wieder medaille für die schweiz

tina maze könnte nicht nur den preis für die schrecklichste music auf einer homepage gewinnen, nein, heute hat sie sich die silbermedaille im riesenslalom geholt. damit holt die schweiz ein weiteres mal edelmetall an der ski wm in val d’isère. ja, tina maze ist slowenin, aber gleich unter ihren zehenspitzen beginnt der schweizer ski. und damit ausgestattet flog die 15. des ersten laufs förmlich den berg hinunter. ihre sensationelle fahrt im zweiten durchgang machte sie zur vize-weltmeisterin. und damit auch irgendwie stöckli ski.

wenn sf-experte michael bont richtig liegt, ist es die erste medaille an einer wm für eine schweizer ski-marke. das freut mich als markenkollege natürlich besonders. herzlichen glückwunsch nach wolhusen!

ebenfalls gratulation nach deutschland an kathrin hölzl, die für unsere nachbarn endlich den ersten podestplatz an dieser wm holte.

kein anlass zu misstrauen

es ist schon interessant: es ist noch nicht lange her, da schrien alle parteien von ganz links bis ganz rechts, wie schlimm doch diese finanzkrise sei. zweifellos, das ist sie auch. es ging nicht lange, da standen erneut die boni und spitzengehälter der banker im rampenlicht. auch hier war man sich einig: es muss sich was ändern. ein paar monate später braucht die ubs definitiv staatshilfe. da könnte man meinen, sei der optimale zeitpunkt gekommen, einfluss auf löhne und boni zu nehmen. doch die vormals lauthals schreienden politiker wurden ziemlich still, zögerten aber nicht, von ihrem stimmrecht gebrauch zu machen.

die ideen der sp-parlamentarier:
– höchstlohn von einer million chf.abgelehnt
– keine boni, solange der bund mit kapital unterstützend dabei ist.abgelehnt
– keine dividenden solange der bund ein darlehen gewährt.abgelehnt
– rückforderung von geschäftsleitungs- und verwaltugnsratslöhnen.abgelehnt
– keine parteispenden, solange die ubs geld vom bund erhält.abgelehnt

abgesehen von der sp hat also keine partei einernsthaftes interesse daran, die löhne oder boni zu limitieren. interessant. fdp-präsident pelli setzt dem ganzen noch die krone auf: diskussionen über alternativmodelle seien sowieso nur parteiideologisch motiviert, für die galerie und überhaupt würden sie misstrauen schüren. doch zu misstrauen gäbe es keinen anlass. wow.

bringt blocher als bundesratskandidaten!

ja, liebe svp schweiz, macht das bitte. wie ihr nicht müde werdet zu betonen, ist blocher scheinbar der einzige in eurer ach so riesigen partei, der den «sauladen in bern oben» so richtig aufräumen kann.

mal im ernst, glaubt ihr das echt? seid ihr euch nicht bewusst, dass genau diese neoliberale haltung blochers schuld an der aktuellen wirschaftsmisere ist? seht ihr nicht, dass er, der die ganze zeit die politsche elite kritisiert, nichts anderes ist als die personalisierte geldelite der schweiz? dass er dem volk nur dann nach dem maul redet, wenn es ihm hilft und ihm im nächsten augenblick wieder in den rücken fährt? dass er in sachen personenfreizügigkeit einen 180°-wende gemacht hat, ohne es wirklich zu rechtfertigen? sagt mal, seid ihr alle deppert bei der svp oder hat der typ euch irgendwie hypnotisiert?

bitte, bitte, bringt den christoph blocher in einer einzelkandidatur für die bundesratswahl im dezember. wie die – sicher nicht repräsentative – webumfrage der nzz ergeben hat, stösst blochers kandidatur auf so grosse ablehnung, dass er ganz bestimmt erneut eine niederlage einziehen würde. eine niederlage, die ich ihm von ganzem herzen gönnen würde. er, der der politischen kultur in der schweiz in wenigen jahren nachhaltig geschadet hat. er, der die schweiz im ausland lächerlich gemacht hat. er, der immer wieder die kollegialität im bundesrat mit füssen getreten hat.

bringt christoph blocher als einzelkandidatur, denn dann hat das parlament die chance, einen vernünftigen kandidaten zu wählen.

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luzern vs. tel aviv

gestern abend sah es in luzern so aus:

heute morgen wagte ich dann einen kleinen blick in die wetterprognose von tel aviv.

tja, andré marty sollte man sein. wobei ich sagen muss, dass ich unsere vier jahreszeiten sehr schätze. jede hat ihre eigenen schönen seiten und man kann sich ob der stetigen veränderung freuen. dauernd schönes warmes wetter zu haben, ist für mich keine angenehme vorstellung. im gegenteil. ausserdem mag ich sehr gerne schnee. aber ende oktober einen haufen matsch vor der türe zu haben ist eben auch nicht wirklich toll.

schürmann mit falscher taktik?

um ein haar hat die schweizer u21 nati die qualifikation verpasst. gegen spanien spielte man im rückspiel vor allem in der ersten hälfte extrem aggressiv. jeder ballführende spieler wurde von mindestens zwei schweizern angegriffen. klar, dass gegen ende die konzentration fehlte.

sehr, sehr schade, dass es nicht geklappt hat.

endlich: fabian lustenberger erhält nati-aufgebot


[bildquelle: keystone]

lange, lange hat er warten müssen. jetzt kriegt fabian lustenberger endlich ein aufgebot für die schweizer nationalmannschaft. beim spiel in st.gallen gegen die mannschaft aus lettland kann er wohl kaum mit einem einsatz von anfang an rechnen. aber es wäre schon schön, den ehemaligen spieler des fc luzern neben frei und konsorten kicken zu sehen. mit alex frei steht ja seit vielen jahren ein weitere früherer fcl-spieler im einsatz für die nati. ich freue mich das wm-quali-spiel im neuen stadion von st.gallen live zu erleben. nach der jahrhundertpleite gegen luxemburg muss das team eigentlich jedes spiel der qualifikation gewinnen, um sich noch echte chancen auf das turnier in südafrika 2010 auszurechnen.

zisch.ch

closed pineapple – falsch verstandene gastfreundlichkeit

als ich mit sarah (aus dem auch nicht hässlichen winterthur) in luzern einen kleinen stadtrundgang machte, wollte ich ihr natürlich auch die museggmauer aus der nähe zeigen. nachdem wir einen blick ins atrium des regierungsgebäudes gewagt und uns die jesuitenkirche von innen angeschaut hatten, gingen wir also über die spreuerbrücke, um die mauer zu besteigen. gerade als es langsam steil bergauf zu gehen begann, standen uns drei orange farbene männchen im weg. der eine winkte wild mit den arme und erinnerte mich so an die stewards, die jeweils gestenreich flugzeuge auf deren parkplatz einweisen. als wir näher heran treten meint der vorhin noch winkende mit nun etwas kleineren bewegungen: /closed,/ /closed!/ – /aha,/esist /zu?/ fragte ich in (natürlich) astreinem lozärner dialekt. sichtlich überrascht aber auch erleichtert meinte der landschaftspfleger, ja, man müsse aussen rum gehen. sarah hatte danach nur noch einen verdutzten blick und wenig später ein schallendes lachen für mich übrig. nie wäre es ihr in den sinn gekommen, dass ich in luzern auf englisch angesprochen werden würde.

weil corinne ein experiment für ein dessert gründlich misslang, machte ich mich auf dem weg zu einem bäcker. dort wollte ich «stückli» kaufen. bei den süssen dingern würde sicher jeder unserer gäste etwas ihm schmeckendes finden. in der konditorei angekommen sah ich mich der qual der wahl ausgesetzt. ich wählte schon mal einen politisch inkorrekten mohrenkopf und ein diplomat. ich wollte noch mehr kaufen, war mir aber nicht sicher, was in den anderen verlockungen so drin war. also fragte ich die verkäuferin. auf ein küchlein angesprochen entpuppte sich die dame als lehrtochter, die mir nur sagen konnte, dass es sich dabei um ein stück «royale» handle. mir als nicht-konditor-experte sagte das nichts, weshalb ich bezüglich der ingredienzen nachhakte. nun wusste sie definitiv nicht mehr weiter und fragte die chefin um rat. diese beäugte mich kurz und meinte nur: /pineapple,/ /pineapple!/ – ach so, ananas ist drin, mag ich sehr gerne, zwei bitte! schockiert blickte mich die chefin an. sofort stolperte sie sich entschuldigend zu mir herüber.

dies sind zwei fälle wie sie mir nicht nur in luzern häufig passieren. alleine von der hautfarbe wird auf meine unfähigkeit deutsch zu sprechen geschlossen. das hat meist nicht einmal unfreundlichen charakter. im gegenteil: die leute möchten mit ihren antworten in englisch (oder häufig auch hochdeutsch) nur helfen. nur leider tun sie das nicht. in der schweiz haben wir vier landessprachen. wenn ich mich hier aufhalte, erwarte ich in der sprache des entsprechenden landesteils angesprochen zu werden. abgesehen von der schweiz war es bisher in jedem land, das ich besucht habe so, dass ich in der jeweiligen landessprache angesprochen wurde. das ist doch irgendwie seltsam. ich habe das gefühl, in der schweiz liegt das an einem falsch verstandenen gastfreundlichkeitsbegriff. dabei gibt es doch nichts gastfreundlicheres, als mit einem schweizerischen grüezi, grüessech, ciao (sagt man auch im rätoromanischen, oder?), bonjour begrüsst zu werden.

bye bye wm2010

autsch, das war hart. von a bis z einfach schlecht. gratulation nach luxemburg für eine taktisch brilliante leistung dank topdisziplin bis zuletzt. die freistossvariante war genial.

böuze

8 jahre stadtleben verändern einen. auch wenn man zuvor 20 jahre in einem 800-seelendorf gewohnt hat. man ist es sich nicht mehr gewohnt begriffe wie «böuze» zu hören, bricht bei vernehmen dieses wortes gar in gelächter aus.

was denkt ihr, wie der satz lautete, in welchem dieses verb verwendet wurde?

schlafen im sand

schlafen im stroh kennen wir in der schweiz ja zur genüge. in weymouth (etwa 50 kilometer westlich von bournemouth) hat sich laterooms.com etwas besonders einfallen lassen. für gerade einmal 10 britische pfund kann man eines von zwei zimmern in einem sandschloss mieten. allerdings sollte man schnell sein: das hotel besteht nur solange es vom regen und vom meer nicht weggespült wird…


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