cargo

die erde ist längst unbewohnbar geworden. die menschen hausen in einer riesigen kolonie, die sich auf einem raumschiff befindet. der traum aller ist es, nach rhea zu kommen. ein paradiesischer ort, der 5 lichtjahre von der erde entfernt liegt. auch laura träumt davon, weshalb sie sich bei einem cargoflug zu einer raumstation das geld dafür verdienen will. doch als die junge ärztin ihre monatelange schicht antritt, geht im frachtraum auf einmal seltsames vor sich. der rest der crew wird geweckt und es stellt sich die frage, wer oder was sich noch an bord des schiffes befindet…

es ist schon unglaublich, das dies tatsächlich ein stück schweizer film ist. die ästhetik ist bestechend, die schauspieler sind passend gewählt und auch die geschichte ist nicht übel. leider gibt es viele sehr langatmige sequenzen, die wohl spannung erzeugen sollten. das gelingt nur sehr begrenzt. darum hat mich der film als ganzes nicht überzeugt. auf der anderen seite stellt er eine spannende frage. wer den film noch sehen will, liest folgenden abschnitt wegenspoilergefahr besser nicht.

ist es moralisch sinnvoll, ja sogar eine pflicht, jemanden aus einer simulation der perfekten welt zu holen, der nicht weiss, dass er bloss ein «gehirn im tank» ist? da könnte man jetzt sehr gut stundenlang über platon und solipsismus diskutieren… 🙂

salt of this sea

soraya (suheir hammad) ist new yorkerin. ihre eltern lebten im libanon, jedoch erst nachdem ihr grossvater aus israel vertrieben wurde. nun hat sie endlich genug geld, um «zurück» zu gehen. im westjordanland besucht sie eine freundin und trifft eher zufällig auf emad (saleh bakri). dieser träumt davon, endlich aus ramallah verschwinden zu können. 17 jahre war er nicht mehr am meer. die beiden wollen also flüchten und ihr erstes ziel ist das haus von sorayas grossvater in jaffa, das heute die altstadt von tel aviv bildet.

der film ist alles andere denn neutral. die jüdischen israeli sind die bösen, während die palästinenser die guten sind. und doch gibt es momente, in welchen es regisseurin annemarie jacir gelingt, zentrale fragen anzusprechen. das ist für den zuschauer teils sehr mühsam, weil zwischen den wichtigen sequenzen lange dialoglose momente vergehen, die scheinbar ohne zweck sind. gewisse dinge (wie das massaker von al-dawayma) werden aber zu wenig thematisiert, so dass der geschichtsunkundige zuseher nicht verstehen kann, was ihm gerade vorgesetzt wird.

an vielen stellen erinnerte mich der film natürlich an unsere israel reise. schon als tourist hat man in israel manchmal ein bisschen das gefühl, nicht erwünscht zu sein. die übervorsicht der einheimischen ist zum einen verständlich, zum anderen gerät sie halt oft zur schikane für alle anderen. wer mit dieser behandlung aufwächst hat klarerweise ein sehr spezielles verhältnis zu israel. gerade dieser faktor wird im film sehr eindrücklich gezeigt, was schon mit der allerersten szene bei der befragung am flughafen beginnt.

ansehen, wenn man mit der einseitigkeit umgehen kann und gerne mehr über die gründe für die frustration der palästinenser erfahren möchte.

the wrestler

randy «the ram» robinson (mickey rourke) ist ein alternder wrestler, der seine beste showkampfzeit schon 20 jahre hinter sich hat. genau gleich geht es auch der frau seiner träume, einer stripperin mit dem künstlernamen cassidy (marisa tomei). doch beide sind gewillt, ihr ding bis zum ende durchzuziehen. erst nach einem herzinfarkt nimmt sich der wrestlingstar zurück und will sogar auf einen jubiläumskampf verzichten. dafür will er endlich zeit mit seiner tochter (evan rachel wood) verbringen und sein leben in den griff kriegen. der im trailerpark hausende altwrestler übernimmt sogar einen job an der metzgertheke…

ja, mickey rourkes leistung ist beeidnruckend, sowohl körperlich, als auch schauspielerisch. nein, das allein macht noch keinen guten film. dazu riecht die story zu sehr nach einer in die heutige zeit transportierten leidensgeschichte. passion of the christ wird dann auch explizit im film erwähnt.

schon alleine weil aktuell zu viele gute filme laufen, kann ich the wrestler nicht empfehlen.

waltz with bashir

ari folman kann sich nur noch bruchstückhaft an seinen armeeeinsatz im libanonkrieg erinnern. sein psychiater rät ihm, doch bei militärkollegen nach deren erinnerung zu fragen. die interviews bringen nach und nach aris schreckliche erinnerung ans licht.

wir waren nur etwa 15 leute im kino. doch so etwas habe ich noch nie erlebt: kein einziger wagte sich auch nur zu bewegen, bevor auch der abspann des filmes vorbei war. totenstille ist wohl die richtige beschreibung für das, was nach dem film geherrscht hat.

ja, der film ist gezeichnet. ja, der film ist eine dokumentation. und manchmal ist man sehr froh, dass er «nur» gezeichnet ist. ohne zu werten zeigtwaltzwithbashir eines der dunkelsten kapitel israelischer geschichte auf eine spektakuläre art und weise. ein absolutes highlight des kinojahres.

nachdem andré marty auf seinem blog einen beitrag über diesen film verfasst hatte, wollte ich ihn unbedingt sehen. «sein» kinosaal verhielt sich anscheinend genau gleich.

quantum of solace

*vorsicht*spoiler

james bond (daniel craig) trauert immer noch um vesper, die in casino royale starb. als er herausfindet, dass dominic greene (mathieu amalric) von der verbrecherorganisation quantum hinter dem mord steht, beginnt ein einsamer kampf. denn weil die organisation überall ihre leute eingeschleust wird, traut selbst m (judy dench) ihrem topagenten nicht immer. dass er dabei herausfindet, wie greene bolivien von seinem wasserreservoir mitten in der wüste abhängig machen will, wird fast zur nebensache.

liebend gerne würde ich hier hinschreiben, marc forster habe die bond-filmreihe famos fortgesetzt. hat er aber nicht. ok, die sequenz mit dem aston martin dbs am anfang ist göttlich, soll aber nicht aus der feder von foster stammen. der rest besteht aus sehenswerten actionsequenzen. ein bond-film hat aber mehr zu sein als blosse action-unterhaltung. doch weil dialoge fast ganz durch abwesenheit glänzen, kommt weder der typische humor zum vorschein, noch gelingt es die bösen als wirklich böse darzustellen. mir persönlich hat es auch nicht geholfen, dass matthieu amalric irgendwie aussieht wie florian ast. die rolle von anatole taubmann wurde in der hiesigen presse hochgespielt. tatsächlich sagt er nur einmal «jo, isch scho chli heiss da», und das ist es dann schon. wenn man vonquantumofsolace mehr erwartet als einen simplen actionfilm, wird man sicher enttäuscht. falls man trotzdem nicht auf das erlebnis verzichen möchte, empfehle ich das ansehen von casino royale, weil der foster-bond einige male darauf bezug nimmt und auch weil es einfach ein toller film ist.

forster hat einmal mehr wunderbare bilder arrangiert, aber die lizenz zum bond-drehen muss ihm nach diesem film defintiv entzogen werden. das hat er einfach nicht drauf. ich freue mich schon auf 2010, wenn der nächste bond mit daniel craig in der hauptrolle erscheinen wird.

nordwand

toni kurz (benno fürmann) und andreas hinterstoisser (florian lukas) haben einen grossen traum: die erstbesteigung der eigernordwand. da das dritte reich nur so nach helden schreit, wird die besteigung sozusagen subventioniert. doch die beiden österreicher sagen vorerst ab, um sich schliesslich mit der arischen konkurrenz konfrontiert zu sehen. die bergsteiger liefern sich einen wettkampf, der nicht gut ausgehen kann. das schlagartig wechselnde wetter am eiger trägt weiter zum drama bei…

mein problem ist, dass ich vor ein paar jahrentouchingthevoid *(must* *see!)* im kino gesehen habe. das absolute nonplusultra was bergsteigerfilme anbelangt. von daher konntenordwand nur verlieren. kommt dazu, dass die ganze sache teilweise etwas gar schmalzig aufbereitet wurde. auch ist eine art medienkritik eingeflochten, die auf mich ziemlich holprig wirkt. im endeffekt ist der film eben ein bergsteigerfilm wie jeder andere mit der typischen liebesgeschichte und dem typischen starrsinn einzelner akteure. das hat man alles in ähnlicherform schon gesehen. ein grosses plus verdient aber die realistische darstellung der szenen am berg.

be kind rewind

vhs ist tot, die dvd hat obsiegt. doch mr fletcher (danny glover) will das nicht recht einsehen und betreibt weiterhin einen mehr schlecht denn recht laufenden vhs-verleih. als ein freund seines angestellten mike durch einen zwischenfall im elektrizitätswerk magnetisiert wird, werden sämtliche bänder in der videothek gelöscht. zu mikes glück ist mr fletcher zu dieser zeit nicht da. so nehmen er und sein kumpel jerry (jack black) den nachgefragten film einfach selbst auf. was als eigentliche notlösung gedacht war, entwickelt sich innert kürzester zeit zum kultprodukt: mit einer enormen alten kamera und selbstgebastelten requisiten werden die abstrusesten filme nachgestellt.

so liebenswürdig die fake-filme, so warmherzig kommt der film als ganzes daher. jack black spielt (einmal mehr) einen durchgeknallten typen. er und mos def sind für einige lacher gut. dass der film am schluss ins kitschige abdriftet war zwar zu erwarten, enttäuscht aber doch ein bisschen. trotzdem macht es spass, die verschiedenen filme zu erraten und auch der soundtrack ist bestens gewählt.

tribute

da der sommer momentan eine kleine pause einlegt, ist wohl 36 grad nicht mehr der richtige song. 🙂 heute bin ich wieder mal über tribute von tenacious d gestolpert. das ding ist mittlerweile auch schon 3 jahre alt. ändert aber nichts am rockigen sound. reinziehen!

vor allem find› ich das video halt noch immer ziemlich geil. und weil ich grad so freude dran habe: ganz unten hab› ich noch den trailer für den film von tenacious d angehängt. der ist zwar letztes jahr im sommer, ähm, herbst bereits erschienen.

[Spoken]
This is the greatest and best song in the world… Tribute.

Long time ago me and my brother Kyle here,
we was hitchhikin› down a long and lonesome road.
All of a sudden, there shined a shiny demon… in the middle… of the road.
And he said:
[Sung]
"Play the best song in the world, or I’ll eat your soul." (soul)
[Spoken]
Well me and Kyle, we looked at each other,
and we each said… "Okay."
[Sung]
And we played the first thing that came to our heads,
Just so happened to be,
The Best Song in the World, it was The Best Song in the World.

Look into my eyes and it’s easy to see
One and one make two, two and one make three,
It was destiny.
Once every hundred-thousand years or so,
When the sun doth shine and the moon doth glow
And the grass doth grow…

Needless to say, the beast was stunned.
Whip-crack went his Whoopy tail,
And the beast was done.
He asked us: "(snort) Be you angels?"
And we said, "Nay. We are but men."
Rock!
Ahhh, ahhh, ahhh-ah-ah,
Ohhh, whoah, ah-whoah-oh!

This is not The Greatest Song in the World, no.
This is just a tribute.
Couldn’t remember The Greatest Song in the World, no, no.
This is a tribute, oh, to The Greatest Song in the World,
All right! It was The Greatest Song in the World,
All right! It was the best muthafuckin› song the greatest song in the world.
[2-part skat]
[Spoken]
And the peculiar thing is this my friends:
the song we sang on that fateful night it didn’t actually sound
anything like this song.
[Sung]
This is just a tribute! You gotta believe it!
And I wish you were there! Just a matter of opinion.
Ah, fuck! Good God, God lovin›,
So surprised to find you can’t stop it.
[Skat]
All right! All right!