der fc luzern behält also die drei punkte aus dem heimspiel gegen die grasshoppers. wegen des becherwurfs eines fans muss der club nun 15’000 franken busse bezahlen. in meinen augen ganz eindeutig ein urteil im sinne des sports. es ist unsportlich (und unanständig) einen spieler mit einem becher (oder auch einem anderen gegenstand) zu bewerfen. das gehört bestraft. genauso unsportlich ist es aber, einen spieler nicht mehr auf den platz zu lassen, weil man nur dann eine chance für den eigenen protest sieht. so geschehen im falle von ciriaco sforza, der den vom becher getroffenen verteidiger ruiz nicht mehr auf das spielfeld zurück liess, obwohl dieser wieder beim spiel mittun wollte. in der nachspielzeit führte ein penalty zum sieg für den fc luzern. die grasshoppers waren zu diesem zeitpunkt nur noch zu neunt auf dem feld. doch deshalb zu sagen, man habe wegen des bechers verloren ist dann doch arg übertrieben.
dass dies nicht alle so sehen, beweist ein schon fast peinlicher kommentar in der onlineausgabe des tagesanzeiger. das urteil sei geradezu ein aufruf zum becherwerfen. der schreiber vergleicht den fall mit jenem von muntwiler. der st.galler spieler wurde in einem spiel eingesetzt, obwohl er gesperrt war. das spiel wurde mit einer forfaitniederlage für st.gallen gewertet. ich sehe nicht, warum diese beiden fälle ähnlich behandelt werden sollten. im «becherfall» hat ein fan (also kein clubangehöriger) einen legal im stadion erwerbbaren gegenstand auf das spielfeld geworfen und dabei einen spieler getroffen. damit hat er aber das spiel und dessen ausgang nicht direkt beeinflusst. wenn ein club dagegen verbotenerweise einen spieler einsetzt, ist das schon etwas anderes.
oder sehe ich das einfach zu sehr aus luzerner perspektive?