showdown im gersag

die spannung steigt. mit einem sieg gegen den bsc young boys kann der fc luzern heute tatsächlich den schritt ins internationale geschäft schaffen. eine qualifikation für diesen wettbewerb wäre für die mannschaft, die letztes jahr noch so knapp dem abstieg entging schon fast eine sensation. auf der anderen seite könnte yb den meistertitel feiern, wenn die gelbschwarzen auf dem gersagrasen gewinnen und die basler gleichzeitig xamax nicht schlagen können.

der fcl hat gegen yb diese saison drei mal relativ gut ausgsehen, konnte aber nie einen sieg davon tragen. ob es heute beim spiel des jahres anders aussehen wird?

auf ricardo laufen derweil noch die letzten auktionen für tickets für das ausverkaufte spiel…

ausgangslage:

bsc young boys – fc luzern 1:1

yb gegen luzern – das war in den letzten partien immer eine sehr einseitige und auch sehr torreiche partie. damit man auf luzerner seite für einmal nicht mehr als vier gegentore kassieren sollte, stellte rolf fringer die mannschaft völlig neu auf. so liess er drei innenverteidiger auf einer linie spielen: diarra, seoane und veskovac. daneben rückten zwei weitere verteidiger auf den aussenpositionen fast bis ins mittelfeld vor: lustenberger und lukmon. im defensiven mittelfeld durften kukeli und renggli ran, während chiumiento so etwas wie eine klassische nummer 10 abgab. vorne stürmten yakin und ianu. tatsächlich schien auch dieses bollwerk nicht wirklich gegen die berner offensivmaschinerie zu helfen: schon nach wenigen minuten kamen die in schwarz spielenden tabellenführer zu chancen. regazzoni traf gleich latteund pfosten, schneuwly schob den abpraller knapp am anderen pfosten vorbei. wankdorf-erprobte fcl-anhänger witterten schon die x-te kanterniederlage im stade de suisse. doch das heimteam stellte sich ungeschickt an, erzielte bis zur pause trotz vieler guter chancen kein tor.

waren die luzerner in der ersten hälfte bis auf einen schuss von renggli und eine ianu-chance ohne offensive möglichkeiten geblieben, ging fringers taktik zumindest vorerst auf. die young boys schienen ziemlich verzweifelt, als dudar in der 64. minute wieder das torgehäuse traf. eine zeigerumdrehung später leistete sich affolter einen unnötigen querpass, was ianu zu nutzen wusste. der rumäne schob den ball irgendwie an wölfli vorbei und stellte so das spiel auf den kopf. in der 71. minute sorgte dudar per freistoss dann noch für den ausgleich. zum sieg reichte es yb aber nicht mehr. im gegenteil: lustenberger hatte nach einem tollen pass von paiva sogar noch die möglichkeit für das 1:2 auf dem fuss, der yb-hüter hielt den einen punkt aber fest.

sf bericht

daten

Young Boys – Luzern 1:1 (0:0)

Stade de Suisse. – 28’511 Zuschauer. – SR Bertolini. – Tore: 65. Ianu 0:1. 71. Dudar 1:1.

Young Boys: Wölfli; Ghezal, Dudar, Affolter; Doubai (65. Christian Schneuwly); Sutter (84. Gourmi), Hochstrasser, Yapi, David Degen; Regazzoni, Marco Schneuwly (46. Coly).

Luzern: Zibung; Veskovac (78. Schwegler), Seoane, Diarra; Lukmon, Renggli, Kukeli, Lustenberger; Chiumiento (93. Tchouga), Yakin; Ianu (81. Paiva).

Bemerkungen: YB ohne Doumbia (gesperrt), Raimondi (rekonvaleszent) und Liechti (U21). Luzern ohne Zverotic, Ferreira, Lambert, Wiss (alle verletzt) und Frimpong (Abmachung mit YB). 8. Schuss von Regazzoni prallt von der Latte an den Pfosten. 64. Lattenkopfball Dudar. Verwarnungen: 54. Hochstrasser (Foul), 63. Kukeli (Foul), 70. Diarra (Foul), 73. Seoane (Foul), 87. Dudar (Foul).

quelle: tagesanzeiger online

bsc young boys – fc luzern 5:2

in bern ist mit ausnahme des legendären 0:1 eigentlich nie etwas für die luzerner zu holen. das war auch gestern wieder so. dafür, dass der fcl mit einem auswärtssieg noch chancen auf den direkten ligaerhalt gehabt hätte, ist die leistung und auch die taktik als besonders schwach einzuschätzen.

zverotic und scarione spielten von anfang an, obwohl beide zuletzt nicht überzeugen konnten. chiumiento und renggli schmorten derweil auf der ersatzbank. etwas seltsam, wenn man bedenkt, dass dieses spiel um jeden preis hätte gewonnen werden müsssen. so nahm halt nach zehn minuten schon alles seinen gewohnten weg, als hochstrasser den allerersten yb-torschuss neben zibung einlochte. immerhin vermochten die blauweissen zu reagieren: etwas schockiert nahmen die berner den ausgleich durch ihre leihgabe frimpong zur kenntnis. das spiel plätscherte ein wenig dahin, als paiva nach einem eckball wie aus dem nichts mit einem kopfball auftauchte. doch wöfli hielt und paiva verschwand bis zum spielschluss wieder in der versenkung.

nach der pause das gleiche bild. erst als regazzoni seine farben wieder in führung brachte, stieg die qualität des spiels. nun reagierte fringer endlich: renggli und chiumiento ersetzten die einmal mehr enttäuschenden zverotic und scarione. nur zwei minuten nach seiner einwechslung versenkte michel renggli seinen ersten schuss in wahrer «tor-des-jahres»-manier. das 2:2 liess hoffen, jedoch nur kurz. in der 74. minute (4 minuten nach rengglis tor) war doumbia für die neuerliche führung besorgt. der beste torschütze der schweiz traf dann noch zum 4:2 und regazzoni kam auch noch zu einem zweiten treffer. damit hat der fc luzern in dieser saison in vier begegnungen insgesamt 20 tore von yb erhalten.

weil sion gleichzeitig vaduz im rheinpark mit 5:0 abfertigte, ist für den fc luzern die barrage gegen lugano gebucht. das spiel gegen neuchâtel xamax verkommt zum testspiel. wenn man an den katastrophalen saisonstart und den riesigen rückstand zurückdenkt, ist der barrageplatz im prinzip fast schon ein erfolg. andererseits wäre mit etwas mehr cleverness zweifelsohne auch der direkte ligaerhalt möglich gewesen.

daten

Young Boys – Luzern 5:2 (1:1)

Stade de Suisse. – 16’323 Zuschauer. – SR Wermelinger. – Tore: 10. Hochstrasser 1:0. 13. Frimpong 1:1. 60. Regazzoni 2:1. 70. Renggli 2:2. 74. Doumbia 3:2. 82. Doumbia 4:2. 87. Regazzoni 5:2.

Young Boys: Wölfli; Ghezal, Baykal (77. Schneider), Affolter; Christian Schwegler, Hochstrasser, Pereyra (63. Portillo), Bastians; Traoré (59. Schneuwly); Doumbia, Regazzoni.

Luzern: Zibung; Lukmon, Roland Schwegler, Veskovac, Claudio Lustenberger; Gajic; Frimpong, Zverotic (68. Renggli), Scarione (68. Chiumiento), Ferreira; Paiva.

Bemerkungen: YB ohne Degen (gesperrt), Doubai, Raimondi, Yapi und Varela (alle verletzt). Luzern ohne Seoane (gesperrt), Wiss, Lambert und Tchouga (alle verletzt). Verwarnungen: 33. Zverotic (Foul), 84. Paiva (Unsportlichkeit/im nächsten Spiel gesperrt), 89. Lukmon (Foul/im nächsten Spiel gesperrt), 89. Hochstrasser (im nächsten Spiel gesperrt) und Ferreira (beide Unsportlichkeit).

fc luzern – bsc young boys 2:3

schön frisiert, wie wir das von ihm kennen, kam er gestern in luzern an: schirichef urs meier. er sollte einiges geboten kriegen.

zu beginn musste er sich wohl die augen reiben: der fc luzern spielte die biene mayas aus bern an die wand. schon nach drei minuten hatte roland schwegler eine grosschance, die er per kopf an die aussenkante des pfostens setzte. in der abwehr spielte zum ersten mal adan vergara als innenverteidiger. doch weil luzern so druckvoll spielte, konnten die berner die uneingespielte luzerner hintermannschaft (noch) nicht zu ihren gunsten nutzen. schliesslich war es der 19-jährige lior etter (eigener luzerner u21-nachwuchs), der gilles yapi den ball wegschnappte, einen berner austanzte und zwischen zwei gelbschwarzen hindurch joetex frimpong fand. dieser vollstreckte eiskalt zum hochverdienten 1:0 nach zehn spielminuten. doch die luzerner offensivmaschinerie um den überragenden oscar scarione hatte noch nicht genug und lief weiter auf hochtouren. selbiger scarione holte sich den ball an der behind-linie um dem frei stehenden paiva aufzulegen. auch dieser zögerte keinen moment und erhöhte auf 2:0. yb will meister werden? mit dieser verteidigung? sicher? doch, wir wissen es, hochmut kommt vor dem fall. luzern, allen voran nelson ferreira, vergab in der folge mehrere gute chancen um mit 3:0 davonzuziehen. doch als christian schwegler stark abseitsverdächtig angespielt wurde, führten die luzerner noch immer mit nur zwei toren. schwegler legte auf hochstrasser zurück und leitete so den anschlusstreffer ein.

in der zweiten hälfte schienen die blauweissen das spiel im griff zu haben. sie liessen sich nicht zu sehr nach hinten drängen, suchten weiter das dritte tor. freistösse von scarione verfehlten das ziel nur knapp. doch es sollte nun die kreative phase des bis dahin schon nicht überragenden schiri studer kommen. obwohl der ball vielleicht 15 meter von den beiden entfernt war, pfiff er eine berührung schweglers an hochstrasser als penalty. ein absolutes geschenk. der neue innenverteidiger vergara nahm sich für das spiel gegen sion am mittwoch gleich selber aus der aufstellung: sein idiotischer kopfstoss wurde völlig zurecht mit der roten karte bestraft. dass er darauf noch auf andere yb-spieler und kurz sogar auf seine mitspieler losging, stempelt ihn schon nach den ersten match zum charakterlosen notnagel.

so war fringer gezwungen, paiva auszuwechseln und mit lukmon die dezimierte verteidigung wieder aufzustocken. wenn man am tabellenende liegt, klebt einem das pech an den füssen. so war es nur logisch, dass dem fcl auch noch der verbleibende punkt entrann. doumbia nutzte die verwirrung in der verteidigung für das dritte berner tor. trotz fünf nachspielminuten konnte der in der schlussminute der regulären spielzeit erzielte treffer nicht mehr ausgeglichen werden. der frust bei den luzernern war riesig.

ich sag’s nicht gerne, aber genau wenn man solche spiele verliert, steigt man ab.

daten

Luzern – Young Boys 2:3 (2:1). Allmend. – 6719 Zuschauer. – Schiedsrichter: Studer. – Tore: 11. Frimpong 1:0. 18. Paiva 2:0. 28. Hochstrasser 2:1. 79. Raimondi (Foulpenalty) 2:2. 90. Doumbia 2:3. –

Luzern: Zibung; Lambert, Roland Schwegler, Vergara, Lustenberger; Scarione, Etter, Chiumiento (85. Kukeli); Frimpong (61. Tchouga), Paiva (80. Lukmon), Ferreira. –

YB: Wölfli; Portillo, Ghezal, Affolter; Christian Schwegler, Hochstrasser, Yapi, Raimondi; Varela (88. Degen), Schneuwly (77. Schneuwly), Regazzoni (62. Häberli). –

Bemerkungen: Luzern ohne Diarra, Seoane, Veskovac, Wiss (alle verletzt) und Renggli (krank). YB ohne Schneider, Doubai (beide verletzt), Pereyra und Fassina (noch nicht spielberechtigt). 77. Rote Karte gegen Vergara (Tätlichkeit an Hochstrasser). – Verwarnungen: 40. Lustenberger (Foul). 48. Ghezal (Hands). 67. Vergara (Foul). 72. Scarione (Foul). 77. Hochstrasser (Unsportlichkeit). 84. Varela (Foul).

[quelle: nzz online]

das sagt der fc luzern

die offizielle stellungnahme des fc luzern liess zwar etwas auf sich warten, ist dafür aber gut ausbalanciert und wagt auch kritik an protectas sowie stade de suisse.
> Stellungnahme FC Luzern zu den Vorfällen vom 16.11.08 anlässlich des Spiels YB : FCL
>Nach ausführlichen Gesprächen mit Beteiligten und Offiziellen sowie nach Auswertung vereinseigenen Videoaufnahmen nimmt der FC Luzern zu den Vorfällen vom 16.11.08 anlässlich des Spiels YB – Luzern wie folgt Stellung:
>1. Wie von den Verantwortlichen des Stade de Suisse bereits kommuniziert, war der Entscheid das Transparent zu entfernen nicht richtig. Aus Sicht des FC Luzern war die Verhältnismässigkeit des Einsatzes, unter Anwendung von Schlagstöcken der Security Firma nicht gegeben. Erstens wurden keine Transparente mit Aussagen aufgehängt, die gegen Reglemente und Richtlinien der Swiss Football League verstossen. Zweitens wurden die besagten Transparente beim Eingang kontrolliert und nicht beanstandet. Drittens musste bei einem solchen Eingriff mit einer Eskalation der Situation gerechnet werden. Die Fanbegleiter des FC Luzern haben im Vorfeld des Einsatzes auf eine wahrscheinliche Eskalation aufmerksam gemacht. Zu diesem Schluss kommt – nach Sichtung der FCL-eigenen Videoaufnahmen – auch Jürg Häfeli, Präsident der Fankommission der Swiss Football League.
>Wir begrüssen zwar die kritische Nachbeurteilung der Verantwortlichen des Stade de Suisse, bedauern aber diesen Vorfall mit unnötigen Verletzten ausserordentlich. Der FC Luzern wünscht den Betroffenen gute Genesung.
>Es wurde unter den Verantwortlichen des Stade de Suisse, des FC Luzern und der beiden Fanprojekte beschlossen, dass in den nächsten Tagen ein Termin unter Einbezug der Fans vereinbart wird. Ziel dieses Treffens ist, die Sache im direkten Dialog und nicht via Medien zu bereinigen.
>2. Der FC Luzern distanziert sich klar zu den Vorfällen die ausserhalb des Stadions während der zweiten Halbzeit und nach dem Spiel vorgefallen sind. Auch das Werfen von Gegenständen nach dem Security-Einsatz kann nicht toleriert werden.
>Es liegt dem FC Luzern viel daran, in Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt weiterhin eine gute Fankultur aufzubauen und zu unterstützten. Umso mehr bedauern wir diesen Vorfall ausserordentlich.
>Stefan Bucher
>Pressechef FC Luzern

differenzierter artikel im bund

der bund zeigt, wie differenzierte berichterstattung aussehen kann. beteiligte beider seiten kommen zu wort. der artikel zeigt, dass protectas fehler gemacht hat. bezüglich der physischen übergriffe gibt es zwar widersprüche, aber es bleibt die hoffnung, dass irgendeine handycamera das ganze klärt.

Kritik an Protectas und Stade de Suisse

Nach den Ausschreitungen anlässlich des Spiels YB gegen den FC Luzern gestehen die Stadionverantwortlichen Fehler ein.

Fliegende Flaschen und Steine, Gummischrot und Tränengas, sieben leicht verletzte Polizisten, eine unbekannte Zahl verletzter Fussballanhänger, beschädigte Polizeifahrzeuge und Einrichtungen: Das ist die andere, nichtsportliche Bilanz nach dem Heimsieg von YB gegen den FC Luzern vom Sonntag. Bereits während des Spiels kam es zu Auseinandersetzungen, nach dem Match eskalierte dann die Situation: Rund 60 FCL- und YB-Anhänger lieferten sich mit der Polizei eine Strassenschlacht.

Den Ausschreitungen sei «die Entfernung eines politisch motivierten Transparents im Stadion durch private Sicherheitskräfte vorausgegangen», teilte die Kantonspolizei gestern mit. FCL-Anhänger hatten im Gästesektor zwei Transparente aufgehängt, auf welchen «gegen Polizeiwillkür» Partei ergriffen wurde. Hintergrund ist der Entscheid des Luzerner Kantonsrats, dem Konkordat über Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen beizutreten. Gegen den Beitritt wurde das Referendum ergriffen. Im Stade de Suisse werde keine politische Propaganda geduldet, sagt Sprecher Charles Beuret. Die Firma Protectas, im Wankdorf-Stadion für die Sicherheit zuständig, sei deshalb angewiesen worden, für die Entfernung der Transparente zu sorgen. Offenbar liess sich dies mittels Gespräch nicht bewerkstelligen.

Teenagerin mit Nasenbruch

In der Folge versuchten Mitarbeiter von Protectas selbst, die Transparente abzunehmen, worauf die Situation eskalierte. Umstritten ist aber die Art und Weise des Einsatzes. Laut mehreren Augenzeugen ging Protectas mit unangemessener Härte vor. Im Gästesektor seien sogar Frauen mit Schlagstöcken geschlagen worden. FCL-Fanarbeiter Christian Wandeler berichtet von Leuten mit Platzwunden und einer Teenagerin mit gebrochener Nase. Der Einsatz sei «völlig unverhältnismässig» gewesen. Wandeler widerspricht zudem der Aussage von Beuret, die Fanarbeit habe dem Zugriff durch Protectas zugestimmt. Das Gegenteil sei der Fall. Zudem seien die Transparente beim Eingang kontrolliert und nicht beanstandet worden. Wandeler: «Die Stadionverantwortlichen haben die Eskalation in Kauf genommen.» Lukas Meier, Fanarbeiter bei YB, unterstützt Wandelers Vorwürfe: Es sei klar gewesen, dass die Situation eskalieren könne, wenn Protectas eingreife.

Es seien schon oft Transparente entfernt worden, ohne dass es zu Auseinandersetzungen gekommen sei, erwidert Beuret. Doch im Nachhinein sei man immer schlauer: «Heute würden wir anders entscheiden.» Der Vorfall sei ärgerlich, YB entschuldige sich bei allen Betroffenen. Bereits im Nachgang des Uefa-Cup-Spiels YB-Brügge im September mussten die Stadionverantwortlichen Fehler eingestehen. Damals wurden belgische Hooligans im YB-Sektor platziert.

Beuret widerspricht aber den Schilderungen des Einsatzes: Protectas habe sich lediglich verteidigt, sagt er. So sieht es auch Roman Lehmann, Sprecher der Sicherheitsfirma. Zudem sei ein Protectas-Mitarbeiter so unglücklich gestürzt, dass er sich beide Handgelenke gebrochen habe.

Kein Hochrisikospiel

Die Partie wurde im Vorfeld nicht als Hochrisikospiel eingeschätzt. Auch die Fanarbeiter betonen, dass Spiele zwischen YB und dem FCL in der Regel problemlos verliefen, es gar eine Freundschaft zwischen den Anhängern der Clubs gebe.

Im Zuge der Auseinandersetzungen musste die Polizei Verstärkung anfordern, Berner Polizisten, die am Match FCB gegen FCZ engagiert waren, halfen aus. Zu der Höhe des Sachschadens und den Kosten des Einsatzes konnte Polizeisprecher Thomas Jauch keine Angaben machen. Letzte Woche wurde bekannt, dass sich YB mit jährlich 60000 Franken an den Kosten für die Sicherheit ums Stadion beteiligt. Die Stadtberner Steuerzahler bezahlen für die Einsätze der Kantonspolizei ein Mehrfaches

seltsamer bericht auf tele bärn

im beitrag von tele bärn wird sehr einseitig nur die gewalt, die nach dem spiel von den fans (beider lager) ausging kommentiert. das vorgehen der protectas-angestellten wird nicht angesprochen. zudem werden bilder gezeigt, die nicht mit dem vermerkarchiv bezeichnet sind, so dass der eindruck entstehen könnte, es handle sich um bilder vom sonntag. peinlich und unprofessionell. es ist sehr verständlich, wenn es in den betroffenen fankreisen brodelt.

bsc young boys – fc luzern 6:1

ach ja, fussball wurde auch noch gespielt. aber ehrlich gesagt, habe ich nun wirklich gar keine lust auf dieses spiel einzugehen. nicht, weil wir verloren haben, sondern weil jetzt der fokus einfach dieser protectas-geschichte bleiben sollte. so etwas darf nirgends passieren, am allerwenigsten aber in der schweiz. ein land, dass die meinungsäusserungsfreiheit so sehr in den vordergrund stellt, muss sich sorgen machen, wenn ein transparent an einem fussballmatch von einer privaten sicherheitsfirma entfernt werden soll. dass diese dann noch mit gewalt gegen unbeteiligte vorgeht, setzt dem ganzen die hässliche krone auf.

kurz: luzern hatte anfangs ein paar chancen, traf das tor aber nicht. in der folge war nur noch yb am spielen und treffen. 2:0 zur pause, wenig später 4:0, obwohl der fcl wieder leicht am aufkommen war. immerhin sorgte yb-leihspieler joetex frimpong für den gnadentreffer. am schluss kassierte man nochmals zwei tore und war damit nicht einmal schlecht bedient.

daten

Young Boys – Luzern 6:1 (2:0). Stade de Suisse. – 19’071 Zuschauer. – Schiedsrichter: Rogalla. – Tore: 12. Varela 1:0. 33. Yapi 2:0. 51. Häberli 3:0. 58. Hochstrasser 4:0. 72. Frimpong 4:1. 89. Schneuwly 5:1. 91. Doumbia 6:1. –

Young Boys: Wölfli; Portillo, Baykal, Affolter; Christian Schwegler, Hochstrasser, Yapi, Raimondi; Degen (67. Doumbia), Häberli (67. Schneuwly), Varela (84. Eudis). –

Luzern: Zibung; Lambert, Roland Schwegler, Seoane, Bertin; Zverotic, Renggli (63. Gajic), Veskovac, Chiumiento (63. Paiva); Ravasi (72. Pacar), Frimpong. –

Bemerkungen: YB ohne Regazzoni (gesperrt), Doubai (U 21), Lüscher (nicht im Aufgebot), FCL ohne Ferreira (gesperrt), Tchouga, Lustenberger, Kukeli (alle verletzt). 78. Pfosten- und Lattenschuss von Raimondi. Verwarnung: 25. Portillo (Foul).

die fanarbeit luzern reagiert

auch die fanarbeit luzern reagiert auf die skandalösen vorkommnisse von gestern im stade de suisse.

Sicherheitsteam der «Protectas» provoziert Ausschreitungen im Stade de Suisse

Anlässlich des Spiels BSC YB – FC Luzern am Sonntag, 16. November 2008, im Stade de Suisse hat das private Sicherheitsunternehmen «Protectas» in Schutzausrüstung grundlos den Gästesektor betreten und Luzerner Fans angegriffen und verletzt.

Vor Spielbeginn wurde seitens des Sicherheitspersonals ein im Luzerner Fanblock hängendes Transparent mit der Aufschrift «Nein zu Polizeiwillkür» beanstandet. Bei der Eingangskontrolle war das Transparent begutachtet und zugelassen worden. Da die Luzerner Fans in den letzten Monaten Unterschriften für ein kantonales Referendum bezüglich des geplanten Polizeikonkordats gesammelt hatten, wollten sie mit dem Transparent auf die bevorstehende Referendumsabstimmung aufmerksam machen. Das Transparent wurde in den letzten Monaten in jedem Stadion zugelassen und verstösst in keiner Weise gegen das Sicherheitsreglement der SFL. Das Sicherheitsteam informierte die Fanarbeit Luzern, dass das Transparent nicht hängen bleiben darf. Daraufhin nahm die Fanarbeit mit den Fans Kontakt auf. Die Fans weigerten sich, das ihrer Ansicht nach harmlose Transparent zu entfernen. Dies wurde dem Sicherheitsteam gemeldet.

Mitte der ersten Halbzeit formierte sich an der Treppe zum Balkon im Gästesektor ein fünfzehnköpfiges Sicherheitsteam in Vollschutzmontur. Die Einsatzgruppe stürmte den Luzerner Fanblock und versuchte das Transparent an sich zu reissen. Wahllos schlug das Einsatzteam auf die Fans ein, Frauen und Kinder, denen jegliche Fluchtwege versperrt waren, wurden mutwillig traktiert. Im Anschluss flüchtete der Einsatztrupp in den daneben liegenden Sektor. In der zweiten Halbzeit öffneten die «Protectas» kurzerhand das Gittertor und bekam einen Fan zu fassen. Dieser wurde in den abgesperrten Sektor gezogen, brutal niedergeknüppelt und von 4 Sicherheitskräften weggetragen. Um eine schwerwiegende Eskalation im Gästesektor zu verhindern, unternahm die Fanarbeit Luzern alles, damit der Fan zum Spielende wieder in den Gästesektor zurückkehren konnte.

Die absolut unverhältnismässige Intervention des Sicherheitsunternehmens hatte dazu geführt, dass mehrere Fans aufgebracht das Stadion verliessen. Vor dem Stadion eskalierte die Situation erneut. Polizei und Fans lieferten sich verschiedene Scharmützel. Erst mit der Abfahrt des Extrazuges hatte sich die Situation definitiv beruhigt.

Das taktische Vorgehen der privaten Sicherheitsunternehmung ist skandalös. Eine erneute Kontaktaufnahme mit der Fanarbeit Luzern hätte diese zum Anlass genommen, mit den beteiligten Fans eine Lösung zu suchen. Stattdessen stürmten die Sicherheitsleute den Block. Der Einsatzleiter und der Berner Sicherheitschef nahmen eine Eskalation bewusst in Kauf und müssen die volle Verantwortung für die folgende Eskalation und die zahlreichen Verletzungen bei Luzerner Fans tragen.

auch die nlz berichtet

Ein Plakat löst Ausschreitungen aus

Im Fanblock der Anhänger des FC Luzern ist es gestern während des Spiels YB gegen Luzern zu einer Auseinandersetzung gekommen. Augenzeugen berichten, dass etwa zehn Sicherheitskräfte in den Fanblock eingedrungen seien und mit Schlagstöcken um sich geschlagen hätten. Dabei seien auch Nasen blutig geschlagen worde, «und dies vor den Augen von Kinder», meinte ein im Stadion Anwesender. Grund für die Intervention was offenbar ein Plaktat, das die FCL-Fans aufgehängt hatten. Dieses wies mit dem Slogan «Nein zu Polizeiwillkür» auf eine Abstimmung hin, für die sie im Kanton Luzern Unterschriften gesammelt hatten. Die Fanclubs wehren sich gegen das so genannte Hooligan-Gesetz (wir berichteten).

Charles Beuret, Medienverantwortlicher des Stade de Suisse, bestätigt das «Techtelmechtel», wie er es nennt. «Zwei so genannte Fans wurden aus dem Block rausgenommen. Der Grund ist mir unbekannt», sagt Beuret, gibt aber zu, dass er vom Plakat gehört habe. Der Vorfall sei allerdings nicht gravierend gewesen.

YB-Fans solidarisierten sich

Nach dem Spiel eskalierte die Situation weiter. «Es kam zwischen Fans un der Polizei zu Ausseinandersetzungen», sagt Thomas Jauch, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern. Über Details informiere die Polizei heute. Auch Beuret hat diese Vorfälle mitbekommen: «Dabei haben sich YB-Fans mit den Luzernen gegen die Polizei solidarisiert.» Um 19.30 Uhr hatte sich die Lage wieder normalisiert.

nicht gravierend? dann möchte ich ja gar nicht wissen, wie ein gravierender vorfall in bern ausschaut…