jean-daniel gross machte es den fans einfach, ihn als zwischenzeitlichen trainer zu mögen. denn als augenscheinliche massnahme beorderte er mit paquito und ravasi zwei spieler in den sturm. doch die ersten offensivaktionen konnten die gäste aus bern für sich verbuchen. nach unglaublichen 3 minuten lagen sie schon mit 1:0 in führung, weil der super league debütant samuel imbach zu spät bei schneuwly war. zuvor hatte lustenberger wegen eines übermotivierten fouls die gelbe karte gesehen. dann hatte paquito bei seinem ersten ballkontakt gleich die chance, für den ausgleich zu sorgen. wölfli verhinderte aber das tor des brasilianers. immerhin schienen die blauweissen ihre köpfe nicht hängen zu lassen. später fiel claudio lustenberger nach sehenswertem dribbling im berner strafraum zu boden. portillo hatte ihm das bein in den weg gestellt. doch schiedsrichter laperrière dachte nicht daran auf den punkt zu zeigen. dafür zeigte er lustenberger in der 28. minute das zweite mal die gelbe karte, welche einen platzverweis nach sich zog. der luzerner aussenverteidiger hatte den ball auf den boden geknallt, was von laperrière überkorrekt als gelbwürdige unsportlichkeit gewertet wurde. die luzerner hatten nun also mehr als eine stunde in unterzahl zu bewältigen. paquito wurde aus taktischen gründen durch schirinzi ersetzt, der lustenbergers part in der verteidigung übernahm.
bis zur pause hatten die berner keine nennenswerten chancen mehr. doch die luzerner stellten sich in der offensive reichlich ungeschickt an. besonders schwegler hätte einen abpraller ins tor würgen müssen, stattdessen ging der ball an den pfosten. unmittelbar nach dem wiederanpfiff schlug es hinter zibung wieder ein. varela hatte den fcl überrascht und erhöhte auf 2:0. so sehr sich die luzerner nun auch bemühten, es wollte kein tor fallen. yb dagegen haute den ball bei jeder gelegenheit in die maschen. so auch zayate, der in der 63. minute am höchsten stieg und goalie zibung keine chance liess.
eine minute später kam jean-michel tchouga endlich wieder zu einem einsatz. mit frenetischem beifall wurde er gefeiert, bevor er überhaupt auf dem platz war. der kameruner zeigte sofort, weshalb wir ihn so schmerzlich vermissten. fallrückzieher, kopfball und schüsse zeigte er bei jeder sich bietenden gelegenheit. doch auch sein optimistisch stimmender einsatz änderte nichts an einer weiteren niederlage der luzerner. es schaut so aus, als hätte roberto morinini ganz schön viel arbeit vor sich.
ich werde die nächsten zwei spiele aufgrund einer kleinen reise verpassen, hoffe aber sehr, dass das punktekonto bei meiner rückkehr auf 7 zählern steht…
daten
Luzern – Young Boys 0:3 (0:1).
Allmend. – 7593 Zuschauer. – SR Laperrière. – Tore: 4. Raimondi 0:1. 46. Varela 0:2. 63. Zayatte 0:3.
Luzern: Zibung; Zverotic, Roland Schwegler, Imbach, Lustenberger; Ferreira (83. Mesbah), Gajic, Wiss, Chiumiento; Paquito (33. Schirinzi), Ravasi (64. Tchouga).
Young Boys: Wölfli; Portillo, Ghezal (46. Zayatte), Schneider; Bastians, Hochstrasser, Yapi, Raimondi (71. Lüscher); Schneuwly, Eudis (46. Regazzoni), Varela.
Bemerkungen: Luzern ohne Seoane (gesperrt), Diarra, Kukeli, Pacar, Renggli und Veskovac (alle verletzt), Young Boys ohne Doubai, Häberli, Christian Schwegler (alle verletzt) und Liechti (rekonvaleszent). 38. Pfostenschuss Roland Schwegler. 29. Gelb-Rot gegen Lustenberger (Reklamieren). Verwarnungen: 3. Lustenberger (Foul), 26. Roland Schwegler (Foul), 35. Bastians (Foul), 38. Schneuwly (Foul), 42. Yapi (Foul), 55. Chiumiento (Schwalbe).
[quelle: tagesanzeiger.ch]