Corona Lockdown – Tag 20

Ich finde die Tweets und Kommentare zum Glück gerade nicht mehr, aber ich habe in letzter Zeit nicht selten Dinge gelesen, die etwa in diese Richtung gingen:

Begreifen jetzt die Klimawandelpanikmacher mal, was ein Notstand ist? Das Klima ist sicher keiner.

Die Gender-Wahnsinnigen wollen uns sagen, dass es wichtig sei, das generische Maskulinum zu bekämpfen, dabei merken wir jetzt, worum es im Leben wirklich geht.

Schwule, die Kinder adoptieren können sollen wichtig sein? Die sollen doch froh sein, dass sie nicht mehr verfolgt werden.

Wie gesagt, das ist sinngemäss aus der Erinnerung zitiert. Und ja, es ist so, momentan ist die Coronaproblematik zentral. Es ist richtig und wichtig, dass wir sie mit den nötigen Massnahmen bekämpfen. Doch müssen wir deshalb aus den Augen verlieren, dass der Klimawandel eine grosse Gefahr darstellt, der wir ebenfalls mit entsprechenden Massnahmen entgegentreten sollten? Müssen wir uns deshalb von der Emanzipation verabschieden und den Weg der Gleichberechtigung in umgekehrter Richtung begehen, zurück zum reinen Patriarchat? Sollen wir uns nicht mehr dafür einsetzen, dass Homosexuelle gleiche Rechte wie alle anderen geniessen? Wenn all diese Fragen für mich rhetorisch sind, so wollen sie gewisse Gruppen momentan am liebsten tatsächlich mit Ja beantwortet sehen.

Nein, jetzt ist nicht der Moment, unsere Ideale aufzugben. Gerade in Krisenzeiten, sollten wir uns darauf besinnen, welche Werte wir vertreten. Wir sollten uns um die Schwächeren in unserer Gesellschaft mit zusätzlicher Sorgfalt kümmern. Genau jetzt können wir zeigen, was uns auszeichnet. Let’s do it!

Das war’s für heute – bleibt gesund!

P.S. Anlass für diesen Beitrag war das Interview auf zentralplus.ch mit meinem ehemaligen Coiffeur Vinci. Schon mehrmals wurde er verprügelt, einfach nur, weil er schwul ist. Stay strong, Vinci!

2 Antworten auf „Corona Lockdown – Tag 20“

  1. Im Prinzip bin ich ja mit dem Argument einverstanden. Viele der Dinge, über die wir normalerweise diskutieren, sind eigentlich irrelevant. Die vermeintlichen Gefahren, über die die Leute sich meist so aufregen, Dinge wie Ausländerkriminalität, Immigration, all die Sachen, mit denen die Angstmacher-Parteien gerne Angst machen, sind irrelevant, und keine echte Bedrohung.

    Es gibt genau vier Dinge, vor denen wir wirklich Angst haben müssen:

    1. Globale Erwärmung
    2. Pandemien
    3. Weltall-Bedrohungen wie Asteroiden oder Sonneneruptionen
    4. Krieg

    Alle diese Dinge passieren mit 100% Wahrscheinlichkeit, und alle diese Dinge haben das Potential, Milliarden von Menschen (oder alles Leben auf der Erde) auszulöschen.

    Bloss, beim Argument gibt’s einen kleinen Denkfehler, weil:

    >Schwule, die Kinder adoptieren können sollen wichtig sein?

    Wer ist nun hier genau die Person, die etwas Unwichtiges zu wichtig nimmt? Sind es wirklich die Schwulen, die gerne Kinder adoptieren möchten, oder sind es all die Leute, die das eigentlich in keiner Weise betrifft, aber die trotzdem ganz viele Meinungen dazu haben und denen es ausserordentlich wichtig ist, dass Schwule keine Kinder adoptieren können?

    Ist die Person die verkehrte Prioritäten hat wirklich die Frau, die möchte, dass sie gleiche Rechte und Chancen hat wie ein Mann, oder ist es der Antifeminist, der Frauen als die grösste Bedrohung seiner Männlichkeit seit der Erfindung der Automatik-Schaltung empfindet?

    Ich glaube, es sind genau die Leute, die solche Kommentare schreiben, die einmal ein bisschen Metakognition probieren sollten. Immerhin haben wir gerade Pandemie, aber sie finden trotzdem noch Zeit, solche Kommentare zu schreiben. Scheint mir beinahe so, als ob die Prioritäten genau bei ihnen etwas verrückt wären.

  2. Du hast im ersten Teil meinen Beitrag auf die Metaebene gehoben. Und ja; Dann funktioniert er im Prinzip nicht mehr. Denn es ist absolut so, dass wir uns, wie Du schreibst, viel zu sehr mit solchen Scheinproblemen auseinandersetzen. Insofern bin ich mit Deinem Kommentar natürlich absolut einverstanden.

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