bevor der grosse aufschrei kommt: ich verurteile jegliche gewalttaten, die von sogenannten fussballfans verübt werden. was einige fcl-anhänger in aarau angestellt haben, ist nicht zu entschuldigen.
was ich in der heutigen ausgabe der nlz las, machte mich doch etwas stutzig: «die veranstalter rechneten mit 600 bis 700 fans, gekommen sind rund 1500», wird rudolf woodtli von der kapo aargau zitiert. ok, ich bin nun wirklich kein experte für zuschaueraufmärsche, aber lassen wir uns das szenario kurz durch den kopf gehen:
– von aarau bis zur luzerner kantonsgrenze sind’s gerade mal 20 km.
– der fc luzern hat einen zuschauerdurchschnitt von über 8000.
– das spiel findet an einem ostermontag statt, jene die nicht osterferien haben, müssen also auch nicht arbeiten.
– das spiel wird um 16:00 angepfiffen, was zusätzlich noch mehr familien anlockt.
– in der rückrunde kommen aus «spannungsgründen» meist mehr zuschauer als in der vorrunde.
– beim cuphalbfinal vor zwei jahren waren wohl um die 3000 luzerner nach aarau gekommen.
all diese faktoren müssen doch bei so einer vorhersage in betracht gezogen werden. ich frage mich schon, wie man da auf 600 leute kommen kann. unglücklicherweise steht das brügglifeld «stadion» auch noch äusserst ungünstig inmitten eines wohngebietes. das dürfte die polizeiarbeit zusätzlich erschwert haben.
ausserdem finde ich, dass dieses pseudostadion sicherheitsmässig längst nicht mehr nati-a tauglich ist. warum man in luzern jedes jahr schwierigkeiten hat, die lizenz zu bekommen und weshalb das stadion ein grund dafür sein kann ist in diesem zusammenhang umso schleierhafter.
aarau sollte also nicht nur aus sportlichen gründen dem sckriens oder neuchâtel xamax platz machen.
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ich selbst machte übrigens auch so meine erfahrungen mit der aarauer organisation: ich war wie immer seit einigen spielen für den fc luzern als matchzytigs-fotograf akkreditiert. bereits in der vorrunde war ich in aarau am spielfeldrand. doch dieses mal wollte man mich mangels presseausweis nicht auf das feld lassen. erst nach einigen telefonaten, diversen gesprächen mit dem aarauer sicherheitspersonal und langem warten konnte ich doch noch rein….