wer entschuldigt sich für oslo und utoya?

könnt ihr euch erinnern? als es vor einiger zeit anschläge islamistischer gruppierungen gab, erwartete man von hiesigen muslimen stellungnahmen. ja sogar entschuldigen hätten sie sich sollen. klar, wer den gleichen glauben hat ist für seine mitgläubigen verantwortlich. oder ist das am ende dann vielleicht doch nicht ganz so einfach?

wer wird sich für die anschläge in oslo und utoya, die nach aktuellem wissensstand von einem christen begangen wurden, entschuldigen oder zumindest rechtfertigen? wird sich twitter-abt martin werlen an seine follower richten und um vergebung bitten? bis jetzt ist er, laut seinem letzten tweet, froh, dass er beten kann:

Norwegen: Schock – Trauer – Mitleiden – Wut – Angst – Ohnmacht. Dankbar, dass ich beten kann.

kein wort von entschuldigung. keines von rechtfertigung. auch noch keine nächstenliebe für den mutmasslichen täter. eigentlich abgesehen vom beten erschreckend unchristlich und erfrischend menschlich.

ich schätze mal, man wird den täter, so es wirklich dieser eine allein gewesen sein sollte, dereinst einfach als verrückten einzelgänger darstellen. ein extremist halt. anders als koran und islam werden bibel und christentum wegen der tragödie in norwegen nicht weiter unter die lupe genommen. nein, dafür sind uns die christlichen werte zu «heilig» – schliesslich sind das ja die unsrigen. möglich, dass die gamerfraktion mal wieder prügel bezieht, soll der mutmassliche attentäter doch world of warcraft und modern warfare gezockt haben.

12 Antworten auf „wer entschuldigt sich für oslo und utoya?“

  1. Dankbar
    > Dankbar, dass ich beten kann
    Weshalb dankbar? Weil er sich danach besser fühlt? Was nützt es den Opfern, wenn er betet? Sind die etwa auch dankbar, dass er mit seinem Gott plaudert statt etwas für sie zu tun?

    Und was genau erzählt er seinem Gott? «Schon noch gut dass du nichtmir gesagt hast dass ich die Leute erschiessen soll»?

    > soll der mutmassliche attentäter doch world of warcraft und modern warfare gezockt haben
    Wie eine Mehrheit der Männer in unserem Alter. Weckt mich auf wenn jemand ein Attentat begeht der noch nie ein Videospiel gespielt hat.

  2. Christen versus Muslime?
    >ich schätze mal, man wird den täter, so es wirklich dieser eine allein gewesen sein sollte, dereinst einfach als verrückten einzelgänger darstellen. ein extremist halt. anders als koran und islam werden bibel und christentum wegen der tragödie in norwegen nicht weiter unter die lupe genommen.

    Es ist halt meiner Meinung nach schon ein Unterschied, ob einer (sei es aus vermeintlich christlicher Eingebung)einen Anschlag verübt, oder ob Gruppierungen aus islamistischem (von «oben» befohlenem) Fanatismus Anschläge verüben.
    Die Häufigkeit der Anschläge lässt ja auch Schlüsse zu.
    Wer Anschläge verübt, sollte sich allerdings nicht Christ nennen.

    @lkm
    Martin Werlen scheint noch nicht kapiert zu haben, dass Gott nicht für Anschläge oder Hungersnöte usw. zuständig ist.
    Wenn er zu Gott betet, dann hilft es allein ihm, die Sache besser zu verarbeiten, hoffe ich wenigstens.

    >Weckt mich auf wenn jemand ein Attentat begeht der noch nie ein Videospiel gespielt hat.
    (Komma fehlt) Ich habe noch nie ein Videospiel gespielt, bin vielleicht auch schon zu alt dafür. Deshalb werde ich hoffentlich nie ein Attentat begehen….

  3. Die Häufigkeit muslimischer Anschläge wird überschätzt.
    Raffnix:
    >Es ist halt meiner Meinung nach schon ein Unterschied, ob einer (sei es aus vermeintlich christlicher Eingebung)einen Anschlag verübt, oder ob Gruppierungen aus islamistischem (von «oben» befohlenem) Fanatismus Anschläge verüben.
    Die Häufigkeit der Anschläge lässt ja auch Schlüsse zu.

    Von 249 Terroranschlägen, die Europol 2010 in der EU gezählt hat (die hohe Zahl kommt wohl davon dass es wahrscheinlich schon als Terroranschlag zählt wenn wer Farbe über ausgestellte Pelzmäntel kippt) waren gerade mal 3 (drei) mit islamistischem Hintergrund [http://derstandard.at/1302745612607/249-Terroranschlaege-im-Jahr-2010|Quelle: derstandard.at]. Was sind nun die Schlüsse, die du daraus ziehst?

  4. Christentum
    >Wer Anschläge verübt, sollte sich allerdings nicht Christ nennen.
    Das Gegenteil ist der Fall. Christliche Terror-Anschläge und religiös motiviertes Morden sind nicht nur völlig normal (sowohl in der Bibel als auch geschichtlich, siehe z.B. Nordirland), sondern zusätzlich von Gott persönlich sanktioniert, und oft sogar ausgeführt.

    Lies mal die Bibel.

  5. Hintergrund…
    kommt draufan, wie man rechnet.
    Man könnte ja auch sagen, dass dort, wo Islam ist, kein Friede herrscht.

    Der Täter in Norwegen soll zudem Kontakte in die Rechtsextreme haben, was jenen freude machen wird, die immer die linken Chaoten für alles verantwortlich machen.

  6. Multi
    >Man könnte ja auch sagen, dass dort, wo Islam ist, kein Friede herrscht.
    Könnte man sagen, wenn man unbedingt falsch liegen möchte.

    BTW, NY Times:
    >In it, “Berwick” declares himself a “Justiciar Knight Commander,” a leading member of a “re-founded” Knights Templar group formed at an April 2002 meeting in London. He claims the founding group has 9 members, whom he does not name, and that three other sympathizers were not able to attend the original meeting.
    >“Our purpose,” the document reads, is to “seize political and military control of Western European countries and implement a cultural conservative political agenda.”
    >In grim, apocalyptic language, it advocates attacks on “traitors” across Europe who are supposedly enabling a Muslim takeover of the continent.
    >“[W]e should… not exceed (per 2010) aprox. 45 000 dead and 1 million wounded cultural Marxists/multiculturalists in Western Europe,” the author writes. “The time for dialogue is over. We gave peace a chance. The time for armed resistance has come.”
    >The manifesto also provides detailed instructions for everything from making a bomb to raising funds to preparing physically and mentally for what the author describes as a coming “civil war” between patriotic nationalists and “multiculturalists” who are, wittingly or not, destroying European civilization.
    Erinnert das vielleicht an Aussagen, die man auch bei uns hört, oder hier in den Kommentaren lesen kann? Die wahre Gefahr scheint nicht der Islam oder der Multikulturalismus zu sein, sondern die absurde Angstmacherei vor diesen Dingen.

  7. wahre Gefahr
    >Könnte man sagen, wenn man unbedingt falsch liegen möchte.

    dann guck dich mal im näheren und ferneren Osten und Süden um. Oder google mal, wenn du sonst nicht lesen kannst.

    >Die wahre Gefahr scheint nicht der Islam oder der Multikulturalismus zu sein, sondern die absurde Angstmacherei vor diesen Dingen.

    Es ist keine Angstmacherei, sondern das Informieren über Tatsachen.

  8. Fakten
    >>>Man könnte ja auch sagen, dass dort, wo Islam ist, kein Friede herrscht.
    >>Könnte man sagen, wenn man unbedingt falsch liegen möchte.
    >dann guck dich mal im näheren und ferneren Osten und Süden um.
    Das ist kein Beweis für deine Aussage. In der Schweiz gibt es den Islam, und es ist trotzdem friedlich. Damit ist deine Aussage widerlegt, QED.

    >>Die wahre Gefahr scheint nicht der Islam oder der Multikulturalismus zu sein, sondern die absurde Angstmacherei vor diesen Dingen.
    >Es ist keine Angstmacherei, sondern das Informieren über Tatsachen.
    Tatsache ist, dass die Anschläge nicht von islamistischen Terroristen durchgeführt wurden, sondern von einer Person, die sich von der Angstmacherei vor diesen Dingen hat beeinflussen lassen.

    Dass ein paar Leute Falafels verkaufen, ungewohnte Kleider tragen und einen anderen Gott anbeten, das ist keine Gefahr. Dass rechte Politiker so tun als ob das unsere Grundwerte und unsere Gesellschaft zerstören würden, das hingegenist eine Gefahr.

  9. Damit …
    @lkm
    >Das ist kein Beweis für deine Aussage. In der Schweiz gibt es den Islam, und es ist trotzdem friedlich. Damit ist deine Aussage widerlegt, QED.

    Norwegen ist nicht Schweiz, und näherer osten ..auch nicht.
    Somit ist deine Aussage Schrott.

    >Tatsache ist, dass die Anschläge nicht von islamistischen Terroristen durchgeführt wurden, sondern von einer Person, die sich von der Angstmacherei vor diesen Dingen hat beeinflussen lassen.

    Meine Aussage bezog sich (wie auch du feststellen konntest)nicht auf diesen fall, sondern übern Islamisten und Terror.

    Somit ist deine Aussage Schrott.

    >Dass rechte Politiker so tun als ob das unsere Grundwerte und unsere Gesellschaft zerstören würden, das hingegen ist eine Gefahr.

    Damit bin ich einverstanden, obwohl nicht bewiesen ist, dass es keine Gefahr werden kann. Das ist aber nichts neues…. und zum «Glück» wurde der Terroranschlag mal weder von einem Islamisten verübt noch von einem Linken.

    Allerdings, wenn man in die Türkei blickt, könnte die Islamisierung schon negative Tendenzen haben.

  10. >könnt ihr euch erinnern? als es vor einiger zeit anschläge islamistischer gruppierungen gab, erwartete man von hiesigen muslimen stellungnahmen.
    damals ging es um die diskussion zur minarett-initiative, als man das minarett als symbol für einen fundamentalen isalm darstellte. mit der forderung nach einer stellungnahme oder entschuldigung wollte man erreichen, dass die muslime sich von fundamentalistischen gewaltakten distanzieren. das war damals reiner abstimmungskampf und passt deswegen nicht ganz in den kontext von oslo.

    entschuldigen wird sich niemand für die sauerei in norwegen. zur verantwortung gezogen wird breivik. er wird für mehrere jahre einfahren und von mir aus kann er auch für ewig drin bleiben. konsequenterweise wird man auch in seinem umfeld ermitteln und da und dort herumstochern. er ist nicht der einzige, der denkt, wie er denkt.

    egal aus welcher motiavtion oder von welcher seite, gewalt hat im politischen diskurs nichts verloren!

  11. Minarette
    >damals ging es um die diskussion zur minarett-initiative, als man das minarett als symbol für einen fundamentalen isalm darstellte. mit der forderung nach einer stellungnahme oder entschuldigung wollte man erreichen, dass die muslime sich von fundamentalistischen gewaltakten distanzieren. das war damals reiner abstimmungskampf und passt deswegen nicht ganz in den kontext von oslo.
    Der Grund für das Verhalten scheint mir irrelevant. Relevant ist lediglich der Einfluss auf die Bevölkerung. Man kann halt nicht zuerst sagen dass Muslime unsere Gesellschaft zerstören, und dann empört sein wenn man ernst genommen wird.

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