fc luzern – ac bellinzona 1:0

erstaunlich, aber mit dem neuen trainer rolf fringer an der seitenlinie wurde tatsächlich alles anders auf der luzerner allmend. ab der ersten minute rannten die blauweissen wie verrückt. die ac bellinzona wurde vor allem zu beginn förmlich überfahren vom luzerner schnellzug. im abschluss gingen die leuchten dann zu fahrlässig mit ihren chancen (wiss, renggli, ravasi, ferreira) um. noch verrückteres spielte sich aber in der innenverteidigung ab, wo man schon einen geheimen neuzuzug vermuten musste, spielte in tat und wahrheit ein wie neu geborener roli schwegler. frantz bertin zeigte sich als eisenharter aussenverteidiger mit gutem timing. im mittelfeld zeigte michel renggli zum ersten mal eine ansprechende leistung. chiumiento und ferreira übernahmen in fringers 4-4-2 die rolle der aussenläufer im mittelfeld, die für offensiven druck sorgen sollten. das gelang streckenweise ganz anständig, wobei vor allem ferreira noch deutlich mehr potential hätte. im sturm kämpfte ravasi um jeden ball und tchouga, ja tchouga, der war schon fast mit übermenschlichem einsatz am werk. er sprintete, grätschte, dribbelte, passte und schoss. und doch stand es zur pause immer noch 0:0. doch etwas war anders: zum ersten mal in dieser saison, wurden die luzerner mit applaus in die kabine geschickt.

als die zweite hälfte anbrach, trauerte man schon den guten chancen der ersten hälfte nach. denn schnell wurde klar, dass dieses team nicht über 90 minuten das tempo aus der ersten halbzeit gehen konnte. doch das glück, welches man bisher so sehr vermisste, meinte es gut mit der heimmannschaft. nachdem kurz nach der pause ein foul an tchouga im 16er nicht gepfiffen wurde, gab es in der 64. minute kein erbarmen mehr. mehmeti liess den kameruner über die klinge springen, der pfiff war korrekt. jener genc mehmeti, der von ciriaco sforza als nicht super league tauglich abgeschoben wurde, zeigte im übrigen eine solide leistung mit vielen gewonnen zweikämpfen. davide chiumiento nahm die verantwortung wahr und versenkte den penalty zur 1:0-führung für luzern. danach verbuchten die bellizonesi gleich zwei pfostenschüsse, ein ausgleich wäre aber vor allem aufgrund der ersten hälfte sehr unverdient gewesen.

so wurde der grenzenlose innerschweizer optimismus belohnt: trotz den katastrophalen leistungen kamen zu diesem spiel 8700 zuschauer auf die allmend. sie wollten ihren fc luzern gewinnen sehen. und dass die mannschaft das auch wollte, konnte man an diesem magischen abend zum ersten mal seit langer zeit fühlen.

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Luzern – Bellinzona 1:0 (0:0). Allmend. – 8728 Zuschauer *(Saisonrekord).* – Schiedsrichter: Gangl (Österreich). – Tor: 66. Chiumiento (Foulpenalty) 1:0. –

Luzern: Zibung; Lambert, Schwegler, Seoane, Bertin; Ferreira (91. Zverotic), Renggli, Wiss, Chiumiento (76. Gajic); Tchouga, Ravasi (82. Frimpong). –

Bellinzona: Bucchi; Siqueira-Barras, Mehmeti, Mangiarratti, Bernardet (82. Conti); Diarra; Sermeter, Hima, Gashi (90. Di Zenzo); Ciarrocchi, Lustrinelli (76. Roux). – Bemerkungen: Luzern ohne Kukeli, Lustenberger (beide verletzt)und Veskovac (gesperrt), Bellinzona ohne Carbone, Kalu, Neri, Wahab (alle verletzt), La Rocca (gesperrt) und Bättig (noch nicht spielberechtigt). 56. Zibung lenkt Schuss von Bernardet an den Pfosten. 68. Pfostenschuss von Siqueira-Barras. Verwarnung: 64. Mehmeti (Foul).

[quelle: nzz online]

fc aarau – fc luzern 1:0

die einen kleben mit 4 spielen ohne sieg am tabellenende, die anderen sind in der form ihrer clubgeschichte und grüssen vom ersten platz. zwei mannschaften, die normalerweise im hinteren mittelfeld zu finden sind, haben auf ihre weise einen bemerkenswerten saisonstart hingelegt. für den fc luzern gab es in aarau schon gar nichts mehr zu verlieren. drei punkte mussten her, alleine schon deshalb, damit die parallelen zum start st.gallens vor einem jahr nicht noch grösser werden.


ciriaco sforza bei seinem letzten spiel als trainer des fc luzern

man merkte zu beginn, dass die situation den spielern klar geworden war. sie kämpften um jeden ball, oft auch übermotiviert. dass elmer schon nach 8. minuten mit einem doppelten schienbeinbruch vom platz musste, war die folge davon. gute besserung nach aarau. doch auch in sachen ergebnis hätte sich die aggressivität beinahe ausgewirkt. beinahe? milan gajic zireklte einen corner wunderbar richtung tor, doch aarau-keeper benito rettete indem er den ball an die latte lenkte. weiter spielte nur luzern. bis, ja bis christian ianu einmal mehr zuschlug. in der 29. minute zerstörte der rumäne die siegesträume der blauweissen. das spiel der luzerner fiel komplett auseinander. über ein 2:0 hätte man sich wirklich nicht beklagen können.

auch nach der pause kein zeichen der besserung. im gegenteil. doch nun machten auch die aarauer keine bewegung mehr, die nicht nötig gewesen wäre. selbst diese schläfrige spielweise des leaders konnte von den blauweissen nicht genutzt werden. obwohl sowohl chiumiento als auch ravasi mehrmals zeigten, dass die gäste durchaus über technisch starke spieler verfügten, waren es die aarauer, denen man eher noch ein zweites tor zugetraut hätte. ianu hätte möglichweise in der 74. minute eine chance dazu gehabt, wäre er nicht von seoane ganz klar rot-würdig umgemäht worden. obwohl an der linie schwegler und schirinzi zu diesem zeitpunkt schon bereit zur einwechslung waren, wartete sforza unverständlicherweise weitere zehn minuten, bis er die beiden brachte. warum nicht paquito nicht noch ein offensiver mann anstelle von schwegler reinkam, weiss wohl auch nur sforza. auf jeden fall reichte es nicht mehr für den ausgleich.


traurig aber wahr: der fcl ist am boden

immerhin hat ciriaco sforza nach dem spiel die konsequenzen aus diesem katastrophalen saisonstart gezogen. dabei muss stets betont werden, dass man nie mit pech verlor, sondern immer die klar schlechtere mannschaft war und nie eine gelegenheit hatte, eines der 4 spiele zu gewinnen. nur in bellinzona hätte man mit viel glück gewinnen können.

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Aarau – Luzern 1:0 (1:0).

Brügglifeld. – 8900 Zuschauer. – Schiedsrichter: Circhetta. – Tor: 29. Ianu 1:0.

Aarau: Benito; Menezes, Rapisarda, Page, Elmer (8. Tarone); Mutsch, Burki, Bastida, Nushi; Guerrero (62. Antic); Ianu (81. Bengondo).

Luzern: Zibung; Lambert (84. Schwegler), Veskovac, Seoane, Lustenberger (84. Schirinzi); Renggli, Wiss; Gajic (56. Karanovic), Chiumiento, Ferreira; Ravasi.

Bemerkungen: Aarau ohne Rogerio, Schaub (beide verletzt) und Pejcic (noch nicht spielberechtigt). Luzern ohne Diarra, Kukeli, Mesbah, Pacar, Tchouga und Zverotic (alle verletzt). 13. Benito lenkt Corner von Gajic an die eigene Latte. 74. Platzverweis Seoane (Notbremse). Verwarnungen: 26. Ravasi, 30. Veskovac, 35. Ferreira, 68. Rapisarda (alle Foul), 92. Chiumiento (Reklamieren).

[quelle: nzz online]

fc luzern – fc zürich 2:1

jedes einzelne fussballspiel ist besonders. doch es gibt solche, die bleiben einem in erinnerung, über jahre hinweg. ich denke, gestern haben wir in luzern ein solches miterleben dürfen. ausgerechnet an jenem tag, an welchem luzerns stimmbürger mit ihrem ja zur sportarena allmend die pforte zu einer würdigen zukunft für den sport auf der luzerner allmend weit aufgestossen hat.

david zibung, luzerns captain, verlor die platzwahl und musste mit aufgesetztem baseballcap zunächst gegen die sonne spielen. auch das anspiel misslang dem heimclub und die zürcher konnten den ersten angriff der partie für sich verbuchen. nun ging der fcl zum ersten mal in die offensive und man schien sehr motiviert. shi jun rutschte einem ball mit gestrecktem bein nach und traf goalie leoni. dieser war ausser sich vor wut und knallte dem chinesen eine ohrfeige ins gesicht. die klare tätlichkeit wurde zurecht mit rot, das überharte einsteigen shi juns mit gelb bestraft. guatelli kam als ersatz für johnny leoni und hatte gleich den foulfreistoss zu treten. dieser landete direkt in den füssen von lustrinelli. und wer mauro lustrinelli kennt, der weiss: so eine gelegenheit lässt sich mauro nicht entgehen. sein nicht sonderlich scharfer flachschuss landete im tor. im gegensatz zu den spielen auswärts gegen xamax und thun, versuchte der fcl weiterhin druck zu erzeugen. das gelang zwar nicht sonderlich gut, doch der fcz war dermassen betäubt, dass er in der gesamten ersten halbzeit gerade einen einzigen schuss auf das luzerner tor zustande brachte. die luzerner dagegen mussten sich den vorwurf gefallen lassen, das 2:0 nicht stark genug gesucht zu haben. übrigens hätte kurz vor der pause auch noch tico (okonokwo) vom platz gehört, da er ebenfalls eine tätlichkeit beging.

es ist davon auszugehen, dass fcz-trainer challandes in deutlichen worten eine leistungssteigerung seiner mannschaft forderte. doch davon war auch nach dem pausentee wenig zu spüren. klar war das team zürichs durch sperren von tihinen, abdi und rochat geschwächt. dazu kam, dass chikaoui wegen schmerzen im knie nicht spielen konnte. trotz allem: der fc zürich müsste auch in dieser form stark genug sein, den abstiegskandidaten aus der innerschweiz zu schlagen. doch schon in der 52. minute kam es noch dicker für die gäste. mauro lustrinelli legte mittelfeldregisseur seoane den ball hin und dieser zog aus 22 metern ab. ein absolutes traumtor! und es folgten weitere offensivaktionen von sforzas mannen. das bewog einen grossteil der über 12’500 zuschauer schon in der 60. spielminute zu standing ovations. ich kann mich wirklich nicht erinnern, wann man das zuletzt auf der allmend erleben durfte. vielleicht fühlte man sich nun etwas zu sicher, was den zürchern gewisse möglichkeiten liess. hassli liess sich im strafraum «geschickt foulen», so dass schiri kever auf den punkt zeigte. doch der bis dahin tadellos haltende zibung machte auch diese chance der meisteraspiranten zunichte. in der 74. minute traf dann jener mann, der eigentlich anstelle von hassli den elfer hätte treten müssen: djuric erwischte luzerns goalie, der seine mauer nicht richtig gestellt hatte. nun begann das grosse zittern. sowohl lustrinelli, als auch der für den verletzten el idrissi eingewechselte lambert hatten chancen, für die entscheidung zu sorgen. doch das 3:1 fiel nicht. aber auch das 2:2 blieb aus. tatsächlich, man hat den fc zürich mit 2:1 nachhause geschickt und dabei nicht einmal den faktor «gluck» (mauro lustrinelli auf sf) überstrapaziert. das war zum ersten mal in dieser rückrunde eine reife leistung. gratulation an den fc luzern!

tele tell bericht

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Luzern – Zürich 2:1 (1:0)

Allmend. – 12 654 Zuschauer. – SR Kever. – Tore: 6. Lustrinelli 1:0. 52. Seoane 2:0. 74. Djuric 2:1.

Luzern: Zibung; Schwegler, Veskovac, Diarra, Lustenberger; El Idrissi (56. Lambert), Seoane, Bättig (52. Wiss), Chiumiento (91. Bader); Shi Jun, Lustrinelli.

Zürich: Leoni; Lampi, Stahel, Barmettler (79. Alphonse), Stucki; Djuric, Tico (59. Silvio), Aegerter, Vasquez (5. Guatelli); Tahirovic, Hassli.

Bemerkungen: Luzern ohne Tchouga, Kukeli (beide verletzt), FCZ ohne Abdi, Rochat, Tihinen (alle gesperrt), Chikhaoui, Eudis, Staubli, Stanic (alle verletzt). 3. Rot gegen Leoni (Tätlichkeit). 68. Zibung hält Foulpenalty von Hassli. Verwarnungen: 41. Tico, 72. Stucki, 92. Lustrinelli (alle Foul).

gerardo seoane vor comeback?

autsch! dieses bild – ich kann mich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen – tut schon beim anschauen weh. zum glück gibt’s keinen soundtrack dazu. gerardo seoane brach sich im cupviertelfinalspiel gegen die grasshoppers auf der allmend schien- und wadenbein. das spiel fand am 14-3 diesen jahres statt. seoane kämpfte, arbeitete hart und war die krücken schon früh los. im umfeld des fc luzern hiess es in letzter zeit immer wieder, er würde «bald» wieder eingesetzt werden können. so richtig glaubte ich das nicht. doch gestern, als fast auf den tag genau sieben monate nach seiner verletzung, spielte er im freundschaftsspiel des fc luzern gegen den fc ruswil von anfang an. er wurde zwar nach 60 minuten ausgewechselt, aber immerhin. und nicht zu vergessen: der frisch genesene seoane erzielte nach 7 minuten das erste tor für den fcl. das spiel endete 1:7 aus sicht des heimclubs fc ruswil.

nun hoffe ich, gerardo seoane bald wieder bei einem echten ernstkampf zu sehen. vor allem seine leistungen waren es nämlich, die anfangs jahr zu siegen führten und den fcl später vor dem abstieg bewahrten. welcome back, gery!

gerardo seoane verletzt

der tolle 3:1 sieg gegen die grasshoppers trägt einen extrem faden beigeschmack: der für mich wichtigste fcl-spieler gerardo seoane hat sich bei einem zusammenprall schien- und wadenbein gebrochen.

gute besserung, gerardo!