ist facebook genauer als die experten?

natürlich gab es dieses mal keine weit vor den abstimmungen verbreiteten hochrechnungen bzw. schätzungen. daran will sich wohl keiner mehr die finger verbrennen, obwohl die themen bei weitem nicht mehr so umstritten sind wie letztes mal. ich glaube, facebook könnte zumindest für einmal eine recht zuverlässige quelle sein. nicht für das genaue ergebnis natürlich, aber für die tendenz ja oder nein.

die vorlage «forschung am menschen» würde demnach klar angenommen. knapp wird’s für den tieranwalt, ein ja wird sich aber am ende abzeichnen. die änderung des mindestumwandlungssatzes wird abgelehnt. mal schauen, wie’s rauskommt.

minarettdiskussion all over

auf dem blog von claude longchamp habe ich mich mal wieder auf eine diskussion zum thema minarettverbot eingelassen. tja. irgendwann fand ich, dass für mich das verbot ungerecht sei, weil es eben nur eine glaubensgruppierung trifft. ich würde aber sehr gut mit einem «gesetz» leben können, das sämtliche schlanken sakralbauten über 5m höhe verbieten würde. damit traf ich bei user «ate» scheinbar den nerv. seine antwort:

Mit der Aussage: Von mir aus könne man gerne alle schlanken Sakralbauten über 5m Höhe verbieten, gibst du mir Dein Profil preis. Ein Profil in dem das Wort Heimat nicht mehr vorhanden zu sein scheint. (Eben Ausverkauf)

wenn man keine neuen kirchtürme mehr will, verkauft man also die heimat. so einfach ist das. dann frage ich mich: fühlt sich ate überall zuhause, wo kirchtürme stehen. machen die kirchtürme das heimatgefühl aus? mein begriff von heimat orientiert sich irgendwie eher am grönemeyer-song, der sinnigerweise heimat heisst: heimat ist kein ort, heimat ist ein gefühl singt herbert da. dieses gefühl kommt nicht von gebäuden und auch nicht bloss von werten, die man als schweizerisch bezeichnen würde. wie das lkm in einem kommentar einmal gesagt hat: heimat ist menschen. und wenn es die menschen sind, die das heimatgefühl ausmachen… wieso würde dann ein bauverbot von kirchtürmen dieses gefühl ändern? würde es nicht, richtig. wenn wir aber in der schweiz einer einzelnen religiösen gruppierung verbieten, türme aufzustellen, verraten wir zentrale werte der schweiz. die mehrheit würde eine minderheit diskriminieren. religionsfreiheit und rechtsgleichheit würden verletzt. wir würden intoleranz «vorleben» und damit neue intoleranz schüren.

derselbe user schreibt übrigens im selben post:

Wenn ich bete, oder würde, dann bräuchte ich keinen Kirchenturm, denn der Glaube hat nichts mit prunkvollen Gebäuden zu tun. Der Glaube spielt sich einzig und allein im Herzen und der Seele ab.

man braucht also keinen kirchturm, um zu beten. aber wenn man schlanke über 5 meter hohe sakralbauten verbieten will, verkauft man die heimat? ich raff’s nicht…