fc luzern – bsc young boys 1:1

der fc luzern führt in der tabelle die kleinen an, spielt aber seit beginn der rückrunde nur gegen die grossen. nach sion, basel, zürich und st.gallen kam der gegner heute aus der hauptstadt. bis anhin hatte man in noch kein einziges tor kassiert, einmal abgesehen von petrics penalty in basel. die sforza-truppe wurde über den winter so verstärkt, dass sie jedem gegner der super league paroli bieten kann. auch den young boys? auch den young boys! in den ersten zehn spielminuten kickte nur der fcl. schon früh wurde fabian lustenberger von cantaluppi genial freigespielt, versagte aber vor dem herannahenden wölfli. luzern wäre wohl die spielbestimmende mannschaft geblieben, wenn, ja wenn nicht ivan dal santo für ein notbremsefoul bereits in der 18. minute die rote karte gesehen hätte. mehr als zwei drittel eines spiels mit einem mann weniger, das konnte ja gar nicht gut gehen. und tatsächlich: yb riss das spiel an sich und kam zu grossen chancen. die gelbschwarzen angriffsreihen erwiesen sich aber als fast schon erschreckend harmlos. teilweise aus nächster nähe ballerten häberli und co die bälle an zibung und dessen tor vorbei.

der fc luzern konnte sich zunächst in die pause retten. nachdem als erster schritt bereits diethelm für den offensiven paquito gekommen war, konnte sforza nun seinen spielern auch noch einzeln erklären, wie er mit der unterzahl umzugehen gedachte. in hälfte zwei änderte sich das bild ein wenig. vor allem deshalb, weil die berner kaum mehr gefährlich vor das luzerner tor kamen. 15 zu 3 eckbälle sagt die statistik, stumpfer angriff, sagt der zuschauer. nur einer war bei yb nun auffällig, carlos varela und seine unkontrollierten temperamentsausbrüche. doch wie aus dem nichts kreirte gerardo seoane in der 60. minute eine fcl-chance. mit dem aussenrist spielte er den gestarteten tchouga los, der mit leichtigkeit am yb-goalie vorbei zum 1:0 einschoss. nun wechselte sforza den rackerer lustrinelli aus und brachte den jungen fanger für die offensive. wahrlich mirakulös hielt zibung einen yb-kopfball und bewahrte den luzernern vorerst die führung. als jean-michel tchouga in der 88. minute angeschlagen liegen blieb, wechselte sforza für ihn den jungen mittelfeldspieler imholz ein. der grossteil der 10’617 glaubte den sieg bereits sicher und stimmte zum kollektiven freudentaumel an, als ybs chinajoker shi jun (genannt schischueh) den ausgleich erzielte.

doch das luzerner publikum wusste schon, wie es mit der scheinbaren niederlage umzugehen hatte. es war ein gewonnener und nicht zwei verlorene punkte. klar, christophe lambert hatte den matchball auf dem fuss, als er wenig vor dem berner ausgleich in der eigenen hälfte startete, drei yb-spieler wie anfänger aussehen liess und dann knapp an torhüter wölfli scheiterte. doch der fcl hatte gekämpft, wie löwen, wie seoane im interview zu protokoll gab. tatsächlich, wer 79 minuten (nachspielzeiten eingerechnet) mit einem mann weniger gegen eine deutlich stärker einzuschätzende mannschaft so gut mitspielt, der hat nicht nur einen punkt sondern auch sehr viel respekt verdient. der aktuelle fc luzern kann jede mannschaft der super league schlagen und hat sehr gute chancen, nicht in den abstiegsstrudel zu gelangen.

daten

Luzern – Young Boys 1:1 (0:0)

Allmend. – 10 617 Zuschauer. – SR Circhetta. – Tor: 60. Tchouga 1:0. 89. Shi Jun 1:1.

Luzern: Zibung; Lambert, Bader, Dal Santo, Claudio Lustenberger; Seoane, Fabian Lustenberger, Cantaluppi; Paquito (29. Diethelm), Tchouga (88. Imholz), Lustrinelli (63. Fanger).

Young Boys: Wölfli; Zayatte, Tiago, Kallio, Hodel; Yapi; Schwegler, Chiumiento (57. Shi Jun), Yakin, Raimondi (46. Varela); Häberli (72. Marcos).

Bemerkungen: Luzern ohne Makanaki, Righetti (verletzt) und Mettomo (gesperrt), Young Boys ohne Frimpong (verletzt). 18. Rote Karte gegen Dal Santo (Notbremse-Foul). Verwarnungen: 30. Yapi, 36. Cantaluppi, 84. Seoane (alle wegen Fouls), 89. Varela (Unsportlichkeit).

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