Die USA und Fussball

20 Jahre nach der WM im eigenen Land haben die US-Amerikaner anscheinend so richtig Spass am Soccer gefunden. Anders ist eigentlich kaum zu erklären, dass die New York Times eine wirklich tolle Übersicht liefert. Während Live-Spielen wird permanent angepasst, wer bei welcher Ausgangslage weiterkommt. Hoffen wir mal, dass heute auch nach 90 Minuten noch die Schweiz ganz oben oder an zweiter Stelle steht…

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Wo ist der Ball?

Spot the Ball

Die New York Times schaut offenbar auch ein bisschen auf die WM. Und weil ich heute nicht über das Ausscheiden der Helden von 2008, 2010 und 2012 schreiben mag, gibt es halt einen Link zur NYT. Und zwar hat sie sich etwas Witziges überlegt. Aus Spielszenen wurde der Ball gelöscht. Nun muss man tippen, wo denn das Runde sich genau befindet. Ich besser als 65% der Spieler. Was schafft ihr?

Das Tor

Egal welcher Sender, die Freude war grenzenlos. Da vergessen wir gern, dass die erste Halbzeit richtig schlecht war. Und auch, dass man in der zweiten Hälfte kaum richtig auf Touren kam. Behramis Tackling, dann sein Aufrappeln nach dem Foul, der Pass zu Seferovic, von ihm hinüber zu Rodriguez und wieder zurück zu Seferovic… das kann man sich 1000 Mal anschauen. Grossartig gemacht.

Videobeweis

Ob all den umstrittenen Entscheidungen in den ersten Spielen der Fussballweltmeisterschaft 2014 geht vergessen, dass es bisher richtig gute Spiele waren. Und damit wird auch offensichtlich, was für ein Problem die FIFA und der Fussball allgemein momentan hat: Weil die Medien und damit die Zuschauer wesentlich besser informiert sind, was auf dem Platz wirklich passiert ist, stehen die Schiedsrichterentscheidungen im Fokus des Interesses.

Es gibt nur eine Lösung dafür: Der Videobeweis muss her. Das sieht beispielsweise auch Ralf Meile von watson.ch so.

Dabei müssen die Unparteiischen nur ausbaden, was die Funktionäre des Weltfussballverbands FIFA zu verantworten haben. Diese lassen die Schiedsrichter nämlich im Regen stehen, während die ganze Welt dank Zeitlupen innert Sekunden jede zweifelhafte Szene aus jedem Winkel betrachten und ein Urteil fällen kann.

Beim Tagesanzeiger ist man sich offensichtlich nicht so sicher. Man veröffentlich deshalb einen Pro/Kontra-Artikel.

Tatsächlich gibt es natürlich immer noch Dinge, die gegen die Einführung des Videobeweises sprechen. Zum Beispiel wird der Spielfluss gebremst. Und die Diskussionen über die Schirientscheide könnten weniger werden. Aber hängen wir wirklich so an diesen?

Dann bleibt natürlich noch die Frage der Umsetzung. Da sicher nicht jedes kleine Foul auf dem Bildschirm am Spielfeldrand betrachtet werden kann und soll, ist eine Lösung mit beschränkter Anzahl «Challenges» denkbar. Wie im Tennis, wo bei knappen Bällen das sogenannte Hawkeye bemüht werden kann, würden die Challenges erhalten bleiben, wenn die Mannschaft mit der Forderung richtig liegt.

So weit so gut. Ein Problem bleibt aber: Das Offside. Steht ein Spieler nicht im Abseits, wird aber trotzdem durch den Pfiff des Schiedsrichters am Weiterspielen gehindert, bringt ihm eine solche Challenge relativ wenig. Eine Möglichkeit wäre ein vollautomatisches System, schliesslich ist Offside binär, entweder man steht oder man steht eben nicht. Es gibt verglichen mit der Entscheidung bei einem Foulspiel praktisch keinen Ermessensspielraum. Wie könnte man das sonst noch lösen?

Ähnliche Gedanken zur WM 2010 und zur Euro 2008.

Liebe Analfabeten

screen-capture-1639Als Fussballer gefällt mir Mladen Petrić ja wirklich gut. In Sachen geschickter Kommunikation auf Facebook hat er wohl noch Nachholbedarf. Die Erklärung oben wurde nach dem Post, den ich unten eingefügt habe nötig. Allerdings haben die bösen Kommentierer sich auch nicht die Mühe gemacht, zu verstehen, was der für Kroatien spielende Stürmer gemeint haben könnte.

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5 Jahre 5:0 – Das legendäre Barrage-Rückspiel

Nach der Niederlage auswärts in Lugano sprach nicht mehr viel für den Ligaerhalt des FC Luzern. Sollte man die Allmend mit dem Abstieg in die Challenge League feiern müssen? Vor ausverkaufter Kulisse zeigten die Spieler aber eine derart bedingungslos starke Leistung, dass die Tessiner regelrecht überfahren wurden. Auch ein in der Nähe des Linienrichters hoch gehende Knallpetarde konnte das Spiel der Blauweissen nicht stoppen. Davide Chiumiento zeigte eine wahre Gala-Vorstellung seines Könnens. Am Ende stand es 5:0 und der Ligaerhalt war gesichert.

Mein Video von diesem Tag zeigt ein bisschen von der Gänsehautatmosphäre.

Linienrichter übersieht klare Offsideposition

So wie’s im Titel steht wird man es bald wieder lesen können. Zu WM- oder EM-Zeiten haben jene Besserwisser Hochkonjunktur, die meinen, der Job an der Linie sei so einfach. Im Übungsvideo der Uni Bern kann man testen, wie das in etwa abgeht. Für eine realitätsnahe Testumgebung empfehle ich, den Laptop während des Spielens in der Hand zu halten und sich dazu im lockeren Laufschritt seitlich zu bewegen.

gesehen bei Einstein.

Nicht Beton mischen

Jeder Verein braucht eine eigene Identität. Falsch liegt, wer nur versucht, andere zu kopieren. Nach dem Verhindern des Abstiegs vor einem Jahr und dem Vorstoss auf Rang 4 kann man sagen: Der FCL hat seinen eigenen, offensiven Spielstil entwickelt. Der FCL war bestrebt, jedes Spiel zu gewinnen. Wir gehen – und das ist ein Kompliment an den Trainer – nach Basel, um zu gewinnen, nicht um Beton zu mischen.

Alex Frei, Sportdirektor beim FC Luzern über den Spielstil desselben. Das Interview auf watson.ch zeigt abgesehen davon das typische, sehr selbstsichere Gesicht Freis.

Auf Wiedersehen Dimitar!

Liebe FCL-Fans,
ich möchte mich bei Euch allen für die tolle Zeit in Luzern und den sehr emotionalen Abschied heute bedanken. Ich war sehr gerührt, wir Ihr mich verabschiedet habt – das war grosse Klasse! Speziell danke sagen möchte ich allen, die in guten wie in schlechten Zeiten hinter mir gestanden sind! Für mich ist und war das nicht selbstverstäntlich! Luzern wird für immer in meinem Herzen bleiben – Ihr sowieso! Ich danke auch dem FC Luzern für die zwei Jahre, und wünsche allen Fans und natürlich dem FCL für die kommende Saison alles Gute. Viel Glück im Europacup! Auf Wiedersehen,
Euer
Dimitar Rangelov

Facebook FC Luzern

Irgendwie hatte ich noch ein kleines bisschen Resthoffnung in mir, die Clubführung würde doch noch zur Vernunft kommen. Aber es ist so wie es ist: Dimitar Rangelov, der mit Abstand beste Spieler der letzten zwei Saisons, muss den FC Luzern verlassen. Danke, Dimitar, für Deine 100%. Immer.