fc luzern – fc zürich 2:2

zürich, zero points, den untertitel hatte ich schon im kopf, als es auf der allmend gestern abend nach dem ersten heimsieg roch. und das gegen den meister und aktuellen tabellenführer. ich war aber nicht der einzige, der verfrüht in euphorie versank. manche fussballspiele dauern eben 93 minuten, da reicht es nicht, in der 90. das 2:1 zu schiessen. stahel verhinderte die schmach für den leader der super league durch sein ausgleichstor.

begonnen hatte das spiel aus luzerner sicht wenig verheissungsvoll. die zürcher kamen zwar nicht gerade im minutentakt zu torchancen, ihre überlegenheit war aber trotzdem eindeutig. mehrfach scheiterten die stürmer an ihrer eigenen ungenauigkeit. auf luzerner seite lief in der offensive wenig zusammen. zahlreiche nicht gepfiffene fouls an lustrinelli und tchouga waren die auffälligsten szenen in der nähe von leonis tor. doch dann, fast aus dem nichts, schlug davide chiumiento einen freistoss scharf in die mitte. dort wurden tchouga und lustrinelli völlig alleine gelassen. der kameruner nickte kaltblütig zur pausenführung ein. weil die luzerner ohne unterbruch kämpften und die zürcher offensiv durch ihre ineffizienz enttäuschten war die führung nicht unverdient.

nach dem pausentee wurde alain wiss durch gerardo clemente ersetzt. der junge wiss bekundete mit den körperlich massiven fcz-spielern einige mühe. nach 50 minuten ist vielleicht sogar köbi kuhn in seinem fernsehsessel kurz aufgewacht. david zibung hielt gleich zweimal innert sekunden mirakulös. neben vailati hätte auch der innerschweizer endlich ein natiaufgebot verdient. auf die zwar grossen, aber recht ungeschickten coltorti und zuberbühler sollte man verzichten. zurück auf die allmend: vier minuten später konnte selbst zibung nicht mehr helfen. chikhaoui glich nach einem zuspiell von hassli per kopf aus. genau dieser eric hassli fiel durch eine dummheit auf, die nur in einem platzverweis resultieren konnte. er versuchte sich bei clemente mit einem fusstritt zu revanchieren – in unmittelbarer nähe des schiedsrichters. das sforza-team schien nun den sieg wirklich zu wollen, tat deutlich mehr für das spiel. nachdem er zwar wacker gekämpft aber auch immer wieder in aussichtsreicher position den ball verstolpert hatte, wurde lustrinelli durch felipe ersetzt. genau dieser felipe schoss die allmend in den kollektiven freudentaumel. in der 90. minute erwischte der brasilianer den fcz-goalie in der rechten ecke. dass die zürcher den späten ausgleichstreffer stahels wie ein siegtor feierten, bestätigt die starke leistung des fc luzern. die heimmannschaft hatte über 90 minuten gekämpft, die fans schrien sie nach vorn, ein sieg wäre verdient gewesen. aber vielleicht war es auch nur die späte revanche der zürcher für paquitos cuphalbfinalhammer an den wir uns immer noch gerne erinnern.

zibung blieb nach dem gegentreffer benommen liegen. scheinbar hatte er einen schlag auf den hinterkopf erhalten. ich hoffe, er hat sich dabei nicht verletzt. wie gesagt:alle fcl-spieler waren mit enormen einsatz bei der sache. herauspicken möchte ich nur zwei: jean-michel tchouga ist zurück. er kämpfte wie ein löwe und war immer wieder für eine überraschende aktion gut. mario cantaluppi erkämpfte sich viele bälle und bringt endlich diese ruhe und übersicht ins spiel, die ich mir von ihm wünsche.

bericht sf

daten

Luzern – Zürich 2:2 (1:0)

Allmend. – 10 096 Zuschauer. – SR Krassnitzer (Ö). – Tor: 45. Tchouga 1:0. 54. Chikhaoui 1:1. 90. Felipe 2:1. 93. Stahel 2:2.

Luzern: Zibung; Diethelm, Roland Schwegler, Maric, Claudio Lustenberger; Rachane, Wiss (46. Clemente), Cantaluppi, Chiumiento; Tchouga, Lustrinelli (78. Felipe).

Zürich: Leoni; Lampi, Barmettler (60. Stahel), Tihinen, Rochat; Tico, Kondé (65. Kollar); Alphonse (81. Eudis), Abdi, Chikhaoui; Hassli.

Bemerkungen: Luzern ohne Lampert (gesperrt), Seoane (verletzt) und Bader (rekonvaleszent). Zürich ohne Aegerter, Stanic und Stucki (alle verletzt) und Raffael (krank). 73. Rote Karte für Hassli (Nachschlagen). Verwarnungen: 59. Kondé, 66. Rochat (beide Foul). 72. Chikhaoui (Unsportlichkeit, Ballwegschlagen), 76. Clemente, 86. Schwegler, 89. Maric (alle Foul).

2 Antworten auf „fc luzern – fc zürich 2:2“

  1. Dummheit?
    Zugegeben, ich bin überhaupt kein Fussballkenner, möchte mich aber trotzdem dem Kommentar eines besoffenen Fans anschliessen, den ich gestern im Nachtbus nach Hause getroffen habe: Wie dumm muss eine Mannschaft denn sein, dass sie es nicht schafft während 2min den Ball in den eigenen Reihen zu halten oder zumindest mit 11 Mann zu verteidigen? Ich hab das Spiel nicht gesehen, aber dieser Fan meinte, Luzern hätte nach dem Führungstor sogar weiter nach vorne gespielt. Offensichtlich nicht sehr intelligent…

  2. pech
    nein, ich glaube… gegen eine mannschaft, die so stark ist wie der fcz, ist es am besten, man spielt weiter nach vorne. denn wenn der ball vorne ist, kriegt man hinten kein tor. gestern wurde aber zuviel mit dem ball gelaufen und zuwenig gespielt. auch einfach den ball nach vorne dreschen könnte in dieser situation ein möglicher ansatz sein. schade hat’s nicht gereicht, wäre schon sehr, sehr schön gewesen.

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