es ist selten, dass der fc luzern einem club gegenübersteht, den man als klaren underdog bezeichnen muss. mit dem aufsteiger aus dem liechtensteinischen vaduz war ein solcher underdog heute auf der luzerner allmend zu gast. doch es zeigte sich schnell, dass man die vermeintlich schwachen nachbarn nicht unterschätzen darf. schon in der ersten minute wurde zibung ein erstes mal geprüft. und nach 6 minuten musste er ein erstes mal hinter sich greifen. gaspar – als letztjähriger challenge league torschützenkönig nun wirklich kein unbekannter – hatte zum 0:1 getroffen. die luzerner versuchten zu reagieren, konnten sich aber kaum chancen erarbeiten. es war dann auch symptomatisch, dass jacopo ravasi durch eine gekonnten schuss aus der drehung den ausgleichstreffer durch eine inspirierte einzellaktion erzielte. das aufatmen der mannschaft war fast auf den rängen zu hören, als es hinter zibung schon wieder einschlug. fejzulahi hatte dem fcl-goalie mit seinem schuss keine chance gelassen.
nach der pause, so hoffte man als luzerner, würde man das ruder bestimmt wieder herumreissen können. stattdessen konnten die liechtensteiner sogar noch einen pfostenschuss für sich reklamieren. auf luzerner seite lief nicht viel zusammen. besonders das wahrscheinlich beste mittelfeld der super league zeigte sich erschreckend arm an ideen. immer wieder wurde chiumiento hoch angespielt, was ihm nun wirklich nicht liegt. paquito und renggli hatten in der nachspielzeit noch gelegenheiten, wenigstens den ausgleichstreffer zu erzielen. doch es gelang nicht. die aufsteiger des fc vaduz verpassten dem fcl einen deftigen denkzettel.
natürlich, die saison ist so jung wie nur irgend möglich, trotzdem muss diese leistung zu denken geben. die spieler schämten sich abgesehen von wiss, lustenberger und ferreira zunächst so sehr, dass sie sich nicht einmal von den fans verabschieden mochten. in zürich wird man am mittwoch selbst der underdog sein. diese rolle liegt den luzerner bekanntermassen besser…
daten
Luzern – Vaduz 1:2 (1:2). Allmend. – 7822 Zuschauer. – Schiedsrichter: Rogalla. – Tore: 7. Gaspar 0:1. 27. Ravasi 1:1. 29. Fejzulahi 1:2. –
Luzern: Zibung; Zverotic (85. Paquito), Roland Schwegler, Diarra (59. Wiss), Claudio Lustenberger; Renggli, Seoane; Ferreira, Chiumiento, Mesbah (64. Schirinzi); Ravasi.
Vaduz: Sommer; Reinmann, Iten, Dzombic, Cerrone; Polverino; Bellon (61. Grossklaus), Mea Vitali, Fejzulahi, Fischer (91. Ritzberger); Gaspar. –
Bemerkungen: Luzern ohne Veskovac, Kukeli und Pacar (alle verletzt) sowie Tchouga (rekonvaleszent), Vaduz ohne Wüthrich, Akdemir und Wieczorek (alle verletzt). 55. Pfostenschuss von Bellon. Verwarnungen: 14. Dzombic (Foul). 28. Cerrone (Foul). 49. Diarra (Foul). 69. Ravasi (Foul). 96. Zibung (Reklamieren).