felipe verlässt den fc luzern. zibung auch?

wie auf der website des fc luzern mitgeteilt wird, verlässt felipe adao den club per sofort. der vertrag wurde mit gegenseitigem einverständnis aufgelöst. schade, der fcl hat sowieso praktisch keine stürmer, lustrinelli war nun eine zeit lang verletzt und nun ist noch einer weniger da. ich bin auch der meinung, dass felipe noch mehr zeit benötigt hätte, anstäze hat er immer wieder gezeigt.

laut gerüchten liegt dem fcl-goalie david zibung ein angebot aus italien vor. konkret soll der serie a club us palermo an ihm dran sein. laut spekulationen werden für den wohl besten torhüter der schweizer super league 1,5 millionen euro geboten.

fc luzern – fc zürich 2:2

zürich, zero points, den untertitel hatte ich schon im kopf, als es auf der allmend gestern abend nach dem ersten heimsieg roch. und das gegen den meister und aktuellen tabellenführer. ich war aber nicht der einzige, der verfrüht in euphorie versank. manche fussballspiele dauern eben 93 minuten, da reicht es nicht, in der 90. das 2:1 zu schiessen. stahel verhinderte die schmach für den leader der super league durch sein ausgleichstor.

begonnen hatte das spiel aus luzerner sicht wenig verheissungsvoll. die zürcher kamen zwar nicht gerade im minutentakt zu torchancen, ihre überlegenheit war aber trotzdem eindeutig. mehrfach scheiterten die stürmer an ihrer eigenen ungenauigkeit. auf luzerner seite lief in der offensive wenig zusammen. zahlreiche nicht gepfiffene fouls an lustrinelli und tchouga waren die auffälligsten szenen in der nähe von leonis tor. doch dann, fast aus dem nichts, schlug davide chiumiento einen freistoss scharf in die mitte. dort wurden tchouga und lustrinelli völlig alleine gelassen. der kameruner nickte kaltblütig zur pausenführung ein. weil die luzerner ohne unterbruch kämpften und die zürcher offensiv durch ihre ineffizienz enttäuschten war die führung nicht unverdient.

nach dem pausentee wurde alain wiss durch gerardo clemente ersetzt. der junge wiss bekundete mit den körperlich massiven fcz-spielern einige mühe. nach 50 minuten ist vielleicht sogar köbi kuhn in seinem fernsehsessel kurz aufgewacht. david zibung hielt gleich zweimal innert sekunden mirakulös. neben vailati hätte auch der innerschweizer endlich ein natiaufgebot verdient. auf die zwar grossen, aber recht ungeschickten coltorti und zuberbühler sollte man verzichten. zurück auf die allmend: vier minuten später konnte selbst zibung nicht mehr helfen. chikhaoui glich nach einem zuspiell von hassli per kopf aus. genau dieser eric hassli fiel durch eine dummheit auf, die nur in einem platzverweis resultieren konnte. er versuchte sich bei clemente mit einem fusstritt zu revanchieren – in unmittelbarer nähe des schiedsrichters. das sforza-team schien nun den sieg wirklich zu wollen, tat deutlich mehr für das spiel. nachdem er zwar wacker gekämpft aber auch immer wieder in aussichtsreicher position den ball verstolpert hatte, wurde lustrinelli durch felipe ersetzt. genau dieser felipe schoss die allmend in den kollektiven freudentaumel. in der 90. minute erwischte der brasilianer den fcz-goalie in der rechten ecke. dass die zürcher den späten ausgleichstreffer stahels wie ein siegtor feierten, bestätigt die starke leistung des fc luzern. die heimmannschaft hatte über 90 minuten gekämpft, die fans schrien sie nach vorn, ein sieg wäre verdient gewesen. aber vielleicht war es auch nur die späte revanche der zürcher für paquitos cuphalbfinalhammer an den wir uns immer noch gerne erinnern.

zibung blieb nach dem gegentreffer benommen liegen. scheinbar hatte er einen schlag auf den hinterkopf erhalten. ich hoffe, er hat sich dabei nicht verletzt. wie gesagt:alle fcl-spieler waren mit enormen einsatz bei der sache. herauspicken möchte ich nur zwei: jean-michel tchouga ist zurück. er kämpfte wie ein löwe und war immer wieder für eine überraschende aktion gut. mario cantaluppi erkämpfte sich viele bälle und bringt endlich diese ruhe und übersicht ins spiel, die ich mir von ihm wünsche.

bericht sf

daten

Luzern – Zürich 2:2 (1:0)

Allmend. – 10 096 Zuschauer. – SR Krassnitzer (Ö). – Tor: 45. Tchouga 1:0. 54. Chikhaoui 1:1. 90. Felipe 2:1. 93. Stahel 2:2.

Luzern: Zibung; Diethelm, Roland Schwegler, Maric, Claudio Lustenberger; Rachane, Wiss (46. Clemente), Cantaluppi, Chiumiento; Tchouga, Lustrinelli (78. Felipe).

Zürich: Leoni; Lampi, Barmettler (60. Stahel), Tihinen, Rochat; Tico, Kondé (65. Kollar); Alphonse (81. Eudis), Abdi, Chikhaoui; Hassli.

Bemerkungen: Luzern ohne Lampert (gesperrt), Seoane (verletzt) und Bader (rekonvaleszent). Zürich ohne Aegerter, Stanic und Stucki (alle verletzt) und Raffael (krank). 73. Rote Karte für Hassli (Nachschlagen). Verwarnungen: 59. Kondé, 66. Rochat (beide Foul). 72. Chikhaoui (Unsportlichkeit, Ballwegschlagen), 76. Clemente, 86. Schwegler, 89. Maric (alle Foul).

fc zürich – fc luzern 4:1

erschreckend schlecht. man kann es nicht anders sagen. was die luzerner fans beim ersten auswärtsspiel der noch jungen saison ertragen mussten, war zuviel des schlechten. in der gesamten ersten hälfte war der fcl abgesehen von einem ungefährlichen lustrinelli-kopfball absolut ungefährlich. chancenlos. ein regelrechtes fussballspektakel zogen dagegen die zürcher ab. dort gefielen vor allem almen abdi und der neue chikahoui, der dann später auch mit standing ovations ausgewechselt wurde. das einzig positive der ersten halbzeit war, dass luzern mt nur 2 toren hinten lag.

in der zweiten hälfte wurde es sogar noch schlimmer. doch weil zürich in den schongang schaltete, kassierten die gäste aus der innerschweiz nur zwei weitere tore. tihinen war sogar noch so freundlich und gönnte den cup-finalisten ein törchen. der zur pause eingewechselte foschini (für lustrinelli) war engagiert, aber glücklos. wirklich enttäuschend war der auftritt des neuen stürmers felipe. man darf gespannt sein, ob gegen yb nicht wieder tchouga und lustrinelli zu zweit die luzerner stürmer-aufgaben übernehmen.

für mich besonders enttäuschend war die abwesenheit des kampfgeistes. wenn man einem gegner so sehr unterlegen ist, führt der weg zum erfolg praktisch immer über den kampf. das die beiden gelben karten des spiels an zürcher spieler gingen, spricht für sich.

daten

Zürich – Luzern 4:1 (2:0)

Hardturm. – 10 600 Zuschauer. – SR Zimmermann. – Tore: 36. Chikhaoui 1:0. 42. Abdi 2:0. 50. Rochat 3:0. 73. Cesar (Foulpenalty) 4:0. 87. Tihinen (Eigentor) 4:1.

Zürich: Leoni; Stahel, Tihinen, Von Bergen, Rochat; Abdi, Aegerter (87. Barmettler), Tico, Cesar (84. Schneider); Chikhaoui (77. Hassli), Alphonse.

Luzern: Zibung; Diethelm (63. Lambert), Roland Schwegler, Cipot, Claudio Lustenberger; Cantaluppi, Fabian Lustenberger; Lustrinelli (46. Foschini), Chiumiento, Tchouga; Felipe.

Bemerkungen: Zürich ohne Raffael, Stucki, Stanic und Büchel (alle verletzt). Luzern ohne Seoane, Paquito, Thuram und Makanaki (alle verletzt). 24. Freistoss von Abdi an die Latte. Verwarnungen: 33. Cipot (Foul), 51. Stahel (Foul).

quelle: tagesanzeiger