merci, otto ineichen

nie werde ich vergessen, wie otto ineichen sich in den frühen 1990er jahren bei der rede blochers in der stadthalle sursee an uns junge wandte. er riet uns von zwischenrufen und flugzeuge-aus-svp-flyern-bauen ab. er würde dann schon etwas sagen, um dem christoph etwas den marsch zu blasen. das tat er dann auch. und c.b. kam ins schwitzen. wir verhielten uns ruhig.

von manchen wurde er als mediengeil bezeichnet. andere schauten immer ein wenig auf ihn herab, weil er einst mit einem metzgereibetrieb pleite ging. doch egal welches bild man von otto ineichen hatte, keiner konnte abstreiten, dass er sich voller elan für seine überzeugungen einsetzte. nicht selten war er es, der mit schrägen ideen die diskussion in ganzen themenfeldern überhaupt erst lancierte. natürlich lag er damit nicht immer richtig, und natürlich hat er die eine oder andere idee vielleicht nicht ganz zuende gedacht. allein schon für seine enorme energie und seine stets anständige art bewundere ich ihn.

heute ist er in sursee zusammengebrochen und einem herzleiden erlegen. ich werde ihn vermissen.

die schweizer kultur ist in gefahr

ja, sie ist in gefahr. diesen eindruck kriege ich jedenfalls, wenn ich hier einige kommentare lese. da heisst es, die schweizer kultur werde in die ecke gedrängt oder gar übergangen. der erste august steht vor der tür, vielerorts wird die rote fahne mit dem weissen kreuz drauf wieder aufgezogen. aber natürlich würde es zu kurz greifen, die schweizer kultur nur an ein paar grillfesten am 1. august festzumachen. dennoch frage ich: was ist denn die schweizer kultur?

auf die antworten in den kommentaren bin ich gespannt. jene, die unsere kultur im untergehen begriffen sehen, werden ja ganz genau wissen, was sie denn überhaupt ist. für mich manifestiert sich kultur in den verschiedensten facetten. da spielt sicher die sprache eine rolle, aber auch architektur, kunst, musik und nicht zuletzt auch das essen. auch sport gehört für mich in den bereich kultur. wo ich lebe und arbeite, ist schweizerdeutsch noch immer die einzig gesprochene sprache. sicher haben wir einen hohen ausländeranteil in der firma, dennoch wird ausschliesslich der schweizer dialekt gesprochen. in der freizeit und im ausgang, beispielsweise aktuell am blue balls festival in luzern unterhalte ich mich ebenfalls ausschliesslich in unserer muttersprache. in der architektur stelle ich keine tendenzen fest, dass sich «fremde» baustile durchsetzen würden. die sprache der meisten gestalter dürfte sich noch immer auf das bauhaus und auf le corbusier beziehen. nicht wirklich schweizerisch, aber ganz klar lokal verankert. im bereich kunst bin ich zu wenig bewandert, um zu sagen, ob hier das fremde (insbesondere natürlich der böse islam) das schweizerische element am verdrängen ist. beim essen hingegen stelle ich zwar keine verdrängung fest, die diversifizierung ist aber ganz klar spürbar. mittlerweile gibt es selbst in sursee einen (richtig guten) sushi-laden. im gleichen städtchen finden sich auch thailändische, mexikanische und natürlich italienische küche. das ändert aber nichts daran, dass ich gerne mal ein saftiges entrecote verzehre, am liebsten im ochsen in schenkon. die schweizer kultur in die ecke gedrängt? really?

wo ist das in der schweiz denn überhaupt konkret der fall? wo verdrängt muslimisches auf aggressive weise die ortsanässige kultur? ich erlebe aus meiner warte ein friedliches nebeneinander, manchmal sogar miteinander der kulturen. in der schweiz haben schwing- und jodlerfeste mehr publikum denn je. auf den schweizer radiosendern wird mehr schweizer musik gespielt denn je (habe keine statistik dazu, ist mein bauchgefühl). der support für die schweizer nati und roger federer ist ungebrochen gigantisch, obwohl beide nicht mehr an ihre allerbesten leistungen anknüpfen können. ich selbst bin extra ein weekend nach london geflogen, nur um dort unseren elf rotweissen beim fighten zu zuzuschauen (und sie zu unterstützen). kann mir mal jemand sagen, wo ganz genau unsere kultur an den rand gedrängt oder wie es auch formuliert wurde «übergangen wird»? wie übergeht man überhaupt eine kultur?

30 seconds to mars in sursee

als bekannt wurde, dass die band in sursee spielen würde, konnte ich es zunächst kaum glauben. doch im rahmen der konzertreihe summersound sursee finden ja auch noch anastacia, zz top, bob dylan und james blunt den weg ins luzerner provinzstädchen.

jared leto liess die sonnenbrille etwas länger auf, er mochte sich wohl die nicht wirklich volle stadthalle nicht sofort zu gemüte führen. erst um 21:20 betraten die jungs die bühne, starallüren par excellence. doch das ist wohl genau das, was die band unter anderem ausmacht: man versucht gar nicht irgendwie schlicht, nett oder passend zu sein. der süsse jordan von willkommen im leben ist längst vergessen, der laut schreiende jared hat ihn ersetzt. zu beginn war auch der sound vor allem laut, mit der zeit kriegte dann aber auch der mann an den reglern seine arbeit in den griff. leto kümmerte sich derweil um das publikum, das vor dem konzert noch aufgefordert worden war, die (teureren) sitzplätze zu verlassen und auf die zentrale stehfläche zu kommen. dem seltsamen aufruf des speakers folgte aber niemand. im gegensatz zum konzert in basel war der leadsänger etwas freundlicher zu seinen gästen. trotzdem blieb er aber der rocker, den er so gerne mimt. er ist eben gerade nicht der nette typ von nebenan, den jede frau ab 50 gerne als schwiegersohn hätte. er gibt sich gar keine mühe, irgendwie unprätentiös zu sein, schwelgt lieber in pathos und grossen gesten. die musik passt dazu, liefert sie doch einen heute wenig gehörten vollen sound, den man einfach überlaut hören muss.

einen ersten musikalischen höhepunkt erreichte das konzert mit dem song this is war. dessen kriegsverherrlichender anfang mündet nach eienm rockigen zwischenteil in ein versöhnliches, friedliches und damit auch klanglich harmonisches ende. abgeschlossen wurde der gig mit kings and queens, dem besten song von 30 seconds to mars.

unschön war, dass man am ende alle besucher über die gleiche schmale treppe zum ausgang hin zwang. da sollte für andere konzerte dringend eine zweite möglichkeit zum verlassen der stehfläche eingerichtet bzw. geöffnet werden.

happy birthday mini – mini 50

gestern wurde der mini 50 jahre alt. noch immer ist er klein, knuffig und knackig. auf zündung.ch widmen wir dem kleinen engländer bereits zum zweiten mal eine sondergalerie. ausserdem gibt es hier das video vom treffen des mini drivers club sursee. eigentlich sollten die 60 minis auch in hd verfügbar sein, aber youtube oder imovie wollten nicht recht…

der trechter startet

trox hat nun wie versprochen seinen trechter lanciert. ich wünsche dem kultur- und ausgehmagazin für die region sempachersee einen guten start. mögen all die kritiker unrecht haben!

trechter – das kulturmagazin für die region sempachersee

so sah die titelseite des heutigen 20min in luzern aus. trox mit dem typischen smile durfte für sein neues baby werben. der trechter ist ein kulturmagazin für die region um den sempachersee. komplett werbefinanziert geht die erste ausgabe mit einer ordentlichen auflage von 17’000 stück an den start. auch wenn im 20min-artikel der erfolg ein bisschen angezweifelt wird, glaube ich an die chancen des projekts. optisch macht das ding (das man als proformaexemplar von der homepage laden kann) schon mal eine gute figur. wenn dann auch der redaktionelle teil stimmt, steht der ersten million unseres trox› nichts im wege. 😉

alles gute!

verkehr in israel – andré marty berichtet

Der Bus donnert mit 140 geschätzten Sachen rechts an mir vorbei. Das war vor viereinhalb Jahren, gerade eben angekommen. Dachte ja, vier Jahre in bella Roma und Napoli seinen Fahrschule genug für den Nahen Osten – war ein Fehler, ein echter Fehler.

ich lese schon seit längerem bei andré marty mit. doch bis zu dem post über den verkehr in und um tel aviv aus dem obiger ausschnitt stammt, wusste ich nicht so recht, wie ich denn meinen hinweis auf den erfrischend bissig geschriebenen blog verpacken sollte. doch dieser beitrag ist nun einfach wie dafür gemacht, auch hier zu erscheinen. schliesslich sind marc und ich vor jahren mit michi z. durch die strassen von tel aviv gekurvt und haben genau diese einzigartige, naja, nennen wir es verkehrskultur kennen gelernt. am krassesten fand ich es immer, wenn man auf eine kreuzung ohne klare vortrittsregelung zufuhr. dort galt es den kopf ja nicht zu drehen. das machen alle israeli so. wer offensichtlich kuckt, der verliert und muss anhalten.


it getz wet… 😉

waschbär in sursee?

im aktuellen facts gibt es einen interessanten beitrag über wildtiere zu lesen. unter anderem wird da der waschbär erwähnt. und auf der karte ist, wenn mich meine geografiekenntnisse nicht täuschen, sursee mit einer roten markierung versehen. auch etwas weiter nördlich und in sempach findet sich das rote quadrat. wie gerne würde ich das putzige tier mal live in der (ziemlich zivilisierten) wildnis sehen. in zukunft werde ich also nicht nur nach hasen, igeln, füchsen, dachsen und mardern ausschau halten.

und was tummelt sich sonst noch unerwarteterweise im flachland? laut facts gibt es biber (ca. 900), bisamratten (500 – 2000), luchse (ca. 100), wildschweine (25’000) und auch wildkatzen (unbekannte zahl).