die formel 1 ist zurück

lange jahre wurde die königsdisziplin des motorsports, die formel 1, wegen ihrer langweiligkeit gescholten. zurecht. nur selten gab es überholmanöver auf der strecke. zu oft wurden rennen mit der boxenstrategie entschieden. schon zu rennhälfte war meistens klar, wer das rennen gewinnen würde, weil der abstand zu den folgenden fahrzeugen riesig war. spannend war höchstens das qualifying, weil dort die so wichtigen startplätze ermittelt wurden.

natürlich ist das qualifying auch in der saison 2011 ein wichtiger faktor, wenn man ganz vorne mitfahren will. doch das heutige rennen in shanghai hat gezeigt, anderen dinge den rennverlauf so beeinflussen können, dass bis zur ziellinie packender sport geboten werden kann. zum einen sind da die reifen, die in diesem jahr von pirelli geliefert werden und offensichtlich nicht allzu lange halten. deshalb wird zur rüdes fahren mit stark abbauenden reifen bestraft, wodurch sich für schonend fahrende piloten möglichkeiten ergeben. zum zweiten ist es ein system namens drs (drag reduction system), das dem jeweils hinteren fahrer einen vorteil bietet. durch das flachstellen des heckflügels auf einem vorbestimmten teil der strecke, kann man so ein höheres tempo erreichen. diese verstellmöglichkeit darf ein pilot nur dann einsetzen, wenn er sich weniger als eine sekunde hinter seinem vordermann befindet.

so kam es heute in shanghai zu vielen spektakulären überholversuchen. und erst in den letzten runden wurde klar, dass weltmeister vettel das rennen an lewis hamilton verlieren würde. der auf platz 18 gestartete marc webber schaffte es mit einem beherzten rennen als dritter auf das podest. so hat die formel 1 gute chancen, in zukunft wieder als echtes rennsportspektakel zu gelten zu können.

endlich wieder ein schweizer in der formel 1?

ok, mit dem team bmw-sauber ist sowieso immer ein kleines stückchen schweiz in der formel 1 vertreten. zudem wohnen minestens 9 aktuelle piloten in der schweiz. doch die grosse menge an fans möchte längst wieder einen «eigenen» fahrer im cockpit sehen. momentan sieht es sehr danach aus, als könnte dieser lange vergebens geäusserte wunsch nun wirklichkeit werden.

sebastian vettel wechselt vom red bull juniorteam toro rosso zu red bull racing. also wird beim ehemaligen minardi-rennstall ein platz frei. und der gehört momentan wohl keinem geringerem als sébastien buemi. autoblog.com meint dazu in einem nebensatz im artikel über den rückkauf von toro rosso durch dietrich mateschitz:

The announcement for Sebastien Buemi to join STR in Vettel’s seat is expected soon.


sébastien buemi

obwohl kaum jemand wissen wird, wie man seinen namen nun ausspricht, wäre das natürlich grossartig für seine noch junge karriere. ein wenig enttäuschend ist natürlich, dass der 20-jährige scheinbar bereits in manama lebt…

die spannendste formel 1 saison


der strahlende weltmeister lewis hamilton mit seinem bruder nicholas

2008 war für mich tatsächlich die spannendste formel 1 saison seit langem. während einige leute reklamieren, es gäbe keinen über allen stehenden fahrer, der die saison dominiert, ist genau das für mich der ausdruck der enormen qualität im aktuellen fahrerfeld. zum glück lag ich mit meinem tipp vor der saison falsch, denn die dominanz ferraris wurde gegenüber 2007 nicht grösser. trotz merkwürdiger bis idiotischer entscheide der fia in belgien und japan gelang es ihr nicht, ferrari zu mehr als der konstrukteurs-wm zu verhelfen.

sebastian vettel, robert kubica, heikki kovalainen, kimi raikkönen, fernando alonso und natürlich felipe massa und lewis hamilton haben in dieser saison rennen gewonnen. bis zum zweitletzten rennen hätten rein rechnerisch noch drei fahrer die weltmeisterschaft holen können. und dann dieses finale in brasilien. lewis hamilton hätte fünfter werden müssen um auch bei einem sieg massas die wm für sich zu holen. doch als er fünf runden vor schluss auf ebendiesem rang 5 lag und massa auf siegeskurs war, begann es erneut zu regnen. mit ausnahme von timo glock wechselten sämtliche fahrer auf die intermediate-reifen, die bei leichtem regenfall optimal funktionieren. im regen konnte sebastian vettel an hamilton vorbeiziehen, was diesen den wm-titel gekostet hätte. doch da war noch timo glock auf der strecke. bei schlechter werdenden bedingungen kämpfte er sich mit den trockenreifen um den kurs und wurde in der letzten runde in der allerletzten kurve von lewis hamilton überholt. so hatte sich der brite den nötigen fünften platz doch noch sichern können.

die familie massa feierte schon den weltmeistertitel, als es dann eben doch lewis hamilton reichte. wenn nicht die fia immer wieder in die wertungen eingegriffen hätte, könnte man von einer formel 1 saison sprechen, wie sie sein muss.

lewis hamilton ist mit 23 jahren und 301 tagen der jüngste formel 1 champion aller zeiten. doch wer die saison betrachtet, dem fallen zwei weiter namen auf.sebastianvettel hat im toro rosso mehrmals gezeigt, wie talentiert und kaltschnäuzig er ist. im nächsten jahr fährt er einen redbull, was momentan nach einem abstieg ausschaut. und dann natürlich ein völlig entfesselt fahrenderfernando *alonso,* der angedeutet hat, dass wenn man nur die fahrerischen fähigkeiten betrachtet er eindeutig der beste im feld war.

nun freue ich mich auf die formel 1 saison 2009, die nicht zuletzt auch mit der einführung von kers bestimmt wieder einige spannende rennen verspricht.