Diskussionsverlauf à la Rechtsaussen

Sorry, ich habe gerade ein bisschen Lust, über die SVP oder sagen wir über die Rechtsaussenpolitiker zu schreiben. Sie machen es einem ja auch leicht, liefern fast täglich irgendwelche kruden Geschichten. Gestern habe ich erlebt, wie man Rechtsaussen eine Diskussion pflegt. Nämlich gar nicht. Oder war ich etwa im Fehler? Urteilt selbst:

Screenshot 2016-06-22 at 11.07.01 AMScreenshot 2016-06-22 at 11.07.45 AM

Natürlich war mir Alexander Müller ein Begriff. Aus seiner Geschichte abzuleiten, dass Rechten im Netz «das Maul gestopft» wird, halte ich für völlig überzogen.

Hier noch ein paar Links zu seiner Geschichte:
Tagesanzeiger
Medienspiegel
NZZ

11 Antworten auf „Diskussionsverlauf à la Rechtsaussen“

  1. Ich würde mal sagen, dass er Recht hat, und dass in diesem Fall die Linken (oder vielleicht besser gesagt die Schweizer Bevölkerung, und die SVP) ihn für seine Aussage bestraft hat. Aber ich würde auch sagen, dass solche Fälle glücklicherweise immer noch selten sind, und dass es nicht wirklich fair ist, zu sagen, dass «den Rechten das Maul gestopft wird».

    Aber die ganze Diskussion zeigt irgendwie auch den Opferkomplex der Rechten. Ständig denken sie, dass sie von anderen Leuten beleidigt, bestraft und schikaniert werden. Vielleicht sollten sie mal ein bisschen Selbstverantwortung übernehmen, statt das immer nur allen anderen zu predigen 🙂

  2. Aber die ganze Diskussion zeigt irgendwie auch den Opferkomplex der Rechten. Ständig denken sie, dass sie von anderen Leuten beleidigt, bestraft und schikaniert werden.

    Da ist schon was dran. In der Vergangenheit wurde die SVP sooft von den Medien in die Pfanne gehauen, dass man heute viel sensibler auf Medienberichte reagiert. SVP-Politiker werden strenger beobachtet und härter verurteilt als andere (hierbei meine ich nicht Müller). Sehen wir grad aktuell wieder an Bäumle. Wäre er ein SVPler würde von allen Seiten wieder der Rücktritt verlangt. Bei ihm jedoch habe ich den ganzen Nachmittag nichts solches mitbekommen.

  3. Meines Erachtens ist diese ganze Diskussion ein Ausfluss davon, dass man nicht über Inhalte diskutiert, sondern über Personen. Statt mit Argumenten wird mit Beleidigungen und persönlichen Angriffen operiert, was verhindert, dass man inhaltlich über ein Thema diskutieren kann. Und diskutieren können sollte man ja grundsätzlich über jedes Thema, den das bedeutet die «free speech». Vielleicht würde es helfen, wenn man weniger beleidigen würde und gleichzeitig auch weniger schnell beleidigt wäre…

  4. Sehen wir grad aktuell wieder an Bäumle. Wäre er ein SVPler würde von allen Seiten wieder der Rücktritt verlangt. Bei ihm jedoch habe ich den ganzen Nachmittag nichts solches mitbekommen.

    Na ja, das stimmt vielleicht bis zu einem gewissen Grad. Andererseits, ich kann mich da an eine Episode erinnern, wo alle Medien – nicht nur die Weltwoche – es irgendwie extrem lustig fanden, dass ein SVP-Mitglied (angeblich) eine Frau vergewaltigt hat.

    Ah ja: meines Erachtens muss Bäumle zurücktreten.

  5. Finde vor allem Bäumles Sicht auf die Dinge (am Ende des Artikels) für einen Politiker unschicklich. Kann man durchaus als Rücktrittsgrund sehen. http://www.nzz.ch/zuerich/aktuell/glp-politiker-soll-amtsgeheimnis-verletzt-haben-baeumles-brisanter-briefkastendeal-ld.90616

    @Icore: Du hast auf jeden Fall Recht. Es geht immer mehr um Personen, weniger um die Sache. Das erlebt man ja eigentlich in allen Diskussionen, in denen der Bundesrat involviert ist. Beledigend zu sein gehört offenbar zum Erfolgsmodell der SVP, weshalb sie kaum damit aufhören wird. Ebenso erfolgreich ist sie dann jeweils bei ihren Anhängern, wenn sie beleidigt wird, daraus Profit zu schlagen. Es liegt jetzt wohl an den anderen Parteien, da Gegensteuer zu geben.

  6. danke @amade.ch aber das problem des unsachlichen diskutierens mit verletztenden argumenten betrifft leider gar nicht nur svp oder rechtsaussen, da machen (fast) alle mit. und denen, die es nicht tun, hört niemand zu.

  7. Da hast Du wahrscheinlich Recht. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass diese Unsachlichkeit zum Ziel führt, wenn es um das Gewinnen von Abstimmungen geht. Genau und sachlich zu informieren ist unsexy und bringt offenbar kaum Stimmen. Die politische Kultur bewegt sich wohl momentan immer noch eher auf diese Seite anstatt zurück zur Seriosität.

Schreiben Sie einen Kommentar zu amade.ch Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.