fc luzern – fc basel 5:1

so, mit diesem kleinen bericht hab› ich mir etwas zeit gelassen. normalerweise tue ich das dann, wenn luzern speziell schlecht spielt. dieses mal war der grund ein anderer. ich hätte den fc basel dermassen hart kritisiert, dass ich besser noch warten wollte. doch mein bild hat sich nicht geändert.

der fc luzern kam durch einen perfekt vorgetragenen konter zum frühen 1:0: renggli spielte auf ravasi, dieser auf frimpong und der setzte sich trotz zerren und reissen von safari durch, kam zum abschluss und bezwang goalie stöckli. doch das war erst der anfang eines denkwürdigen fussballnachmittags auf der luzerner allmend. der fcl spielte richtig gut, hatte mit einem beweglichen 4-3-3 die basler offenbar überrascht und kam immer wieder zu chancen. die beste hatte ravasi, der alleine vor dem basler keeper auftauchte. dieser reagierte jedoch glänzend. statt 2:0 stand es nur momente später 1:1, was dem spielverlauf nun wirklich nicht entsprechen konne. das sagte sich auch joetex frimpong, der sich wieder durchtankte und zur neurlichen führung traf. nelson ferreira konnte noch vor der pause mit einem scharfen schuss auf 3:1 erhöhen. man lasse sich das auf der zunge zergehen: 3:1 in der pause gegen basel. das schönste daran: es war mehr als verdient.

nach dem unterbruch konnte man mit einem wahren sturmlauf der rotblauen (heute grauen) rechnen. doch der blieb aus. klar, sie hatten 2-3 gute möglichkeiten, doch hatten die platzherren ebenso viele und gute chancen. ausserdem kämpften die leuchten nicht nur mit grossartigem einsatz, sondern spielten auch präzis und klug. so zeigte davide chiumiento ein sensationelles spiel mit unglaublich vielen guten pässen und klasse dribblings. einzig jacopo ravasi agierte unglücklich, obwohl er sehr viel für die luzerner offensive tat, wollte ihm kein tor gelingen. seine auswechslung war logisch und mit paiva kam jener portugiese ins spiel, der vor wenigen tagen zwei tore und einen assist für sich verbuchen konnte. und tatsächlich: in der 70. war er noch keine 3 minuten auf dem feld, als er die arme schon ein erstes mal in die luft reissen durfte. sein schuss war haltbar, weshalb von der lumag-tribüne schon bald zubi-zubi-rufe für goalie stöckli zu hören waren. nur 4 minuten später konnte aber zubi-stöckli wirklich nichts dafür: frimpong hatte paiva einfach hervorragend angespielt, so das jener auf das schlussresultat 5:1 erhöhen konnte.

das ergebnis war auch in dieser höhe absolut verdient. im endeffekt war es für den fc luzern zwar nur ein pflichtsieg, schliesslich müssen im kampf gegen den drohenden abstieg auch gegen solche gegner mal drei punkte her. die art und weise aber, wie der sieg tatsache wurde, war schon beeindruckend und sorgte für versöhnliche und hoffnungsvolle stimmung zwischen fans und mannschaft.

daten

Luzern – Basel 5:1 (3:1)

Allmend. – 7626 Zuschauer. – Schiedsrichter: Kever. – Tore: 5. Frimpong 1:0. 32. Frei 1:1. 34. Frimpong 2:1. 40. Ferreira 3:1. 70. Paiva 4:1.

Luzern: Zibung; Lambert, Seoane, Veskovac, Lustenberger; Renggli, Wiss; Frimpong (84. Tchouga), Chiumiento (80. Zverotic), Ferreira; Ravasi (67. Paiva).

Basel: Stöckli; Morganella, Huggel, Marque, Safari; Ergic; Carlitos (61. Mustafi), Frei, Perovic (61. Chipperfield), Stocker; Derdiyok.

Bemerkungen: Luzern komplett. Basel ohne Abraham, Costanzo, Ferati, Gelabert, Hodel, Rubio, Streller und Zanni (alle verletzt) sowie Eduardo (krank). 49. Pfostenschuss Huggel. Verwarnungen: 17. Marque (Unsportlichkeit), 19. Chiumiento (Foul), 55. Morganella (Unsportlichkeit).

[quelle: nzz online]

ac bellinzona – fc luzern 2:2

als ich mit leicht (?) hängendem kopf aus dem stadion ging, fragte ein aus dem autofenster lehnender tessiner nach dem resultat. zwei zu zwei antwortete ich in holprigem italienisch. und er hatte den lieblingswitz aller fussballhumoristen natürlich schon auf der zunge: für wen?

verglichen mit den bisherigen partien erwischte der fcl im tessin einen prachtsstart. nach nur gerade 3. minuten bekamen die gäste einen penalty zugesprochen. ohne die tv-bilder gesehen zu haben würde ich sagen: völlig zurecht. der gefoulte davide chiumiento trat gleich selbst zum elfer an und versenkte diesen souverän. bei deutlich über 30° c entwickelte sich kein richtiger spielfluss. im gegensatz zu den blauweissen kamen die einheimischen aber zu torchancen. doch zibung hielt alles. und als er einmal doch nicht hielt, reckte der linienrichter seine fahne in die höhe und das tessiner tor wurde wegen einer abseitsposition aberkannt. zuvor hatte ravasi praktisch aus dem nichts eine flanke von chiumiento zur zweitoreführung genutzt.


kam bei der ac bellinzona leider nicht zum einsatz: aufsteigerjunge genc mehmeti

nach der pause war klar, dass es dem fc luzern nicht zu einem sieg langen würde, sollte er sich zu defensiv präsentieren. trainer sforza war somit gut beraten den nicht in der anfangsformation stehenden djamel mesbah für milan gaic einzuwechseln, was er in der 57. minute auch tat. mesbah fügte sich gut ein und kam sogar zu torchancen. doch die luzerner gegenwehr liess trotzdem nach. dieses phänomen trug einen namen: dusan veskovac. der wie immer sehr sichere innenverteidiger musste seinen platz wegen einer verletzung für roland schwegler räumen. und so gelang conti in der 75. minute der anschlusstreffer, obwohl schwegler bei dessen freistoss auf der linie gestanden hatte. in der folge kamen die tssiner zu weiteren gelegenheiten, doch erst in der nachspielzeit gelang ihnen der ausgleich. sermeter trat einen freistoss, der irgendwie via lustrinelli den weg ins tor fand.

und am ende weiss man nicht, ob es für den fc luzern nun ein gewonnener oder zwei verlorene punkte sind. doch eines scheint sich abzuzeichnen: ändert sich nicht schleunigst etwas bei den leuchten, spielen sie nicht um uefa-cup oder meisterschaft, sondern einmal mehr gegen den abstieg.

daten

Bellinzona – Luzern 2:2 (0:2).

Comunale. – 4287 Zuschauer. – Schiedsrichter: Zimmermann. – Tore: 4. Chiumiento (Foulpenalty) 0:1. 29. Ravasi 0:2. 75. Conti 1:2. 93. Lustrinelli 2:2. –

Bellinzona: Gritti; Belotti (63. Siqueira-Barras), Mangiarratti, La Rocca, Bernardet; Sermeter, Wahab, Rivera (46. Roux), Gashi; Lustrinelli, Neri (63. Conti). –

Luzern: Zibung; Lambert, Veskovac (55. Schwegler), Seoane, Lustenberger; Wiss, Renggli; Ferreira, Gajic (57. Mesbah), Chiumiento; Ravasi (87. Schirinzi). –

Bemerkungen: Bellinzona ohne Miccolis, Di Zenzo (beide verletzt), Kalu (nicht spielberechtigt) und Ferrazza (nicht im Aufgebot). Luzern ohne Diarra, Kukeli, Pacar, Tchouga und Zverotic (alle verletzt). Verwarnungen: 80. Wahab (Reklamieren). 91. Roux. 91. Seoane (beide Unsportlichkeit).

[quelle: nzz online]

fc luzern – fc vaduz 1:2

es ist selten, dass der fc luzern einem club gegenübersteht, den man als klaren underdog bezeichnen muss. mit dem aufsteiger aus dem liechtensteinischen vaduz war ein solcher underdog heute auf der luzerner allmend zu gast. doch es zeigte sich schnell, dass man die vermeintlich schwachen nachbarn nicht unterschätzen darf. schon in der ersten minute wurde zibung ein erstes mal geprüft. und nach 6 minuten musste er ein erstes mal hinter sich greifen. gaspar – als letztjähriger challenge league torschützenkönig nun wirklich kein unbekannter – hatte zum 0:1 getroffen. die luzerner versuchten zu reagieren, konnten sich aber kaum chancen erarbeiten. es war dann auch symptomatisch, dass jacopo ravasi durch eine gekonnten schuss aus der drehung den ausgleichstreffer durch eine inspirierte einzellaktion erzielte. das aufatmen der mannschaft war fast auf den rängen zu hören, als es hinter zibung schon wieder einschlug. fejzulahi hatte dem fcl-goalie mit seinem schuss keine chance gelassen.

nach der pause, so hoffte man als luzerner, würde man das ruder bestimmt wieder herumreissen können. stattdessen konnten die liechtensteiner sogar noch einen pfostenschuss für sich reklamieren. auf luzerner seite lief nicht viel zusammen. besonders das wahrscheinlich beste mittelfeld der super league zeigte sich erschreckend arm an ideen. immer wieder wurde chiumiento hoch angespielt, was ihm nun wirklich nicht liegt. paquito und renggli hatten in der nachspielzeit noch gelegenheiten, wenigstens den ausgleichstreffer zu erzielen. doch es gelang nicht. die aufsteiger des fc vaduz verpassten dem fcl einen deftigen denkzettel.

natürlich, die saison ist so jung wie nur irgend möglich, trotzdem muss diese leistung zu denken geben. die spieler schämten sich abgesehen von wiss, lustenberger und ferreira zunächst so sehr, dass sie sich nicht einmal von den fans verabschieden mochten. in zürich wird man am mittwoch selbst der underdog sein. diese rolle liegt den luzerner bekanntermassen besser…

daten

Luzern – Vaduz 1:2 (1:2). Allmend. – 7822 Zuschauer. – Schiedsrichter: Rogalla. – Tore: 7. Gaspar 0:1. 27. Ravasi 1:1. 29. Fejzulahi 1:2. –

Luzern: Zibung; Zverotic (85. Paquito), Roland Schwegler, Diarra (59. Wiss), Claudio Lustenberger; Renggli, Seoane; Ferreira, Chiumiento, Mesbah (64. Schirinzi); Ravasi.

Vaduz: Sommer; Reinmann, Iten, Dzombic, Cerrone; Polverino; Bellon (61. Grossklaus), Mea Vitali, Fejzulahi, Fischer (91. Ritzberger); Gaspar. –

Bemerkungen: Luzern ohne Veskovac, Kukeli und Pacar (alle verletzt) sowie Tchouga (rekonvaleszent), Vaduz ohne Wüthrich, Akdemir und Wieczorek (alle verletzt). 55. Pfostenschuss von Bellon. Verwarnungen: 14. Dzombic (Foul). 28. Cerrone (Foul). 49. Diarra (Foul). 69. Ravasi (Foul). 96. Zibung (Reklamieren).