viel unruhe beim fc luzern

dass der blick sein sommerloch mit halbulustigen fcl-youtube-videos füllt ist das eine. was beim fc luzern momentan sonst so abgeht, das andere. ein paar punkte:

*murat*yakinsaufstellung
natürlich können testspiele nicht für bare münze genommen werden. was ich da gesehen habe, stimmte trotzdem nicht eben zuversichtlich. am schlimmsten aber finde ich die ankündigung, dass der neue trainer seinen bruder hakan vorne als einzelnen stürmer bringen will. soll er sich da die genialen pässe selbst zuspielen? hakan yakin ist ein brillianter vorbereiter, der auch vollstrecken kann. als solcher gehört er hinter die spitzen mit viel freiraum. im von murat yakin angekündigten 4-1-4-1 system sollte er sicher nicht die rolle des einzigen stürmers übernehmen.

*burim*kukeli
in der heutigen luzerner zeitung vernimmt man unter anderem folgendes:

Im Fussballgeschäft kann es zuweilen hart zu und her gehen. Jedenfalls bekommt man diesen Eindruck, nachdem man gestern im Anschluss ans Nachmittagstraining auf der Allmend mit den beiden FCL-Spielern Cristian Ianu und Burim Kukeli gesprochen hat. Beide geben sich unwissend, was Gespräche mit Lausanne betrifft. Der FC Luzern hatte gestern Mittag eine «Blick»-Meldung bestätigt, wonach der Aufsteiger vom Genfersee Interesse an den beiden Spielern zeigt. Und dabei gleich via Pressesprecher Stefan Bucher offiziell erklärt, dass er den Waadtländern erlaubt, mit Stürmer Ianu und Mittelfeldspieler Kukeli zu sprechen. Der 27-jährige Kosovare Kukeli zeigt sich nach 17 Uhr völlig überrascht von dieser Meldung. «Mit mir hat bis jetzt niemand gesprochen. Auch nicht mit meinem Berater Agron Krasniqi.» Von Abwanderungsgelüsten keine Spur. Der laufstarke Defensivspezialist sagt mit trauriger Stimme: «Ich habe noch einen Einjahresvertrag und fühle mich wohl in Luzern.» Vor vier Jahren ist er via Olten und Schötz zum FCL gekommen. Zuletzt habe er «ganz gute zwei Jahre» hier gehabt. «Ich würde gerne bleiben»» sagt er und fügt gleich hinzu, «niemand hat gesagt, dass ich gehen muss. Das muss jetzt der Verein entscheiden.»

der sympathische kosovare hat sich seinen platz im defensiven mittelfeld hart erarbeitet. immer wieder war er in den vergangenen zwei saisons ein vorbild an einsatz und willen. er und renggli verstanden es vorzüglich, das gegnerische spiel im mittelfeld zu unterbinden und löcher zu stopfen. im offensiven bereich hat er sicher nachholbedarf, wobei das auch nicht seine primäre aufgabe war. traurig hier ist ganz bestimmt auch die kommunikationspolitik, bei der ein spieler aus der presse erfährt, dass er eventuell nicht mehr erwünscht ist. ähnlich liegt der fall mit dem rumänischen stürmer cristian ianu.

*murat*yakinsumgangmitjungenspielern
in der gestrigen luzerner zeitung beantwortete der neue trainer des fcl fragen zu verschiedensten themen. über die jungen spielern beim im team sagte er unter anderem folgendes:

Die Jungen müssen sich in der Mannschaftshierarchie erst mal hocharbeiten. Zum Beispiel ein Nico Siegrist, er hat gute Qualitäten, aber ich spüre, dass er nicht absolut alles für den Fussball gibt. Er weiss, dass er zur Absicherung sein Studium hat und führt ein schönes Leben.

gerade einen jungen spieler derart an den pranger zu stellen, ist unvorsichtig und in der regel kontraproduktiv. selbst wenn es wohl das ziel war, nico siegrist mit der provokativen aussage zu besseren leistungen zu motivieren, ist das signal ein falsches. der druck auf nachwuchsspielern ist ohnehin gross genug. solche anstacheleien kann man intern anbringen, aber ganz bestimmt nicht im wichtigsten medium luzerns. insbesondere die bemerkung mit dem «schönen leben» ist unpassend.

*umgang*mitfanfotografen
wie ich hier geschrieben habe, bin ich nicht mehr in «offizieller mission» für den fcl am fotografieren. noch weit härter trifft es die fan-fotografen von diversen internetseiten wie zum beispiel fcl.fan-fotos.ch. ebenfalls in der lz vernimmt man:

Der FC Luzern nimmt gewisse akkreditierte Fotografen an die kurze Leine. All jene, die nicht für ein reguläres Medium wie etwa für unsere Zeitung, sondern zum Beispiel für eine Fan-Internetseite arbeiten, dürfen nicht ausschliesslich Fotos der Fans und von illegalen Feuerwerkaktionen machen. Sie müssen auch Fotos der Fussballer schiessen und diese veröffentlichen.

Diese Massnahme gilt ab dem ersten Spiel vom 31. Juli in der Swisspor-Arena. Laut FCL-Pressesprecher Stefan Bucher wolle man damit auch gegen das Verherrlichen von Pyro-Aktionen vorgehen – der Club zahlt pro Fackel jeweils Hunderte Franken Busse. Clubs wie der FCB und YB hätten ähnliche Regelungen. Wer trotzdem nur Pyro-Fotos machen wolle, könne dies von einem (bezahlten) Platz aus tun.

nach anderen quellen hörte ich ursprünglich davon, dass das fotografieren von pyro für alle fotografen verboten werden solle. das ist hinsichtlich der pressefreiheit doch einigermassen heikel. und weshalb sollen fanfotografen nicht ausschliesslich bilder der fans machen? es ist doch toll, gibt es in luzern eine derart aktive fangemeinde. da sollte es auch platz für ein paar fotografen haben, die ihre objektive primär in die fankurven richten.

im allgemeinen stelle ich einen bruch beim fc luzern fest, der mit der entlassung von rolf fringer zusammenfällt. seither wird spärlich oder indirekt über die medien kommuniziert. der umgang mit den unerwünschten spielern lässt zu wünschen übrig, wird gerne mit der floskel «reisende soll man nicht aufhalten» ergänzt. ausserdem scheint der ganze club ein derart riesiges vertrauen in den neuen trainer zu haben, dass niemand hinterfragt, dass der einzige etablierte stürmer zu einem direkten konkurrenten abgegeben werden könnte.

hoffentlich geht das gut.

hopp lozärn.

2 Antworten auf „viel unruhe beim fc luzern“

  1. zwei schritte zurück, einer vorwärts…
    der äh….

    der fcl befindet sich zur zeit wirklich in einer sehr heiklen ausgangslage.
    dabei wäre doch fast alles angerichtet um die einfach zu entfachende euphorie in der innerschweiz und dem dazu gehörenden grossen rückhalt in der bevölkerung auf eine erfolgsspur ungekanntem ausmass abzubiegen.

    professionalisierung das zauberwort, ob es tatsächlich zum erhofften und eventuell notwendigen (wie hiess der stürmer noch gleich, welcher den fcl ohne einsatz so um die 400’000 chf gekostet hat…) erfolg führt, wird die zukunft weisen.

    zur zeit gleicht die professionalisierung eher einer seifenoper, in welcher sich die hauptdarsteller einfach ein bisschen zu ernst nehmen. für alle aussenstehenden mag dies recht amüsant sein und wird wohl noch zu der einten oder anderen parodie über gewisse personen führen. leider ist dies nicht im sinne des fcls, wie gewisse, nicht «nur» nett gemeinte mails an emine und hakan yakin zeigen. DILETANZ ist das wort (o-ton eines leitenden angestellten…).
    wie so oft, beginnt der fisch meistens am kopf zu stinken, weshalb eine gewisse selbstkritik nicht schaden könnte. «drohungen» und empfehlungen sollten schon objektiv nachvollziehbar sein, denn nur mit abseitstoren gewinnt man sogar in der ch keinen blumentopf.

    man darf gespannt sein, was in der nächsten zeit im umfeld des fcl’s noch so alles geht.

    hopp lozärn

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.