white men can’t jump

innerhalb von zwei tagen erhält die welt den ersten dunkelhäutigen formel 1 weltmeister und den ersten dunkelhäutigen us-präsidenten. sind wir tatsächlich in einer zeit angekommen, in der die hautfarbe keine rolle mehr spielt?


lewis hamilton

barack obama

mccain vs. obama – the cars

ich war mir nicht sicher, ob es hier mehr um politik oder um autos gehen würde. tatsächlich hat das eine vielleicht mehr mit dem anderen zu tun, als man auf anhieb denken würde. was fährt wohl barack obama? klar, der mann ist jung und dynamisch und was ein aufstrebender politiker sonst noch alles sein muss. also ist es ihm auch wichtig, beim auto ein zeichen zu setzen. deswegen hat er seinen chrysler 300 hemi gegen einen hybridfahrzeug eingetauscht. der ford escape hybrid ist nicht gerade schön und halt immer noch ein suv. aber: für einen us-wagen ist das auto doch ziemlich vernünftig. übrigens: barack und seine frau michelle teilen sich das auto.

und nun ein blick in das republikanische lager. john mccain kann ja keinen prius fahren, so viel ist klar. aber um es vorweg zu nehmen, wahre powerviecher sind in seinem wagenpark auch nicht dabei. und es sind dann auch nicht die autos selber sondern vielmehr ihre schiere zahl, die beim normalbürger fragen aufkeimen lassen. warum braucht die mccains 12 autos? und warum kann nicht wenigstens eines davon ein wenig spannend sein? ein wenig schwung bringen einzig die drei (!) nev gem elektromobile, die aber eher einem golfkart ähneln. er könnte doch wenigstens eine dodge viper haben oder vielleicht einen ford mustang shelby oder sowas. aber nein, mccains fahrzeuge sind an langweiligkeit kaum zu überbieten. im alltag soll der graue john übrigens meistens im cadillac cts (links in der mitte) unterwegs sein.

autoblog.com

machen alte menschen schlechtere politik?

wenn ich im vorfeld der wahlen mit jemandem über john mccain spreche, kommt immer dasselbe argument. es könne ja nicht sein, dass so ein alter sack die usa regiere. hallo? christoph blocher ist beispielsweise nur vier jahre jünger als john mccain. ok, ich gebe es gerne zu, natürlich möchte ich auch nicht, dass blocher ein land regiert. das chaos, dass er als bundesrat und auch sonst als politiker angerichtet hat, reicht für zwei leben aus. aber ich würde nicht das alter als argument gegen ihn ins feld führen.

ich zähle mich auch nicht zu jenen menschen, die damals bei der wahl von ruth metzler zur bundesrätin jubelnd umher rannten. ich glaube nicht daran, dass junge politiker per se auch politik für junge leute machen. warum sollten sie auch? ihre wähler verteilen sich in der regel auf alle altersschichten. mccain dürfte die wahl kaum nur mit den stimmen der über 70-jährigen gewinnen. jüngere politiker haben häufig nur den vorteil, dass sie noch etwas frischer aussehen. dagegen spielen die alten in der regel die karte der erfahrung.

also unentschieden? ja, wenn man nur das alter in betracht zieht, sehe ich keinen sieger. natürlich hofft man als europäer, dass der demokratische kandidat gewinnt. war das eigentlich schon mal anders? ich jedenfalls verspräche mir von einer wahl obamas ein besseres verhältnis der usa zu europa. es wäre schön, wenn die beiden grossmächte den schwerpunkt ihren zusammenarbeit wieder weg vom böse-buben-jagen verlagern könnten.

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das erste mal seit juni 2006 taucht paris in meinem blog auf… kein schlechter wert wie ich finde.

benzinpreise – sogar die amis begreifen

gestern habe ich euch ja die europaweiten benzinpreise gezeigt und damit die wahrgenommene situation in der schweiz etwas zu relativieren versucht. in den usa sieht das natürlich ganz anders aus. aktuell zahlen die us-amerikaner etwa drei dollar pro gallone. eine gallone entspricht wiederum 3,79 liter. und wenn ich das ganze nun richtig umgerechnet habe, ergibt das einen literpreis von ziemlich genau 80 cent, was man ja praktisch 1:1 in chf umrechnen kann. klar, das klingt in unseren ohren nahezu paradiesisch, 80 rappen für einen liter benzin. für die konsumenten in den usa ist das aber ein gewaltiger preis. denn zwischen oktober 2007 und mai 2008 hat sich der sprit um 48% verteuert. und es zeigt sich einmal mehr, dass man das konsumentenverhalten sehr stark über den preis manipulieren kann. im märz 2008 wurden nämlich erstmals mehr «normale» autos gekauft denn grosse suv.

die amerikanische autoindustrie hat sich jahrelang auf das kaufverhalten ihrer kunden verlassen können. es versteht sich von selbst, dass sie nun nicht von heute auf morgen das modellprogramm umstellen können. wie reagieren also die grossen hersteller? chrysler*|http://www.chrysler.com] hatte die mehr oder weniger kluge idee, zu ihren autos kreditkartenartige plastikdinger zu verteilen. diese karten garantieren dem käufer für drei jahre einen benzinpreis, der 2,99 usd nicht übersteigen wird. das wirkt hilflos, wird aber vom giganten general motors*|http://www.gm.com noch überboten: die konzerneigene super-suv-marke hummer steht zum verkauf. andererseits ist das handeln von gm auch nachvollziehbar, schliesslich hilft den grossen suv momentan nicht einmal ein hybridantrieb weiter. selbst der damit ausgerüstetet riese chevy tahoe wurde von den kunden verschmäht. und das trotz 4000 usd rabatt. ein paar zahlen gefällig? ok, im folgenden liste ich ein paar prozentzahlen, welche die veränderung der verkäufe im vergleich zum vorjahr beschreiben. dabei geht es um das erste quartal des jahres.

chevy trailblazer *-45%*
dodge durango *-44%*
hummer h3 *-37%*
hummer h2 *-33%*
ford expedition *-31%*

alleine im mai sackte der durango 68,8% ab, die ford f-series, jahrelang das meistverkaufte auto in den usa, stürzte ebenfalls 30,6% ab. auf der anderen seite gibt es natürlich wie immer auch gewinner dieser umstände. nur ist das leider nicht die amerikanische autoindustrie, sondern die importeure.

mini *+36%*
honda fit *+36%* (ähnlich honda jazz)
toyota yaris *+50,4%*

aber auch wenn die grossen drei der amerikanischen autohersteller aktuell von der «benzinkrise» brutal getroffen werden: reagieren müssen sie so oder so. denn ab 2015 muss eine in den usa angebotene modellpalette einen durchschnittsverbrauch von 7,5 liter erreichen.

[angelehnt an /spar-besetzung/ in auto motor und sport, heft 14, juni 2008]

mccain und obama für die todesstrafe

ich gebe zu, das ist etwas überspitzt formuliert. aber im artikel auf nzz online wird schnell klar, dass man in den usa nicht wirklich gegen die todesstrafe sein kann, wenn man eine wahl gewinnen will. der vermeintlich gemässigte kandidat der demokraten, barack obama, verpackt seine aussage dann auch geschickt und emotionsgeladen.

Die Vergewaltigung eines sechs oder acht Jahre alten Kindes sei ein derart abscheuliches Verbrechen, dass die Anwendung der Todesstrafe unter strengen Auflagen möglich sein müsse, sagte Obama am Mittwoch in Chicago.

Eine umsichtige und genauestens überprüfte Anwendung der Todesstrafe in Einzelfällen könne kein Verstoss gegen die Gebote der Verfassung sein, sagte der designierte Präsidentschaftskandidat weiter. Wenn ein Staat sich dazu entscheide, sollte er diese Täter zum Tode verurteilen können. Deswegen lehne er das pauschale Verbot der Strafe ab, erklärte Obama.

tja, mit genau dieser art von begründung lässt sich so ziemlich alles rechtfertigen. nach dem motto «eigentlich ist es verboten, aber in diesem speziellen fall…». ich sehe das anders, entweder man ist für oder gegen die todesstrafe, etwas dazwischen gibt es in meinen augen nicht. schliesslich gibt es auch für denjenigen, bei dem sie anwendung findet keine abstufungen. tot ist tot.

ich gehe davon aus, dass eine begründung im oben zitierten stil auch auf die frage ob folter zulässig sei kommen würde. dass gerade die mächtigste nation der welt mit schlechtem beispiel vorangeht, ist ganz bestimmt nicht hilfreich. denn wenn man schon die westlichen werte verbreiten möchte, sollte man diese vielleicht nicht nur aus dem alten testament extrahieren, sondern auch ein wenig vernunft einfliessen lassen. und wenn man das wiederum nicht tut, würde es reichen sich an die menschenrechte zu halten, aber nicht einmal das schaffen die herren präsidentschaftskandidaten.

passt irgendwie zum thema: micheline calmy-rey zum heutigen internationalen tag zur unterstützung der folteropfer.

the kite runner

amir und hassan sind beste freunde, obwohl sie nicht zur gleichen ethnie gehören. während amir aus einer liberalen paschtunenfamilie stammt ist hassan der sohn des haushälters von amirs vater baba und gehört den hazara an. kabul ist vor dem einmarsch der kommunisten fest in der hand der paschtunen, was der kleine hassan zu spüren bekommt. amir beobachtet, wie sein freund hassan von extremistischen jugendlichen paschtunen vergewaltigt wird. er ist nicht mutig genug, seinem in not geratenen freund zu hilfe zu eilen. die erinnerung an diese feigheit, aber auch eine gewisse eifersucht, weil er das gefühl hat, sein eigener vater möge hassan lieber, bewegt ihn zu einer hinterlisten und fiesen tat. er versteckt seine uhr in hassans bett und behauptet, dieser hätte sie ihm gestohlen. obwohl baba hassan vergibt, hat dessen vater den entscheid gefällt, die familie zu verlassen. erst als viele jahre später baba stirbt, gibt es auf einmal eine gelegenheit, etwas gutzumachen…

marc forster hat ein meisterwerk geschaffen. das buch von khaled hosseini wurde lauter kritikern brilliant in bewegte bilder umgesetzt. immer wiederkehrend ist das motiv des diebstahls. amirs vater erklärt dann auch, dass aus seiner sicht alle sogenannten sünden nur variationen von diebstahl seien. diese herzzerreissende geschichte erzählt aber auch von vergebung und toleranz. konzepte, die man wohl nicht spontan mit afghanistan und den usa verbinden würde. abgesehen vom inhalt istthekiterunner auch sehr schön gefilmt, mit passender music unterlegt und mit echter leidenschaft gespielt.

unbedingt anschauen!

bode miller hammering down the lauberhornabfahrt

in jedem jahr ein absolutes highlight: die abfahrt am wengener lauberhorn. live dabei war ich noch nie. aber auch als tv-ereignis ist die längste abfahrt der welt einfach nur genial. sf gibt mit unzähligen kameras und mega-berichterstattung alles. heute kam noch ein wetterchen dazu, wie man es sich nicht schöner vorstellen könnte.

schöner vorstellen können hätte man sich die leistung der schweizer. doch didier cuche holte einmal mehr die kastanien aus dem feuer, landete mit einer superfahrt auf dem zweiten platz. superfahrt? zweiter platz? ja, denn bode miller war wie zu seinen besten zeiten einfach von einem anderen stern. gigantisch wie der us-amerikaner die strecke im griff hatte. «hammer down, bode» schrie im der eingens dafür angeheurte einpeitscher am start zu. es schien zu helfen. doch bode miller ist nicht nur der beste skifahrer der gegenwart, er ist auch ein fairer sportler. als cuche im ziel ankam stürmte er in den zielraum um ihm zu gratulieren. sehr sympathisch.

oje oje… die schweiz taucht gegen die usa

mein gott, so wird das gar nichts mit der euro 2008. die usa hätten ruhig auch 2:0 gewinnen können. schliesslich hat der schiedsrichter einen klaren elfmeter für die gäste nicht gepfiffen. das beste war aber das interview mit köbi kuhn: noch ruhiger müsse man spielen. noch ruhiger? dann pennen die rotweissen jungs ja noch auf dem spielfeld ein. es gibt viele dinge, die das spiel der schweizer nati nötig hätte, mehr ruhe gehört definitiv nicht dazu. vielmehr mangelt es an power, an schnelligkeit und an kreativität. weiter verstehe ich nicht, wie man gegen ein team wie die usa mit einem ein-mann-sturm antreten kann. sowohl marco streller als auch blaise nkufo waren als stürmer völlig wirkungslos, obwohl sie viel arbeiteten.

naja, immerhin haben wir nicht zuhause 3:0 gegen die tschechen verloren. (der musste noch sein) 😉

kind im tumbler gibt 99 jahre

erinnert ihr euch, als bluewin noch the blue window war? damals war die seite noch einigermassen brauchbar. die news waren seriös, ja fast schon etwas steif. heute findet man auf bluewin.ch nur noch billige pseudo-news à laheute und /20min,/ also dinge, die in seriösen zeitungen nicht einmal im feuilleton teil platz haben. allenfalls vielleicht auf der letzten seite eines bundes. ab und zu schaue ich trotzdem noch vorbei, wohl um mich absichtlich selbst zu ärgern. es ist so offensichtich, welche beiträge blosse werbung sind und trotzdem im gleichen design wie die «redaktionellen» teile daher kommen. den artikel, auf welchen meine augen zuerst fielen, möchte ich euch nicht vorenthalten:

Zuerst ging alles gut: Der 27-Jährige badete das Töchterchen seiner Freundin. Doch als die Kleine einen Wutanfall bekam und entsprechend laut wurde, verlor der Mann die Nerven. Er packte das Kind und steckte es in den Wäschetrockner. Dann stellte er die Maschine für kurze Zeit an. Nach der Tortur nahm er das Kind raus und legte es ins Bett. Das teilte die Polizei in Lumberton (US-Staat Texas) mit. Das kleine Mädchen erlitt den Angaben zufolge Verbrennungen an den Armen und musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Mutter des Kindes war zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht in der Wohnung. Ihr Freund wurde festgenommen. Ihm drohen bei einer Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung bis zu99Jahre Haft.

ja, 100 jahre wären ja auch etwas lange gewesen… 😉