General Mineral

Die Sonntagspresse hat es herausposaunt, etwa 300 Liter Mineralwasser habe unser CdA gebunkert. Chef der Armee heisst das übrigens. Und damit nicht genug: Es gebe dort auch eine Wasserzisterne, Konserven und Brennholz zum Heizen und Kochen.


Ideal für den Notvorrat: Wasser ohne Kohlensäure.

Ich habe André Blattmann schon bei einem Vortrag erleben dürfen und ihn dort als pragmatischen und erstaunlich fortschrittlichen Menschen wahrgenommen. Immer in Relation zu seinem Job natürlich. Doch wenn man nun liest, dass sich unser mit Notvorräten eindeckt und der Bevölkerung sogar rät, dasselbe zu tun, beginnt man sich schon zu fragen. Ist das nur eine letzte verzweifelte Massnahme vor der Abstimmung über die unnötigen Kampfflugzeuge, die der Bevölkerung eine unmittelbar bevorstehende Bedrohung suggerieren soll? Oder ist der gute Herr Blattmann inzwischen so paranoid geworden, dass er tatsächlich Angst vor einem Angriff auf das Vaterland hat? Und wie schlecht muss unsere Armee sein, wenn nicht einmal der Chef glaubt, dass sie ihn so beschützen könnte, dass er nicht in seinen Keller flüchten muss?


CdA André Blattmann

Auf den Social-Media-Kanälen wurden Blattmanns Ratschläge weitgehend humoristisch abgearbeitet. Manche prahlen mit ihrem Weinvorrat oder anderen «Notrationen», andere finden die Panikmache des Armeechefs einfach bloss lächerlich.

Es sollte uns eigentlich nachdenklich machen, dass ein solches Votum des höchsten Militärs derart der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Es zeigt auch, wie die Armee in der Bevölkerung wahrgenommen wird. Für die meisten Befürworter ist sie im Wesentlichen eine gute Lebensschule, weshalb man sie nicht abschaffen dürfe. Ihr Zweck als Mittel gegen Bedrohungen von aussen wird gar nicht reflektiert, weil wahrscheinlich selbst den Hardcore-Armeefans klar ist, dass wir in einem Ernstfall auch mit tonnenweise gebunkertem Mineralwasser nicht den Hauch einer Chance hätten. Jedenfalls nicht mit dem Militär, wie es sich heute präsentiert. Alleine eine Generalmobilmachung würde Jahre dauern.

Als Armeekritiker sehe ich mich einmal mehr in der Ansicht bestätigt, dass unser Militär von Cold-War-Fantasten geführt wird. Sie leben in den 1970er- und 1980er-Jahren, in denen man glaubte, mit mehr Aufrüstung den Gegner in Schach halten zu können. Unter diesen Vorzeichen lese ich auch den unbedingten Willen der Kampfjetbefürworter, diesen Gripen um jeden Preis anzuschaffen. Sie glauben vielleicht tatsächlich, dass damit die Sicherheit des Landes verbessert würde. Tatsache ist doch, dass die einzigen «Ernstfälle» der Armee jene sind, die sie selbst zu verantworten hat. Unfälle, Dummheiten und fragwürdige Führungspraktiken haben das Militär schon öfters in Verruf gebracht. Tote gibt es in der Schweiz nur, wenn bei einer Übung etwas schief läuft. Die hohe Sicherheit in unserem Land ist auch etwas, was die meisten hier lebenden Menschen sehr schätzen. Sie ist aber mitnichten ein Resultat der abschreckenden Wirkung unserer Armee. Denn wie unser Armeechef durch seine eigene Vorratsbunkerung gezeigt hat, ist sie lediglich eine steuergeldfressende Lachnummer.

26 Antworten auf „General Mineral“

  1. Tote gibt es in der Schweiz nur, wenn bei einer Übung etwas schief läuft.

    Bei uns in der RS hat sich mindestens ein Rekrut das Leben genommen.

  2. «Ond mer begrift dass d’Lüüt hei gseit dem Maa dem spinnt’s» würde Mani Matter da in Anspielung auf Noah (der mit der Arche) wohl singen.

    Wirkt schon ein wenig kurlig, aber wer weiss schon was die Zukunft bringt. Auch wenn das Risiko eines längeren Versorgungsengpasses (aus welchen Gründen auch immer) klein sein mag, kann man es nicht ausschließen. Dass da vorsichtige Gemüter ein paar Vorräte bunkern find ich nun auch wieder nicht so abwegig, kostet ja nix.

  3. Ist das nur eine letzte verzweifelte Massnahme vor der Abstimmung über die unnötigen Kampfflugzeuge (…)

    So wie ich das Interview verstehe, geht es bei der Vorratsbunkerung weder um den Gripen noch um Paranoia. Viel eher darum, dass man z.B. im Falle eines schweizweiten Blackouts nicht verdurstet oder verhungert, weil man ein paar Tage nicht einkaufen kann. Und offensichtlich hat er eine Elektroheizung zu Hause, was sein Holzlager erklärt.

    Mit welcher Massnahme wäre eine von der Technologie derart abhängige Gesellschaft wie die unsrige am besten in die Knie zu zwingen? Per Cyberattacke auf unsere Stromversorgung. Damit beweist Blattmann schon ein gewisses Mass an fortschrittlichem Denken. Für die paar Tage, dies es dauern wird, die Kontrolle zurückzuerobern, schaden ein paar Liter Mineralwasser und einige Dosen Ravioli sicher nichts. (was nicht bedeutet, dass ich sowas auch horte)

  4. Oops, meine Antwort ist irgendwo im Nirvana gelandet. Sorry. Ich versuche mal zu rekonstruieren, was ich geschrieben hatte.

    @LKM: Schlimm. Dazu dürfte es keine Statistiken geben. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass so mancher Rekrut an dem, was ja bekanntlich jedem guttue, zerbrechen kann.

    @Sämi: Mal ehrlich: Der Armeechef versteckt sich im Ernstfall bei sich zuhause im Keller? Der lebt anscheinend in seiner eigenen Reduit-Welt und kann die Verantwortung nicht wahrnehmen, die er eigentlich trüge. Ausserdem hat er offenbar auch 0 Vertrauen in seine eigene Organisation.

    @limi: Das ist Deine sehr wohlwollende Interpretation. Tatsächlich sind sogenannte «Cyberattacken» wohl am ehesten eine Gefahr für uns. In diesem Zusammenhang wirkt es natürlich umso skurriler, dass wir Kampfflugzeuge beschaffen wollen. Abgesehen von Kosten bringen die uns rein gar nichts. Wie ich schon mehrmals geschrieben habe, wir die potentielle Bedrohungslage von diesen Cold-War-Menschen völlig falsch eingeschätzt.

  5. In diesem Zusammenhang wirkt es natürlich umso skurriler, dass wir Kampfflugzeuge beschaffen wollen. Abgesehen von Kosten bringen die uns rein gar nichts.

    Bin mir am überlegen, ob ich mich hinsetzen und eine Art Polit-/Action-Thriller schreiben soll, in welchem die Schweiz «gecyberattacked» wird und die Armee samt Luftwaffe heldenhaft Land und Leute vor dem schier sicheren Untergang bewahrt …

    Aber ernsthaft: ich halte mich an den Grundsatz, dass eine Armee ohne Luftwaffe nicht funktionieren kann. In welchen Szenarien genau zwingend Jets zum Einsatz kommen müssen, entzieht sich meinen bescheidenen strategischen Kenntnissen als Gefreiter.

  6. Glaubst Du echt, dass irgendein Jet abheben könnte, wenn die Systeme der Armee attackiert würden?

    Ich weiss nicht, wer diesen Grundsatz irgendwann mal erfunden hat, inzwischen ist er überholt und für die Schweiz sicher nicht (mehr) gültig. Das Problem ist ja gerade, dass alteingessesene Armeeheinis die Bedrohungsszenarien malen. Die arbeiten zuhause wohl noch mit Windows 3.11 und fahren Autos ohne Kat, weil der in ihrer Jugend noch verboten war. Die Welt ändert sich. Mit den Methoden von früher löst man in den meisten Fälle eben nicht die Probleme von heute.

  7. Glaubst Du echt, dass irgendein Jet abheben könnte, wenn die Systeme der Armee attackiert würden?

    Ja. Ausserdem gehe ich davon aus, dass die Systeme der Armee besser vor Cyberattacken gesichert sind als zivile. Oder zumindest schneller wieder online gebracht werden können.

    Ob eine Luftwaffe notwendig ist oder nicht, ist nicht die Frage, die ich mir stelle. Allenfalls kann man den Typus des Düsenflugzeuges in Frage stellen. Vielleicht würden ein paar AH-64 Apaches, UH-60 Black Hawkes und Superpumas genügen, weil doch ein sehr geringflächiges Areal zu schützen ist. Mit Hubschraubern jedoch werden Geleitflüge von düsengetriebenen Fluggeräten nicht möglich. Dann also doch noch ein paar blindflugtaugliche Jets. Oder wir sourcen den Luftpolizeidienst aus – doch käme uns das mittelfristig wirklich günstiger (preislich sowie bezüglich Know-How und Garantie) als wenn wir es doch selber machen?

  8. Es ist ja schön, dass wenigstens Du etwas Vertrauen hast. Wenn Du mal nach IT Problemen in der Schweizer Armee googelst, ändert sich das vielleicht.

    Grundsätzlich geht es ja jetzt mal um diese Flugis. Kaufen wir sie, ist das Konzept der Luftwaffe sicher für weitere 20 Jahre «gesichert». Wie ich schon oft gesagt habe, ist das eine Kalte-Krieg-Logik, die heute nicht mehr funktioniert. Einfach aufrüsten und dann auf die Abschreckung hoffen wird uns nichts bringen. Also sparen wir uns die Milliarden und investieren dort, wo es tatsächlich was bringen könnte. (Dass wir wenn überhaupt dann den Eurofighter hätten kaufen sollen, wird Dir jeder Flugzeugfan bestätigen…) Das mit den Hubschraubern hat man leider früher versaut, als es um die Transporthelis ging. Aber natürlich könnte man darüber wieder diskutieren. Aktuell brauchen wir diese Luftpolizeidienste ja nur für eine private Veranstaltung, wo ich mich sowieso frage, weshalb die so prioritär behandelt wird. Für diese eine Woche ein paar nachbarliche Eurofighter anzumieten wäre ganz bestimmt günstiger.

  9. Ja. Ausserdem gehe ich davon aus, dass die Systeme der Armee besser vor Cyberattacken gesichert sind als zivile. Oder zumindest schneller wieder online gebracht werden können.

    Davon abgesehen, dass diese Annahme mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch ist, stelle ich mir schon die Frage, woher dieses unangebrachte Staatsvetrauen kommt. Ich erinnere dich dann wieder daran, dass du absolutes Vertrauen hast, dass der Staat eine unglaublich schwierige Aufgabe wie das Sichern von digitalen Systemen problemlos meistern kann, wenn du plötzlich wieder die Position vertrittst, dass man die einfachsten Dinge privatisieren muss, weil der Staat zu blöd dafür ist.

  10. Es ist ja schön, dass wenigstens Du etwas Vertrauen hast.

    Ein Kampfjet braucht volle Tanks, eine Startbahn und einen Piloten, um abheben zu können. Das geht grundsätzlich ohne weitere Hilfsmittel vom Boden.

    Kaufen wir sie, ist das Konzept der Luftwaffe sicher für weitere 20 Jahre “gesichert”.

    Immerhin hätten wir dann Maschinen, welche einsatzfähig sind, wenn der Lebenszyklus der F/A 18 zu Ende geht.

    Dass wir wenn überhaupt dann den Eurofighter hätten kaufen sollen, wird Dir jeder Flugzeugfan bestätigen…
    Natürlich. Ist nur eine Frage des Preises.

    Das mit den Hubschraubern hat man leider früher versaut

    Warum? Was wurde damals versaut?

    Aktuell brauchen wir diese Luftpolizeidienste ja nur für eine private Veranstaltung

    Nicht ganz. Der LPD müsste gemäss Auftrag täglich erfüllt werden – wir tun das aus Ressourcenmangel halt nur zu Bürozeiten.

    (…) stelle ich mir schon die Frage, woher dieses unangebrachte Staatsvetrauen kommt.

    Nicht einmal die Schweizer Armee besteht nur aus Vollidioten.

    (…) dass man die einfachsten Dinge privatisieren muss, weil der Staat zu blöd dafür ist.

    Ich hab nie behauptet, der Staat sei zu blöde, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Meine Position ist jeweils, dass Private dieselbe Aufgabe günstiger und effizienter erfüllen können.

  11. Nein, Kampfjets sind heute vernetzte Maschinen… das ist nicht reine Mechanik.

    Eine Frage des Preises? Es kostet so oder so viel zu viel. Aber wenn schon, würde ich das beste Flugzeug kaufen.

    Bei den Helikoptern hat meines Wissens damals das Parlament ein Exempel statuiert und fast schon aus Trotz abgelehnt.

    LPD: Ich rede von «brauchen»… 😉

  12. (…) stelle ich mir schon die Frage, woher dieses unangebrachte Staatsvetrauen kommt.

    Nicht einmal die Schweizer Armee besteht nur aus Vollidioten.

    Die Basis deines Vertrauens ist ernsthaft, dass die Armee nicht nur aus Vollidioten besteht?

    (…) dass man die einfachsten Dinge privatisieren muss, weil der Staat zu blöd dafür ist.

    Ich hab nie behauptet, der Staat sei zu blöde, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Meine Position ist jeweils, dass Private dieselbe Aufgabe günstiger und effizienter erfüllen können.

    Dann sollten wir doch einfach schauen, dass ein paar private Firmen sich Kampfjets kaufen.

  13. Nein, Kampfjets sind heute vernetzte Maschinen… das ist nicht reine Mechanik.

    Ein Kampfjet ist in erster Linie ein Flugzeug. Und zum Fliegen braucht er nicht mehr als das, was ich aufgezählt habe. Sicher, um die dem Gerät zugedachte Aufgabe vollumfänglich optimal und effizient zu erfüllen, sind zusätzliche Dinge nötig. Aber zum abheben und im dümmsten Fall einfach ein bisschen rumzuballern, brauchts nicht mehr.

    Eine Frage des Preises? Es kostet so oder so viel zu viel. Aber wenn schon, würde ich das beste Flugzeug kaufen.

    Yup, eine Frage des Preises. Aber grundsätzlich würde ich auch das beste Flugzeug kaufen. Nur eben sind wir in der Schweiz bisweilen auf Kompromisse angewiesen. Der Gripen ist so einer.

    Bei den Helikoptern hat meines Wissens damals das Parlament ein Exempel statuiert und fast schon aus Trotz abgelehnt.

    Aha … könnte vielleicht mit der Diskussion über Luft-Boden-Waffen was zu tun gehabt haben. Aber eben, die Zeit ändert sich und dadurch verlieren vor x Jahren getroffene Entscheide ihre Gültigkeit. Aber abgesehen davon würde wohl ein moderner Kampfhubschrauber ähnlich viel kosten wie ein Jet. Und die Nachteile der Drehflügler wie Geschwindkeit, Einsatzhöhe, etc. wären trotzdem noch vorhanden.

    Die Basis deines Vertrauens ist ernsthaft, dass die Armee nicht nur aus Vollidioten besteht?

    Joa – bedeutet im Klartext, dass da auch Leute dabei sind, die was von ihrem Fach verstehen.

    Dann sollten wir doch einfach schauen, dass ein paar private Firmen sich Kampfjets kaufen.

    Es gibt Dinge, die gehören nicht in private Hände. Dazu gehört die Armee und z.B. die Polizei. Bin doch einigermassen erstaunt, dass eine solch fragwürdige Argumentation aus deinen Fingern kommt …

  14. Aber zum abheben und im dümmsten Fall einfach ein bisschen rumzuballern, brauchts nicht mehr.

    Kampfjets fliegen ohne Computer nicht. Sie starten nicht, sie landen nicht, sie schiessen nicht, und sie fliegen nicht. Ich weiss nicht, in welchem Jahrhundert du lebst, aber im aktuellen gibt’s keine Militärflugzeuge, die ohne Computer abheben.

    BTW, das erinnert mich an die USS Yorktown (DDG-48/CG-48).

    Bin mir am überlegen, ob ich mich hinsetzen und eine Art Polit-/Action-Thriller schreiben soll, in welchem die Schweiz «gecyberattacked» wird und die Armee samt Luftwaffe heldenhaft Land und Leute vor dem schier sicheren Untergang bewahrt

    Ich würde das Buch schreiben. Ein Buch ist nämlich der einzige Ort, an dem dieses Szenario je eintreffen kann.

    Die Basis deines Vertrauens ist ernsthaft, dass die Armee nicht nur aus Vollidioten besteht?

    Joa – bedeutet im Klartext, dass da auch Leute dabei sind, die was von ihrem Fach verstehen.

    Dann hast du ab heute auch Vertrauen in den Staat? Da gibt’s nämlich auch Leute, die nicht Vollidioten sind. Noch mehr als in der Armee.

    Bin doch einigermassen erstaunt, dass eine solch fragwürdige Argumentation aus deinen Fingern kommt

    Das passiert, weil ich einfach deine Argumente wiederhole. Freut mich allerdings, dass du sie als «fragwürdig» erkennst.

    Es gibt Dinge, die gehören nicht in private Hände. Dazu gehört die Armee und z.B. die Polizei.

    Und welche Kriterien sind es, die dazu führen, dass die Polizei in diese Gruppe gehört, aber die Krankenkassen nicht? Weshalb sind private Firmen so viel besser als der Staat, wenn es um deine Gesundheit geht, aber nicht, wenn es um ein paar geklaute Velos geht?

  15. Du glaubst doch nicht, dass ein moderner Kampfjet Starthilfe vom Boden braucht, um abheben zu können?

    Natürlich brauchen sie das. Denk an einen Flugzeugträger. Da sind 6000 Leute beschäftigt, damit 20 Flugzeuge fliegen können. Wenn die Systeme am Boden nicht funktionieren, dann startet auch kein Flugzeug.

    Dazu kommt das zusätzliche Problem, dass es im Flugzeug selber auch dutzende von Computersystemen hat, die von aussen angegriffen werden können, und ohne die das Flugzeug nicht startet, landet, schiesst, oder fliegt.

    (BTW, oben fehlt ein Kommentar von mir, den man vielleicht freischalten müsste.)

  16. Ach, und das Computer-System in einem Kampfflieger ist nicht auch soweit autonom, dass es ohne Verbindung zum Host funktionieren kann? Glaubt ihr das echt? Geht ihr tatsächlich davon aus, dass irgendwelche Malware in ein Armee-System eingeschleust werden kann und man damit die gesamte Luftwaffe, ja die gesamte Armee lahmlegt? Ist das das, was ihr glaubt?

  17. Ach, und das Computer-System in einem Kampfflieger ist nicht auch soweit autonom, dass es ohne Verbindung zum Host funktionieren kann?

    Ja, das ist so. Das ist nicht mehr wie früher, wo du mit einer Landkarte in einen Bomber steigst, von Hand zu deinem Ziel navigierst, und dort die Bomben manuell fallen lässt, und alles funktioniert, solange nur Treibstoff im Tank ist. Moderne Jets sind Teil eines komplexen Systems, ohne die sie nutzlos sind. Was denkst du, woher beispielsweise die Ziele im Computer eines Jets kommen? Der Pilot peilt die nicht mehr manuell an, wie früher. Nur schon ob die Geschosse selber überhaupt funktionieren würden, wenn die Computer am Boden offline sind, ist fragwürdig; die sind nämlich unterdessen auch mit Computern gefüllt, und benötigen beispielsweise aktive Satelliten, um ihre Ziele zu finden.

    Glaubt ihr das echt? Geht ihr tatsächlich davon aus, dass irgendwelche Malware in ein Armee-System eingeschleust werden kann und man damit die gesamte Luftwaffe, ja die gesamte Armee lahmlegt? Ist das das, was ihr glaubt?

    Das ist eine Tatsache. Wenn die richtigen Computersysteme lahmgelegt werden, bleiben die Jets am Boden.

  18. Wenn die richtigen Computersysteme lahmgelegt werden, bleiben die Jets am Boden.

    Allerhöchstens, weil dadurch nützliche unterstützende Informationen wie Einsatzpläne, Flugrouten, Wetterinformationen, etc. nicht zugänglich sind und so ein geordneter Einsatz gemäss Richtlinien und Vorgaben nicht möglich ist. Abheben und herumfliegen, da bin ich mir sicher, ist ohne Computerunterstützung vom Boden möglich. Wäre ja auch saublöd, wenn während des Fluges aus irgendwelchen Gründen plötzlich der Kontakt zum Satelliten aus- und der Flieger somit vom Himmel fällt.

    Nicht Widersprechen möchte ich dir bezüglich Einsatzfähigkeit. Dass eine ferngelenkte Waffe nicht korrekt funktionieren kann, wenn das entsprechende Ziel nicht markiert werden kann, bezweifle ich nicht. Davon ausgenommen dürften jedoch z.B. Luft-Luft-Waffen sein, bei deren Einsatz der Pilot nach wie vor das «Zielen» selber übernimmt. Selbstverständlich unterstützt durch die bordeigenen Systeme. Und das Lahmlegen von diesen bordeigenen Systemen von aussen halte ich für ziemlich unmöglich.

  19. Allerhöchstens, weil dadurch nützliche unterstützende Informationen wie Einsatzpläne, Flugrouten, Wetterinformationen, etc. nicht zugänglich sind und so ein geordneter Einsatz gemäss Richtlinien und Vorgaben nicht möglich ist. Abheben und herumfliegen, da bin ich mir sicher, ist ohne Computerunterstützung vom Boden möglich.

    Ja, es ist theoretisch sicher möglich (wenn auch nicht einfach), einen Jet ohne Bodenhilfe zu starten und zu landen (zumindest ein mal). Und ja, air-to-air missiles sind normalerweise in sich geschlossene Systeme, die nach dem Abschuss keine Hilfe mehr benötigen.

    Aber das ist ja genau der Punkt: ohne Bodensysteme sind die Jets nutzlos. Wohin sollen sie ohne Flugrouten fliegen? Wen sollen sie ohne Bodenunterstützung angreifen? Woher sollen sie überhaupt wissen, dass sie etwas tun sollen, wenn die Computer am Boden ausser Gefecht sind, und keiner weiss, was genau passiert? Wie ich oben gesagt habe: «Moderne Jets sind Teil eines komplexen Systems, ohne das sie nutzlos sind.»

  20. ohne Bodensysteme sind die Jets nutzlos.

    Das hab ich ja gar nie ernsthaft bezweifelt. Ich wollte nur das Argument entkräften, dass ohne Zusatzsysteme die Jets noch nicht einmal abheben.

    Wohin sollen sie ohne Flugrouten fliegen?

    Ich traue Kampfjet-Piloten durchaus sehr, sehr gute VFR-Fähigkeiten zu.

    Wen sollen sie ohne Bodenunterstützung angreifen?

    Ein feindliches Flugzeug? Ein Kampfjet verfügt ja über ein eigenes Radar-System.

    Woher sollen sie überhaupt wissen, dass sie etwas tun sollen

    Auch in Zeiten hochkomplexer Computer-Kommunikation gibts noch das Telefon, das Fax … bis hin zum Meldeläufer … 😉

    Aber du hast sicher recht. Ohne alle Umsysteme kann ein moderner Kampfjet seine ihm zugedachte Aufgabe in keiner Weise im geforderten Umfang erfüllen.

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