglich eine nacht auf dem polizeiposten. wenn sorin cartu während eines champions league spiels die plexiglasscheibe des trainerhäusschens zerstört, geschieht rein gar nichts. ok, das ist etwas überspitzt formuliert. weshalb er nicht mal auf die tribüne musste, ist mir trotzdem absolut schleierhaft. es kann nicht sein, dass die zuschauer beim kleinsten problem abgeführt werden und trainer derweil das mobiliar des stadions straflos zerlegen dürfen. was sich sorin cartu gestern geleistet hat, muss eine lange sperre und eine geldstrafe grösseren ausmasses zur folge haben. geholfen hat’s cluj übrigens leider nicht: die rumänen verloren 1:0 gegen den fc basel.

fc luzern – fc basel 1:1

schon tage zuvor war das spitzenspiel in emmenbrücke ausverkauft. 8700 zuschauer sahen zuh, wie der spielbeginn wieder und wieder verschoben werden musste. denn die fcb-fans zeigten sehr deutlich, was sie von der verschiebung der anspielzeit aufgrund des tennisspiels von roger federer hielten. eine witzige aktion.

als dann doch noch fussball gespielt wurde, zeigte die cl-truppe, warum sie aktuell den ersten platz der nla belegt. obwohl zunächst keine chancen herausschauen wollten, war alleine an der luzerner aggressivität zu messen, wie stark die basler zur zeit sind. das spiel fand vorwiegend im mittelfeld statt, weshalb bis zur pause keine tore zu bewundern waren.

zum ende der ersten hälfte war luzern etwas stärker geworden, um sich nach der pause wieder einem anstürmenden fc basel ausgeliefert zu sehen. die ganz klaren torchancen blieben aber weiterhin mangelware, zumal zibung alles haltbare hielt. schliesslich war es der cleverness von hakan yakin bei einem konter zu verdanken, dass ferreira zum direkten abschluss kam, der zur schmeichelhaften fcl-führung gedieh. ein sehenswerter treffer, der die platzherren beflügelte. doch rengglis schuss wurde gehalten und ein foul an kukeli zu unrecht nicht als penaltyreif taxiert. und in der dritten von drei nachspielminuten rutschte der ball quer durch die luzerner hintermannschaft, um schliesslich von almerares in die maschen gehauen zu werden.

am ende zwar eine enttäuschung, über die ganze distanz betrachtet aber eigentlich ein schmeichelhafter punkt für die luzerner.

daten

Luzern – Basel 1:1 (0:0)

Gersag, Emmenbrücke. – 8700 Zuschauer (ausverkauft). – SR Studer. – Tor: 64. Ferreira (Yakin) 1:0. 93. Almerares 1:1.

Luzern: Zibung; Veskovac, Kibebe, Puljic; Zverotic (76. Lukmon), Renggli, Lustenberger; Gygax (89. Pacar), Yakin, Ferreira; Paiva (46. Kukeli).

Basel: Costanzo; Inkoom, Abraham, Ferati, Safari (68. Chipperfield); Shaqiri (46. Tembo), Yapi, Huggel (79. Almerares), Stocker; Frei, Streller.

Bemerkungen: Luzern ohne Ianu und Sorgic (beide verletzt). Basel ohne Kusunga (verletzt). Spiel nach 8 Minuten für knapp 6 Minuten unterbrochen, weil aus dem FCB-Fansektor Hunderte von Tennisbällen auf das Terrain flogen (Protest gegen frühe Anspielzeit). Verwarnungen: 25. Stocker (Foul), 25. Veskovac (Unsportlichkeit), 45. Kibebe (Foul), 53. Puljic (Foul), 54. Tembo (Foul), 92. Abraham (Reklamieren), 93. Almerares (Torjubel).

fc basel – fc luzern 5:0

was soll man über einen solchen match noch schreiben? es war schlicht eine demonstration der geballten basler meisterpower. für mich steht nach diesem spiel ausser frage, wer schweizer meister wird. und ehrlich gesagt gefällt mir das basler spiel ohne frei und streller eher noch besser.

klar, die luzerner waren auch da, versuchten vielleicht sogar ihr möglichstes. doch das war nicht annähernd genug. über das ganze spiel stand man viel zu weit vom gegner weg, musste stets mehr schritte für weniger nutzen gehen. hätte man ihm tor nicht auf einen dave zibung in bemerkenswerter form zählen können, der basler sieg wäre noch höher ausgefallen.

einzelkritik macht wenig sinn, wenn eine mannschaft als kollektiv scheitert. nur, dass man mehr hätte kämpfen können, kann man dem team vorwerfen. denn eine luzerner mannschaft kann in basel, zürich und bern nur über den kampf ein spiel in richtung punktgewinn biegen. und für einen sieg bräuchte es dann noch eine gehörige portion glück. beides glänzt gestern bei strahlendem sonnenschein leider durch abwesenheit.

top: die luzerner choreo.

ah, etwas noch: carlitos kann gerne zu luzern kommen, wenn man ihn in basel wirklich nicht mehr will.

fc luzern – fc basel 0:1

der vollständigkeit halber noch ein paar worte zur niederlage des fcl gegen den tabellenzweiten fc basel. in der ersten hälfte taten sich beide teams nach einem kurzen startfurioso sehr schwer. zeitweise wähnte man die ac bellinzona und den fc aarau auf dem platz. doch es waren zwei mannschaften von der tabellenspitze, die hier fehlpass an fehlpass reihten. auch die filigrantechniker yakin und chiumiento bildeten da leider keine ausnahmen. in einer der ganz wenigen offensivaktionen des fc basel traf benjamin huggel per kopf zur 0:1 führung.

nach der pause war der fcl sichtlich bemüht. doch das reichte nicht; auch weil basel-goalie costanzo einen blendenden tag einzog. der fcb beschränkte sich aufs kontern, was zu zwei grossen chancen führte, die aber ungenutzt blieben. am ende des spiels musste man sich auf luzerner seite den vorwurf gefallen lassen, besonders die erste hälfte klar unter den eigenen möglichkeiten gespielt zu haben.

fc luzern – fc basel 4:5

welch ein beginn: nach nur einer minute schob huggel zum 0:1 für den fcb ein. das kann ja heiter werden, dachte sich wohl mancher fcl-fan. dass den platzherren praktisch im gegenzug der ausgleich gelang, hätte niemand gedacht. chiumiento köpfte gekonnt nachdem ianu geflankt hatte. doch der ausgleich brachte keine ruhe ins spiel, nach nur 7 minuten (und nicht nach zwölfeinhalb, wie sf-kommentator wyler meint) jubelten die basler zum zweiten mal. der ex-luzerner alex frei traf zur erneuten führung. offensichtlich standen beide defensivabteilungen etwas neben den schuhen. nun waren wieder die luzerner am drücker. die klarste chance hatte yakin und im darauf folgenden getümmel vor colomba ianu. doch es blieb vorläufig beim basler vorsprung. als burim kukeli von da silva im strafraum gefällt wurde, ergab sich die ausgleichschance in form eines penaltys. michel renggli liess sich diese gelegenheit nicht nehmen. noch vor der pause hätte der fcl sogar in führung gehen können, doch ianus schuss wurde von colomba an die latte gelenkt.

in der zweiten hälfte flachte das rasante spiel dann doch etwas ab. der fcb hatte schon zwei spieler verletzt verloren (carlitos, safari) und dem fcl fehlte sonst irgendwie die kraft. und doch kam man zu gelegenheiten, allen voran ianu vergab diese aber kläglich. in der 73. minute wähnte zibung streller bei einem freistoss wohl im abseits, doch der folgende treffer zählte. wieder war basel in führung. nun nahm das spiel wieder fahrt auf – und wie! es war hakan yakin, der zum dritten mal eine basler führung ausglich. nun schien der vorteil eindeutig auf seiten der platzherren zu liegen. zum ersten mal seit man in emmen spielt, verdiente das schmucke stadion die bezeichnung /hexenkessel./ und dann, in der 87. minute sorgte cristian ianu für kollektive glücksgefühle. das 4:3 schien den fcl nun endgültig zu beflügeln. denn wenig später hatte der eingewechselte joao paiva die chance zum 5:3. doch stattdessen erzielte alex frei in der 91. minute den ausgleich. so weh es tut, aber aufgrund des ganzen spiels war das unentschieden bestimmt das gerechte resultat. doch das spiel war ja noch nicht zuende. marco streller zeigte, dass er manchmal doch mehr kann als bloss vollstrecken, indem er ein wundertor zum 5:4 sieg des fcb schoss.

wow, was für ein spiel!

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daten

Luzern – Basel 4:5 (2:2). Gersag, Emmenbrücke. – 8695 Zuschauer (ausverkauft). – Schiedsrichter: Kever. –

Tore: 2. Huggel 0:1. 4. Chiumiento 1:1. 8. Frei 1:2. 22. Renggli (Foulpenalty) 2:2. 73. Streller 2:3. 79. Yakin 3:3. 87. Ianu 4:3. 91. Frei 4:4. 94. Streller 4:5. –

Luzern: Zibung; Zverotic, Diarra (80. Lukmon), Schwegler, Lustenberger; Renggli, Kukeli; Frimpong (64. Paiva), Chiumiento; Ianu (92. Etter), Yakin. –

Basel: Colomba; Sahin, Abraham (32. Cabral), Cagdas, Safari; Carlitos (9. Shaqiri, 89. Almerares), Huggel, Da Silva, Stocker; Frei, Streller. –

Bemerkungen: Luzern ohne Veskovac (gesperrt), Ferreira, Lambert, Seoane und Wiss (alle verletzt). Basel ohne Aratore, Costanzo, Ferati, Gelabert, Marque, Perovic, Schürpf (alle verletzt), Chipperfield (krank) und Wessels (nicht spielberechtigt). 9. Carlitos (Oberschenkel) und 32. Abraham (Sprunggelenk) verletzt ausgeschieden (Huggel neu Innenverteidiger). 38. Ianu-Schuss an die Lattenunterkante. Verwarnungen: 17. Yakin (Foul). 17. Safari (Unsportlichkeit). 32. Frimpong (Unsportlichkeit). 32. Cagdas (Unsportlichkeit). 66. Frei (Reklamieren). 69. Streller (Reklamieren).

professionelle reaktion auf unprofessionelles verhalten

der fc basel ist scheinbar nervös. sehr nervös. anders sind die szenen am ende des spiels gegen den fcz kaum zu erklären. zuerst holt sich natistar alex frei auf äusserst dämliche weise eine gelbrote karte und dann dreht auch noch goalie costanzo durch. der dreissigjährige basel-rückkehrer foulte zunächst johann vonlanthen auf klar gelbwürdige weise. als er die karte von schiedsrichter busacca gezeigt bekam, warf er vonlanthen den ball an. daraufhin konnte der schiri gar nicht anders, als frei vom platz zu stellen. bei costanzo lag der fall ganz anders: er ging nach abpfiff der partie auf verteidger beg ferati los. nach verbalen attacken wurde der argentinier handgreiflich und packte ferati an den haaren. vorbildlich die reaktion von fcz-stürmer eric hassli: der franzose ging sofort dazwischen und beschwichtigte die streithähne.


das gerade diese beiden sehr routinierten spieler mit solchen unbeherrschtheiten auffallen ist doch erstaunlich, zumal die saison gerade erst begonnnen hat. franco costanzo bewies klasse, indem er wenige minuten nach dem übergriff auf ferati vor das mikrofon trat und sich in aller form entschuldigte. er könne sich sein ausflippen nicht erklären und es tue im sehr leid. chapeau. bei frei ging es wohl etwas länger, aber er hat sich nun bei nati-kollege vonlanthen entschuldigt. professionell ist auf jeden fall die reaktion des clubs. sowohl alex frei als auch captain franco costanzo werden intern gebüsst. einzig beg ferati hat keine konsequenzen zu befürchten, seine reaktion sei zwar harsch aber im rahmen des zu erwartenden gewesen. er selbst sagt dazu:

Mit dem Gespräch mit Franco Costanzo ist die Angelegenheit für mich vollständig erledigt. Wir werden weiterhin zusammenarbeiten und gemeinsam versuchen, Gegentore zu verhindern, dafür sind wir beide da beim FCB.

auf jeden fall hat der fc basel auf das unprofessionelle verhalten seiner spieler sehr professionell reagiert. bleibt zu hoffen, dass die spieler ihre entschuldigungen auch ernst meinen.

fc basel – fc luzern 0:1

ich will ehrlich sein: so nach 10 minuten rechnete ich mit einer 3-zu-null-oder-höher klatsche. der fc basel begann dynamisch, spielte gekonntes kurzpassspiel und die gäste aus luzern konnten dem treiben nur zusehen. und so konnte das 1:0 nach 13 minuten kaum überraschen, streller stieg in seiner typischen art hoch und liess zibung keine chance. einen moment noch powerte der fc basel weiter, dann stellte er auf einmal sämtliche offensivbemühungen ein. man konnte den eindruck gewinnen, trainer fink wolle die mannschaft im spargang siegen lassen, damit sie die kräfte für wichtigere spiele konservieren könne. auf jeden fall tauchten die luzerner nun immer wieder vor dem basler tor auf. im abschluss und teilweise auch beim finalen pass stellten sie sich aber derart ungeschickt an, dass in der gesamten ersten hälfte kein luzerner ball den weg aufs tor fand.

in der zweiten halbzeit spielten dann die basler die statistenrolle. vor allem kukeli eroberte immer wieder bälle und erwies sich auch im spielaufbau als hilfreich. hakan yakin zeigte sein vielseitiges talent und lancierte immer wieder neue angriffsvarianten. während frei auf der gegenseite ein eher bescheidenes debüt feierte, erwischte der ex-basler einen tollen tag. das krönende tor sollte im zwar verwehrt bleiben, doch auch so sah jeder, wer der beste mann auf dem platz war. obwohl: hakan yakin schoss sehr wohl ein tor, doch zählte es ebensowenig wie jenes von streller in der ersten halbzeit. beide wurden wegen abseits aberekannt. jenes von streller zurecht, jenes von yakin nicht. so sah er dann von der ersatzbank, wie elsad zverotic drei minuten vor ablauf der offiziellen spielzeit von kukeli sehr steil angespielt wurde, den ball an der grundline gerade noch so erlief und ins zentrum hob. dort liess sich cristian ianu nicht zwei mal bitten. das 1:1 war hochverdient. auch weil david zibung die einzige basler chance in der zweiten hälfte mit einer sensationellen parade zunichte machte: frei wurde von streller mustergültig bedient, kam aber am luzerner schlussmann nicht vorbei.

daten

Basel – Luzern 1:1 (1:0). St.-Jakob-Park. – 23’201 Zuschauer. – Schiedsrichter: Zimmermann. – Tore: 13. Streller 1:0. 87. Ianu 1:1. –

Basel: Costanzo; Inkoom, Cabral, Cagdas (83. Ferati), Safari; Huggel; Carlitos (79. Shaqiri), Da Silva (67. Gelabert), Stocker; Streller, Frei. –

Luzern: Zibung; Zverotic, Seoane, Schwegler (60. Veskovac), Lustenberger; Ianu, Renggli, Kukeli, Ferreira (74. Pacar); Yakin (83. Siegrist); Paiva. –

Bemerkungen: Basel ohne Abraham, Marque, Zanni, Schürpf und Perovic (alle verletzt). Luzern ohne Luqmon, Chiumiento und Tchouga (alle verletzt). 22. Tor von Streller wegen Offside nicht anerkannt. 68. Tor von Yakin wegen Offside nicht anerkannt. Verwarnungen: 51. Safari (Spielverzögerung). 55. Lustenberger (Foul).

alex frei zum fc basel?

ok, diese meldung schmerzt nun schon etwas. alex frei will weg aus dortmund und gibt sich deutlich in sachen wunschdestination: es soll der fc basel sein. denn das sei eine herzensangelegenheit. frei ist natürlich basler und hat auch dort gespielt. aber wo wurde er zu dem stürmer, der er heute ist? wo wurde er bekannt? wo schrie ein ganzes stadion das erste mal seinen namen? natürlich beim fc luzern. in 43 spielen hat er 14 mal für den fcl getroffen. hier spielte er neben stürmerlegende kubilay türkilmaz.

deshalb hatten sich wohl nicht wenige fcl-fans gewisse hoffnungen gemacht, dass frei nach einer bundesligarückkehr bei den leuchten landen würde. nach diesen aussagen kann man solche träume wohl endgültig begraben. schade.