die schweizer kultur ist in gefahr

ja, sie ist in gefahr. diesen eindruck kriege ich jedenfalls, wenn ich hier einige kommentare lese. da heisst es, die schweizer kultur werde in die ecke gedrängt oder gar übergangen. der erste august steht vor der tür, vielerorts wird die rote fahne mit dem weissen kreuz drauf wieder aufgezogen. aber natürlich würde es zu kurz greifen, die schweizer kultur nur an ein paar grillfesten am 1. august festzumachen. dennoch frage ich: was ist denn die schweizer kultur?

auf die antworten in den kommentaren bin ich gespannt. jene, die unsere kultur im untergehen begriffen sehen, werden ja ganz genau wissen, was sie denn überhaupt ist. für mich manifestiert sich kultur in den verschiedensten facetten. da spielt sicher die sprache eine rolle, aber auch architektur, kunst, musik und nicht zuletzt auch das essen. auch sport gehört für mich in den bereich kultur. wo ich lebe und arbeite, ist schweizerdeutsch noch immer die einzig gesprochene sprache. sicher haben wir einen hohen ausländeranteil in der firma, dennoch wird ausschliesslich der schweizer dialekt gesprochen. in der freizeit und im ausgang, beispielsweise aktuell am blue balls festival in luzern unterhalte ich mich ebenfalls ausschliesslich in unserer muttersprache. in der architektur stelle ich keine tendenzen fest, dass sich «fremde» baustile durchsetzen würden. die sprache der meisten gestalter dürfte sich noch immer auf das bauhaus und auf le corbusier beziehen. nicht wirklich schweizerisch, aber ganz klar lokal verankert. im bereich kunst bin ich zu wenig bewandert, um zu sagen, ob hier das fremde (insbesondere natürlich der böse islam) das schweizerische element am verdrängen ist. beim essen hingegen stelle ich zwar keine verdrängung fest, die diversifizierung ist aber ganz klar spürbar. mittlerweile gibt es selbst in sursee einen (richtig guten) sushi-laden. im gleichen städtchen finden sich auch thailändische, mexikanische und natürlich italienische küche. das ändert aber nichts daran, dass ich gerne mal ein saftiges entrecote verzehre, am liebsten im ochsen in schenkon. die schweizer kultur in die ecke gedrängt? really?

wo ist das in der schweiz denn überhaupt konkret der fall? wo verdrängt muslimisches auf aggressive weise die ortsanässige kultur? ich erlebe aus meiner warte ein friedliches nebeneinander, manchmal sogar miteinander der kulturen. in der schweiz haben schwing- und jodlerfeste mehr publikum denn je. auf den schweizer radiosendern wird mehr schweizer musik gespielt denn je (habe keine statistik dazu, ist mein bauchgefühl). der support für die schweizer nati und roger federer ist ungebrochen gigantisch, obwohl beide nicht mehr an ihre allerbesten leistungen anknüpfen können. ich selbst bin extra ein weekend nach london geflogen, nur um dort unseren elf rotweissen beim fighten zu zuzuschauen (und sie zu unterstützen). kann mir mal jemand sagen, wo ganz genau unsere kultur an den rand gedrängt oder wie es auch formuliert wurde «übergangen wird»? wie übergeht man überhaupt eine kultur?

34 Antworten auf „die schweizer kultur ist in gefahr“

  1. hatten wir schon?
    oder nicht?

    War nicht Multikulti vor kurzem schon ein Thema?

    Die Frage ist eher, ob bei solchem Wachstum der Überfremdung die Gefährdung der Schweizer Kultur grösser wird. ich meine ja, weil erstens die Immigration zunimmt, die Geburtenzahl der Immigranten (und dies vorwiegend mulimischen Ursprungs) grösser ist als die der Schweizer…. und wird irgendwann exponentiell!
    Und irgendwann wird es so sein, dass wir hier nicht mehr die Mehrheit sind.
    Und dann stell sich die Frage, ob die dannzumalige Mehrheit immer noch Freude an Multikulti hat.

    Man schaue sich deshalb im muslimischen Ausland um, wie die mit Multikulti umgehen. Überhaupt nicht! Weil gar niemand auf die Idee käme, sich dort heimisch fühlen zu wollen ….. und dies hat gute Gründe.

    z.B. wurde nie ein muslimischer Priester in Österreich ermordet, umgekehrt sind schon mehrere katholische Paters in der Türkei umgekommen… und nicht beim Nacktbaden.

    Also wehret den Anfängen. (hatten wir dies schon?!)

    Und nun möchte ich wissen, in welchem Land Multikulti wirklich funktioniert.

  2. Wer Verdrängt die Schweizer Kultur?
    Mir scheint eher, dass die Schweizer Kultur andere Kulturen verdrängt, als umgekehrt. Die Designer in von New York bis Sillicon Valley orientieren sich an Hoffmann und Miedinger, nicht an Carson und Taylor. In Mac OS X hat Helvetica Chicago als Haupt-Schriftsatz abgelöst, und das neue Windows Phone 7 sieht aus, als ob das visuelle Design direkt von den Schweizer Strassenschildern übernommen worden wäre. Und das sind nur ein paar Beispiele aus meinem direkten Arbeitsbereich.

    Die Schweizer Kultur braucht sich nicht vor anderen Kulturen zu fürchten. Statt uns aus Angst vor anderen Kulturen in den Alpen einzuigeln sollten wir viel mehr versuchen, unsere Kultur nach aussen zu tragen.

    Schön wäre, wenn wir dafür sorgen würden, dass unsere Kultur wieder vermehrt mit positiven Dingen in Verbindung gebracht würde. Zum Beispiel mit innovativen Produkten statt mit ausländerfeindlichen Abstimmungsresultaten und amerikanischen Firmen, die sich in Zug vor den US-Bundessteuern verstecken.

    Die Schweizer Kultur braucht sich also nicht vor anderen Kulturen zu fürchten. Aber sie braucht sich durchaus vor Sabotage aus dem Inneren zu fürchten. die Schweizer Kultur wird in erster Linie von der FDP, der CVP und der SVP bedroht, die unsere eigenen kulturellen Errungenschaften ignorieren, unsere Bildungsausgaben kürzen, unsere Schulen angreifen, unsere Freiheiten zerstören (da beteiligen sich die Linken munter mit), unser offenes Land in ein Militär-Reduit verwandeln möchten, und «Patriotismus» mit einer absurden Nostalgie für eine Zeit, die es überhaupt nie gegeben hat, verwechseln.

    Die Schweizer Kultur steht für Freiheit, Design, Architektur, Kunst, Wissenschaft, Ingenieurswesen, Modernität, Technik, Qualität, Bildung, Erfindergeist, Perfektion, Offenheit, direkte Demokratie, Internationalität. Diesen Dingen verdanken wir unseren Wohlstand, unseren Ruf in der Welt. Wirsind diese Dinge. Das ist die Schweiz. Das ist unsere Kultur.

    Die Immigranten werden diese Kultur nicht zerstören. Falls jemand diese Kultur zerstören kann, dann nur wir selber.

  3. das hast du schön gesagt!
    🙂

    (((schade, dass mein Beitrag wieder gelöscht wurde….)))

    >Die Immigranten werden diese Kultur nicht zerstören.

    Das ist eine Prognose …. meine lautet so:
    Falls die Immigration von Fremdkulturellen so weitergeht, wie bis anhin, und wenn diese eine solche Geburtenrate aufweisen wie bis anhin, dann dürfte die Hochrechnung zeigen, dass in X Jahren die fremde Kultur hier die Oberhand gewinnt. Was schade wäre, denn dann wäre die Schweiz nicht mehr jene Schweiz, die von den Chinesen vermehrt bereist würde, sondern den Chinesen würde wohl die Einreise verwehrt werden. Aber vielleicht wird Bern dann zum neune Mekka….ich hoffe, die richtige Himmelsrichtung zeigt dann vom Bundesplatz zum Bundeshaus 🙂

  4. fröhliches löschen
    es ist relativ simpel: im text gibt es grob gesagt zwei fragen.
    – was ist die schweizer kultur
    – wo wird unsere kultur an den rand gederängt.
    da man beklagt, das sei aktuell so, sind diesbezüglich keine prognosen gefragt. wer keine der fragen beantwortet, tja, dessen kommentar wird gelöscht. punkt.

  5. bravo
    zumindest die zweite Frage habe ich ausführlich beantwortet.

    Aber wenn du nix raffst, kann ic mal nix dafür, und du wohl auch nicht. Punkt.
    Tust mir trotzdem leid.

    Zur 1. frage:
    Schweizer Kultur zeichnet sich aus durch freie Meinungsäusserung …

  6. wie gesagt
    Schweizer kultur ist:
    -freie Meinungsäusserung
    – alles tun dürfen, was nicht verboten ist und andern nicht schadet
    – und noch so Kleinigkeiten

    mehr getraue ich mich nicht zu sagen ..

  7. und
    wo wird unsere Kultur an den Rand gedrängt:
    -wenn Immigranten sich arrogant verhalten

    – zu stark vermehren und so zur Mehrheit werden

    Das ist aber, so scheint mir, nicht gut angekommen.

  8. konkret
    es scheint schwierig, konkrete antworten zu geben. 🙂

    freie Meinungsäusserung | alles tun dürfen, was nicht verboten ist und andern nicht schadet | und noch so Kleinigkeiten

    wenn das schweizer kultur sein soll, dann bring konkrete beispiele, wo genau diese dinge verhindert werden.

  9. es ist nicht so, dass die schweizer kultur effektiv zurückgedrängt wird. es ist aber so, dass durch die vielen fremden einflüsse dasgefühl entsteht, dass es so sei.

    nun ist das mit den gefühlen aber so eine sache. jemand der das gefühl hat, nicht fliegen zu wollen, weil man da runterfallen kann oder es unnatürlich sei für den menschen, dann werden ihn auch statistiken und studien zur flugsicherheit nicht vom gegenteil überzeugen. er wird trotzdem nicht fliegen.

    wenn jemand das gefühl hat, in seinem dorf halten sich immer mehr ausländer auf die alle öffentlichen plätze in beschlag nehmen und sich auffällig benehmen, dann werden ihn auch nakte zahlen seinen eindruck nicht ändern.

    all das führt mich immer wieder zur selben rede zurück: migration ja, aber dosiert. ich weiss nicht, weshalb wir hier scheindebatten führen und für die extremen positionen argumentieren.

  10. kultur zurückgedrängt
    also jetzt musst Du Dich langsam entscheiden limi. entweder, die kultur wird zurückgedrängt oder nicht. wenn Du weiss, dass dies bloss ein gefühl ist, dann ist es jafaktisch nicht so. das ist das was zählt.

    ich weiss nicht, weshalb das eine scheindebatte sein sollte. ich höre und lese wiederholt, die schweiz werde (insbesondere vom «islam») unterwandert. wenn ich nach konkreten beispielen frage, was dennunsere kultur sei, und wo sie wie unterwandert werde, kriege ich aber keine antwort.

  11. Cause and Effect
    >wenn jemand das gefühl hat, in seinem dorf halten sich immer mehr ausländer auf die alle öffentlichen plätze in beschlag nehmen und sich auffällig benehmen, dann werden ihn auch nakte zahlen seinen eindruck nicht ändern.
    Zu bedenken ist aber, dass die Leute genau dort dieses Gefühl haben, wo es am wenigsten oder sogar gar keine Ausländer hat. Aufgrund dieser Gefühle die Migration zu verlangsamen würde also mit grösster Wahrscheinlichkeit das Gegenteil vom beabsichtigten Effekt verursachen: die Gefühle würden verstärkt.

    >all das führt mich immer wieder zur selben rede zurück: migration ja, aber dosiert.
    Niemand widerspricht dem. Niemand argumentiert dafür, dass wir die Grenzen öffnen und jegliche Kontrolle über die Einwanderung aufgeben. Die Meinungsverschiedenheit liegt woanders.

    Ich möchte, dass Migration objektiv betrachtet wird. Ziel der Migrationspolitik soll sein, ein möglichst optimales Resultat zu erzielen, gemessen primär (aber nicht ausschliesslich) am dadurch produzierten Wohlstand.

    Du hingegen möchtest, dass Migration subjektiv betrachtet wird. Weil es Leute gibt, die (wie du selber sagst, zu einem grossen Teil unbegründete) Angst vor Ausländern haben, soll es weniger Ausländer in der Schweiz haben, unabhängig davon welche (insbesondere wirtschaftlichen) Folgen dadurch verursacht würden.

    Zwischen diesen zwei Positionen kann es keinen echten Kompromiss geben, weil sie auf völlig verschiedenen Prämissen basieren. Du könntest genau so gut verlangen dass ein Buddhist und ein Christ gemeinsam eine neue Religion gründen, die einen Kompromiss aus ihren beiden Religionen darstellt 🙂

    (Oops, sorry, das war jetzt wohl alles auch off-topic. Konkrete Beispiele fehlen ja nach wie vor.)

  12. @amade
    >also jetzt musst Du Dich langsam entscheiden limi. entweder, die kultur wird zurückgedrängt oder nicht. wenn Du weiss, dass dies bloss ein gefühl ist, dann ist es ja faktisch nicht so. das ist das was zählt.
    nein, ist es eben nicht! warum, hab ich hier schon x-fach versucht zu erklären.

    >ich weiss nicht, weshalb das eine scheindebatte sein sollte
    weil du dich an solchen äusserungen wie die zurückgedrängte kultur festbeisst und weil du meistens statt sachliche argumentation sarkasmus an den tag legst. ich könnte mit dir sachlich diskutieren oder ich könnte dir die unmöglichsten rassistischen parolen um die ohren hauen – es würde nichts ändern.

    ich versuche, deinen standpunkt zu verstehen. ich versuche, dir entgegenzukommen. du hingegen tust gar nichts dergleichen.

    @lkm
    >>all das führt mich immer wieder zur selben rede zurück: migration ja, aber dosiert.
    >Niemand widerspricht dem. Niemand argumentiert dafür, dass wir die Grenzen öffnen und jegliche Kontrolle über die Einwanderung aufgeben.
    phuuh, endlich 🙂

    >Du hingegen möchtest, dass Migration subjektiv betrachtet wird. Weil es Leute gibt die Angst vor Ausländern haben, soll es weniger Ausländer in der Schweiz haben, unabhängig davon welche (insbesondere wirtschaftlichen) Folgen dadurch verursacht würden.
    das stimmt doch nicht. es ist sicher richtig, dass ich aus der subjektiven sicht argumentiere. aber grad wegen den wirtschaftlichen konsequenzen sage ich, dass die schweiz migration (hauptsächlich immigration) benötigt.

    >Zwischen diesen zwei Positionen kann es keinen echten Kompromiss geben, weil sie auf völlig verschiedenen Prämissen basieren.
    ich denke, wenn beide seiten etwas über ihren schatten springen würden, dann könnte sich durchaus ein kompromiss einstellen.

    (tja, wohl auch off-topic – jäno)

  13. Diskussionsgrundlage
    > aber grad wegen den wirtschaftlichen konsequenzen sage ich, dass die schweiz migration (hauptsächlich immigration) benötigt.
    Dann sollten wir subjektive Argumente (also z.B. die Frage danach, was genau die Schweizer Kultur eigentlich ist, und ob sie in Gefahr ist) aussen vor lassen und uns auf diese spezifische Diskussion beschränken, weil hier eine Einigung tatsächlich möglich sein könnte.

    Der erste Schritt wäre wohl, die Ziele der Migrationspolitik genau festzulegen; danach bleibt dann lediglich die Frage, wie wir diese Ziele erreichen 🙂

  14. verständnis
    ich versuche, deinen standpunkt zu verstehen. ich versuche, dir entgegenzukommen. du hingegen tust gar nichts dergleichen.
    sorry, davon merke ich hier gerade herzlich wenig.

    weil du dich an solchen äusserungen wie die zurückgedrängte kultur festbeisst und weil du meistens statt sachliche argumentation sarkasmus an den tag legst. ich könnte mit dir sachlich diskutieren oder ich könnte dir die unmöglichsten rassistischen parolen um die ohren hauen – es würde nichts ändern.

    gib doch einfach eine konkrete antwort auf meine sehr konkrete frage. ich beisse mich nicht daran fest, es wird im gegenteil von rechter seite immer wieder betont, wie schlimm die verdrängung unserer kultur sei. wenn man aber nicht mal sagen kann, was denn unsere kultur ist, dann stelle ich das halt in frage. sagst Du mir, wo ich hier einen denkfehler mache?

  15. >Dann sollten wir subjektive Argumente (also z.B. die Frage danach, was genau die Schweizer Kultur eigentlich ist, und ob sie in Gefahr ist) aussen vor lassen und uns auf diese spezifische Diskussion beschränken, weil hier eine Einigung tatsächlich möglich sein könnte.
    damit bin ich einverstanden.

    >Der erste Schritt wäre wohl, die Ziele der Migrationspolitik genau festzulegen
    damit auch

  16. yay!
    damit bin ich einverstanden.
    das heisst also definitiv: unsere kultur wird nicht unterwandert. da bin ich ja beruhigt. 🙂 obwohl, richtig beunruhigt war ich ja gar nie. freut mich aber natürlich, dass das ein exponent der svp so sieht. weichst also mal wieder von der parteilinie ab, limi. 😉

  17. >weichst also mal wieder von der parteilinie ab, limi
    als demokrat erlaube ich mir das.

    >das heisst also definitiv: unsere kultur wird nicht unterwandert
    das heisst, dass wir subjektive aspekte erst mal ausblenden.

  18. unterwanderung subjektiv
    >>das heisst also definitiv: unsere kultur wird nicht unterwandert
    >das heisst, dass wir subjektive aspekte erst mal ausblenden.
    und das heisst wiederum, die unterwanderung ist nur subjektiv, was ihre streichung von der politischen agenda sehr einfach und auch sinnvoll erscheinen lässt.

  19. >die unterwanderung ist nur subjektiv, was ihre streichung von der politischen agenda sehr einfach und auch sinnvoll erscheinen lässt.
    … was nicht ausschliesst, dass etwas subjektives plötzlich objektiv und somit den weg zurück auf die agenda finden wird.

  20. status quo
    >>die unterwanderung ist nur subjektiv, was ihre streichung von der politischen agenda sehr einfach und auch sinnvoll erscheinen lässt.
    >… was nicht ausschliesst, dass etwas subjektives plötzlich objektiv und somit den weg zurück auf die agenda finden wird.
    es geht in meinem beitrag um den status quo. der ist offenbar doch nicht so unerträglich schlimm, wie ich das immer gehört und gelesen habe. dachte ja schon, all die ratingagenturen, die unsere städte (wo noch immer die meisten ausländer wohnen) zu denen mit der höchsten lebensqualität weltweit krönen, lägen total daneben. es ist nur spannend, dass die svp offenbar lieber «subjektive themen», die aus ängsten geboren werden, den vorrang auf der politischen agenda gibt. es gäbe mit der ahv und den krankenkassen weit dringlichere problem, die weder subjektiv noch in allzu ferner zukunft anzusiedeln sind.

  21. >dass die svp offenbar lieber «subjektive themen», die aus ängsten geboren werden
    ängste dürfen nicht vernachlässigt werden. ängste haben immer einen realen ursprung. man darf ängste sicher nicht überbewerten, aber auch nicht einfach abtun. die svp ist die einzige grosse partei, welche die ängste der bevölkerung aufnimmt. ob die vorgeschlagenen lösungen immer optimal sind, ist eine andere geschichte. was aber sicher nichts bringt, ist pauschales aburteilen von svp-ansichten.

    >es gäbe mit der ahv und den krankenkassen weit dringlichere probleme
    freilich … wenn die svp im herbst keine magnifikanten verluste einfährt, stabil bleibt oder gar noch zulegen kann, steht die partei vor einer grossen bewährungsprobe. die fdp und die cvp haben sie nicht bestanden. das spektrum innerhalb der svp wird mit zunehmender parteigrösse immer breiter, die verantwortung grösser.

  22. wählerstärke?!
    >>es gäbe mit der ahv und den krankenkassen weit dringlichere probleme
    >freilich … wenn die svp im herbst keine magnifikanten verluste einfährt, stabil bleibt oder gar noch zulegen kann, steht die partei vor einer grossen bewährungsprobe. die fdp und die cvp haben sie nicht bestanden. das spektrum innerhalb der svp wird mit zunehmender parteigrösse immer breiter, die verantwortung grösser.
    ähm, die svp ist längst die partei mit der relativ gesehen grössten wählerstärke. es ist die svp, die in sachen ahv und krankenkassen so sehr versagt, wie nur möglich, weil sie diese themen gar nicht anpackt. es ist rein gar nichts passiert geschweige denn angedacht. das einzige, was die partei mit grossem elan tut, ist das pauschale aburteilen von ausländern. also tu› bitte nicht so, als sei diese partei hier das opfer. denn wer dermassen austeilt, muss schon ein bisschen einstecken können.

    und das einzige was die svp mit den ängsten der wählern macht, ist diese für ihre wahlen zu instrumentalisieren. von auf- oder gar ernst nehmen kann hier nicht die rede sein. denn wäre dies nicht so, würden diese «diffusen ängste» ja weniger werden. wie Du aber selbst schreibst, sei das gegenteil der fall.

  23. Höhenangst
    >ängste dürfen nicht vernachlässigt werden. ängste haben immer einen realen ursprung.
    Wenn du im höchsten Geschoss eines Wolkenkratzers stehst und runterschaust, empfindest du auch Höhenangst, obwohl dank Glasscheibe keinerlei Gefahr besteht. Auch diese Angst hat einen realen Ursprung (der vermutlich sogar ähnlich ist wie die Angst vor «fremden» Menschen).

    Wenn man das Verhalten der SVP auf diese Situation anwenden würde, würde vermutlich ein SVP-Politiker durch die Räume rennen, der ein Plakat mit fallenden Menschen schwingt und laut «rettet euch, solange ihr könnt, ihr werdet alle runterfallen und elend sterben» schreit.

    >>Der erste Schritt wäre wohl, die Ziele der Migrationspolitik genau festzulegen
    >damit auch
    Also, schlag mal ein paar Ziele vor 🙂

  24. ähm ist gut
    @amade
    >ähm, die svp ist längst die partei mit der relativ gesehen grössten wählerstärke. es ist die svp, die in sachen ahv und krankenkassen so sehr versagt, wie nur möglich, weil sie diese themen gar nicht anpackt.

    soviel zum Thema, was unsere Kultur zurückdrängt?!

    Mit dem Inhalt bin ich einverstanden.

    Übrigens: sollte der € und $ weiter so sinken, dann werden die von der Wirtschaft so sehnlichst gebrauchten Immigranten bald mal arbeitslos. Die gut Ausgebildeten (mehrheitlich deutsche)werden villeicht der Arbeit nachreisen, die Bildungsfernen werden logischerweise gern bleiben. Freut euch, diese werden nicht nur unsere Kultur beflügeln, sondern auch unser Taschen plündern.

  25. topic
    >>ähm, die svp ist längst die partei mit der relativ gesehen grössten wählerstärke. es ist die svp, die in sachen ahv und krankenkassen so sehr versagt, wie nur möglich, weil sie diese themen gar nicht anpackt.
    >soviel zum Thema, was unsere Kultur zurückdrängt?!
    hast recht, das ist nicht zum thema. aber nur deshalb, weil limi zugegeben hat, dass faktisch keine zurückdrängung der kultur stattfindet. das kannst Du natürlich auch tun. das würde dann halt einfach Deinen aussagen diametral widersprechen… your choice. 😉

  26. @amade
    >es ist die svp, die in sachen ahv und krankenkassen so sehr versagt, wie nur möglich, weil sie diese themen gar nicht anpackt
    von versagen kann keine rede sein. du kannst der partei passivität in diesen themen vorwerfen, aber nicht versagen!

    >und das einzige was die svp mit den ängsten der wählern macht, ist diese für ihre wahlen zu instrumentalisieren
    diese art sprüche kennen wir seit jahren …

    >von auf- oder gar ernst nehmen kann hier nicht die rede sein. denn wäre dies nicht so, würden diese «diffusen ängste» ja weniger werden
    sehr wohl ist davon die rede. aber wer stellt sich denn immer wieder quer und versucht ein anliegen der svp trotz gewonnener abstimmung hinterrücks trotzdem wieder zu verwässern?!

    >also tu› bitte nicht so, als sei diese partei hier das opfer
    nein, nicht die svp ist das opfer, sondern die schweizer bevölkerung. seit jahren haben die restlichen parteien keine andere mission mehr, als die vorstösse und ideen der svp zu bekämpfen. wir sind gegen die svp ist deren einziger wahlschlager. da grundsätzlichalles, was von der svp kommt, torpediert wird, ist die partei gezwungen, immer radikalere positionen einzunehmen, um wenigstens am schluss noch irgend etwas von dem zu erreichen, was ursprünglich das ziel gewesen wäre. sei bitte nicht so blauäugig, und ignoriere diese tatsache.

    @lkm
    >Wenn man das Verhalten der SVP auf diese Situation anwenden würde, würde vermutlich ein SVP-Politiker durch die Räume rennen, der ein Plakat mit fallenden Menschen schwingt und laut «rettet euch, solange ihr könnt, ihr werdet alle runterfallen und elend sterben» schreit.
    hach, ich liebe deine beispiele …
    nein, der svpler würde unten stehen und plakate für eine initiative aufhängen, welche entweder den bau von wolkenkratzern verbietet oder verlangen, dass ab dem 3. stock keine fenster mehr eingebaut würden.
    und warum tut er das? weil 30 % der leute, die sich im wolkenkratzer befinden, höhenangst haben. die haben, obwohl kein grund dafür besteht, trotzdem angst. und die werden angst haben, obwohl man ihnen zu erklären versucht, dass die scheibe so dick wie mauerwerk ist und sie überhaupt nichts zu befürchten haben. ich kenne das, hab selber höhenangst.

    >Also, schlag mal ein paar Ziele vor
    gerne, aber du weisst, wir brauchen ein neues topic dafür … 😉

  27. politikerdeutsch
    ich mag ja politikerdeutsch: nie eine frage beantworten. lieber gegenfragen stellen oder einfach sonst irgendwie ablenken. 🙂
    >>es ist die svp, die in sachen ahv und krankenkassen so sehr versagt, wie nur möglich, weil sie diese themen gar nicht anpackt
    >von versagen kann keine rede sein. du kannst der partei passivität in diesen themen vorwerfen, aber nicht versagen!
    klar, kann ich ihr versagen vorwerfen. denn in diesem fall ist passivität versagen. die svp ist die stärkste kraft in der regierung, also sollte sie vielleicht auch mal ihre verantwortung wahrnehmen, anstatt ständig zu jammern, die andern seien fies zu ihr.
    >>und das einzige was die svp mit den ängsten der wählern macht, ist diese für ihre wahlen zu instrumentalisieren
    >diese art sprüche kennen wir seit jahren …
    richtig. weil ihr die sprüche seit jahren hören müsst, sind sie nicht automatisch unwahr.

    nein, nicht die svp ist das opfer, sondern die schweizer bevölkerung. seit jahren haben die restlichen parteien keine andere mission mehr, als die vorstösse und ideen der svp zu bekämpfen. wir sind gegen die svp ist deren einziger wahlschlager. da grundsätzlich alles, was von der svp kommt, torpediert wird, ist die partei gezwungen, immer radikalere positionen einzunehmen, um wenigstens am schluss noch irgend etwas von dem zu erreichen, was ursprünglich das ziel gewesen wäre. sei bitte nicht so blauäugig, und ignoriere diese tatsache.

    ich gebe Dir hinsichtlich den anderen parteien recht. die haben auch kein programm, keine griffigen ideen. und alles, was sie machen, soll entweder der svp schaden oder sie kopieren. es ist jedoch nicht logisch, dass die svp dadurch radikalisiert werden soll. denn zusammen mit den rechten in den reihen der cvp und der fdp (und den grünliberalen) reicht es der svp im parlament jederzeit zu einer mehrheit, wenn sie vernünftige vorschläge bringt. an letzterem mangelt es leider. durch die zunehmende radikalisierung schadet sich die partei selbst, weil sie die vorstösse so schlechter und nicht besser durch bringen kann.

  28. >klar, kann ich ihr versagen vorwerfen
    bäh, alles rhetorik …

    >die svp ist die stärkste kraft in der regierung
    im parlament (nationalrat), nicht in der regierung.

    >also sollte sie vielleicht auch mal ihre verantwortung wahrnehmen
    deswegen sprach ich oben von einer bewährungsprobe für die svp. ich sehe das problem ja auch.

    >weil ihr die sprüche seit jahren hören müsst, sind sie nicht automatisch unwahr
    … oder wahr … das spiel können wir jetzt unendlich lange weitertreiben …

    >es ist jedoch nicht logisch, dass die svp dadurch radikalisiert werden soll
    ob die radikalisierung eine logische folge ist, kann ich nicht beurteilen. es ist aber eine folge davon. wenn ich meinen bürosessel verkaufen und dafür 50.- lösen will, gleichzeitig aber weiss, der potentielle käufer wird mir nur die hälfte davon zahlen was ich vorschlage, setze ich meinen preis bereits schon zu beginn auf 100.- fest.

    >durch die zunehmende radikalisierung schadet sich die partei selbst
    längerfristig wird das so sein, kurzfristig bringt’s wähler. ich weiss, dass dieser umstand nicht gut ist. und ich weiss auch, dass die svp noch viel arbeit vor sich hat und ihr themenfeld massiv verbreitern muss. und ich weiss auch, dass sie ein manko an ideen hat, wenn es sich nicht um ausländer oder die eu dreht.

  29. danke
    >>durch die zunehmende radikalisierung schadet sich die partei selbst
    >längerfristig wird das so sein, kurzfristig bringt’s wähler. ich weiss, dass dieser umstand nicht gut ist. und ich weiss auch, dass die svp noch viel arbeit vor sich hat und ihr themenfeld massiv verbreitern muss. und ich weiss auch, dass sie ein manko an ideen hat, wenn es sich nicht um ausländer oder die eu dreht.
    danke dafür. sehr vernünftig. und jetzt hoffen wir halt auf Deinen einfluss…

  30. so ist das ..
    >hast recht, das ist nicht zum thema. aber nur deshalb, weil limi zugegeben hat, dass faktisch keine zurückdrängung der kultur stattfindet. das kannst Du natürlich auch tun. das würde dann halt einfach Deinen aussagen diametral widersprechen… your choice.

    Ich habe auch nur, weil …. heisst das nun, dass nur jene Beiträge nicht gelöscht werden, die deiner Meinung entsprechen?

  31. >und jetzt hoffen wir halt auf Deinen einfluss…
    du kannst dazu beitragen, indem du etwa 32’000 kollegen, freunde und verwandte bittest, meinen namen im herbst auf die liste zu schreiben 😉

  32. Analogie
    >nein, der svpler würde unten stehen und plakate für eine initiative aufhängen, welche entweder den bau von wolkenkratzern verbietet oder verlangen, dass ab dem 3. stock keine fenster mehr eingebaut würden.
    Ja, das ist wohl die passendere Analogie als meine.

    >und warum tut er das? weil 30 % der leute, die sich im wolkenkratzer befinden, höhenangst haben. die haben, obwohl kein grund dafür besteht, trotzdem angst. und die werden angst haben, obwohl man ihnen zu erklären versucht, dass die scheibe so dick wie mauerwerk ist und sie überhaupt nichts zu befürchten haben. ich kenne das, hab selber höhenangst.
    Bekämpfen Leute mit Höhenangst ihre Angst am besten, indem sie hohe Gebäude vermeiden?

  33. falsche Frage
    >Bekämpfen Leute mit Höhenangst ihre Angst am besten, indem sie hohe Gebäude vermeiden?

    Indem sie die Gebäude meiden, brauchen sie die Angst gar nicht zu bekämpfen.

    Die Frage lautet eher, ob es Sinn macht, hohe Gebäude zu erstellen. Wenn ja, und man darf das annehmen, weil es einige davon gibt, dann müsste man hier einen Fachmann einschalten. > Konfrontationstherapie oder Valium …

  34. >Bekämpfen Leute mit Höhenangst ihre Angst am besten, indem sie hohe Gebäude vermeiden?
    mhm, manche werden das so tun. das ist nicht die optimale lösung, aber wenn für sei kein anlass besteht, die angst zu überwinden, werden sie’s auch nicht.

  35. Ängste
    @Raffnix:
    >Die Frage lautet eher, ob es Sinn macht, hohe Gebäude zu erstellen.
    Ja, diese Frage müsste man wohl zuerst beantworten.

    @limi:
    >>Bekämpfen Leute mit Höhenangst ihre Angst am besten, indem sie hohe Gebäude vermeiden?
    >mhm, manche werden das so tun. das ist nicht die optimale lösung, aber wenn für sei kein anlass besteht, die angst zu überwinden, werden sie’s auch nicht.
    Dann sind wir uns einig. Ängste überwindet man nicht, indem man die Dinge vermeidet, vor denen man Angst hat.

  36. >Dann sind wir uns einig
    beinahe. man kann eine angst überwinden, indem man sich ihr stellt … oder man kann die angst verhindern, indem man situationen, die angst machen, meidet oder man entfernt den «angstmacher». je nach möglichkeit, aufwand und motivation wird die eine oder andere variante angewendet.

  37. Jup
    > beinahe. man kann eine angst überwinden, indem man sich ihr stellt … oder man kann die angst verhindern, indem man situationen, die angst machen, meidet oder man entfernt den «angstmacher». je nach möglichkeit, aufwand und motivation wird die eine oder andere variante angewendet.
    Dem widerspreche ich nicht.

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