FIFA-Skandal

Die FIFA (oder einige ihrer Mitarbeiter) ist korrupt? Das hätte nun echt keiner erwartet. Logisch, dass es nun einen Skandal gibt.

Allerdings kann man sich fragen, ob nicht der eigentliche Skandal im WM-Land von 2022 passiert. Bis es dann soweit ist, werden in Katar wohl mehr Menschen auf den Baustellen gestorben sein, als damals 2001 bei den Anschlägen auf das World Trade Center ums Leben gekommen sind. Natürlich hat das nichts miteinander zu tun. Zur Einordnung taugt es aber allemal.

madonna im letzigrund

ach, wie war das früher einfach mit der provokation. brüste auspacken, hakenkreuze zeigen oder jemanden berühmtes beleidigen. das klappt in der schweiz nicht mehr so recht. und so geht das «konzept madonna» halt nur noch sehr beschränkt auf. so bekam das schweizer publikum gestern dann auch nur den blick auf denn immerhin noch tanga-bestückten hintern zu sehen. womit wohl eher voyeursgelüste befriedigt denn konservative herrschaften empört wurden.

was soll’s, eigentlich war’s ja ein konzert. ein konzert jedoch, dass man aufgrund bescheidener stimmung und auch nicht eben grossartiger stimme problemlos auch zuhause auf dvd hätte schauen können. zumal man als nicht 1,90 grosser besucher sowieso auf die riesigen lcd-screens angewiesen ist.

die dort gebotene show war dann auch wirklich grossartig, vor allem, was das tänzerische (sprich: akrobatische) element anging. was die zumeist männlichen dancers da anstellten, war echt beeindruckend und liess den teils überlauten sound in den hintergrund treten. und hey: wenn man ein dj-bobo-konzert wegen der show besuchen kann, kann man das ja auch mit einem madonna-gig tun, oder?

dazu muss man anmerken, dass eine bobo-show wohl kaum 129 chf für einen stehplatz verschlingt. doch die zahlungsbereitschaft hat anscheinend zusammen mit madonnas songqualität über die jahre eher abgenommen. so kam es, dass der auftritt im letzigrund bei weitem nicht ausverkauft war. auf dem schwarzmarkt waren dann vor dem stadion preise bis in die regionen von 10 chf (in worten: zehn franken!) zu hören. zehn stutz war das gebotene allemal wert, ich hatte fünfzig bezahlt. nur schon die bühne mit ihren arsenalen von lcd-screens, hebebühnen und falltüren. und wie gesagt waren da ja noch die tänzer, die auch mal eben eine slacklinesession oder ein paar schlangenmenschentricks einbauten.

Bang bang, shot you dead, shot my lover in the head.

ah, da haben wir’s: mit dem dritten song schaffte frau ciccone dann doch noch das, was sie am liebsten tut: provozieren. im songtext nietet sie nicht nur ihren lover, sondern auch dessen ganze familie mal einfach so um. man munkelt, die referenz sei ihrem ex guy ritchie geschuldet. klar, dass die 54-jährige bei der performance da mit einer fake-kanone auf ihre tänzer schiessen muss. diese lassen sich dann spektakulärst fallen, um nur sekunden später erneut eine kugel einzufangen. besonders toll tut das jener, der sich auf die bühne abseilt. dazu gibt’s grossformatig blutspritzer à la csi auf die schirme. immerhin wurde dieser sinnlose gewaltexzess also choreografisch schön abgehandelt. fast schon im tarantino-style. einige konzertbesucher schüttelten angewidert den kopf. für pfiffe langte es aber nicht. provokation also doch misslungen?

später am abend kam dann auch noch der erwartete support für pussy riot, die bekanntlich zwei jahre ins gefängnis gehen sollen. dies, weil sie «religiöse gefühle verletzt» haben sollen. in russland erreicht man mit provokation eben noch was. wenn auch nicht immer das, was man vielleicht hätte erreichen wollen. sei’s drum, madonna wagte dann sogar ein paar offensichtlich nicht geplante worte ans sonst von ihr sträflich allein gelassene publikum. sie wolle die fffu gründen, die freedom fighters for unity. hier und jetzt in switzerland, weil wir ja neutral seien und so. mal sehen, was daraus wird.

musikalisch ragte übrigens die klassisch vorgetragene version von like a prayer über alles hinaus. aber wegen der musik war man ja auch nicht da.

bilder
kritik tagesanzeiger
kritik nzz

coole architektur in zürich

yep, diese bank findet sich tatsächlich in zürich. am kreuzplatz findet sich die filiale der raiffeisen bank, die nach dem «open bank» prinzip gestaltet ist. wo man früher durch dicke panzerglaswände und massive betonmauern von beratern getrennt war, soll heute die direkte beziehung zwischen kunde und dienstleistendem im vordergrund stehen. wenn das ganze dann auch noch so hübsch ausschaut: warum nicht?

die bank ist übrigens so cool, dass sie sogar auf designblogs auftaucht

u2 mit der live premiere von mercy

bis vor dem konzert am 12. september 2010 im letzigrund haben u2 den song mercy laut bono noch nie live performt. hier das video vom debüt. dazu noch city of blinding lights und apologize von der vorgruppe one republic.

gratis zu u2 am 12.9.

ok, das war gelogen. der herr gratis sei bereits lange tot, sagt mein vater. und sein lehrling sei 80. aber zumindest ohne horrenden aufpreis kann man auf ricardo 4 tickets für das konzert am 12. september 2010 im zürcher letzigrund ersteigern. bereits ab dem originalpreis von 97.- (85 + 10,4 + 1,4) geht’s los.

ja, so schauen die guten stücke aus. und jetzt: ran an die tickets!

zwei mal habe ich u2 live erlebt – zwei hammerkonzerte, auch wenn das eine doch recht verregnet war.
u2 2005 – openair letzigrund
u2 2001 – hallenstadion

fc luzern – fc utrecht 1:3

es ist schon spannend, wenn man den kurzen bericht auf zisch.ch liest. da ist von einem rabenschwarzen abend die rede und von einer desolaten abwehrleistung. ob der journalist auch in utrecht beim hinspiel war? das lief nämlich eigentlich genau gleich, nur trafen die holländer einfach nicht. vor der sehenswerten kulisse von über 7000 zuschauern (an einem donnerstagabend im zürcher letzigrund-exil!) traf asare dieses mal schon nach 13 minuten. nun hätte der fc luzern also drei tore gebraucht, um noch an ein weiterkommen zu denken. doch van wolfswinkel und silberbauer erhöhten noch vor der 30. minute auf ein bitteres 0:3. fünf tore schiesst der fcl bekanntlich nur gegen yb, wenn’s darum geht die schweizer meisterschaft noch etwas spannender zu machen.

tatsächlich hatte man gegen diesen gegner nie wirklich eine chance. das sah man bereits im hinspiel. nur griffen die orangeschwarzen in zürich bei ihren konterangriffen deutlich konsequenter durch, was immer wieder zu erstaunlichen eins gegen eins situationen mit dem gut haltenden fcl-goalie zibung führte. eine einzelkritik macht nach diesem ausscheiden wenig sinn. besser ist es, sich vor augen zu führen, wo diese mannschaft vor etwas mehr als einem jahr stand: vor dem abstieg in die challenge league. gestern konnte janko pacar gar ein tor gegen den fc utrecht schiessen, in der qualifikation zur europa league. freuen wir uns darüber, über die teilweise tolle stimmung im letzigrund und über die unvergessliche reise nach utrecht.

danke luzern!

daten

FC Luzern – FC Utrecht 1:3 (0:3)

Letzigrund. – 7100 Zuschauer. – SR Kulbakov (Weissrussland). – Tore: 13. Asare 0:1. 22. Van Wolfswinkel 0:2. 28. Silberbauer 0:3. 52. Pacar 1:3.

Luzern: Zibung; Zverotic, Veskovac, Wiss, Lustenberger; Gygax, Renggli, Kukeli (46. Pacar), Ferreira; Yakin (46. Prager); Ianu (58. Paiva).

Utrecht: Vorm; Cornelisse, Schut, Wuytens, Nesu; Asare (46. Maguire), Silberbauer, Lensky (76. Nijholt), Mertens; Van Wolfswinkel (71. Loval); Mulenga.

Bemerkungen: Luzern ohne Puljic (nicht spielberechtigt), Kibebe, Sorgic (beide verletzt), Büchli und Lambert (beide rekonvaleszent). Verwarnungen: 4. Cornelisse (Foul), 60. Schut (Foul).

heroes eat pizza

natürlich musste der blutverlust sofort wieder ausgeglichen werden – mit pizza! im restaurant golosone wurden wir fündig. im sommer kann man da direkt an der uraniastrasse sitzen (das ist positiv, im fall!). im winter lockt nur die wahrscheinlich beste pizza in zürichs innenstadt. der service ist mies, aber dafür kann man sich dann das trinkgeld sparen. 🙂