Peter M. Birrer zur NLZ

Nein, das ist keine Tatsache. Es ist ein blosser Wunsch. Ein frommer, zugegeben. Denn was Peter M. Birrer für den Tagesanzeiger über David Zibung geschrieben hat, ist besser als alles was Daniel Wyrsch je für die NLZ geschrieben hat. Kumuliert. Die Qualität der Berichterstattung über den FC Luzern hat mit Wyrsch das Niveau des Boulevards erreicht und teilweise unterschritten. Dass die «Mutter» aus Zürich, die hochwohlgeborene NZZ, dem Treiben in Luzern schon so lange zuschaut, hat wohl auch mit einer anständigen Portion zürcherischer Ignoranz zu tun. Wer auch nur ein Spiel live (und einigermassen objektiv) verfolgt und danach den entsprechenden Bericht in der Monopolzeitung gelesen hat, weiss ganz genau, was ich meine.

Ziemlich traurig, dass man objektive Berichte über den wichtigsten Luzerner Sportverein nur einer Zürcher Zeitung entnehmen kann. Trotzdem besten Dank an Peter M. Birrer für die gelungenen Zeilen.

fc luzern – bsc young boys 5:1

das gersag stadion war fest in gelbschwarzen händen, das hörte man schon von weitem. schon vor dem spiel machten die yb-fans klar, dass sie nichts anderes als einen sieg nachhause nehmen wollten. die lautstarken anfeuerungsrufe wurden aber arg gedämpft, als schon nach einer minute und etwa zwanzig sekunden ein ball hinter wölfli zappelte. chiumiento, yakin und ferreira zelebrierten direktspiel bis zum abschluss. ein wunderbares tor, doch schon oft kassierte der fcl nach einer solch frühen führung den ausgleich im gegenzug. dieses mal nicht. dieses mal war jeder bereit. jeder wollte gewinnen. und jeder zeigte ein topleistung. nur so war es zu erklären, dass in der ersten halben stunden praktisch nur die blauweissen spielten. so war das tor von cristian ianu, der einen freistoss von renggli ablenkte natürlich mehr als verdient. und auch als burim kukeli nach einem doppelpass mit yakin noch vor der pause das 3:0 erzielte, war diese führung nicht zu hoch. fantastisch, was die platzherren in dieser halbzeit boten.

als fcl-fan ist man sich einiges gewohnt. so machte sich auch bei mir zur pause eine gewisse skepis breit, ob denn dieser an sich grosse vorsprung auch zum sieg langen würde. doch schnell wurde deutlich, dass yb dem aggressiven offensivspiel der luzerner nichts entgegenzusetzen hatten. und schossen sie doch einmal aufs tor, stand dort ein glänzend agierender david zibung. cristian ianu sorgte nach einem geschickten lupfer rengglis per kopf für das 4:0. nachdem degen in der ersten hälfte gegen ferreira die nerven verlor, war es nun doumbia, der schwegler attackierte. in beiden fällen verzichtete schiedsrichter kever auf die rote karte. das tat er auch, als david zibung den ex-luzerner mauro lustrinelli im 16er zu fall brachte. der fällige elfmeter wurde natürlich pariert. an diesem abend gelang der yb-offensive wirklich gar nichts. nur doumbia kam wenig später noch zum vollerfolg, als er in der 80. minute mit seinem 30. saisontor für den ehrentreffer sorgte. der meisterschaftsaspirant war zu dieser zeit längst erledigt. es folgte noch davide chiumientos 5:1, das leider nicht zählte, weil paiva anscheinend zu aktiv war, um seine position als passives offside zu werten. der eingewechselte marijan urtic hätte fast noch das tor des abends erzielt, doch der ball flog nicht genau in die torecke, sondern ein wenig zu hoch an die latte. den abpraller verwertete nico siegrist zum hochverdienten 5:1. welch ein spiel!

der fc luzern ist damit für die europa league qualifiziert. erwähenswert ist auch, dass es für roland schwegler das letzte heimspiel für den fcl war. der verteidiger hat sich in den letzten spielen als sehr solide und kampfstark erwiesen. schade, dass dies nicht mit einer vertragsverlängerung belohnt wurde.

meine bilder vom spiel

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Luzern – Young Boys 5:1 (3:0)

Gersag, Emmenbrücke. – 8700 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kever. – Tore: 2. Ferreira 1:0. 24. Ianu 2:0. 43. Kukeli 3:0. 56. Ianu 4:0. 80. Doumbia 4:1. 85. Siegrist 5:1.

Luzern: Zibung; Veskovac, Wiss, Schwegler; Luqmon, Renggli, Kukeli, Ferreira (83. Urtic); Chiumiento; Ianu (72. Paiva), Yakin (59. Siegrist).

Young Boys: Wölfli; Mardassi, Affolter, Schneider; Degen, Hochstrasser (57. Sutter), Thierry Doubaï (57. Yapi), Raimondi (57. Lustrinelli); Doumbia, Christian Schneuwly, Regazzoni.

Bemerkungen: Luzern ohne Büchli, Frimpong, Imbach, Lambert, Lustenberger, Sorgic (alle verletzt) und Seoane (nicht im Aufgebot), Young Boys ohne Liechti, Marco Schneuwly, Traoré (alle verletzt) und Coly (nicht im Aufgebot). 65. Schneider klärt auf der Torlinie. 78. Zibung wehrt Foulpenalty von Regazzoni ab. 81. Tor von Chiumiento aberkannt. Verwarnungen: 19. Wiss. 24. Hochstrasser (beide wegen Fouls). 39. Yakin (Hands/im letzten Spiel gesperrt). 45. Raimondi (Foul). 67. Doumbia (Unsportlichkeit) und Renggli (Unsportlichkeit/im letzten Spiel gesperrt).

david zibung hat eine pause nötig

vor allem in der ersten hälfte fischte zibung gestern einige bälle, die durchaus schwierig zu halten waren. doch wenn man den eigenen fans den finger zeigt, gilt das alles nichts mehr. dann ist auf einmal auch die leistung als torhüter nebensache. sie wird sogar aufgrund der gesten gegenüber der fans schlechter bewertet. ich kann mir durchaus vorstellen, dass man zibung ziemlich üble dinge zuschreit. und ich kann auch verstehen, dass man die ohren nicht immer auf durchzug schalten kann. trotzdem ist es offensichtlich, dass die luzerner nummer 1 eine pause braucht. wahrscheinlich wird diese sowieso vom verband her befohlen.

ich bin gespannt, was swen könig aus dieser chance macht. dave zibung wünsche ich ein paar ruhige tage, wenn möglich ohne medienkontakt, damit er wieder zu seinem leitungsvermögen zurückfindet. ausserdem sollte er sich eine ziemlich gute entschuldigung ausdenken, um zumindest zu versuchen, seine vorbildrolle wieder einzunehmen.

von den zuschauern würde ich mir wünschen, dass sie die eigene mannschaft unterstützen und nicht beschimpfen. gerade in einer phase in der sich niederlage an niederlage reiht, dürfte der effekt der unterstützung durch das publikum ein nicht zu unterschätzender faktor sein.

fc luzern – fc lugano 5:0 (barrage teil 2)

es hätte für die luzerner allmend wirklich schlimm enden können. nach dem hinspiel, das in lugano 1:0 verloren ging, war der platzclub bei seinem letzten spiel auf der altehrwürdigen allmend arg unter druck. doch dieses mal sollte man anders auftreten. mit viel herz und kampf, aber auch mit einer offensiven aufstellung, die das tessiner abwehrbollwerk zum einsturz bringen sollten. wer den auftritt der luzerner im tessin gesehen hatte, musste vor diesem spiel zumindest skeptisch sein.

doch die blauweissen liessen ihren ankündigungen taten folgen, spielten die unterklassigen von beginn weg an die wand. es konnte nicht lange dauern, bis das erste tor fallen würde. michel renggli war dafür besorgt. sein freistoss fand ohne ablenker den weg in die weite torecke, goalie proietti sah schlecht aus. was nun folgte, war nicht etwa euphorie, sondern panik pur. schiedsrichter zimmermann stand nach dem explodieren eines knallkörpers neben seinem assisten vor dem abbruch des spiels. fcl-präsident walter stierli fasste sich ein herz und ging zu den fans. «ich gehe nicht weg, bis das spiel vorüber ist» tatsächlich flog danach nichts mehr auf das feld und das spiel konnte weitergehen.

auch wenn das fringer-team bemüht war, angriffig zu spielen, so wollte doch einfach kein tor gelingen. nach einem sehenswerten dribbling vorbei an 5 luganesi passte davide chiumiento gekonnt vor das tor, doch joao paiva verpasste. bei diesem spielstand würde es zu einer verlängerung kommen.

in der zweiten spielhälfte konnte es für den fcl also nur darum gehen, möglichst noch ein tor (oder besser mehrere) zu schiessen, um den abstieg aus eigener kraft abzuwenden. wieder war es chiumiento, der in den strafraum lief. verteidiger montandon lehnte sich etwas zu sehr an den techniker, und schon kriegten das heimteam einen elfmeter zugesprochen. klar, wer für diesen anlauf nehmen würde: chiumiento natürlich. via pfosten flog das leder ins netz. nun war die luzerner angriffsmaschinerie so richtig warm gelaufen. frimpong, paiva und chiumiento kamen immer wieder zu möglichkeiten, den gästen blieb nur das staunen – und das verteidigen. als paiva in der 77. minute zum 3:0 traf, war die sache klar. doch die luzerner hatten noch einiges gutzumachen. und so kämpften sie weiter um jeden ball, vor allem claudio lustenberger und roland schwegler seien an dieser stelle speziell erwähnt. der für ferreira eingewechselte scarione, der in den letzten spielen im gegensatz zu seinen ersten partien überhaupt nicht mehr überzeugen konnte, wollte sein können beweisen. er tankte sich durch und würgte den ball irgendwie über die linie. als dann paiva zum 5:0 einschob, gab es auf der allmend endgültig kein halten mehr. da passte es nur zu gut ins bild, dass 5 minuten vor ablauf der offiziellen spielzeit goalie zibung auch noch einen (berechtigten) penalty hielt.

das letzte spiel auf der allmend war zu einem historischen geworden. die stimmung perfekt, das auf dem platz gebotene voller leidenschaft und das herrliche sommerwetter trug das seinige dazu bei. wie gross die begeisterung in der zentralschweiz für den fc luzern noch immer ist, zeigt nicht zuletzt das gestern eingestellte video. es wurde innerhalb von 24 stunden über 1000 mal abgerufen.

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Luzern – Lugano 5:0 (1:0)

Allmend. – 12’500 Zuschauer (ausverkauft). – Schiedsrichter: Zimmermann. – Tore: 14. Renggli 1:0. 52. Chiumiento (Foulpenalty) 2:0. 77. Paiva 3:0. 80. Scarione 4:0. 83. Paiva 5:0.

Luzern: Zibung; Zverotic (87. Diarra), Seoane, Schwegler, Lustenberger; Renggli, Gajic; Chiumiento (89. Etter); Frimpong, Paiva, Ferreira (75. Scarione).

Lugano: Proietti; Thrier, Montandon, Denicolà, Preisig; Carlos Da Silva (78. Laborde), Moresi, Maggetti, Perrier (61. Fabiano); Renfer, Valente (53. Rennella).

Bemerkungen: Luzern ohne Veskovac (gesperrt), Lambert, Lukmon, Tchouga und Wiss (alle verletzt). Milan Gajic (wechselt zum FCZ) vom FCL verabschiedet. 68. Tor von Frimpong wegen Abseits nicht anerkannt. 85. Zibung hält Foulpenalty von Rennella. Verwarnungen: 13. Maggetti (Foul), 48. Valente (Unsportlichkeit), 51. Montandon (Unsportlichkeit), 76. Moresi (Unsportlichkeit).

fc basel – fc luzern 2:0

habe gerade bemerkt, dass ich hier gar nichts zum spiel vom dienstagabend geschrieben habe. das ist insofern nicht erstaunlich, als dass es ein ziemlich langweiliges spiel mit vorhersehbarem ausgang war. nur in ausnahmefällen kommt der fc luzern in basel so richtig auf touren. dieses mal war leider keiner dieser fälle eingetreten. immerhin kamen beide seiten zu ihren chancen, wobei beide gleich ungeschickt damit umgingen.

erst in hälfte zwei nahm alles seinen gewohnten lauf. zanni drückte – weil er von der fcl-abwehr nicht angegriffen wurde – einfach mal ab und erwischte zibung mit einem genau passenden schuss. das trotz meisterambitionen nur mit 20’000 zuschauern gefüllte stadion brach ob dem gebotenen nicht gerade in euphorie aus. schliesslich erwartet man hier, dass clubs wie der fc luzern vom rasen gefegt werden. perovic machte dann nach 72 minuten alles klar, als er zum 2:0 für den fcb traf.

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FC Basel – FC Luzern 2:0 (0:0)

St.-Jakob-Park. – 19 051 Zuschauer. – SR Hänni. – Tore: 59. Zanni 1:0. 73. Perovic 2:0.

Basel: Costanzo; Zanni, Abraham, Ferati, Safari (68. Sahin); Huggel; Frei, Gelabert, Ergic, Perovic (81. Stocker); Streller (84. Mustafi).

Luzern: Zibung; Lukmon, Seoane, Veskovac, Lustenberger; Gaijc (82. Chiumiento), Renggli (63. Diarra); Frimpong, Scarione (74. Zverotic), Ferreira; Paiva.

Bemerkungen: FCB ohne Hodel, Chipperfield, Derdiyok, Carlitos, Marque (alle verletzt), Luzern ohne Lambert, Tchouga, Kukeli, Wiss (alle verletzt). Verwarnungen: 36. Huggel, 42. Perovic (beide Foul).

fc luzern – fc vaduz 3:1

abstiegskampf ist nichts schönes. und der fc vaduz ist kein toller gegner, bringt kaum zuschauer. und doch: über 10’000 zuschauer fanden auch gestern wieder den weg auf die luzerner allmend. dieses publikum ist in der schweiz fast einzigartig. nur der fc st.gallen hat einen ähnlich treuen anhang. einfach nur grossartig.

und die luzerner dankten es ihren fans: nach nur 3 minuten zappelte das leder bereits ein erstes mal im netz hinter kirschbaum. milan gajic hatte feinfühlig eingeschoben. der fcl powerte weiter, stolperte aber immer wieder über eigene flüchtigkeitsfehler. die ganz grossen chancen wollten nicht mehr herausschauen, bis paiva vorzüglich angespielt wurde, kirschbaum umlief und zum 2:0 einschoss. nach 35 minuten schien es, als hätte man die liechtensteiner im griff. doch dann kam zibungs aussetzer: weil er irgendwie einen phantomspieler im abseits glaubte, griff er bei einem 40-meter-freistoss gar nicht erst ein. der von fejzulahi getretene ball verfehlte sein ziel nicht. völlig überraschend kam vaduz zu einem anschlusstreffer.

in der zweiten hälfte drehte vaduz das spiel völlig. der fcl wurde in die eigenen reihen gedrückt, leistete sich fehlpässe en masse. doch weil zibung nun einfach alles hielt und so sein missgeschick vergessen liess, kamen die litti-kicker nicht zum erhofften ausgleich. dennoch war besonders die schlussphase abstiegskampf pur. polverino machte eine frimpong-chance mit einer notbremse zunichte und wanderte unter die dusche. die eingewechselten chiumiento und tchouga verliehen der fcl-offensive etwas mehr gewicht, doch gelang auch ihnen nichts entscheidendes. als in der vierten von vier nachspielminuten auch ländle-hüter kirschbaum zum eckball nach vorne ging, erinnerte das geschehen an ein eishockeyspiel. der ball kam zu den weissblauen, claudio lustenberger reagierte am schnellsten und rannte los. noch nie hat der schnelle aussenverteidiger ein tor erzielt, obwohl er sich immer wieder mit gekonnten vorstössen vor dem gegnerischen tor zeigt. dieses mal wollte er seinen ceccaroni-fluch ein für alle mal besiegen. und tatsächlich: claudio lustenberger traf zum erlösenden 3:1 für den fc luzern.

nach dem spiel meinte er zu seinen kollegen, dass er richtig angst hatte, das leer stehende tor nicht zu treffen.

p.s. gute besserung an rivaldo.

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Luzern – Vaduz 3:1 (2:1)

Allmend. – 10 173 Zuschauer. – SR Busacca. – Tore: 4. Gajic 1:0. 34. Paiva 2:0. 37. Fejzulahi 2:1. 93. Lustenberger 3:1.

Luzern: Zibung; Lukmon, Seoane, Schwegler, Lustenberger; Gajic, Renggli; Frimpong, Scarione (86. Zverotic), Ferreira (80. Chiumiento); Paiva (75. Tchouga).

Vaduz: Kirschbaum; Ritzberger, Rudan, Iten, Cerrone; Polverino, Senna; Fejzulahi (53. Galbi), Gaspar, Rivaldo (10. Bellon/79. Thordarson); Dadi.

Bemerkungen: Luzern ohne Kukeli, Lambert (beide verletzt), Veskovac und Wiss (beide rekonvaleszent). Vaduz ohne Nickenig (gesperrt), Dzombic, Fischer, Mea Vitali, Reinmann und Willian (alle verletzt). 6. Rivaldo-Kopftor wegen abseits nicht anerkannt. 10. Rivaldo nach Zusammenprall mit Zibung ins Spital gebracht (Verdacht auf Hirnerschütterung). 47. Tor von Rudan wegen Offside nicht anerkannt. Platzverweis: 79. Polverino (Notbremse an Frimpong). Verwarnungen: 36. Fejzulahi (Foul), 39. Ritzberger (Foul), 72. Seoane (Unsportlichkeit), 73. Gaspar (Unsportlichkeit), 74. Zibung (Unsportlichkeit).

fc sion – fc luzern 1:1

jaja, angriff ist die beste verteidigung. der spruch ist uralt. doch für rolf fringer ist er hochaktuell: gegen den fc sion waren gestern alle innenverteidiger entweder krank, gesperrt oder verletzt. so beorderte er imholz und lukmon in die innenverteidigung, lambert spielte links statt rechts und zverotic übernahm die rolle des rechtsverteidigers. doch damit diese bastelstubenabwehr nicht in bedrängnis kam, wählten die luzerner die flucht nach vorne. schon nach wenigen minuten traf nelson ferreira die latte. auch sonst waren die gäste bemüht, im praktisch leeren stade de genève offensiv aufzutreten. der fc sion war nach genf ausgewichen, weil auf dem tourbillion zu viel schnee liegt, das führte aber zu einem zuschauerschwund auf klägliche 1400 nasen. die bekamen magerkost vorgesetzt, das spiel war auf höchst bescheidenem niveau, ähnlich tief wie die temperatur, die derweil schon spürbar unter die 0-grad-grenze sank. kurz vor der pause nutzte dominguez die schwindenden luzerner abwehrkräfte zur führung für die walliser.

in der zweiten hälfte konnten sich die temporär-platzherren zahlreiche chancen erarbeiten. doch ein mann machte sie alle zunichte: david zibung hielt einfach alles. die wenigen rotweissen anhänger, die zibung aus verständlichen gründen nicht sonderlich mögen, waren an verzweifeln. doch es kam noch bitterer für die mannschaft von constantin: einmal mehr war es joetex frimpong, der für die luzerner in der 64. minute in die maschen traf. die sittener versuchten weiterhin vieles, ein tor kam dabei aber nicht mehr heraus. damit könnte der ausgleich gegen saisonende für luzern noch gold wert sein. nun fehlen noch zwei punkte bis zum zweitletzten platz.

nach seinem starken debut gegen die young boys konnte der junge lior etter auch in genf überzeugen. weniger toll lief es für den frisch geschorten davide chiumiento, der offensiv sicher mehr drauf hätte.

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FC Sion – Luzern 1:1 (1:0). Stade de Genève, Genf. – 1400 Zuschauer. – Schiedsrichter: Busacca. – Tore: 43. Dominguez 1:0. 64. Frimpong 1:1. –

FC Sion: El Hadary; Sarni, Vanczak, Kali, Paito; Serey Die, Obradovic, Bühler; Monterrubio (65. Reset), Dominguez; Saborio (79. Adeshina). –

Luzern: Zibung; Zverotic, Lukmon, Imholz, Lambert; Scarione; Frimpong (87. Tchouga), Etter, Chiumiento (63. Renggli), Ferreira; Paiva (63. Ravasi). –

Bemerkungen: Sitten ohne Fermino (gesperrt) und Bréllier (nicht im Aufgebot), Luzern ohne Claudio Lustenberger, Roland Schwegler und Vergara (alle gesperrt) sowie Diarra, Seoane, Wiss und Veskovac (alle verletzt). 6. El Hadary lenkt Schuss von Ferreira an den Pfosten. Verwarnungen: 24. Kali (absichtliches Handspiel). 60. Sarni (Foul). 85. Ravasi (Foul).

fc luzern – aufstieg reloaded

nach dem fantastischen 5:1 sieg gegen basel, habe ich etwas in der vergangenheit gewühlt und ein paar unveröffentlichte videos gefunden. und zwar vom spiel gegen die ac lugano, das vom fcl mit 3:2 gewonnen wurde. damals, am 7.5.2006 ist der fc luzern wieder in die nati a aufgestiegen. ich habe die geschichte dann einfach kurz zusammengeschnitten und das video von der choreo gleich auch noch mit rein gepackt. bleibt zu hoffen, dass man sich in der rückrunde vom abstiegsbereich der tabelle entfernen kann. denn so schön der aufstieg mit dem fc luzern auch war, zurück in die challenge league will hier niemand.

bsc young boys – fc luzern 0:1

es gibt gute spiele und es gibt schlechte spiele. aber dann gibt es auch diese spiele, die nicht in ein normales raster passen, an die man sich noch lange erinnern wird. gestern fand im stade de suisse ein solches statt. der fc luzern bezwang den zuhause ungeschlagenen meisteraspiranten auf dem frisch verlegten naturrasen. während die erste halbe stunde relativ arm an chancen war, stürmte yb den rest des matches auf das luzerner tor. dort stand mit zibung – ich sage das einmal mehr – der beste torhüter der schweiz, der nicht gewillt war einen ball auch nur in die nähe des tornetzes zu lassen. ganz ohne nominellen stürmer angetreten, kam das luzerner offensivspiel etwas seltsam daher. vorne spielten davide chiumiento und faycal el idrissi. nach dem platzverweis für diarra agierte der wirblige chiumiento als ballhalter ganz alleine im offensiven bereich. unmittelbar vor der zweiten gelben karte von boubacar diarra überraschte faycal el idrissi yb-hüter wölfli in der 49. minute mit einem distanzschuss. zu diesem zeitpunkt glaubten wohl selbst die 11 luzerner noch nicht recht an die sensation.

im endeffekt war es der unbeugsame kampfgeist der innerschweizer, der zusammen mit einem eisernen willen zum erfolg führte. da macht es nicht viel aus, veskovac nach nur 30 minuten verletzt vom feld musste und mit bader durch einen sicher nicht gleichwertigen spieler ersetzt wurde. auch die gelbrote karte für diarra nach gerade einmal 51. minuten wirkte sich nicht aus. selbst als schwegler mit voller absicht und absolut rot-würdig burim kukeli von den beinen holte, konnte das die sforza-elf nicht beirren. nein, auch die unglaublichen 7 minuten und 45 sekunden an nachspielzeit führten nicht zur aufgabe der hoffnung. und dass nach 97 minuten auch noch claudio lustenberger mit gelbrot vom feld musste, konnte die blauweissen erst recht nicht bremsen. immer wieder trieb neben zibung auch der starke gerardo seoane seine mannen an. natürlich brauchte es bei all den yb-chancen auch eine gehörige portion glück. ich würde sogar sagen: das glück darf der fcl die restliche saison wohl kaum noch beanspruchen. trotzdem: die yb-viertelstunde muss umbenannte werden, neu sind es die 22 fcl-minuten.

ein paar worte zu yb. wer wirklich meister werden will, muss die stadt euphorisieren. gestern hätte yb mit einem sieg gegen das vermeintlich unterlegene luzern an die spitze der tabelle gelangen können und wäre der meisterschaft ein grosses stück näher gekommen. trotzdem fanden nur 18’000 zuschauer den weg ins stade de suisse. ausserdem galt einmal mehr die alte weisheit «wer sie vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein».

daten

Young Boys – Luzern 0:1 (0:0)

Stade de Suisse. – 18 000 Zuschauer. – SR Petignat. – Tor: 49. El Idrissi 0:1.

Young Boys: Wölfli; Christian Schwegler (90. Tiago), Portillo, Ghezal, Zayatte (65. Schneuwly); Hochstrasser (72. Frimpong), Doubai; Varela, Yakin, Raimondi; Häberli.

Luzern: Zibung; Roland Schwegler, Veskovac (30. Bader), Diarra, Lustenberger; Lambert (66. Makuka), Seoane, Wiss, Kukeli; El Idrissi (54. Diethelm), Chiumiento.

Bemerkungen: YB ohne Yapi (verletzt), Luzern ohne Tchouga, Lustrinelli, Bättig (alle verletzt). 36. Offside-Tor von Yakin annulliert. 51. Gelb-Rot gegen Diarra (Foul). 98. Gelb-Rot gegen Lustenberger. Verwarnungen: 13. Zayatte (im nächsten Spiel gesperrt), 36. Lustenberger, 39. Diarra, 45. Roland Schwegler (alle Foul), 48. Seoane (Unsportlichkeit), 79. Christian Schwegler (Foul, im nächsten Spiel gesperrt).