grazie, wolfgang egger

dank wolfgang egger gibt es autos, die sogar zugedeckt schöner sind, als 99% von dem, was auf unseren strassen fährt. diese preziose hier durften wir heute ausgiebig… nein, fahren nicht, aber zumindest stundenlang anschauen. auch schön.

schlechte benutzerführung: herzog & de meuron

hier sehen wir… nein, moment, ich weiss eigentlich gar nicht, was wir hier sehen. ich weiss nur, was wir hier nicht sehen. den hoteleingang zum hotel astoria.

die stararchitekten herzog & de meuron haben den erweiterungsbau des hotel astoria in luzern gestaltet. herausragendes merkmal ist ein «spalt», der die zwei gegenläufig schräg in den himmel ragenden glaskörper in separate gebäude zu trennen scheint. er soll (achtung) an eine gletscherspalte erinnern. well. immerhin bringt dieser spalt auch licht in tief gelegene räume. von daher ein willkommener trick. verwirrend jedoch ist die auf dem bild erkennbare treppe, die eben nicht den hoteleingang darstellt. doch, wo findet sich dieser dann?

hier:

weil die stararchitekten offenbar nicht an die normalen, etwas verwirrten und in die jahre gekommenen hotelgäste gedacht haben, musste auf den unauffälligen eingang gar mit einem a4-blatt hingewiesen werden. ziemlich peinlich für die gestalter des vogelneststadion in china…

erste bilder vom mindset hybrid

vor bald vier monaten schrieb ich, dass murat günak mit mindset vielleicht das erste echte schweizer auto bauen würde. inzwischen gibt es bilder von diesem hybridprojekt. wie günak im interview versprochen hat, sieht das fahrzeug radikal anders aus. das ist im automobildesign schon mal etwas. mir gefällt besonders die seitenansicht, aber auch das senkrechte heck hat was. die front erinnert mich persönlich stark an jene des karmann ghia, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss. nun hoffe ich natürlich, dass dieses 1:1 modell in genf zu sehen ist.

ferrari kombi? warum nicht

ferrari kombi klingt ja ein bisschen wie «blocher im bundesrat»… irgendwie falsch. 😉 aber im gegensatz zum völlig unpassenden beispiel, ist beim holländischen karosseriebauer und designer vandenbrink ein ebensolcher kombi auf ferraribasis entstanden. der 2+2-sitzer 612 scaglietti wurde in ein auto mit gut nutzbarem kofferraum umgebaut. doch nicht nur das: das resultat sieht auch zum anbeissen aus.

von hinten wirkt der wagen zwar stimmtig, richtig gut sieht er aber von der seite aus:

der scaglietti-kombi steht in der tradition des breadvan, denn kombis sind auch bei ferrari keine ganz neue erscheinung. ich nehme mal an, der vandenbrinkumbau wird in einer kleinstserie aufgelegt, wenn die resonanz genügend begeistert ausfällt.

[bilder: vandenbrink.com]

baut ein türke das erste echte schweizer auto?

tja ihr lieben svp-menschen, diese woche kommt’s knüppeldick für euch. aber seien wir ehrlich, ihr habt’s auch verdient.

zuerst ein kurzer blick in die vergangenheit. schweizer autos gab es natürlich schon vor langer zeit. zum beispiel dufaux aus genf (1905), martini (1905 – 1920), pic-pic und turicum. tribelhorn aus feldach hatte schon um 1910 elektromobile gebaut. und natürlich war da saurer, jene firma die vor allem mit ihren bussen und lkws bekannt wurde. später ging die personenwagenfabrikation ein, nur ein paar carosserie-spezialisten konnten sich internationales renomée aufbauen. unter ihnen graber und worblaufen, die speziell gezeichnete karossen für grosshersteller bauten. ein solches auto ist der alvis tc mit graber-carosserie.

erst 1967 gab es wieder ein echtes schweizer auto, wenn auch mit amerikanischem motor: den monteverdi highspeed 375s. doch auch dieser traum dauerte nicht allzu lange an. die luxusautos wurden nur bis ca. 1980 angeboten. schliesslich kam nicolas hayek. anfang der 1990er jahre träumte er den traum eines swatchmobils, das er mit vw umsetzen wollte. als bereits erste prototypen liefen, kam das projekt zum stehen. hayek realisierte schliesslich zusammen mit mercedes den smart (swatch mercedes art). als klar wird, dass mercedes hayeks grundidee vom sparsamen cityauto verrät, steigt der uhrenspezialist aus.

es bleibt zu erwähnen, das es in den frühen 70er jahren amerikanische autos gab, die in der schweiz produziert wurden.montagesuisse prangte stolz am heck. in biel wurden diverse modelle der gm-familie gebaut.

die situation heute ist etwas anders. abgesehen von tunern und herstellern von hochleistungssportwagen (wyss [leblanc mirabeau], beck [orca, lm800], weber [weber sportscar], hwm bt01) gibt es in der schweiz nur noch eine industrie von zuliefern. diese liefern vom kleber (collano) bis zu kompletten kotfügeln alle möglichen teile an die verschiedensten automobilhersteller weltweit. doch es bleibt dabei: ein echtes schweizer auto gibt es nicht.

bis jetzt.

nun hat der in istanbul geborene murat günak (50) einige revolutionäre ideen im kopf. wer ist dieser günak? nun, er war designer bei mercedes, psa, wieder mercedes und vw. im gegensatz zur automobilindustrie will er einen wirklich neuen weg in die zukunft gehen.

sie wissen, wie schwer sich die autoindustrie mit der zukunft tut. alles wird noch perfekter, noch grösser, noch schwerer, noch komplizierter und noch teurer. es ist kein wandel zu sehen. im grund bekommen gegenstände ihre wertigkeit, indem sie leicht sind, einfach bedient werden können und im design reduziert sind. die autoindustrie läuft gegen diesen trend. ich bin überzeugt, dass nur ein unternehmen mit freidenkern ein solches fahrzeugkonzept auf die beine stellen kann. deshalb sehen wir unser unternehmen nicht als konkurrenz, sondern eher als ergänzung zu den grossen automobilfirmen.

zum auto, welches günak bauen möchte: es soll ein hyridfahrzeug werden, das über 100 km im reinen batteriebetrieb schafft. (aktuell sind die hybridautos bei etwa 3 km…) das revolutionäre fahrzeug hat den projektnamen six50 erhalten. der grund ist simpel: ein gewichtsziel von 650 kg wird angepeilt. die länge wird etwas mehr als vier meter betragen, also etwa in der region von golf, astra oder mégane. ausserdem soll der ökorenner eine coupéhafte silhouette erhalten und platz für zwei personen bieten. zwei weitere sitze soll es optional geben – was allerdings zu lasten der gepäckkapazität gehen wird. schon 2008 sollen erste prototypen fahren. wenn die produktion, die durch einen externen partner übernommen wird, angelaufen ist, sollen pro jahr 10’000 autos gebaut werden. als voraussichtlichen preis nennt günak 30’000 euro.


erste skizze: mindset six50

wir möchten in der schweiz beginnen. es gibt da keine autoproduktion, aber eine hohe kaufkraft und autoleidenschaft. hier soll sich das auto durchsetzen.

die firma hinter dem six50 heisst mindset und ist in st.niklausen unweit luzern beheimatet. wichtig ist für den deutschtürken günak auch, dass das auto nicht primär über den ökoaspekt verkauft werden soll. es sollen leute angesprochen werden, die zukunftsorientiert sind und einfach gerne auto fahren. der fahrspass und das design sind zwei sehr wichtige punkte im projekt six50. auch bequem soll das fahrzeug sein. darum wird es für einen einfacheren einstieg eine erhöhte bodenfreiheit aufweisen.

ok, gebaut wird der six50 nicht sofort und wohl auch nicht in der schweiz. aber die konzeption ist schweizerischer als alle bisherigen versuche, ein schweizer auto zu bauen. perfekt im design, sparsam im umgang mit ressourcen, klein, bequem, schnell, wendig und nicht ganz billig. viel erfolg, murat günak!

[angelehnt an das interview in auto motor und sport 23/07)

lightning gt – traumwagen mit geklautem design?

der lightning gt ist ein fantastisches fahrzeug. abgesehen davon, dass er toll aussieht, kommt das auto selbst völlig ohne emissionen aus. vier radnaben-elektromotoren mit der gesamtleistung von 650 ps sind in diesem blauen ungetüm verbaut. jeder von ihnen weisst zudem ein drehmoment von sagenhaften 750 nm auf. fast schon ehrensache, dass der lightning gt beim bremsen energie zurück gewinnt. die batterien verfügen über eine neue technologie, die der hersteller nano safe nennt. sie soll die energieträger nicht nur leistungsfähiger, sondern auch langlebiger und thermisch stabiler machen. eine ladung an der steckdose dauert gerade einmal zehn minuten – und soll für erstaunliche 400 km fahrspass reichen. die firma nimmt bereits vorbestellungen für das 1350 kg schwere geschoss an. der preis ist aber zurzeit noch unbekannt.

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auto motor und sport


so sieht der britische elektrosportler also aus. als ich die bilder zum ersten mal sah, war ich begeistert. der blaue wagen erinnerte mich auf den ersten blick an den jaguar f-type, ein concept car der britischen marke mit der katze. ein genauerer blick auf den vor 7 jahren erschienen f-type lässt zweifel an den lightning gt designern aufkommen. haben die das auto kopiert?


die ähnlichkeit ist schon fast zu frappant, um zufälliger natur zu sein. oder? klar, der f-type ist nur ein concept car, der leider nie in angemessener ähnlichkeit in serie ging. ihn ereilte somit ein ähnliches schicksal wie den vielleicht schönsten jaguar aller zeiten, den xj13. der lightning gt gefällt mir übrigens noch immer, ich frage mich nur, ob es zulässig ist, ein design in so vielen teilen zu kopieren… und natürlich bleibt wie bei jedem elektromobil der schale nachgeschmack, dass die emissionen zwar nicht mit dem fahren des autos, aber bei der herstellung des stroms entstehen. aber auch das kriegen wir irgendwann in den griff. hoffe ich.

walter de› silva erblindet!

nein, das ist natürlich keine offizielle pressemeldung und sie entspricht auch kaum der wahrheit. doch folgende aussage de› silvas hat mich zu dieser annahme getrieben:

The Audi A5 is the most beautiful car I have ever designed», says Walter de’Silva, Head of Volkswagen Group Design – with absolute conviction› apparently, according to the press information on the latest 2-door coupé from Audi, the A5.

quelle: classic inside, newsletter des classic driver

für alle, die nicht wissen wer walter de› silva überhaupt ist: er war designer bei alfa romeo, bevor er vom vw-konzern «weggekauft» wurde und bei seat landete. inzwischen ist er zum vw konzern-designer aufgestiegen. zurück zum gegenstand meines entsetzens: der audi a5. meiner meinung nach ein sterbenslangweiliges und alles andere als elegantes coupé.

hier ein pressefoto, auf welchem das auto ein bisschen besser aussieht. doch ich denke, man kann die recht plumpe art des dachaufbaus erkennen. ebenso die gewollt spezielle wellenlinie an der seite.

zum vergleich: walter de› silva hat in seiner karriere auch wirklich grosses geleistet. bei alfa romeo hat er mit dem 156 eine designikone geschaffen. für mich ist der 156 noch heute der schönste mittelklassewagen. erstmals wurden hier die hinteren türgriffe als designkniff versteckt, so dass die limousine wie ein coupé daherkommt. das typische alfagesicht wurde erstmals seit langem wieder perfekt in szene gesetzt ohne jedoch gross auf den retrozug aufzuspringen. das zur seite gerückte nummernschild spricht ebenfalls für de› silvas mut zur extravaganz. die aus dem vollen geschnitzten vorderen türgriffe sind wahre handschmeichler und sehen einfach zum niederknien schön aus. die seitenlinie kommt ohne heute moderne charakterlinien (siehe mercedes) aus und wirkt trotzdem gestreckt und dynamisch. das hohe eck ist alfatypisch knackig und kommt ohne spoilerzierrat aus. eine wucht, dieses design!

ok, das bild, welches marc in istanbul aufgenommen hat, schmeichelt der italienischen schönheit nicht gerade. doch ich bin dennoch der überzeugung, dass der alfa romeo 156 walter de› silvas absoluter designerischer karrierehöhepunkt war. besser kann es praktisch nicht mehr werden. und besser ist der a5 ganz bestimmt nicht. gähn.