invention of the year: apple iphone

lustig, gerade heute hatte ich vor, wieder mal was zum iphone zu schreiben. und gerade heute wird es zur invention of the year, also der erfindung des jahres «gekürt». das passende bild hab› ich natürlich bei lkm entdeckt. lev grossmann vom time magazine listet 5 gründe auf, warum das iphone die erfindung des jahres sein soll.

was ich eigentlich zum iphone posten wollte? einen ausschnitt aus einem interview, welches max-chefredakteur christian krug mit dem telekom-vorstand (bereich produkt & innovationen) christopher schläffer führte.

krug: was erwarten Sie vom iphone?

schläffer: das iphone von apple ist eine perfekte ergänzung unseres bestehenden angebotes an mobilfunkgeräten. seine einzigartigen features, die revolutionäre benutzeroberfläche und seine überragende bildschirmqualität eröffnen eine neue dimension für die nutzung des mobilen internets. dieses gerät wird die mobile telefonie, wie wir sie bisher kennen, grundsätzlich verändern. es bietet eine persönliche und einzigartige nutzererfahrung, und deshalb sind wird davon überzeugt, dass es sowohl für unsere kunden als auch für uns das richtige ist.

krug: warum sind Sie vom markterfolg des geräts überzeugt?

schläffer: der erfolg in den usa hat gezeigt, dass die beliebtheit des geräts nicht nur auf publicity beruht. es bietet unseren kunden einen echten mehrwert. das bestätigen uns sowohl die marktanalysen als auch das feedback von gegenwärtigen nutzern. und jeder, der das iphone gesehen oder in den händen gehalten hat, wird seine schönes design bestätigen – sowohl in hinsicht auf die ästhetik als auch auf die benutzerfreundlichkeit. es ist ohne zweifel eines der coolsten geräte, die jemals auf den markt gekommen sind. all das bestärkt unsere erwartung auf einen umfassenden absatzerfolg – und zwar nicht nur in einer marktnische.

iphone bei swisscom?


[image copyright: pd/dialogue]

ja, das ist das iphone. ja, das ist carsten schloter, der swisscom-ceo. also wenn das kein zeichen ist… noch ist zwar eine at&t-simkarte in dem iphone, aber das swisscom nun den zuschlag für die distribution des apple iphone erhält scheint sehr wahrscheinlich. bisher wurden in allen ländern die ehemals staatlich betriebenen unternehmungen favorisiert. das kader testet aktuell das telefon. swisscom hat als einziger anbieter den edge-netzstandard bereits flächendeckend eingeführt.

lustigerweise heisst es im nzz-online artikel dass nicht mehr vor ende jahr mit der einführung des touchscreenmobiltelefons zu rechnen sei. das kommt insofern überraschend, dass eigentlich allgemein angenommen wurde, das iphone komme sowieso erst nächstes jahr.

[danke für den tipp, corinne!]

in frankreich gibt’s iphones ohne sim-lock

es war zu erwarten: apples strenger sim-lock kurs und der verkauf über nur einen anbieter musste irgendwann auf rechtliche schranken stossen. so geschehen, laut engadget in frankreich. in frankreich sind die provider verpflichtet, jedes telefon auf kundenwunsch zu «unlocken». natürlich wird das seinen preis haben, doch garantiert das im endeffekt doch freie provider-wahl, was ich wichtig finde. ab 29. november sind die iphones in frankreich im handel erhältlich. nehme mal an, das wird dann irgendwann auch für die schweiz so laufen. 🙂

das iphone ist langweilig

…denn es funktioniert genau so, wie man es in den filmchen gesehen hat. vielleicht sogar noch ein bisschen besser. es ist dünn, es liegt gut in der hand, es scheint gut verarbeitet zu sein. und ja: es sieht auch schön aus.

da aber noch immer weder provider noch starttermin für die schweiz stehen, bleibe ich vorerst bei meinem sonyericsson w880i. denn das hier gezeigte iphone stammt aus den usa und birgt deshalb doch einige praktische nachteile: momentan kann es noch keine umlaute. es soll, falls man ein update von apple installiert, wieder in den sim-lockmodus zurückspringen. und ausserdem ist es momentan so cool, trendy und everybody’s darling, dass man es sowieso besser nicht benutzt, wenn irgendwelche leute in der nähe sind… 🙂

trotzdem: i want one!

ein argument mehr für das iphone: nes-emulation

so langsam erscheinen die ersten selbstgebastelten software-applikationen für das iphone. da lkm momentan nicht posten kann, übernehme ich das für ihn. heute habe ich bei technabob eine emulation von nintendo nes games entdeckt. wenn das kein grund ist, sich auf das iphone zu freuen…

iphone-wartezeit-überbrückungs-gerät: sony ericsson w880i

tja, ich geb’s ja zu, es war das äussere des w880i, das mich angezogen hat. aber nicht nur.

das ding ist vieles, was das p990i eben nicht ist: dünn, leicht, schnell, übersichtlich und vor allem funkionierend. 1gb an speicher gibt’s immerhin gratis, ich werde das ding trotzdem kaum als walkman nutzen. auch ein rss-reader wäre dabei, der funktioniert bis jetzt aber nicht wie gewünscht. leider ist auch das w880i noch nicht mac-tauglich. das heisst, dass es sich eigentlich nicht mit dem mac syncen lässt. eigentlich? ja. denn es gibt von nova media glücklicherweise eine progrämmchensammlung namens isync phone plugins. 10 euro sind gut investiert, das syncen von addressbuch und kalender funkioniert perfekt. als os wird übrigens enea ose rtos verwendet, von symbian bin ich nämlich endgültig geheilt.

ich brauche ein neues handy/natel

tja, nun ist es (fast) offiziell: das iphone kommt erst nächstes jahr in die schweiz. mein p990i von sonyericsson nervt mich aber immer mehr. aktuell kann ich den posteingang nicht öffnen, weil es die voransicht einer push-wap-message nicht richtig beherrscht. also… was soll ich kaufen? schön wäre, wenn es sich gut syncen liesse, touchscreen brauche ich nicht unbedingt, cam auch nicht, allzu gross sollte es auch nicht mehr sein, lieber unter 100g, gps wäre schön. tipps?

die sonntagszeitung schätzt, dass das iphone nächstes jahr in der schweiz von verschiedenen anbietern verkauft werden könnte.

staudi über das iphone

es soll ja leute geben, die trotz aller vorteile von macs lieber mit denkonventionellen pcs arbeiten. jedenfalls sagen sie das. sie sind meist besonders skeptisch, wenn wieder mal eine neuheit aus dem hause apple hohe wellen schlägt. staudi ist so einer. heute nacht bekam ich von ihm eine sms aus new york city (hätte jetzt auchbigapple schreiben können, hm?). er sei gerade im apple store und teste das iphone. sein kommentar:

freu dich!

abgesehen davon, dass er und daniela morgen live beim live earth im giants stadium dabei sein werden, weiss ich jetzt auch, dass meine vorfreude nicht vergebens ist.

gruss nach new york und viel spass bei bon jovi, smashing pumkins, kt tunstall, john mayer und the police!
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hey, ich kenne jemanden, der das iphone berührt und ausprobiert hat! wanna touch me? 😉

iphone-umfrage – die resultate

wow, (nein, nicht das vista-wow, das ist ein apple-wow, dass das klar ist! 😉 ) satte 36 prozent der abstimmenden möchten sich ein iphone zulegen. 17% wollen sogar gleich eins kaufen, wenn es erhätlich ist. eine mehrheit von 64 prozent kann mit dem neusten apple-produkt gar nichts anfangen.

mal sehen, ob apple diese gewaltige nachfrage befriedigen kann. 😉

wenn ein kulturwissenschaftler über das iphone schreibt…

der artikel im gestrigen tagi verwirrte mich etwas. da versuchte ein kulturwissenschaftler aus münchen, den hype um das iphone zu erklären. doch er kratzte bestenfalls an der oberfläche, brachte offenbar genau gar kein knowhow für technische geräte mit sich. es scheint fast so, als hätte er nur auf die veröffentlichung eines neuen apple-produktes gewartet und den namen dessen in den bereits seit monaten geschriebenen artikel eingefüllt.

schade, dass sich der betreffende autor nicht ein paar minuten zeit genommen hat. um das phänomen apple zu verstehen hätte es gereicht, zwei computer (einen mit windows, einen mit mac osx) nebeneinander laufen zu lassen. dann hätte er einfach bei beiden computern die genau gleichen dinge tun müssen. z.b. ins internet gehen, eine music-cd brennen, fotos bearbeiten und ordnen. wahrscheinlich hätte er schnell die einfachheit des mac schätzen gelernt.

nun, er hat es nicht getan. und nun scheint es so, als wäre christian kortman, der den medien apple-schleichwerbung vorwirft, von einem mobiltelefonhersteller beauftragt worden, das iphone schlechtzumachen. tja.

aus dem tagi vom 6-2-2007:

Willkommen im iKapitalismus!

Wenn es um neue Produkte von Apple geht, machen fast alle Medien Schleichwerbung. Das ist Ausdruck einer triumphierenden Markt­wirtschaft, welche die Menschen zum sinnlosen Konsum animiert.

Von Christian Kortmann (Kulturwissenschaftler)

Man stelle sich vor, eine Firma für Hygieneartikel, die bisher nur Toi­lettenpapier hergestellt hat, brächte eine neue Windel auf den Markt.

Sie kann das, was alle anderen Windeln auch kön­nen: Sie nimmt nicht mehr und nicht weniger blaue Testflüssigkeit auf als die Produkte der Konkurrenz. Aber ihre Passform ist etwas vollen­deter geschwungen, und sie besitzt einen Klebe­verschluss, den man mit nur einem Finger bedie­nen kann. Der Hygieneartikelhersteller spart sich eine teure Werbekampagne: Er stellt die Windel einfach auf seiner Messe Mac-Clean-World vor, und sofort berichten alle Zeitungen und Fernseh­nachrichten ausführlich darüber. Was würde der Leser oder Zuschauer bei diesem Szenario den­ken? Die Vermutung läge nahe, dass die mediale Aufmerksamkeit teuer erkauft wurde, denn das ist der übliche Weg, um Schleichwerbung und «product placement» einzufädeln.

Als kürzlich jedoch Apple das neue Mobil­telefon iPhone auf der hauseigenen Macworld Expo in San Francisco präsentierte, da wunderte sich niemand, dass alle meinungsbildenden Me­dien darüber berichteten, als handle es sich um ein relevantes Ereignis. Der Kapitalismus hat den Kampf der Ideologien gewonnen, durch die Glo­balisierung triumphiert er weltweit. Auf Grund eines Mangels an Alternativen und kritischem Bewusstsein werden seine Produkte den Konsu­menten immer schamloser als existenziell ange­dient, ohne ihre Substanz zu hinterfragen. Apple ist dabei prototypisch für Artikel, die qua Design einen auratischen Abglanz absoluter Wahrheit besitzen, der dem Benutzer ein besseres Leben verspricht: Wir sind im Zeitalter des iKapitalis­mus angekommen.

Die Gegenaufklärung

Dieser ist eine gegenaufklärerische Bewegung, denn die Vorstellung, Apple-Produkte seien et­was Besonderes, hat sich in den Köpfen festge­setzt. Es geht keinesfalls darum, Apple-Produkte abzuwerten, sondern um die Klarstellung, dass es nur Elektrogeräte sind – wie die aller anderen Hersteller. Doch eben dies wird im iKapitalismus kaschiert: Das «i» steht nicht nur für den «Impe­rativ » des Kaufbefehls, sondern zugleich für «Ideologie» und «Ich». Es ist ein ideologisches Phänomen, weil Produkte von scheinbar distan­ziert- objektiven Instanzen als unabdingbar ver­klärt werden. Der Wunsch nach neuen Dingen erzeugt beim Konsumenten ein Mangelgefühl und Unzufriedenheit. Denn die Menschen in den Industrieländern besitzen nicht zu wenig, son­dern zu viel, um glücklich zu sein.

Für das Ich steht das «i», weil im Grunde jeder weiss, dass man Glück nicht kaufen kann. Aber was kaufen wir dann, wenn wir ein altes gegen ein neues Telefon auswechseln? Vor allem su­chen wir in den Dingen Ablenkung von der exis­tenzialistischen Misere und wollen über dem Ge­genstand uns selbst vergessen. Eduard von Key­serling beschrieb schon 1905 in seinem Essay «Zur Psychologie des Komforts», wie der Mensch versucht, sein Ich in die gegenständliche Welt auszudehnen: «Wir vermenschlichen un­willkürlich die Geräte und Sachen, die uns die­nen, und je besser sie sich uns anpassen, um so mehr Leben leihen wir ihnen, und sie scheinen uns freiwillig zu dienen, sie werden dann nicht nur bequem, sondern tröstlich.» Konsum ist per se nichts Schlechtes, doch ist der Konsument im aggressiver werdenden Kapi­talismus stärker denn je gefordert, eine reflek­tiert- kluge Einkaufsstrategie zu entwickeln. Die Apple-Verklärung ist das schlagendste Beispiel für die Momente, in denen auch bei kritischen Zeitgenossen das Reflexionsvermögen aussetzt und sie blind den Wahrnehmungskanälen folgen, die das Marketing für sie bereitstellt. Obwohl es sich beim iPhone um ein normales Mobiltelefon handelt, verkündete Apple-Chef Steve Jobs frech: «Wir werden das Telefon neu erfinden!» Ein ad­ventlicher Vorfreude-Glanz kehrt in die Augen der Apple-Jünger zurück, den man noch aus der Kindheit kennt: An den Weihnachtsmann glau­ben sie zwar nicht mehr, dafür haben sie jetzt Steve Jobs! Für Apple ist es noch nicht einmal von Nachteil, dass die Produkte nachweislich eine schlechte Ökobilanz haben, denn darüber wird nur am Rande berichtet, obwohl Green­peace dies schon lange anprangert.

Das globale Primat des Kapitalismus braucht aufmerksame Überwacher und Analytiker. All­jährlich gibt man sich zwar etwa am WEF in Da­vos zwar smart und selbstkritisch, widmet sich aber wieder der mehr oder weniger rück­sichtslosen Geldvermehrung. Manchmal denkt man, es wäre mehr gewonnen, wenn man der Graubündner Bergwelt die WEF-Abgase der Lu­xuslimousinenkolonnen und Helikoper ersparte.

Generell ist die Kluft zwischen Knowhow und dem Handeln, das daraus abgeleitet wird, augen­fällig. Nur ein Beispiel: Obwohl die fossilen Ener­gieressourcen schwinden und ihre Verbrennung die Erde verdreckt, werden die Autos immer grösser und schwerer, und ihre Emissionswerte steigen. Deshalb müssen die ökonomisch Mächti­gen darauf verpflichtet werden, ein Primat der Vernunft zu installieren. Es geht nicht um einen dogmatischen Antikapitalismus, sondern um eine Klugheit, die die Dinge nicht nach Zahlen und Bilanzen, sondern nach ihrem nachhaltigen Wert beurteilt.

Alles wird zu Staub

Im Internet findet man einen Videoclip, in dem ein iPod, Apples MP3-Player, in einem Küchen­mixer zu einem feinstaubigen Haufen Elektro­schrott zermahlen wird. Diese Mixer-Perfor­mance hat einen aufklärerischen Zug, weil sie zeigt, dass der materielle Schnickschnack, mit dem wir uns die Zeit vertreiben, meist keine wahre Substanz hat: Am Ende zerfällt alles, wie wir selbst, zu Staub.