die einen kleben mit 4 spielen ohne sieg am tabellenende, die anderen sind in der form ihrer clubgeschichte und grüssen vom ersten platz. zwei mannschaften, die normalerweise im hinteren mittelfeld zu finden sind, haben auf ihre weise einen bemerkenswerten saisonstart hingelegt. für den fc luzern gab es in aarau schon gar nichts mehr zu verlieren. drei punkte mussten her, alleine schon deshalb, damit die parallelen zum start st.gallens vor einem jahr nicht noch grösser werden.
ciriaco sforza bei seinem letzten spiel als trainer des fc luzern
man merkte zu beginn, dass die situation den spielern klar geworden war. sie kämpften um jeden ball, oft auch übermotiviert. dass elmer schon nach 8. minuten mit einem doppelten schienbeinbruch vom platz musste, war die folge davon. gute besserung nach aarau. doch auch in sachen ergebnis hätte sich die aggressivität beinahe ausgewirkt. beinahe? milan gajic zireklte einen corner wunderbar richtung tor, doch aarau-keeper benito rettete indem er den ball an die latte lenkte. weiter spielte nur luzern. bis, ja bis christian ianu einmal mehr zuschlug. in der 29. minute zerstörte der rumäne die siegesträume der blauweissen. das spiel der luzerner fiel komplett auseinander. über ein 2:0 hätte man sich wirklich nicht beklagen können.
auch nach der pause kein zeichen der besserung. im gegenteil. doch nun machten auch die aarauer keine bewegung mehr, die nicht nötig gewesen wäre. selbst diese schläfrige spielweise des leaders konnte von den blauweissen nicht genutzt werden. obwohl sowohl chiumiento als auch ravasi mehrmals zeigten, dass die gäste durchaus über technisch starke spieler verfügten, waren es die aarauer, denen man eher noch ein zweites tor zugetraut hätte. ianu hätte möglichweise in der 74. minute eine chance dazu gehabt, wäre er nicht von seoane ganz klar rot-würdig umgemäht worden. obwohl an der linie schwegler und schirinzi zu diesem zeitpunkt schon bereit zur einwechslung waren, wartete sforza unverständlicherweise weitere zehn minuten, bis er die beiden brachte. warum nicht paquito nicht noch ein offensiver mann anstelle von schwegler reinkam, weiss wohl auch nur sforza. auf jeden fall reichte es nicht mehr für den ausgleich.
traurig aber wahr: der fcl ist am boden
immerhin hat ciriaco sforza nach dem spiel die konsequenzen aus diesem katastrophalen saisonstart gezogen. dabei muss stets betont werden, dass man nie mit pech verlor, sondern immer die klar schlechtere mannschaft war und nie eine gelegenheit hatte, eines der 4 spiele zu gewinnen. nur in bellinzona hätte man mit viel glück gewinnen können.
daten
Aarau – Luzern 1:0 (1:0).
Brügglifeld. – 8900 Zuschauer. – Schiedsrichter: Circhetta. – Tor: 29. Ianu 1:0.
Aarau: Benito; Menezes, Rapisarda, Page, Elmer (8. Tarone); Mutsch, Burki, Bastida, Nushi; Guerrero (62. Antic); Ianu (81. Bengondo).
Luzern: Zibung; Lambert (84. Schwegler), Veskovac, Seoane, Lustenberger (84. Schirinzi); Renggli, Wiss; Gajic (56. Karanovic), Chiumiento, Ferreira; Ravasi.
Bemerkungen: Aarau ohne Rogerio, Schaub (beide verletzt) und Pejcic (noch nicht spielberechtigt). Luzern ohne Diarra, Kukeli, Mesbah, Pacar, Tchouga und Zverotic (alle verletzt). 13. Benito lenkt Corner von Gajic an die eigene Latte. 74. Platzverweis Seoane (Notbremse). Verwarnungen: 26. Ravasi, 30. Veskovac, 35. Ferreira, 68. Rapisarda (alle Foul), 92. Chiumiento (Reklamieren).
[quelle: nzz online]