die bösen italiener

für alle, die stets wiederholen, die integration der italiener sei damals viel reibungsloser abgelaufen hat die nzz einen spannenden artikel parat.

[…] Bald war die Rede von Überfremdung – die Italiener könnten sich in der Schweiz nie integrieren, die Kultur der südlichen Nachbarn sei niemals vereinbar mit der eigenen, hiess es mahnend.

[…] Vor dem Ersten Weltkrieg erreichten die Klagen wegen drohender «Überfremdung» ihren Höhepunkt. Schwarzmaler rechneten aus, dass die Schweizer in ihrem eigenen Land bald in der Minderheit sein würden.

bin ich der einzige, oder kommt das euch auch irgendwie bekannt vor? mittlerweile gibt es wohl keinen schweizer, der nicht einen freund oder bekannten hat, der von italienischen einwanderern abstammt. ganz zu schweigen davon, dass wir alle pizza und spaghetti lieben. fremdes ist bekannt geworden. die ängste sind weg. allerdings ist dieser prozess offensichtlich sehr lang andauernd.

8 Antworten auf „die bösen italiener“

  1. schnee von gestern
    wer Arena geschaut hat, sah mindestens eine muslimische SVP-Frau, sie konnte immerhin hochdeutsch sprechen.
    Natürlich werden sie auch bald im Nationalrat hocken, aber ist das nötig und müssen wir sie auch noch einbürgern?
    Der Vergleich mit Italienern hinkt zudem: Italiener waren zwar Ausländer (und damals weder beliebt noch z.T. anständig), aber katholisch, und das machte wohl niemandem Angst (mir heute noch 🙂 , wenn ich an einige Andersartige denke).

  2. Angst vor Italienern
    Eidgenössische Volksinitiative ‹Ueberfremdung›, lanciert 1968 aus Angst vor Italienischen Einwanderern und Gastarbeitern:

    >Die Bundesverfassung wird wie folgt ergänzt:
    >I
    >Art. 69quater (neu)
    >
    >Der Bund trifft Massnahmen gegen die bevölkerungsmässige und wirtschaftliche Überfremdung der Schweiz.
    >Der Bundesrat sorgt dafür, dass die Zahl der Ausländer in jedem Kanton, mit Ausnahme von Genf, 10 Prozent der schweizerischen Staatsangehörigen, gemäss der letzten Volkszählung, nicht übersteigt. Für den Kanton Genf der Anteil 25 Prozent.
    >Bei der Zahl der Ausländer unter Ib nicht mitgezählt und von den Massnahmen gegen die Überfremdung ausgenommen sind:
    >Saisonarbeiter (welche sich jährlich nicht länger als 9 Monate und ohne Familie in der Schweiz aufhalten), Grenzgänger, Hochschulstudenten, Touristen, Funktionäre internationaler Organisationen, Angehörige diplomatischer und konsularischer Vertretungen, qualifizierte Wissenschafter und Künstler, Altersrentner, Kranke und Erholungsbedürftige, Pflege- und Spitalpersonal, Personal internationaler charitativer und kirchlicher Organisationen.
    >Der Bundesrat sorgt dafür, dass keine Schweizerbürger wegen Rationalisierungs- oder Einschränkungsmassnahmen entlassen werden dürfen, solange im gleichen Betrieb und in der gleichen Berufskategorie Ausländer arbeiten.
    >Als einzige Massnahme zur Bekämpfung der Überfremdung durch die erleichterte Einbürgerung kann der Bundesrat bestimmen, dass das Kind ausländischer Eltern von Geburt an Schweizerbürger ist, wenn seine Mutter von Abstammung Schweizerbürgerin war und die Eltern zur Zeit der Geburt ihren Wohnsitz in der Schweiz haben. BV Artikel 44/3.

    Sendung von SF zum Thema Italiener in der Schweiz und Schwarzenbach:
    > Keine Ausländergruppe zog in der Vergangenheit je soviel Ablehnung auf sich wie die Italiener in den 60er und 70er Jahren. Sie wurden diskriminiert bei der Wohnungssuche, schikaniert in der Schule und gelegentlich auch tätlich angegriffen.

    Einige von uns können sich vermutlich noch selber daran erinnern; die anti-italienische Haltung in grossen Teilen der Bevölkerung war in den 80ern immer noch stark spürbar.

  3. jä so
    @amade
    mein Gedankensprung war für dich wieder unüberwindbar, gell.
    Also erstens sind wir nicht Anfangs 20. Jahrhundert.
    Zweitens greift die NZZ wie auch alle Medien wieder nur einen Teil der Geschichte heraus.
    Im Gegensatz zu der jetzigen armen Schicht von Einwanderern (ein kleiner Teil davon) hatten die Italiener keinen Terror im Sinn, und wollten auch nicht ihre Religion hier demonstrativ ausleben, und auch Prostitution und Drogenhandel und Kriminalität war auf ganz anderem Niveau.

  4. schlau
    Also erstens sind wir nicht Anfangs 20. Jahrhundert.
    brilliant bemerkt, sherlock. und aus der geschichte lernen ist bekanntlich verboten. schlau.

    Zweitens greift die NZZ wie auch alle Medien wieder nur einen Teil der Geschichte heraus.

    zum glück kennst Du die ganze wahrheit.

    Im Gegensatz zu der jetzigen armen Schicht von Einwanderern (ein kleiner Teil davon) hatten die Italiener keinen Terror im Sinn, und wollten auch nicht ihre Religion hier demonstrativ ausleben, und auch Prostitution und Drogenhandel und Kriminalität war auf ganz anderem Niveau.

    again: brilliant! italien hatte noch nie ein problem mit organisiertem verbrechen. und zur religion: vielleicht zeigst Du mir mal jemanden, der seinen glaubendemonstrativ *auslebt?* bis jetzt hätte ich das jedenfalls noch nie gesehen.

  5. Rom
    Es gibt in Europa wohl wenig Menschen die ihren Katholizismus noch offensiver und offensichtlicher ausleben als die Italiener. Den meisten Muslimen in der Schweiz sieht man ihren Islam weit weniger an als den meisten Italienern ihr Christentum.

    Und wie viele Muslime in der Schweiz haben denn genau «Terrorismus im Sinn»? Soweit ich mich erinnern kann wurden die einzigen Terror-Aktionen in der Schweiz von urchigen Schweizern ausgeführt. Camenisch ist kein Muslim, sondern ein christlicher bündner Bauer. Nach wie vor warte ich hier geduldig auf die Forderung nach einem Kirchenverbot.

    Fakt ist schlicht und einfach dass die Muslime in der Schweiz nichts dafür können, dass viele Schweizer negative Gefühle gegen sie hegen, vermutlich noch weniger als die Italiener etwas dafür konnten. Das im TV gesehene iranische oder afghanische Bild eines Muslims wird auf die Schweizer Muslime projiziert, obwohl es zwischen den beiden Gruppen so gut wie keine Gemeinsamkeiten gibt. Die Muslime hier sind so schweizerisch wie du und ich, und sie haben mit einem Mahmoud Ahmadinejad oder einem Mullah Mohammed Omar nichts zu tun, noch weniger als wir mit einem Theodore Kaczynski oder einem Timothy McVeigh zu tun haben.

  6. hä?
    @amade
    taub und blind? Lies mal die Zeitungen.
    Nein, Terror hatten wir noch keinen in der Schweiz, aber auch keine Mafia.

    @LKM
    Natürlich haben die Muslime ihren Vogel nur einfach so zur Demo gerufen, die Vergewaltigungen und Kriminalitäten durch (nicht nur muslimische ) Ausländer sind frei erfunden.

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