schön frisiert, wie wir das von ihm kennen, kam er gestern in luzern an: schirichef urs meier. er sollte einiges geboten kriegen.
zu beginn musste er sich wohl die augen reiben: der fc luzern spielte die biene mayas aus bern an die wand. schon nach drei minuten hatte roland schwegler eine grosschance, die er per kopf an die aussenkante des pfostens setzte. in der abwehr spielte zum ersten mal adan vergara als innenverteidiger. doch weil luzern so druckvoll spielte, konnten die berner die uneingespielte luzerner hintermannschaft (noch) nicht zu ihren gunsten nutzen. schliesslich war es der 19-jährige lior etter (eigener luzerner u21-nachwuchs), der gilles yapi den ball wegschnappte, einen berner austanzte und zwischen zwei gelbschwarzen hindurch joetex frimpong fand. dieser vollstreckte eiskalt zum hochverdienten 1:0 nach zehn spielminuten. doch die luzerner offensivmaschinerie um den überragenden oscar scarione hatte noch nicht genug und lief weiter auf hochtouren. selbiger scarione holte sich den ball an der behind-linie um dem frei stehenden paiva aufzulegen. auch dieser zögerte keinen moment und erhöhte auf 2:0. yb will meister werden? mit dieser verteidigung? sicher? doch, wir wissen es, hochmut kommt vor dem fall. luzern, allen voran nelson ferreira, vergab in der folge mehrere gute chancen um mit 3:0 davonzuziehen. doch als christian schwegler stark abseitsverdächtig angespielt wurde, führten die luzerner noch immer mit nur zwei toren. schwegler legte auf hochstrasser zurück und leitete so den anschlusstreffer ein.
in der zweiten hälfte schienen die blauweissen das spiel im griff zu haben. sie liessen sich nicht zu sehr nach hinten drängen, suchten weiter das dritte tor. freistösse von scarione verfehlten das ziel nur knapp. doch es sollte nun die kreative phase des bis dahin schon nicht überragenden schiri studer kommen. obwohl der ball vielleicht 15 meter von den beiden entfernt war, pfiff er eine berührung schweglers an hochstrasser als penalty. ein absolutes geschenk. der neue innenverteidiger vergara nahm sich für das spiel gegen sion am mittwoch gleich selber aus der aufstellung: sein idiotischer kopfstoss wurde völlig zurecht mit der roten karte bestraft. dass er darauf noch auf andere yb-spieler und kurz sogar auf seine mitspieler losging, stempelt ihn schon nach den ersten match zum charakterlosen notnagel.
so war fringer gezwungen, paiva auszuwechseln und mit lukmon die dezimierte verteidigung wieder aufzustocken. wenn man am tabellenende liegt, klebt einem das pech an den füssen. so war es nur logisch, dass dem fcl auch noch der verbleibende punkt entrann. doumbia nutzte die verwirrung in der verteidigung für das dritte berner tor. trotz fünf nachspielminuten konnte der in der schlussminute der regulären spielzeit erzielte treffer nicht mehr ausgeglichen werden. der frust bei den luzernern war riesig.
ich sag’s nicht gerne, aber genau wenn man solche spiele verliert, steigt man ab.
daten
Luzern – Young Boys 2:3 (2:1). Allmend. – 6719 Zuschauer. – Schiedsrichter: Studer. – Tore: 11. Frimpong 1:0. 18. Paiva 2:0. 28. Hochstrasser 2:1. 79. Raimondi (Foulpenalty) 2:2. 90. Doumbia 2:3. –
Luzern: Zibung; Lambert, Roland Schwegler, Vergara, Lustenberger; Scarione, Etter, Chiumiento (85. Kukeli); Frimpong (61. Tchouga), Paiva (80. Lukmon), Ferreira. –
YB: Wölfli; Portillo, Ghezal, Affolter; Christian Schwegler, Hochstrasser, Yapi, Raimondi; Varela (88. Degen), Schneuwly (77. Schneuwly), Regazzoni (62. Häberli). –
Bemerkungen: Luzern ohne Diarra, Seoane, Veskovac, Wiss (alle verletzt) und Renggli (krank). YB ohne Schneider, Doubai (beide verletzt), Pereyra und Fassina (noch nicht spielberechtigt). 77. Rote Karte gegen Vergara (Tätlichkeit an Hochstrasser). – Verwarnungen: 40. Lustenberger (Foul). 48. Ghezal (Hands). 67. Vergara (Foul). 72. Scarione (Foul). 77. Hochstrasser (Unsportlichkeit). 84. Varela (Foul).
[quelle: nzz online]
und wo bleibt
die Schneballschlacht?