schummel-schumis sündenregister

nach dem monaco-parkier-vorfall wollte ich das eigentlich auch gleich posten. ich dachte aber irgendwie, dass ich doch nicht so sein könne. nach den gestrigen vorfällen kann ich es aber sehr wohl. auto-motor-und-sport.de hat ein «sündenregister» zusammengestellt. die meisten fouls von m.s. finden darin erwähnung. allerings auch viele, wo sein team fehler gemacht hat.

Schumis Sündenregister

Michael Schumacher nach der Parkaffäre von Monaco: «Jeder hat seine schwarzen Punkte auf der weißen Weste. Nach 15 oder 16 Jahren finde ich nicht, dass ich mehr als andere habe.» auto-motor-und-sport.de macht die Flecken wieder sichtbar.

Michael Schumacher geriet in seiner Karriere erstaunlich regelmäßig ins Kreuzfeuer der Kritik. Skandale um zweifelhafte Fahrmanöver, Kollisionen, technische Tricksereien und Stallorder-Entscheidungen machten Schumacher in neun seiner 16 Formel 1-Jahre zeitweilig zum Buhmann der GP-Szene.

Doch gab es nur wenige Manöver, in denen sich Schumacher selbst eindeutig eines Fouls schuldig machte. Häufig wurde der Kerpener durch das Fehlverhalten seines Teams in Mitleidenschaft gezogen. In einigen Fällen war sogar gänzlich unschuldig. Um Kritikern und Fans auf die Sprünge zu helfen, haben wir das vermeintliche oder tatsächliche Sündenregister des Schuminators zusammengetragen.

Die Akte Schumacher:

1994: In Silverstone bremst Damon Hill in der Aufwärmrunde stark ab. Michael Schumacher geht als Trainingszweiter vorbei und lässt sich erst später wieder zurückfallen. Die Rennleitung bestraft Schumacher wegen Überholens unter gelber Flagge mit einer Stopp and Go-Strafe, doch Benetton-Teamchef Flavio Briatore ermahnt seinen Fahrer, die Signale zu ignorieren, auch dann noch, als Schumacher mit schwarzer Flagge zur Rennaufgabe bezwungen werden soll. Schumacher beendet das Rennen und wird anschließend disqualifiziert und für weitere zwei Rennen gesperrt.

1994: In Spa fährt Schumacher einen überlegenen Sieg heraus, doch bei der technischen Abnahme stellen die Kommissare fest, dass sich der Unterboden des Benetton über das erlaubte Maß abgeschliffen hat. Schumacher wird disqualifiziert.

1994: Das Benetton-Team wird regelmäßig beschuldigt, eine verbotene Traktionskontrolle zu verwenden. Der Spitzname «Schummel-Schumi» wird geboren.

1994: Beim Finale in Adelaide folgt Damon Hill Michael Schumacher wie ein Schatten. Als der Deutsche von der Strecke abkommt und die Mauer touchiert sieht der Engländer seine Chance. In der nächsten Kurve greift er den waidwunden Benetton an, doch Schumacher lenkt ungerührt auf der Ideallinie ein. Nach der Kollision scheiden beide Fahrer aus, Schumacher ist mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister.

1995: Beim Saisonauftakt in Sao Paulo werden Sieger Michael Schumacher (Benetton) und der zweitplatzierte David Coulthard (Williams) wegen illegalen Benzins disqualifizert. Bei einer späteren Gerichtsverhandlung gibt die FIA beiden Fahrern die Punkte zurück, nicht aber den Teams in der Konstrukteurswertung. Benetton und Williams müssen je 200.000 Dollar Strafe zahlen.

1995: In Silverstone kommt Damon Hill nicht an Schumacher vorbei. Der Engländer verliert die Nerven und kracht in den Benetton des Deutschen. Beide scheiden aus. Die britische Presse sucht die Schuld bei Schumacher.

1995: In Monza passiert das Gleiche. Hill rauscht in Schumacher. Der Williams-Pilot behauptet, der Deutsche habe absichtlich früh gebremst. Die Datenauswertung ergibt das Gegenteil. Erst zwei Tage später nimmt Hill den Vorfall auf seine Kappe.

1997: Beim Saisonfinale in Jerez holt Jacques Villeneuve mit Riesenschritten auf Schumacher auf. Als der Kanadier angreift, schläft Schumacher. Als Villeneuve schon neben dem Ferrari ist, lenkt Schumacher seinen Ferrari in die Flanke des Williams. Wie 1994 hätte ein Ausfall beider Fahrer Schumacher zum Titel verholfen, doch nur Schumachers Auto ist krumm. Villeneuve rettet sich als Weltmeister ins Ziel, Schumacher bekommt den Vize-Titel und alle Punkte aberkannt. Erst zwei Tage nach dem Vorfall gesteht Schumacher zögerlich ein, dass er ein Foul begangen hat.

1999: In Malaysia kämpft Eddie Irvine um den Titel, nachdem Michael Schumacher wegen eines Beinbruchs einige Rennen auslassen musste. Ferrari landet einen Doppelsieg, bei dem Schumacher seinen Teamkollegen nach hinten abschirmt. McLaren-Chef Ron Dennis schwärzt Ferrari wegen nicht legaler Windabweiser an. Tatsächlich ragen die Abweiser bei den Roten um einen Zentimeter zu weit nach außen. Zunächst werden die Ferrari disqualifiziert, was Irvine um seine Titelchance brächte. Bernie Ecclestone will ein spannendes Finale. Eine Woche später entscheidet die FIA, das Messverfahren sei unkorrekt gewesen. Die Ferrari-Fahrer erhalten ihre Punkte zurück.

2000: In Magny Cours verteidigt sich Schumacher mit allen Bandagen gegen David Coulthard (McLaren). Der Deutsche wechselt mehrmals die Spur, obwohl er selbst regelmäßig dafür plädiert, dass nur ein einzger Spurwechsel zur Verteidigung der Position erlaubt sein sollte. Coulthard zeigt Schumacher den Mittelfinger.

2000: In Spa wechselt Schumacher erneut mehrfach die Linie, um Mika Häkkinen (McLaren) zu blocken. Der Ferrari ist auf abtrocknender Strecke um zehn km/h zu langsam. Der Finne lässt sich nur kurz aufhalten und überholt vor Les Combes gleichzeitig Schumacher und den überrundeten Ricardo Zonta.

2001: Am Nürburgring startet Ralf Schumacher besser als sein Bruder. Der drängt ihn gnadenlos in Richtung Boxenmauer, bis Ralf vom Gas geht. «Wäre es jemand anders gewesen, hätte ich nicht zurückgezogen», knurrt Ralf nach dem Rennen.

2002: Schumacher zieht den Zorn der gesamten Formel 1-Gemeinde auf sich, nachdem Teamkollege Barrichello ihn trotz gewaltigem Punktevorsprung in Österreich in der letzten Runde passieren lassen muss. Das Kommando kam von Teamchef Jean Todt. FIA-Chef Max Mosley lässt Stallorder daraufhin offiziell verbieten.

2002: Beim US-GP führt Schumacher vor Barrichello. Die Ferrari wollen ein Fotofinish inszenieren. Dabei geht Schumacher etwas zu früh vom Gas, Barrichello liegt um einen Hauch vorn und wird nach eingehender Betrachtung von Zielfotos und Daten zum Sieger erklärt. Die Fans fühlen sich erneut verschaukelt.

2004: In Imola verteidigt sich Schumacher mit allen Mitteln gegen Juan Pablo Montoya (Williams). Als es der Kolumbianer in der Tosa-Kurve außen herum versucht, drängt ihn Schumacher gnadenlos auf die Wiese. Montoya drängt seinerseits seinen Teamkollegen Ralf Schumacher aufs Gras, damit dieser kein Kapital aus der Situation schlagen kann.

2005: In Melbourne sieht Nick Heidfeld (Williams) seine Chance, den mit vollem Tank aus der Box kommenden Schumacher zu überrumpeln. Der drängt den Mönchengladbacher aufs Gras. Der hilflos trudelnde Heidfeld kracht in den Ferrari. Schumacher behauptet zunächst, er habe Heidfeld nicht gesehen. Später argumentiert er, Heidfeld hätte es ja auf der Außenbahn versuchen können.

2005: Bei der Zieldurchfahrt in Monte Carlo versucht Michael Schumacher, seinem Bruder Ralf den sechsten Rang noch streitig zu machen und quetscht sich zwischen dessen Toyota und der Boxenmauer vorbei. Es gelingt nicht ganz, Ralf war eine Zehntelsekunde schneller über die Ziellinie. Der jüngere Schumacher ist erbost über die Aktion seines Bruders und stellt dessen Geisteszustand in Frage.

2005: In Indianapolis können 14 Michelin-bereifte Autos nicht starten, weil der französiche Reifenhersteller die Sicherheit seiner Pneus auf dem Hochgeschwindigkeitskurs nicht garantieren kann. Es starten nur sechs Autos. Gegenüber den wehrlosen Midland und Minardi holt sich Ferrari mit Schumacher und Barrichello einen Doppelsieg. Die «Bild»-Zeitung spricht vom «Rennen der Schande».

2006: Ferrari hat über den Winter flexible Flügel entwickelt, die auf den Geraden deutlich mehr Topspeed bieten. Angeführt von Honda protestiert die Konkurrenz gegen die angeblich illegalen Leitwerke. Die FIA stellt fest, dass die Flügel die 2004 eingeführten Belastungstests problemlos überstehen. Die ersten Teams, die von der Sportbehörde aufgefordert werden, ihre Flügel zu ändern sind McLaren und BMW. Die anderen Teams arbeiten anschließend fieberhaft daran, flexible Flügel herzustellen.

2006: Im Abschlusstraining in Monte Carlo parkt Schumacher seinen Ferrari kurz vor Schluss mit einem seltsamen Manöver in der Rascasse-Kurve. Die eigentlich schnelleren Konkurrenten Kimi Räikkönen (McLaren) und Fernando Alonso (Renault) müssen ihre schnelle Runde wegen der gelben Flaggen abbrechen. Schumacher bleibt damit Trainingsschnellster. Das komplette Fahrerlager regt sich auf, Schumacher spricht von einem unabsichtlichen Fahrfehler. Die Rennkommissare unterstellen dagegen Absicht und verbannen den Sünder in der Startaufstellung nach ganz hinten.

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