claudia wambululu und ihr ambivalenter diskriminierungsbegriff

claudia wambululu ist hübsch, sehr hübsch sogar. und sie hätte den titel miss schweiz in meinen augen auf jeden fall verdient. aber darum geht es mir gar nicht. die dritte der so beliebten schönheitsköninginnenwal spricht in der sonntagszeitung über ihr verhältnis zur schweiz. als headline wird ein zitat von ihr gewählt, durch und durch schweizerisch sei sie. das nehme ich ihr sogar ab. als bildunterschrift steht: «ich fühle mich voll nicht diskriminiert». schön, denke ich. doch wenn ich denn text lese, verstehe ich die dame dann doch nicht mehr so ganz. beispielsweise geht sie nur in hiphop-clubs, weil es dort keine rassisten gebe. und «nie im leben» würde sie am 1. august auf das rütli gehen.

wie war das jetzt wieder mit der diskriminierung? also ich war am 1. august schon auf dem rütli und ich wähle meine ausgangsorte auch nicht danach aus, wo ich auf möglichst wenige rassisten treffe. dies, obwohl ich auch nicht typisch-schweizerisch aussehe.

sorry, frau wambululu, aber ihr verhalten ist schwach. natürlich erlebt man keine diskriminierung, wenn man jedem noch so kleinen brandherd sorgfältig umschifft. ich weiss aus erfahrung, dass es keinen sinn macht, mit rassistischen idioten auf konfrontation zu gehen. sich aber in seinem schneckenhäuschen einzuschliessen bringt ebensowenig, hilft den extremisten sogar. so sehr ich mich über einen gewinn des titels für sie gefreut hätte, so sehr bin ich von ihrem verhalten enttäuscht.

zur hauptspeise: zottel am spiess

hiltl ist nicht nur lecker, sondern auch noch politisch ein bisschen aktiv. 😉

doch eigentlich wollte ich über etwas anderes schreiben, über doudou diène nämlich, den uno-rassismus-berichterstatter. er hat das svp-schaf-plakat als rassistisch klassifiziert.
aus der nzz:

Das Plakat der SVP provoziere Rassen- und Religionshass, sagte der senegalesische Jurist Doudou Diène am Freitag vor dem UNO- Menschenrechtsrat in Genf. Der Rückzug würde der Schweiz als Land, das die Menschenrechte respektiere, gut anstehen.

das finde ich auch. ich glaube, es ist jedem vernünftig denkenden mensch klar, wie das plakat gemeint ist. esist sehr wohl rassistisch. dass die svp jetzt so pikiert reagiert macht das ganze nur noch lächerlich.

himmel und hölle

himmel und hölle? das war doch mal dieses lustige spiel in der primarschule. was die svp (scheinbar) unter diesem titel auf youtube stellt ist dagegen bitterer, dummer, nationalistischer ernst. ich glaube aber noch immer an das gute im menschen und nehme an, dass ich nicht der einzige bin, dem es hier kalt den rücken runter läuft. cut the bullshit.

natürlich werde ich das video bald wieder rausnehmen, also kurz anschauen, aufregen und «richtig» wählen. 😉

rassismus in der wahlbroschüre

im heute von vorgestern (diesen teilsatz wollte ich ja schon immer mal schreiben 😉 ) fand sich ein artikel über die rassistische wahlbroschüre der sd. ich habe ebenfalls am donnerstag darüber berichtet. die idiotenpartei wollte den text, den wir aus dem flyer kennen 1:1 in ein inserat im zürchertagblatt übernehmen.

die gratiszeitung weigerte sich also, den text so abzudrucken. sehr vernünftig. doris angst von der eidgenössischen kommission gegen rassismus wird im heute zu den sd-worten befragt. sie hält den flyer für «ein in der absicht rassistisches produkt». interessannt ist auch folgendes: wer sich durch die äusserungen beleidigt fühle, soll dies bei einem richter deponieren. hm, mal sehen, fühle ich mich dadurch beleidigt, dass zürich als «schweizerisch geprägte, weisse stadt» dargestellt wird? i think so!

mal sehen. wie sagt man so schön: ich behalte mir rechtliche schritte vor. 😉

paolo di canio

lazio rom war mir nie sympatisch. der klub ist für seine rassistischen fans berümt. doch nun, es ist kaum zu fassen, passierte im derby gegen die as roma das unglaubliche:

das bild zeigt den captain der römischen mannschaft nach seinem tor. ich hoffe, ich spreche allen sportfans aus dem herzen, wenn ich sage:

paolo di canio darf nie mehr fussball spielen!!

in allen zeitungen heisst es Nun droht ihm eine längere Sperre, ob auch zivilrechtliche Schritte eingeleitet werden, ist noch nicht bekannt.

weitere infos:
handelsblatt