fc vaduz – fc luzern 1:0

als ich begann über jedes spiel, das ich mir ansah einen kurzen bericht zu schreiben, wollte ich zuerst immer einen passenden titel finden. doch dann überlegte ich mir, dass es wohl kaum für jedes spiel den passenden titel gegen würde. gestern wären sie mir gleich haufenweise eingefallen: einfach nur schlecht, nächster halt challenge league, totale verzweiflung bei morinini, nur die fans sind nati-a-würdig, luzern: zero points – again!, blauweisses elend, … und das sind erst die netten tiel.

die erste halbzeit begann einigermassen ansprechend. schliesslich kam tchouga schon nach fünf minuten zu einem gefährlichen kopfball, der an der latte landete. in der folge zeigten er und seine offensiven mitstreiter sich als grosse könner der zerstörung von chancen. entweder kam der entscheidende pass nicht oder ein liechtensteiner hatte geschickt abgewehrt. natürlich nutzten die ländlekicker ihre erste chance zur führung. der von gaspar getretene freistoss schien nicht unhaltbar. aber es passt zu der leistung der luzerner, dass selbst goalie zibung nicht immer topleistungen zeigt. ihm aber die niederlage anzukreiden, wäre total falsch.

denn: gegen eine solche mannschaft muss man tore schiessen. das weiss auch trainer morinini. doch was machte der nicht mehr ganz junge mann an der linie? er brachte nach der pause mit ravasi und paquito zwei stürmer. nicht etwa für zwei andere stürmer, sondern für zwei mittelfeldspieler. kurz: verzweiflung und hilflosigkeit total. klar, dass da die spieler auch nicht wirklich selbstsicher auftreten. mit ravasi, paquito, ferreira, tchouga und frimpong waren fünf stürmer auf dem platz. doch der druck auf das liechtensteiner tor nahm erst in den letzten fünf minuten ein wenig zu. dann stürme sogar david zibung. doch auch das half nichts mehr.

nach fünf spielen steht morinini ebenso mit einem einzigen pünktchen da wie sforza. gerne würde ich schreiben, dass hoffnung besteht. doch dem ist nicht so. der fc luzern ist auf direktem weg unterwegs zurück in die challenge league. obwohl ich alle luzerner auf den knien anflehe, die bei der abstimmung am 30. november doch bitte ein ja einzulegen, kann ich gut nachvollziehen wenn ein nein auf dem zettel steht.

zurück zum trainer: auch nach fünf spielen ist nicht erkennbar, dass er die mannschaft irgendwie weiterbringen würde. die neuen spieler (frimpong, paiva, bertin) sind abgesehen von frimpong nichts als ballast. ehrlich gesagt fände ich es am besten, wenn jean-daniel gross an die linie zurückkehren würde. bei ihm hatte ich noch am meisten das gefühl, dass ein ruck durch das team geht. was momentan auf dem platz passiert ist einfach nur noch traurig. ich bin überzeugt, dass die vereinsleitung nach den nächsten zwei spielen (besser schon nach dem zürich-spiel) handeln wird.

daten

Vaduz – Luzern 1:0 (1:0).

Rheinpark. – 2120 Zuschauer. – Schiedsrichter: Studer. – Tor: 34. Gaspar 1:0. –

Vaduz: Sommer; Ritzberger, Brezny, Cerrone, Haman (75. Reinmann); Mea Vitali (64. Senna), Polverino; Bellon, Fejzulahi, Willian Saroa (73. Sutter); Gaspar. –

Luzern: Zibung; Schwegler, Veskovac, Diarra, Schirinzi; Lambert (46. Ravasi), Wiss (46. Paquito), Renggli, Ferreira; Tchouga, Frimpong (80. Joao Paiva). –

Bemerkungen: Vaduz ohne Dzombic, Rivaldo (beide gesperrt), Akdemir, Iten, Wieczorek, Fischer und Wüthrich (alle verletzt). Luzern ohne Seoane (gesperrt) und Chiumiento (verletzt). 6. Kopfball von Tchouga an die Latte. 93. Rote Karte gegen Senna (Tätlichkeit). Verwarnungen: 49. Willian Saroa (Foul). 68. Ritzberger (Foul). 90. Ravasi (Foul). 94. Cerrone (Reklamieren).

[quelle: nzz online]

fc luzern – bsc young boys 0:3

jean-daniel gross machte es den fans einfach, ihn als zwischenzeitlichen trainer zu mögen. denn als augenscheinliche massnahme beorderte er mit paquito und ravasi zwei spieler in den sturm. doch die ersten offensivaktionen konnten die gäste aus bern für sich verbuchen. nach unglaublichen 3 minuten lagen sie schon mit 1:0 in führung, weil der super league debütant samuel imbach zu spät bei schneuwly war. zuvor hatte lustenberger wegen eines übermotivierten fouls die gelbe karte gesehen. dann hatte paquito bei seinem ersten ballkontakt gleich die chance, für den ausgleich zu sorgen. wölfli verhinderte aber das tor des brasilianers. immerhin schienen die blauweissen ihre köpfe nicht hängen zu lassen. später fiel claudio lustenberger nach sehenswertem dribbling im berner strafraum zu boden. portillo hatte ihm das bein in den weg gestellt. doch schiedsrichter laperrière dachte nicht daran auf den punkt zu zeigen. dafür zeigte er lustenberger in der 28. minute das zweite mal die gelbe karte, welche einen platzverweis nach sich zog. der luzerner aussenverteidiger hatte den ball auf den boden geknallt, was von laperrière überkorrekt als gelbwürdige unsportlichkeit gewertet wurde. die luzerner hatten nun also mehr als eine stunde in unterzahl zu bewältigen. paquito wurde aus taktischen gründen durch schirinzi ersetzt, der lustenbergers part in der verteidigung übernahm.

bis zur pause hatten die berner keine nennenswerten chancen mehr. doch die luzerner stellten sich in der offensive reichlich ungeschickt an. besonders schwegler hätte einen abpraller ins tor würgen müssen, stattdessen ging der ball an den pfosten. unmittelbar nach dem wiederanpfiff schlug es hinter zibung wieder ein. varela hatte den fcl überrascht und erhöhte auf 2:0. so sehr sich die luzerner nun auch bemühten, es wollte kein tor fallen. yb dagegen haute den ball bei jeder gelegenheit in die maschen. so auch zayate, der in der 63. minute am höchsten stieg und goalie zibung keine chance liess.

eine minute später kam jean-michel tchouga endlich wieder zu einem einsatz. mit frenetischem beifall wurde er gefeiert, bevor er überhaupt auf dem platz war. der kameruner zeigte sofort, weshalb wir ihn so schmerzlich vermissten. fallrückzieher, kopfball und schüsse zeigte er bei jeder sich bietenden gelegenheit. doch auch sein optimistisch stimmender einsatz änderte nichts an einer weiteren niederlage der luzerner. es schaut so aus, als hätte roberto morinini ganz schön viel arbeit vor sich.

ich werde die nächsten zwei spiele aufgrund einer kleinen reise verpassen, hoffe aber sehr, dass das punktekonto bei meiner rückkehr auf 7 zählern steht…

daten

Luzern – Young Boys 0:3 (0:1).

Allmend. – 7593 Zuschauer. – SR Laperrière. – Tore: 4. Raimondi 0:1. 46. Varela 0:2. 63. Zayatte 0:3.

Luzern: Zibung; Zverotic, Roland Schwegler, Imbach, Lustenberger; Ferreira (83. Mesbah), Gajic, Wiss, Chiumiento; Paquito (33. Schirinzi), Ravasi (64. Tchouga).

Young Boys: Wölfli; Portillo, Ghezal (46. Zayatte), Schneider; Bastians, Hochstrasser, Yapi, Raimondi (71. Lüscher); Schneuwly, Eudis (46. Regazzoni), Varela.

Bemerkungen: Luzern ohne Seoane (gesperrt), Diarra, Kukeli, Pacar, Renggli und Veskovac (alle verletzt), Young Boys ohne Doubai, Häberli, Christian Schwegler (alle verletzt) und Liechti (rekonvaleszent). 38. Pfostenschuss Roland Schwegler. 29. Gelb-Rot gegen Lustenberger (Reklamieren). Verwarnungen: 3. Lustenberger (Foul), 26. Roland Schwegler (Foul), 35. Bastians (Foul), 38. Schneuwly (Foul), 42. Yapi (Foul), 55. Chiumiento (Schwalbe).

[quelle: tagesanzeiger.ch]

wer wird trainer in luzern? die kandidaten

ab heute übernimmt jean-daniel gross das traineramt interimistisch. da er die entsprechenden diplome noch nicht hat, wird gross ganz bestimmt nicht für lange zeit an der linie stehen (können). bis anhin trainierte er luzerns u21-mannschaft. weil man ende der letzten saison so sehr an sforza hing, verpasste man in der führung des fcl die besten potentiellen nachfolger: vladimir petkovic (ex ac bellinzona, jetzt bsc young boys) und uli forte (ex fc wil, jetzt fc st.gallen). doch wer sind die verbleibenden kandidaten für die dauerhafte nachfolge ciriaco sforzas? ich liste mal einige möglichkeiten, wobei ich mit der unliebsten beginne.

– andy egli – kennen wir, hat nicht funktioniert. schönredner.
– rolf fringer – meistertrainer mit aarau, danach wenig glanzvolles. kennt aber präsi stierli.
– rené van eck – aufstiegstrainer. ein blauweisser. aber: hat die allmend im unfrieden verlassen.
– martin andermatt – bei yb trotz letztjähriger supersaison nach drei spielen entlassen. zuger. zu wenig power für meinen geschmack.
– gilbert gress – vulkan an der linie. taktikfuchs und immer für einen guten spruch zu haben. aber hätte er den respekt der mannschaft?
– stefan marini – als ex-fcl-spieler und langjähriger kriens-trainer kennt er das umfeld bestens. sympathisch. am boden geblieben.
– volker finke – dass er der fähigste all dieser kandidaten ist, wird wohl niemand bezweifeln. die frage ist nur: kann der fc luzern ihn auch entsprechend bezahlen?

ich habe das gefühl, dass es martin andermatt wird. eine kleine hoffnung bleibt für stefan marini. und wenn ich ein wenig träumen darf, gibt es momentan nur eine antwort: volker finke.