Zuwanderung beGERNzen – Die SVP kommt zur Vernunft

Es hat etwas länger gedauert, doch nun ist auch die grösste Partei der Schweiz zur Vernunft gekommen. Und wie immer, wenn es um die ganz wichtigen Themen geht, wurde extra ein neues Wort ersonnen. Nein, dieses Mal kommt der beliebte Teil mit «Schein-» gar nicht erst vor. Vielleicht auch deshalb, weil die Rechtsaussenpartei nun offensichtlich einen richtig grossen Kurswechsel vollziehen will. Botschafterin der neuen Generation der SVP-Politik wird offenbar Nadja Pieren, die als Erste die Wortschöpfung präsentieren durfte. Es passt zum Anspruch der Partei, dass man so ein Thema nicht bei einem SRF-Sender, sondern nahe beim Volk bei Tele Bärn präsentiert:

Zuwanderung begernzen

Man will die Zuwanderung also «begernzen». Wie mit der Sprechblase oberhalb des neuen Slogans angedeutet wird, richtet er sich an Menschen aus aller Welt. Die SVP hat begriffen, dass nur mit ausreichender Zuwanderung der heutige Wohlstand gehalten werden oder gar noch vergrössert werden kann. Wirtschaftswachstum gibt es nicht ohne Bevölkerungswachstum. Wollen wir unsere Altervorsorge in Sicherheit wissen, braucht es die Zuwanderung und zwar nicht zu knapp. Doch was bedeutet nun dieses «begernzen» eigentlich genau?

Es bedeutet, dass man Fremdem und Fremden offen gegenübertritt. Es bedeutet, dass man sich darüber freut, dass andere Kulturen die unsere bereichern und weiterentwickeln helfen. Es bedeutet, dass man auch Ausländer vermehrt in demokratische Prozesse einbinden möchte, wenn auch nur auf regionaler Ebene. Es bedeutet, dass wir begriffen haben, dass Gastfreundschaft am Ende nicht nur den Gästen hilft. Es bedeutet auch, dass aus Gästen Bekannte und aus Bekannten irgenwann Freunde werden können. Es bedeutet weiter, dass die hiesige Wirtschaft vom angenehmen Klima gegenüber Fremden profitiert.

Eine tolle Sache, oder? Lasst uns die Zuwanderung begernzen!

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