Keine Kantonsratkandidatur für die CVP

Ja, es gab da tatsächlich eine Anfrage. Spontan sagte ich zwar Nein, wollte mir aber dann doch überlegen, weshalb überhaupt. Denn es wäre sicher spannend, einem Gremium wie dem Kantonsrat anzugehören. Auch wenn ich mir sowieso keine Wahlchancen ausgerechnet hätte, wollte ich mich zuerst ein bisschen schlau machen, wofür die CVP überhaupt stehen würde. In einigen Punkten mag sie nicht einmal soo weit von meiner Einstellung entfernt sein. Bei vielen Sachthemen und natürlich vor allem beim ersten Buchstaben des Parteinamens gehen die Präferenzen dann aber doch arg weit auseinander. Hier eine Auswahl:

Das C. Ich weiss, im Leitfaden stehen unter C lauter Begriffe, gegen die ich im Grunde nichts einzuwenden habe. Es liegt wohl eher an mir selbst, da ich mich in den letzten Jahren immer stärker zu einem überzeugten Atheisten entwickelt habe. Das geht so weit, dass ich nicht dafür bin, dass der Staat die Kirchensteuern einzieht. Und ich bin einer von „denen“, die die Kreuze komplett aus den Schulzimmern verbannen möchten. Ich denke, das ist dann doch zu weit weg vom C.

Homosexualität. Ich bin für eine komplette Gleichstellung homosexueller Paare mit uns Heteros. Das schliesst die Adoption mit ein. Wenn ich mich richtig erinnere, kollidiert das mit der Einstellung der CVP. Gerade wenn man sich die Familienpolitik auf die Fahnen geschrieben hat, sollte man für alle Formen der Familie einstehen.

Islam. Es ist zwar schon eine Weile her, aber im Vorfeld der Minarettinitiative habe ich von der CVP (und auch von der FDP) ein angemessenes Engagement vermisst. In meiner Wahrnehmung hat man das Feld teilweise willentlich jenen Kräften überlassen, die gezielt Fremdenhass (bzw. Religionshass) geschürt haben – mit bekanntem Resultat.

Fussball. Da ich bei praktisch jedem Spiel des FC Luzern live dabei bin, kann ich die Lage einigermassen einschätzen. Deshalb weiss ich auch, dass Formulierungen wie „das Chaotentum im Fussball hat die Grenzen überschritten“ (Positionspapier Sicherheit) ziemlich an der Realität vorbei sind.

BDP. Gerade wurde ja bekannt, dass die CVP Stadt Luzern mit der BDP eine Listenverbindung eingeht. Aus wahltaktischen Gründen kann ich diesen Zusammenschluss natürlich verstehen. Persönlich stört mich aber die Verbindung mit einer Partei, die im Grunde aus „nicht-ganz-so-rechten“ SVP-Politikern besteht.

2 Antworten auf „Keine Kantonsratkandidatur für die CVP“

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