Giorgio Chiellini beweist Humor

Nach Suarez› Biss kursierten im Netz sehr schnell mehr oder minder lustige Bilder, auf welchen die Wahnsinnstat des Uruguayers nachgespielt oder einfach veräppelt wurde. Der Gebissene, Italiens Verteidiger Giorgio Chiellini, dürfte das nicht nur lustig gefunden haben. Jetzt hat er aber ein Bild gepostet, auf welchem ihn eine Hotelangestellte zu beissen vorgibt. Der Mann hat echt Humor.

article-2670508-1F24C85F00000578-554_634x411

euro 2012 – viertelfinale england vs. italien

– was für ein beginn! de rossi knallt den ball an den pfosten
– wenig später rettet buffon in extremis
– balotelli und co. spielen besser, offensiver und haben zahlreiche torschüsse abgefeuert
– das wohl beste spiel dieser euro
– trotzdem steht’s nach 90 minuten 0:0
– in der pause der verlängerung läuft «the killers»
– in der zweiten hälfte der verlängerung spielt nur noch italien, erzielt gar ein (abseits-)tor
– wahnsinnig spannendes penaltyschiessen und am ende verlieren wie immer die engländer…

euro 2012 – italien vs. kroatien 1:1

– offensiver beginn der italiener, so gefallen sie sogar mir
– balotelli agil, willig, aber glücklos
– die kroaten in der ersten hälfte ohne chance
– weil sich italien in der zweiten zu sehr zurücklehnt, gleichen die kroaten aus
– pyro schaut gut aus, auf den platz werfen ist aber nur scheisse
– sind die italiener tatsächlich mit einem unentschieden zufrieden?

die bösen italiener

für alle, die stets wiederholen, die integration der italiener sei damals viel reibungsloser abgelaufen hat die nzz einen spannenden artikel parat.

[…] Bald war die Rede von Überfremdung – die Italiener könnten sich in der Schweiz nie integrieren, die Kultur der südlichen Nachbarn sei niemals vereinbar mit der eigenen, hiess es mahnend.

[…] Vor dem Ersten Weltkrieg erreichten die Klagen wegen drohender «Überfremdung» ihren Höhepunkt. Schwarzmaler rechneten aus, dass die Schweizer in ihrem eigenen Land bald in der Minderheit sein würden.

bin ich der einzige, oder kommt das euch auch irgendwie bekannt vor? mittlerweile gibt es wohl keinen schweizer, der nicht einen freund oder bekannten hat, der von italienischen einwanderern abstammt. ganz zu schweigen davon, dass wir alle pizza und spaghetti lieben. fremdes ist bekannt geworden. die ängste sind weg. allerdings ist dieser prozess offensichtlich sehr lang andauernd.

multikulti im italienischen fussball

wer die italienische nationalmannschaft kennt weiss, alle spieler sind weiss. oder höchstens etwas bräunlich. einen dunkelhäutigen spieler hat man noch nie gesehen im blauen dress unserer südlichen nachbarn. nun gibt es einen, der sich seine nomination verdienen würde: mario balotelli. der artikel von oliver meiler im heutigen tagesanzeiger befasst sich mit ihm:

Ein Mario, sozusagen

Oliver Meiler, Marseille

Sie haben schon Bananen nach Mario Balotelli geworfen. Wann immer er den Ball berührt, und das tut der Teenager mal elegant und mal unter Einsatz seiner ganzen imposanten Körperkraft, meistens jedenfalls mit bestaunenswertem Können, dann steigt aus den Kurven in Turin, in Rom und in Bergamo der dumpfe Chor der Rassisten: «Uuh, uuh, uuh!» Oder: «Es gibt keine italienischen Neger.»

Ein historischer Slogan, abgeschaut im Rassenmanifest der Faschisten. Mario Balotelli, 19, geboren in Palermo, ist der Sohn von Einwanderern aus Ghana, die ihr Kind mit zwei Jahren in einem Krankenhaus in Brescia abgaben. Für immer. Mario wuchs bei den Balotellis auf, seiner neuen Familie, nahm deren Namen an. Alles sehr italienisch, im Nebel Brescias. Er sagt: «Ich bin Italiener, ich fühle mich wie ein Italiener.»

Die Ultras hören das nicht gerne. Keine Disziplinarstrafe, keine Drohung des Verbands und der Politik bringt sie von ihrem Gegröle gegen «Super Mario» ab, wie ihn die Sportpresse nennt. In den meisten Fällen bleibt es bei den Drohungen. Sie haben nicht viel zu befürchten. Und sie wollen verhindern, dass der Mittelstürmer in Diensten von Inter Mailand, einer der besten Spieler seiner Generation mit Angeboten aus Barcelona, Liverpool und London, in die italienische Nationalmannschaft aufgenommen wird. Für das nationale Nachwuchsteam hat er schon oft gespielt. Für die Azzurri aber, die amtierenden Weltmeister, noch nie.

Nun appellierte am Montag der «Corriere della Sera», Italiens grösste Zeitung, in einem Kommentar auf der ersten Seite an den Nationaltrainer, er möge Mario Balotelli in die erste Mannschaft aufnehmen, mitnehmen an die Weltmeisterschaften in Südafrika: «Das ist die beste Antwort auf die Chöre aus den Kurven», schreibt die Zeitung, «die Nationalmannschaft ist der Spiegel Italiens.» Mal sehen, was stärker ist: der Mut des Trainers oder die Pfiffe der Ultras.

Der «Corrier» stellt es wie einen Akt der Zivilcourage dar, was natürlich grotesk anmutet. Die italienische Gesellschaft ist längst viel multikultureller, als es die Idioten in den Kurven und die fremdenfeindliche Lega Nord wahrhaben wollen. Das frühere Emigrations- ist zum Immigrationsland mutiert. Und es hat noch viel Mühe damit – gerade im Fussball. Balotelli ist nur das prominenteste Beispiel. Ausgepfiffen werden alle Spieler mit dunkler Hautfarbe.

Doch Balotelli reagiert. Mit Trotz, mit arrogantem Gehabe auf dem Platz, mit Selbstschutz. Balotelli hält sich auch schon mal den Zeigefinger auf die Lippen im Torjubel und schaut herausfordernd, den Kopf wippend, hinauf zu den Rängen. Als wollte er sagen: «Seht her, eure Pfiffe kümmern mich nicht, ich zeigs euch allen!»

Das sollte er natürlich nicht tun, weil die Ultras dann noch lauter grölen. Aber wer kann es ihm verdenken? Er legt sich auch oft mit dem Schiedsrichter an, als würde der junge Mann ihm vorwerfen, dass er ihn nicht besser schütze. Er wurde dafür auch schon vom Platz gestellt. Sein Trainer bei Inter, der Portugiese José Mourinho, hält Balotelli zwar für ein grosses Talent, rät ihm aber zu mehr Fassung und Haltung. Auch der «Corriere» kann sich einige schulmeisterliche Bemerkungen zu Balotelli nicht verkneifen: «Er fährt mit seinem Auto 240 Stundenkilometer schnell und brüstet sich damit. Er führt sich auf wie ein Grossmaul.»

Nun ist es ja nicht so, dass er sich als Aufschneider sonderlich unterscheiden würde von anderen Marios seines Alters, zumal nicht im beruflichen Milieu, in dem er gerade versucht, gross und erfolgreich zu werden. Mario Balotelli sind unter den Pfiffen aber mildernde Umstände einzuräumen – und ein Platz im Nationalteam.

dieses jahr nicht: race that’s no race

obwohl nach 2004 und 2006 in diesem jahr die dritte ausgabe des weltberühmten race that’s no race geplant war, bleiben die motoren stumm. terminprobleme und andere geschichten haben den renngeist für einen weiteren winter zurück in seine flasche gesperrt. derweil sind die engländer immer wieder mit ähnlichen unterfangen in kontinentaleuropa zu sehen. die rally staples 2 naples 2008 führt wie ihr name schon sagt von staples nach napoli. für die autos gilt: nicht mehr als 100 britische pfund. auf der a2 habe ich zwei «rennfahrzeuge» gesehen, wobei vor allem der arggetunte mitsubishi galant meine aufmerksamkeit erheischte.

wenn ich dieses bild so sehe, freue ich mich umso mehr auf unsere nächste ausgabe. 🙂

euro 08 – die weltrangliste danach

die euro 08 ist vorbei. es war ein turnier, bei dem wieder richtig fussball gespielt wurde. weder italien noch griechenland hatten mit ihrem zerstörerischen fussball eine chance. es war die zeit von holland, russland, portugal und spanien. an diese teams und ihre spielweise wird man sich später einmal erinnern. vor der euro 08 habe ich hier die weltrangliste der fifa mit allen teilnehmern gezeigt. inzwischen sieht die situation recht anders aus.

besonders bitter ist es wohl für griechenland und die beiden austragungsländer. also für uns und die österreicher. unsere nachbarn sind sogar aus den top 100 rausgepurzelt.

euro 08 – spanien vs. italien 0:0 dann n.p. 4:2

spielbericht nzz

– spanien kontrolliert das spiel von beginn an, geht aber nur vorsichtig in den angriff
– david villa überlistet bei einem freistoss die mauer, indem er unter ihr durch schiesst, buffon hält
– schiri fandel nicht auf der höhe
– nach der pause tritt italien etwas offensiver auf
– nach 60 minuten der allererste echte torschuss für die italiener, grosse verwirrung im spanischen strafraum, am ende hält casillas
– sehr langweilige zweite hälfte
– verlängerung
– einen schuss von senna kann buffon nicht halten, der ball rollt aber an den pfosten
– di natale hat eine chance per kopf
– in der endphase der verlängerung bleibt di natale nach einem zusammenprall neben dem spielfeld liegen, damit das spiel unterbrochen wird, rollt er auf den rasen zurück, sehr unsportlich
– daten zum penaltyschiessen von nzz online:

Villa 1:0. Grosso 1:1. Santi Cazorla 2:1. De Rossi scheitert an Casillas. Senna 3:1. Camoranesi 3:2. Güiza scheitert an Buffon. Di Natale scheitert an Casillas. Fabregas 4:2.

– spanien im halbfinale gegen russland