das spiel in bern zwischen dem bsc young boys und dem fc luzern lief so, wie es meistens läuft. die luzerner anhänger feuerten ihr team trotzdem pausenlos und lautstark an. so weit, so normal. doch dann, gegen ende der ersten hälfte verstummte auf einmal der luzerner support und wandelte sich in ein gellendes pfeifkonzert. ich suchte zuerst nach einem auf dem boden liegenden spieler auf dem feld, doch das spiel lief ganz normal weiter. dann sah ich einen tumult im luzerner fan-sektor. was war da bloss los?
was jetzt kommt,basiertauf *gerüchten:* angehörige der privaten sicherheitsfirma protectas sollen in den sektor gestürmt sein. sie sollen luzerner anhänger daran gehindert haben, eines ihrer transpratente aufzuhängen. auf diesem transparent stand die internetadresse nein-zu-polizeiwillkür.ch. dabei geht es um ein referendum, das unter anderem auch von nationalräten getragen wird. doch damit nicht genug. die sicherheitsleute sollen zudem wahllos auf einzelne luzerner fans eingeprügelt haben.
es wäre wohl traurige ironie, dass gerade gegen die gegner der polizeiwillkür die selbige angewandt wurde.
ich schreibe diesen beitrag in der annahme, dass wohl in keiner zeitung über die vorfälle berichtet wird. wenn nicht gerade petarden auf unbeteiligte geschmissen werden, (was natürlich extrem dumm und gefährlich ist) wird nicht gerne über die fanszene berichtet. besonders dann nicht, wenn ein fehlerhaftes vorgehen auf seiten der sicherheitskräfte offensichtlich scheint…
keine gerüchte!
war ne schande, was gestern in bern vorfiel. ein artikel iin der bz: hier ein artikel in der bz.
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ich hoffe, die betroffenen, zeigen die protectas an.
und noch mehr hoffe ich, dass endlich eine öffentliche diskussion über diese unsäglich delegation von polizeiarbeit an private organisationen in gang kommt. ich rege mich seit jahren über diese parastaatlichen gesellschaften auf, die mit äusserst schlecht ausgebildeten mitarbeitenden versuchen die arbeit des staates zu erledigen. sie dürfen rechtlich nicht mehr als ottonormalbürger (schon gar nicht mit stöcken auf leute einschlagen), meinen aber sie hätten einen teil des staatlichen gewaltmonopols bekommen. unerträglich.
Polizeiwillkür
Ist das ja nicht, die Protectas ist ja eine private Firma und deren Angestellte haben genau so wenig Anteil am Gewaltmonopol des Staates wie du und ich. Nicht, dass das Gewaltmonopol Knüppel gegen Transparent-Aufhänger rechtfertigen würde, aber hier ist ja noch nicht mal das gegeben. Zum kotzen.
nein
sie dürfen rechtlich nicht mehr als ottonormalbürger (schon gar nicht mit stöcken auf leute einschlagen)
nein, leider darf das private sicherheitspersonal weit mehr als ottonormabürger. mit dem beitritt zum konkordat, dagegen sich das referendum stellt, können basierend «auf glaubwürdigen aussagen» von mitarbeitern solcher privaten sicherheitsfirmen in zukunft fans mit stadionverboten sowie rayonverboten belegt werden. es gilt dabei nicht die unschuldsvermutung, sondern betroffene haben ihre unschuld zu beweisen.
details hier
es wird immer besser…
…bzw. trauriger:
[aus dem fcl-forum]