Patriotismus, der

Ein schönes Thema für den heutigen Tag, oder? Ich sei kein Patriot, denn ich sei immer nur für die Ausländer und immer gegen die Schweiz. Was ich denn ganz genau gegen die Schweiz haben soll wurde mir dann zwar nicht erklärt. Trotzdem nehme ich den Steilpass (Lichtsteiner auf Seferovic, sozusagen) gerne an und schreibe ein paar Zeilen zum Thema.

Als Patriotismus wird eine emotionale Verbundenheit mit der eigenen Nation bezeichnet.

Definition laut Wikipedia.

Ich würde sagen, dass der an mich gerichtete Vorwurf ein Resultat der erfolgreichen Propaganda von rechts aussen ist. Da heisst es gerne «wer nicht für uns ist, ist gegen uns». Und da sich diese Leute selbst als Patrioten erster Güte verstehen, kann man logischerweise nicht gegen deren Politik und gleichzeitig auch noch Patriot sein. Diese Logik haben zwischenzeitlich auch politisch anders gelagerte Gruppen übernommen. Völlig zu Unrecht natürlich. Wer sich am politischen Geschehen in der Schweiz beteiligt, zeigt dadurch ja implizit schon einen gewissen Patriotismus; ist doch das politische System einer jener Faktoren die unser Land ausmachen.

Ich bin ein Fan unserer Demokratie, auch wenn sie wirklich nicht immer die Resultate hervorbringt, die ich mir wünschen würde. Ich mag die Durchmischung unseres Landes, die vielen unter dem Begriff «Multikulti» zum absoluten Feindbild geworden ist. Für mich ist dieses Neben- und Miteinander ein Hauptpfeiler dessen, was die Schweiz ausmacht. Natürlich schätze ich die Errungenschaften, die der schiere Wohlstand unseres Staates so mit sich gebracht hat. Ein funktionierende Infrastruktur, gute Ausbildungsmöglichkeiten, ein qualitativ hochstehendes Gesundheitswesen und auch die hohe Sicherheit würde ich da als Beispiele nennen.

Hopp Schwiiz

Tenue correcte

Es ist einfach nur grossartig, dass man selbst in «Krisenzeiten» eine Arbeitslosenrate ausweisen kann, die anderswo als Vollbeschäftigung verstanden würde. Bei aller Grossartigkeit: Charaktermässig zeichnet uns wohl über die vier Sprachregionen hinweg vor allem aus, dass wir unser Licht lieber einmal zu viel unter den Scheffel stellen. Genau deswegen könnte manch ein Auswärtiger denken, wir würden unser Land nicht lieben.

Also alles golden? Natürlich ist längst nicht alles perfekt. Natürlich haben wir einige Probleme, die ich vor allem bei den Krankenkassen und bei der Altersvorsorge sehe. Dennoch, wenn ich aus allen Ländern wählen könnte, wo ich gerne leben möchte, würde ich keine Sekunde zögern. Dabei habe ich das angenehme Klima und die schöne Landschaft noch mit keinem Wort erwähnt…

Und jetzt: HOPP SCHWIIZ!

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