eichhof geht an heineken

tja, das schmerzt, auch als nicht-biertrinker. die letzte grosse schweizer bierbrauerei wird an einen ausländischen konzern verkauft. der standort luzern soll durch diese massnahme weiter gestärkt werden. gut möglich, wahrscheinlich wird hier in zukunft heineken bier abgefüllt. ein echter unterschied besteht da ja eh nicht. 😉

der verkauf sei im interesse aller aktionäre. schön, und was ist mit den stakeholdern? die hat man, als das grosse geld rief, wohl schlicht überhört.

nzz online

die piloten der formel 1 lieben die schweiz

dass m.s. in der schweiz wohnt, ist nun wirklich kein geheimnis mehr. was weniger bekannt ist: auch die aktuellen formel 1 fahrer bevorzugen die schweiz als wohnort. das hat natürlich steuertechnische gründe. aber wohl nicht nur. ich denke, wenn es nur ums steuern sparen ginge, wären andere staaten oder stadtstaaten noch attraktiver. tatsächlich wohnen 9 fahrer in der schweiz.

fernando alonso – mont-sur-rolle
kimi räikkönen – wollerau
nick heidfeld – stäfa
jarno trulli – pontresina
lewis hamilton – genf
heikki kovalainen – coppet
sebastien borudais – genf
sebastian vettel – walchwil
adrian sutil – oensingen

natürlich ist auch das formel 1 mekka weiterhin beliebt. in monaco wohnen die folgenden piloten:

jenson button
felipe massa
rubens barrichello
david coulthard
nico rosberg
robet kubica
takuma sato

etwas praktischer orientiert sind wohl jene piloten, die ihn england wohnen. für sie zählt vor allem die nähe zu den fabriken ihrer teams:

mark webber (aylestory)
nelsinho piquet (oxford)
anthony davidson (northhampton)
kazuki nakajima (oxford)

und dann gibt es noch sage und schreibe zwei piloten, die in der jeweiligen heimat wohnen. so wohnt timo glock in köln und giancarlo fisichella in rom. allerdings hat glock den vorteil, dass auch sein arbeitgeber (toyota) in köln beheimatet ist.

[quelle: auto motor und sport 7/2008]

kritik an köbi kuhn

also ich weiss nicht, momentan scheint köbi-bashing so richtig in mode zu sein. ich selbst war noch nie ein freund seiner arbeit und habe das hier auch schon x-mal kund getan. ich sehe nicht, was für erfolge er mit der nati vorweisen kann. was man ihm als einzigen punkt anrechnen muss, ist sein talent ein kader zusammenzustellen. aber: zum aktuellen zeitpunkt einen anderen trainer als köbi kuhn zu fordern ist natürlich absoluter blödsinn. man hätte kuhn nach der wm ersetzen sollen, was nach dem dortigen abschneiden auch verständlich gewesen wäre. jetzt muss man mit dem alten mann an der linie leben, mit all seinen schrulligkeiten und unbeweglichkeiten. so muss mann verstehen, dass weder häberli noch lustrinelli eine reelle chance auf einen einsatz an der euro 08 haben. obwohl sie diesen im gegensatz zu eren derdiyok durchaus verdient hätten. im artikel von ueli kägi im tagesanzeiger, wird noch ein luzerner gefordert:

… Chiumiento, den spielfreudigen Dribbler und Einfädler, wie ihn die Schweiz sonst kaum bieten kann.

und auch ein hakan yakin, in der vergangenheit auch in nati-diensten ein sicherer wert auf der 10er-position, schmort lange zeit auf der bank. das alles müssen wir noch bis nach der em ertragen. ich kann die kritik zwar nachvollziehen, aber sie kommt eindeutig zu spät.

was uns bleibt, ist weiterhin die hoffnung.

gymnasien als brutstätten der untauglichkeit?

das heutige tagi-magi ist dergenerationuntauglich gewidmet. die heute zweitägige rekrutierung (früher: aushebung) wird mit dem fokus auf die zu rekrutierenden beleuchtet. bezüglich der untauglichkeit werden drei thesen angführt:
– städter sind weniger tauglich als leute vom land
– eingebürgerte sind weniger tauglich als gebürtige schweizer
– gebildete sind weniger tauglich als weniger gebildete
mich interessiert natürlich vor allem die letzte these, da sie mich als einzige direkt betrifft. chefarzt spirig hält gymnasien sogar für die brutstätten der untauglichkeit. also ich dachte ja immer, die kanti sei nur eine drogenhölle und dazu so etwas wie die letzte bastion des kommunismus›. so wurde einem das zumindest öfters mal gesagt. jetzt soll sie also auch noch für die schwächung der schweizer wehrkraft verantwortlich sein? in der klasse würde ausgelacht, wer tauglich sei, mein spirig. shocking!

mal sehen, wie war das damals bei uns eigentlich? natürlich kann ich keine repräsentativen daten lierfern, doch das kann die armme (lächerlicherweise) auch nicht. meine freunde teilten sich durch drei: rs, zivildienst oder ut? tatsächlich rückten die meisten in die rs ein. so richtig überzeugt waren die wenigsten, oder aber sie getrauten sich mir gegenüber nicht das so zu äussern. ich bekam den eindruck, dass sie schlicht den weg des geringsten widerstandes gingen. die zivis entschieden sich vor allem aus politischen bzw. ideologischen gründen gegen den armeedienst. die untauglichen hatten allesamt einfach glück, aus medizinischen gründen nicht einrücken zu «dürfen». übrigens wehrten sich 2007 1,3 prozent der 38’000 stellungsplifchtige gegen den untauglichkeitsbescheid. einen rekurs für den umgekehrten fall legten nur 0,4 prozent ein. das könnte aber auch damit zu tun haben, dass ein solcher rekurs schwierig zu gewinnen ist.

doch zurück zu der gymnasiumsthese: ich habe bezogen auf meinen jahrgang an der kanti nicht den eindruck, dass leute aufgrund der schule nicht in die armee wollten. vielmehr hatte ich den eindruck, dass weniger gebildetete vielleicht gar nicht wussten, welche wege es gibt, eben nicht in die rs zu gehen. auch schätze ich gymnasiasten tendenziell eher so ein, dass sie einen möglicherweise notwendigen rekursvbrief pointierter schreiben und sich auch bei einem allfälligen gespräch eher wehren können.

wenn ich mich an die lehrer erinnere, war keiner dabei, der explizit gegen die armee gepoltert hätte. ein paar böse sprüche steckte das militär aber ab und zu ein. auf der anderen seite kann ich mich auch an einen lehrer erinnern, der gerne auch mal in der uniform eine lektion hielt und dabei betonte, er «dürfe» jetzt dann wieder ins militär. dies mit einem lächeln im gesicht, so dass jede ironie wie weggeblasen war.

weiter gilt es auch die these von militärsoziologe karl haltiner von der eth zu berücksichtigen: die jungen stellen sich heute nicht mehr die frage: was halte ich vom militär? sie überlegen stattdessen pragmatisch: was bringt es mir? noch weiter zugespitzt deutet haltiner die einstellung: armee ja, aber ohne mich. auch dass es seit den 1980er jahren nicht mehr pflicht ist ein höheres amt im militär zu bekleiden, um gewisse managerposten in der wirtschaft zu erlangen, schmälert das interesse der stellungspflichten weiter.

als fazit dieser überlegungen könnte man sagen, dass es bestimmt eher die armee ist, die sich ändern muss, denn die vermeintliche brutstätte der untauglichkeit – das gymnasium.

keine tickets für die euro 08

ich kann nicht sagen, dass mich das mail überrascht hat, welches ich soeben bekommen habe:

Die Nachfrage nach Tickets hat das Angebot bei weitem übertroffen. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass aufgrund der Auslosung Ihre Anträge nicht berücksichtigt werden konnten.

es bringt ja auch nichts, sich darüber aufzuregen. und doch ist es sehr nervig, dass nur soooo wenig leute in den «genuss» kommen, tickets zu kaufen. auf der anderen seite wird circa die hälfte aller euro-tickets an die sponsoren verteilt und diese verteilen sie wiederum an angestellte, lieferanten und kunden. also an leute, die möglicherweise gar nicht unbedingt an die spiele möchten. nur die echten fussballfans – und dazu zähle ich mich mal grosszügigerweise – kommen zu kurz.

dankbare kosovaren

Danke/Merci/Grazie/Grazia figt Switzerland !!!
kosovothanksyou.com

Republic of Kosova declares independence.

February 17th 2008, at 15:49 CET

We are honored and humbled that it is our generation that lives to see this day, and we are aware and ready to take up the path that begins from here.

Our future is with Europe.

Thank you from the bottom of our hearts, for standing by us in the worst of times.

In memory of those that gave and lost their lives, and loved ones.

May peace and light prevail.

Kosova is 11 days old.

ebenfalls von kosovothanksyou.com
schöne worte. ich hoffe nur, dass die kosovaren begreifen, dass der minderheitenschutz das vielleicht wichtigste feature einer demokratie ist.

gewissensprüfung zum zivildienst bald abgeschafft

in etwas mehr als einem jahr wird es nicht mehr nötig sein, eine gewissensprüfung über sich ergehen zu lassen, wenn man statt dem militär- lieber zivildienst leisten möchte. das hat der bundesrat beschlossen. der pure willen, die verglichen mit der armee eineinhalbfache zeit im zivildienst zu verbringen, soll als sogenanntertatbeweis gelten. vor allem können durch diese lösung aber die kosten für die gewissenprüfungskomission eingespart werden. man spricht von immerhin 3,7 millionen.

ich frage mich, was mit jener gewissensprüfung passiert, die man als gesuchsteller für waffenlosen militärdienst abzulegen hat. ich empfand diese damals als beleidigend, unfair und unprofessionell.

tagesanzeiger

erste bilder vom mindset hybrid

vor bald vier monaten schrieb ich, dass murat günak mit mindset vielleicht das erste echte schweizer auto bauen würde. inzwischen gibt es bilder von diesem hybridprojekt. wie günak im interview versprochen hat, sieht das fahrzeug radikal anders aus. das ist im automobildesign schon mal etwas. mir gefällt besonders die seitenansicht, aber auch das senkrechte heck hat was. die front erinnert mich persönlich stark an jene des karmann ghia, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss. nun hoffe ich natürlich, dass dieses 1:1 modell in genf zu sehen ist.

trauerspiel im wembley: schweiz an der euro 2008 ohne chancen?

im heutigen blick (ja, ich habe einen kurzen blick da rein geworfen…) wird eren derdiyok als held bezeichnet. scheinbar braucht es heute in der schweiz wenig, um als held zu gelten. früher musste man da noch haufenweise hel(l)ebarden in sich rammen lassen. jetzt reicht es aus, wenn man genau das macht, was man machen sollte. und bei einem stürmer ist es nun mal so, dass seine aufgabe darin besteht, tore zu schiessen. für mich gab es in der schweizer mannschaft gestern nur ein spieler der wirklich genügte. und das war der torhüter. diego benaglio hielt alles, was man halten konnte. köbi kuhn hat sich für den richtigen mann entschieden.

aber was sonst in der mannschaft lief war über weite strecken schlecht, zumal england nicht den besten tag erwischte. in der verteidigung blieb keiner fehlerlos, speziell senderos leistete sich als captain einen gröberen aussetzer. fernandes war von den feldspielern sicher der beste, der rest des mittelfeldes blieb weit von den leistungsgrenzen entfernt. wieder einmal ein trauriges dasein fristete blaise nkufo, der einerseits keine bälle erhielt, andererseits vielleicht aber auch ein bisschen zuwenig aktiv war. derdiyok, der held, machte sein tor. mehr kann man zu seinem auftritt eigentlich auch nicht sagen.

alles in allem war man in der defensive zu schlecht auf wayne rooney eingestellt. zur verteidigung der verteidigung muss man aber anmerken, dass dieser einen selten guten tag erwischte. in der offensive dagegen ist «harmlos» wohl das passendste wort. nie, aber auch gar nie entwickelte sich ein druck mit dem man die engländer zu fehler hätte zwingen können. weder barnetta, noch gygax, yakin, margairaz oder vonlanthen konnten sich in szene setzen. so wird man an der euro 2008 ziemlich sicher sang- und womöglich torlos untergehen. ausser… es kommen noch ein paar helden daher.

daten

England – Schweiz 2:1 (1:0)

Wembley, London. – 86’857 Zuschauer. – Schiedsrichter: Brych (Deutschland). – Tore: 40. Jenas 1:0. 58. Derdiyok 1:1. 62. Wright-Phillips 2:1.

England: James; Brown, Ferdinand, Upson, Ashley Cole (74. Bridge); Jenas (57. Wright-Phillips), Barry (74. Hargreaves), Gerrard; Bentley, Joe Cole (57. Crouch); Rooney (86. Ashley Young).

Schweiz: Benaglio; Lichtsteiner (46. Behrami), Eggimann, Senderos (55. Grichting), Spycher; Fernandes (84. Huggel), Inler; Gygax (46. Vonlanthen), Yakin (64. Margairaz), Barnetta; Nkufo (46. Derdiyok).

Bemerkungen: Schweiz ohne Philipp Degen, Djourou, Dzemaili, Frei, Magnin und Streller (alle verletzt). – Länderspieldébut von Derdiyok.

[quelle: nzz.ch]

euro 2008: machen wir es wie die deutschen!

Wir müssen das machen wie die deutsche Mannschaft. Vor der WM hatte die Deutschen niemand auf der Rechnung. Für uns wäre es sicher gut, wenn wir nicht als Titelanwärter gehandelt würden. Wir sind kein Favorit auf die Europameisterschaft.
tranquillo barnetta, natispieler, im nzz interview