die schande von bern

mit fussball hat das leider gar nichts mehr zu tun. unglaublich, dass so etwas in der schweiz geschehen kann. ich kopiere hier mal den artikel aus der berner zeitung hinein.

60 «Fans» gegen Polizei

Während und nach dem gestrigen Spiel YB – Luzern ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Polizei gekommen.

Im Gebiet der Bushaltestelle Wyler standen sich nach Spielschluss rund 60 Fans und Polizisten gegenüber. Es flogen Bierflaschen und Steine, die Polizei setzte Gummischrot ein. Die Polizei bestätigte gestern Abend «Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizei», verwies für Details aber auf eine Mitteilung von heute Montag.

Bereits in der ersten Halbzeit war es im Stadion zu Scharmützeln gekommen. Laut Augenzeugen versuchten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes Protectas, Transparente mit Texten wie «Nein zu Polizeiwillkür» im Sektor der Luzern-Fans zu entfernen. Gemäss Zuschauern wurden dabei auch Schlagstöcke eingesetzt. Diese Aktion habe «wohl Kettenreaktionen ausgelöst», sagt YB-Fanarbeiter Lukas Meier auf Anfrage. Noch vor dem Spielende suchten Luzern-Anhänger hinter dem Stadion offenbar die Konfrontation mit der Polizei. Einige YB-Anhänger verbündeten sich nach dem Schlusspfiff auf dem Weg zwischen Stadion und S-Bahn-Station mit dieser Luzerner Gruppe. Es kam zu mehreren Anhaltungen seitens der Polizei.

noch interessanter als der zweite teil des artikels scheinen mir die kommentare zu sein.

Iréne Küng: Als Mutter einer 17jährigen Tochter, welche gestern mit einem Schock vom YB-Match nachhause kam, hoffe ich, dass das «Stürmen» des Luzerner Fan-Sektors Konzequenzen für die Mitarbeiter der Protectas haben wird. Hätte sich nicht ein anderer junger FCL-Fan vor meine Tochter gestellt, wäre nun sie und nicht jener mutige Unbekannte blutig geschlagen worden, wie so viele andere friedliche Fans!???

Stan Amstutz: ch bin geschockt ab dem Verhalten der Protectas. Als in Bern lebender und arbeitender FCL-Anhänger stand ich friedlich in der FCL-Zone, als Protectas-Mitarbeiter in Vollmontur die Treppe raufstürmten und auf ALLES (!!) mit Schlagstöcken einschlugen, was sich bewegte. Wegen einem BERECHTIGEN Transparent, wie dieser Vorfall zeigt. Hoffe nun schwer auf Konsequenzen, überlege mir auch eine Anzeige!

Simon Kunz: Wir Luzerner kommen immer wieder gerne nach Bern. Die Gastfreundschaft Seitens der YB-Fans ist einzigartig. Was sich die Protectas gestern geleistet haben, ist unverzeilich. So eine Sinnlose Aktion muss Konsequenzen haben. Hooligans mit Kampfmontour von Sicherheitsfirmen gehören nicht ins Stadion!! Frauen und Minderjährige wurden verletzt durch Sicherheitsleute!!

Markus Brunner: Die Organisation un das Sicherheitsdispsoitiv gestern im Stade de Suisse war sehr unproffessionell. So standen die zahlreich, friedlich angereisten Anhänger aus Luzern mehr als eine Stunde vor dem Stadion, da man für die Gästefans nur einen Eingang geöffnet hatte. Die unverhältnismässige Plakatentfernungsaktion der Protectas hat die friedliche Stimmung in unverständnis und Wut verwandelt.

G W (leider kein voller Name): Protectas ist nicht fähig im Stadion für Ordnung zu sorgen, ohne dabei selber die Fans zu provozieren (Protectas hat gestern im Luzern Sektor sogar auf Kinder eingeschlagen..). Erinnern wir uns doch noch an das Züri West Konzert bei dem Jagd von Protectas-Mitarbeiter auf Konzertbesucher auf dem Rasen gemacht wurde – einfach lächerlich. Broncos zurück, da herrschte Ruhe und Ordnung – professionell!

David Häller: Es ist mir unerklärlich wie die Mitarbeiter der Protectas den FCL Sektor «Stürmen» mussten um die Transparente, mit Einsatz von Schlagstöcken, hinunterzunehmen. Bei den Transparenten handelt es sich lediglich um die Homepageadresse eines offiziellen Referendums, welches im Kanton Luzern durchgeführt wurde (www.nein-zu-polizeiwillkuer.ch). Ansonsten wäre es niemals zu Ausschreitungen gekommen.

Daniel Frank: Eine Schande wie die Protectas gestern gegen Kinder und Erwachsene vorging. Transparente die bisher in jeder Kurve der Schweiz gezeigt wurden zu verbieten . Was soll das ?? Ohne diesen Vorfall wäre der Luzerner Besuch in Bern wie immer friedlich zuende gegangen.

es ist also tatsächlich wahr. so viele kommentatoren können nicht daneben liegen. ich erwarte anzeigen gegen protectas. ausserdem müssen die medien sich dazu durchringen, ehrlich und vollständig über diesen vorfall zu berichten. seiten der fans wäre es schön, wenn man sich auch nach derartigen provokationen möglichst ruhig verhalten würde. blosses zurückschlagen in physischer form bringt neben negativer publicity und weiteren stadionverboten leider gar nichts. die leute, die gestern in bern derart folgenschwere fehler beim befehligen des sicherheitsdispositiv gemacht haben, müssen auf dem politischen weg angegriffen werden. ausserdem müssen die einzelnen protectas-mitarbeiter, die scheinbar ihre kompetenzen massiv überschritten haben, von den betroffenen unbedingt angezeigt werden.

was passierte gestern im luzerner sektor?

das spiel in bern zwischen dem bsc young boys und dem fc luzern lief so, wie es meistens läuft. die luzerner anhänger feuerten ihr team trotzdem pausenlos und lautstark an. so weit, so normal. doch dann, gegen ende der ersten hälfte verstummte auf einmal der luzerner support und wandelte sich in ein gellendes pfeifkonzert. ich suchte zuerst nach einem auf dem boden liegenden spieler auf dem feld, doch das spiel lief ganz normal weiter. dann sah ich einen tumult im luzerner fan-sektor. was war da bloss los?

was jetzt kommt,basiertauf *gerüchten:* angehörige der privaten sicherheitsfirma protectas sollen in den sektor gestürmt sein. sie sollen luzerner anhänger daran gehindert haben, eines ihrer transpratente aufzuhängen. auf diesem transparent stand die internetadresse nein-zu-polizeiwillkür.ch. dabei geht es um ein referendum, das unter anderem auch von nationalräten getragen wird. doch damit nicht genug. die sicherheitsleute sollen zudem wahllos auf einzelne luzerner fans eingeprügelt haben.

es wäre wohl traurige ironie, dass gerade gegen die gegner der polizeiwillkür die selbige angewandt wurde.

ich schreibe diesen beitrag in der annahme, dass wohl in keiner zeitung über die vorfälle berichtet wird. wenn nicht gerade petarden auf unbeteiligte geschmissen werden, (was natürlich extrem dumm und gefährlich ist) wird nicht gerne über die fanszene berichtet. besonders dann nicht, wenn ein fehlerhaftes vorgehen auf seiten der sicherheitskräfte offensichtlich scheint…

yb wie barça

klingt ja gut, häberli und schneuwly kicken also wie messi, eto’o und henry? mitnichten. die parallelen sind weit weniger sportlicher natur. denn ein einzelner yb-fan hatte sich beim gestrigen auswärtssieg gegen basel ebenso schlecht benommen, wie anhänger des fc barcelona beim derby auf dem montjuic gegen espanyol. bei beiden spielen warfen auswärtsfans petarden in gegnerische zuschauersektoren. während in barcelona das spiel für 10 minuten unterbrochen wurde, ist bei yb – basel mindestens im nachhinein mit sanktionen zu rechnen.

nzz online zu espanyol – barça
sonntagszeitung zu fcb – yb

choreo bei fc luzern – bsc young boys

einmal mehr eine tolle choreo der luzerner fans. es gibt wohl kaum einen club in der schweiz, der (auf dem letzten tabellenplatz liegend) bis zur letzten minute mit fangesängen nach vorne getrieben wird…

fc luzern – bsc young boys 0:3

jean-daniel gross machte es den fans einfach, ihn als zwischenzeitlichen trainer zu mögen. denn als augenscheinliche massnahme beorderte er mit paquito und ravasi zwei spieler in den sturm. doch die ersten offensivaktionen konnten die gäste aus bern für sich verbuchen. nach unglaublichen 3 minuten lagen sie schon mit 1:0 in führung, weil der super league debütant samuel imbach zu spät bei schneuwly war. zuvor hatte lustenberger wegen eines übermotivierten fouls die gelbe karte gesehen. dann hatte paquito bei seinem ersten ballkontakt gleich die chance, für den ausgleich zu sorgen. wölfli verhinderte aber das tor des brasilianers. immerhin schienen die blauweissen ihre köpfe nicht hängen zu lassen. später fiel claudio lustenberger nach sehenswertem dribbling im berner strafraum zu boden. portillo hatte ihm das bein in den weg gestellt. doch schiedsrichter laperrière dachte nicht daran auf den punkt zu zeigen. dafür zeigte er lustenberger in der 28. minute das zweite mal die gelbe karte, welche einen platzverweis nach sich zog. der luzerner aussenverteidiger hatte den ball auf den boden geknallt, was von laperrière überkorrekt als gelbwürdige unsportlichkeit gewertet wurde. die luzerner hatten nun also mehr als eine stunde in unterzahl zu bewältigen. paquito wurde aus taktischen gründen durch schirinzi ersetzt, der lustenbergers part in der verteidigung übernahm.

bis zur pause hatten die berner keine nennenswerten chancen mehr. doch die luzerner stellten sich in der offensive reichlich ungeschickt an. besonders schwegler hätte einen abpraller ins tor würgen müssen, stattdessen ging der ball an den pfosten. unmittelbar nach dem wiederanpfiff schlug es hinter zibung wieder ein. varela hatte den fcl überrascht und erhöhte auf 2:0. so sehr sich die luzerner nun auch bemühten, es wollte kein tor fallen. yb dagegen haute den ball bei jeder gelegenheit in die maschen. so auch zayate, der in der 63. minute am höchsten stieg und goalie zibung keine chance liess.

eine minute später kam jean-michel tchouga endlich wieder zu einem einsatz. mit frenetischem beifall wurde er gefeiert, bevor er überhaupt auf dem platz war. der kameruner zeigte sofort, weshalb wir ihn so schmerzlich vermissten. fallrückzieher, kopfball und schüsse zeigte er bei jeder sich bietenden gelegenheit. doch auch sein optimistisch stimmender einsatz änderte nichts an einer weiteren niederlage der luzerner. es schaut so aus, als hätte roberto morinini ganz schön viel arbeit vor sich.

ich werde die nächsten zwei spiele aufgrund einer kleinen reise verpassen, hoffe aber sehr, dass das punktekonto bei meiner rückkehr auf 7 zählern steht…

daten

Luzern – Young Boys 0:3 (0:1).

Allmend. – 7593 Zuschauer. – SR Laperrière. – Tore: 4. Raimondi 0:1. 46. Varela 0:2. 63. Zayatte 0:3.

Luzern: Zibung; Zverotic, Roland Schwegler, Imbach, Lustenberger; Ferreira (83. Mesbah), Gajic, Wiss, Chiumiento; Paquito (33. Schirinzi), Ravasi (64. Tchouga).

Young Boys: Wölfli; Portillo, Ghezal (46. Zayatte), Schneider; Bastians, Hochstrasser, Yapi, Raimondi (71. Lüscher); Schneuwly, Eudis (46. Regazzoni), Varela.

Bemerkungen: Luzern ohne Seoane (gesperrt), Diarra, Kukeli, Pacar, Renggli und Veskovac (alle verletzt), Young Boys ohne Doubai, Häberli, Christian Schwegler (alle verletzt) und Liechti (rekonvaleszent). 38. Pfostenschuss Roland Schwegler. 29. Gelb-Rot gegen Lustenberger (Reklamieren). Verwarnungen: 3. Lustenberger (Foul), 26. Roland Schwegler (Foul), 35. Bastians (Foul), 38. Schneuwly (Foul), 42. Yapi (Foul), 55. Chiumiento (Schwalbe).

[quelle: tagesanzeiger.ch]

carlos varela leihweise zum fc luzern?

unlängst viel der spanische offensivkünstler carlos varela durch ein impulsives interview auf, jetzt will er seinen verein am liebsten sofort verlassen. wie die dünnste zeitung der schweiz berichtet, fühlt er sich von yb und der liga ungerecht behandelt. während im artikel vor allem ausländische vereine (ajacio – zweite französische liga, le havre – ligue 1) als mögliche zukünftige arbeitgeber genannt werden, gibt es in luzern auch andereslautende gerüchte.


carlos varela im zweikampf mit fcl-star davide chiumiento

da varela aufgrund einer möglicherweise zu unrecht kassierten roten karte momentan extrem genervt ist, könnte es sich bei dem ganzen wechseldrama am ende auch nur um einen etwas intensiveren gefühlsausbruch seinerseits handeln. trotzdem muss ich sagen, dass ich ihn gerne in luzern sähe, da er auch als stürmer spielen kann und technisch mit den besten mithält. dazu kommt der varela-typische einsatzwillen, der immer wieder zu balleroberungen in der offensivzone führt. allerdings rechne ich nicht wirklich mit einer verpflichtung, weil der fc luzern wohl eher einen «reinrassigen» stürmer brauchen würde und sich der gute carlos ja auch von der liga verarscht fühlt. da wird er einen wechsel innerhalb derselben wohl kaum in betracht ziehen.

carlos varela at its best

wie oft hab› ich mich schon ob diesem carlos varela genervt? dabei ist der meist übermotivierte und nicht selten fiese provokateur eigentlich ein farbklecks im schweizer fussballalltag. einen solchen farbklecks – allerdings auf weit sympathischere weise – stellt auch africanfootball.ch dar. dort gibt es aktuell ein soundfile zu hören, bei dem sich eben dieser varela den frust vom leib redet, den er nach dem leider verlorenen startspiel gegen den fc basel verspürt. einen direktlink zum beitrag gibt es im übrigen nicht, einfach scrollen bis zum titel «we play offensive football». über die young boys sagt varela nicht viel, hält sich eher an den «arroganten» basler auf. früher war er ja selbst ein rotblauer, aber das hat er offensichtlich vergessen. «truurige» fuessball würden die meister vom rheinknie spielen. als später im hintergrund ein jubelnder basler zu hören ist, hat varela nur ein «heb di schlitte» für ihn übrig. nahe am kult würde ich sagen.

wieder einmal gibt es hier in diesem zusammenhang auch einen link zur dämlichsten zeitung der schweiz, deren sportteil in der regel das niveau des ganzen blattes gerade noch retten kann.

bsc young boys – fc luzern 0:1

es gibt gute spiele und es gibt schlechte spiele. aber dann gibt es auch diese spiele, die nicht in ein normales raster passen, an die man sich noch lange erinnern wird. gestern fand im stade de suisse ein solches statt. der fc luzern bezwang den zuhause ungeschlagenen meisteraspiranten auf dem frisch verlegten naturrasen. während die erste halbe stunde relativ arm an chancen war, stürmte yb den rest des matches auf das luzerner tor. dort stand mit zibung – ich sage das einmal mehr – der beste torhüter der schweiz, der nicht gewillt war einen ball auch nur in die nähe des tornetzes zu lassen. ganz ohne nominellen stürmer angetreten, kam das luzerner offensivspiel etwas seltsam daher. vorne spielten davide chiumiento und faycal el idrissi. nach dem platzverweis für diarra agierte der wirblige chiumiento als ballhalter ganz alleine im offensiven bereich. unmittelbar vor der zweiten gelben karte von boubacar diarra überraschte faycal el idrissi yb-hüter wölfli in der 49. minute mit einem distanzschuss. zu diesem zeitpunkt glaubten wohl selbst die 11 luzerner noch nicht recht an die sensation.

im endeffekt war es der unbeugsame kampfgeist der innerschweizer, der zusammen mit einem eisernen willen zum erfolg führte. da macht es nicht viel aus, veskovac nach nur 30 minuten verletzt vom feld musste und mit bader durch einen sicher nicht gleichwertigen spieler ersetzt wurde. auch die gelbrote karte für diarra nach gerade einmal 51. minuten wirkte sich nicht aus. selbst als schwegler mit voller absicht und absolut rot-würdig burim kukeli von den beinen holte, konnte das die sforza-elf nicht beirren. nein, auch die unglaublichen 7 minuten und 45 sekunden an nachspielzeit führten nicht zur aufgabe der hoffnung. und dass nach 97 minuten auch noch claudio lustenberger mit gelbrot vom feld musste, konnte die blauweissen erst recht nicht bremsen. immer wieder trieb neben zibung auch der starke gerardo seoane seine mannen an. natürlich brauchte es bei all den yb-chancen auch eine gehörige portion glück. ich würde sogar sagen: das glück darf der fcl die restliche saison wohl kaum noch beanspruchen. trotzdem: die yb-viertelstunde muss umbenannte werden, neu sind es die 22 fcl-minuten.

ein paar worte zu yb. wer wirklich meister werden will, muss die stadt euphorisieren. gestern hätte yb mit einem sieg gegen das vermeintlich unterlegene luzern an die spitze der tabelle gelangen können und wäre der meisterschaft ein grosses stück näher gekommen. trotzdem fanden nur 18’000 zuschauer den weg ins stade de suisse. ausserdem galt einmal mehr die alte weisheit «wer sie vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein».

daten

Young Boys – Luzern 0:1 (0:0)

Stade de Suisse. – 18 000 Zuschauer. – SR Petignat. – Tor: 49. El Idrissi 0:1.

Young Boys: Wölfli; Christian Schwegler (90. Tiago), Portillo, Ghezal, Zayatte (65. Schneuwly); Hochstrasser (72. Frimpong), Doubai; Varela, Yakin, Raimondi; Häberli.

Luzern: Zibung; Roland Schwegler, Veskovac (30. Bader), Diarra, Lustenberger; Lambert (66. Makuka), Seoane, Wiss, Kukeli; El Idrissi (54. Diethelm), Chiumiento.

Bemerkungen: YB ohne Yapi (verletzt), Luzern ohne Tchouga, Lustrinelli, Bättig (alle verletzt). 36. Offside-Tor von Yakin annulliert. 51. Gelb-Rot gegen Diarra (Foul). 98. Gelb-Rot gegen Lustenberger. Verwarnungen: 13. Zayatte (im nächsten Spiel gesperrt), 36. Lustenberger, 39. Diarra, 45. Roland Schwegler (alle Foul), 48. Seoane (Unsportlichkeit), 79. Christian Schwegler (Foul, im nächsten Spiel gesperrt).

fc luzern – bsc young boys 0:3

tja, was soll man sagen. es war eine wiederholung der ersten hälfte gegen die grasshoppers. und das gleich zwei mal. obwohl weiterhin mit einer seltsamen ein-stürmer-taktik auspielend, dominierte die heimmanschaft die meisteranwärter aus bern. doch was bringt’s am ende? die young boys hatten in der ersten hälfte zwei chancen, wovon eine ein schwacher schuss von yakin war. die zweite führte zum 0:1. auf der anderen seite konnte el idrissi einen schuss an die latte verbuchen, während lustrinelli keine wirkliche tolle chance hatte, sich aber immer wieder in letzter sekunde den ball vom fuss nehmen lassen musste. kurz vor der pause kam ghezal mit so einer attacke etwas zu spät, was zu einem elfmeter für die luzerner führte. doch es passte zum geschehen, dass davide chiumiento statt eines präzisen flachschusses halbhoch und somit günstig für den torwart einschiessen wollte. wölfli hielt die führung der gelbschwarzen fest.

auch in der zweiten hälfte bemühte sich die andermatt-truppe nicht sonderlich, den druck zu erhöhen. warum auch? man konnte es sich sogar leisten, die gelbrot-gefährdeten yakin und varela (wie immer) vom feld zu nehmen. bei luzern wurde der sturm um einen mann aufgestockt. shi jun sollte dem gut kombinierenden heimteam zum ausgleich verhelfen. doch das ganze blieb stückwerk und endete meist vor dem strafraum oder aber mit einer offsideposition. umgekehrt genügte häberli eine einzige echte gelegenheit, um in der 81. minute auf 0:2 zu erhöhen. gut, dass luzern sofort mit dem anschlusstreffer von lustrinelli antwortete. schlecht, dass dieser leider im abseits stand. und um der geschichte noch die krone aufzusetzen, patzte in den schlussminuten auch noch goalie zibung. der ihm aus den händen geglittene ball gelangte zum eingewechselten frimpong, der sich nicht zwei mal bitten liess.

ich sage es ungern, aber so spielt ein abstiegskandidat. wer trotz guten aktionen, ja sogar zeitweiliger deutlicher überlegenheit, nicht fähig ist einen heimsieg zu landen, der kriegt probleme. und tatsächlich: der vorsprung auf einen barrageplatz ist auf 4 punkte zusammengeschmolzen.

daten

Luzern – Young Boys 0:3 (0:1)

Allmend. – 7466 Zuschauer. – SR Circhetta. – Tore: 34. Yakin 0:1. 81. Häberli 0:2. 86. Frimpong 0:3.

Luzern: Zibung; Roland Schwegler, Veskovac, Diarra, Lustenberger; Seoane, Bättig; El Idrissi (54. Shi Jun), Kukeli (75. Wiss), Chiumiento; Lustrinelli.

Young Boys: Christian Schwegler, Portillo, Ghezal, Raimondi; Yapi (85. Baykal), Hochstrasser, Doubai, Varela (56. Schneuwly); Yakin (63. Frimpong), Häberli.

Bemerkungen: Luzern ohne Tchouga (verletzt). YB ohne Liechti (gesperrt) und Zayatte (verletzt). 17. Lattenschuss El Idrissi. 38. Wölfli hält Foulpenalty von Chiumiento. 82. Tor von Lustrinelli wegen Abseits nicht anerkannt. Verwarnungen: 5. Veskovac (Foul), 60. Yakin (Unsportlichkeit), 74. Diarra (Foul), 86. Lustenberger (Foul).

fc luzern: shi jun, adidas und schweizermeister

gleich zwei gute nachrichten für den fc luzern. endlich gibt es den zuzug eines weiteren stürmers zu vermelden. ich befürchtete schon, dass die rückrunde im offensivbereich sehr schwierig werden würde, da man nur mauro lustrinelli und jean-michel tchouga als nominelle stürmer im kader hat. nicht auszudenken, wenn sich einer von beiden verletzt hätte. nun hat man das beim fcl doch noch begriffen und bis ende der rückrunde den chinesischen spieler shi jun von den young boys bern ausgeliehen. in bern wurde der schlaksige spieler übrigens liebevoll schischueh genannt. 🙂

die zweite gute nachricht betrifft den ausrüster. ab sommer wird das nämlich der sportriese aus deutschland sein: adidas. dieser ist für den fc luzern kein neuer ausrüstungspartner: schon vor einigen jahren bestand eine zusammenarbeit. diese war vom grössten erfolg der luzerner vereinsgeschichte gekrönt. 1989 wurde man mit dem adidas-logo auf der brust schweizermeister. wenn das kein gutes omen ist!