lange jahre wurde die königsdisziplin des motorsports, die formel 1, wegen ihrer langweiligkeit gescholten. zurecht. nur selten gab es überholmanöver auf der strecke. zu oft wurden rennen mit der boxenstrategie entschieden. schon zu rennhälfte war meistens klar, wer das rennen gewinnen würde, weil der abstand zu den folgenden fahrzeugen riesig war. spannend war höchstens das qualifying, weil dort die so wichtigen startplätze ermittelt wurden.
natürlich ist das qualifying auch in der saison 2011 ein wichtiger faktor, wenn man ganz vorne mitfahren will. doch das heutige rennen in shanghai hat gezeigt, anderen dinge den rennverlauf so beeinflussen können, dass bis zur ziellinie packender sport geboten werden kann. zum einen sind da die reifen, die in diesem jahr von pirelli geliefert werden und offensichtlich nicht allzu lange halten. deshalb wird zur rüdes fahren mit stark abbauenden reifen bestraft, wodurch sich für schonend fahrende piloten möglichkeiten ergeben. zum zweiten ist es ein system namens drs (drag reduction system), das dem jeweils hinteren fahrer einen vorteil bietet. durch das flachstellen des heckflügels auf einem vorbestimmten teil der strecke, kann man so ein höheres tempo erreichen. diese verstellmöglichkeit darf ein pilot nur dann einsetzen, wenn er sich weniger als eine sekunde hinter seinem vordermann befindet.
so kam es heute in shanghai zu vielen spektakulären überholversuchen. und erst in den letzten runden wurde klar, dass weltmeister vettel das rennen an lewis hamilton verlieren würde. der auf platz 18 gestartete marc webber schaffte es mit einem beherzten rennen als dritter auf das podest. so hat die formel 1 gute chancen, in zukunft wieder als echtes rennsportspektakel zu gelten zu können.