Bussenterror

Nur schon dieses Wort. Bussenorgie und Bussenterror. Oder überhaupt Terror. Wahrscheinlich ist es ein Zeichen der Zeit, dass man aus kleinsten traurigen Dingen ein Drama machen muss. Und alles, was irgendwie stört, ist dann halt Terror. So ändert sich das Vokabular. Da wir echten Terror aber zum Glück nur aus den Nachrichten kennen, sollten wir bei der Verwendung des Wortes vielleicht doch etwas Vorsicht walten lassen. Aber was sage ich wir; gemeint ist primär der Blick, dessen Artikel mich überhaupt auf das Thema gelenkt hat. Und natürlich die leicht beschränkten Politiker von rechts aussen.

Letztere tragen eine Mitschuld an der vom Blick kritisierten Masche: Mit mehr Radarfallen und teilweise angepassten Auslösegeschwindigkeiten soll die Kasse gefüllt werden. Es ist der allgegenwärtige Sparzwang, der auch bei der Polizei seine Spuren hinterlassen dürfte. Alles was irgendwie gespart werden kann, ist aus der Sicht von rechtsausen gut. Die Qualität und die Dienstleistung an sich soll dann aber bitteschön gleich bleiben. Meistens kommen solche Forderungen noch mit dem Nachsatz, dass Private die gleiche Aufgabe sowieso besser lösen könnten. Mir persönlich graut vor privaten Sicherheitsdiensten, die Polizeiaufgaben übernehmen. Darum habe ich durchaus Verständnis dafür, dass alle möglichen Geldquellen angezapft werden.

Auch wenn ich dieses Jahr sogar einen Autojournalisten kennengelernt habe, der noch keine einzige Busse gekriegt hat, meine ich sagen zu können, dass es halt jeden mal erwischt. Und nein, Freude habe ich dann auch nicht, wenn dieser rote Blitz aufleuchtet und ein paar Tage später Post kommt. Doch jedem Verkehrsteilnehmer sind die Regeln bekannt. Sicher kann es passieren, dass man mal ein Schild übersieht und sicher wollen wir nicht, dass man permanent und überall überwacht wird. Wenn sie am richtigen Ort (und/oder) zur richtigen Zeit installiert werden, können Radarfallen einen positiven Effekt auf die Verkehrssicherheit haben. Dass die Bussen fix budgetiert werden, und dass dieses Budget jährlich angehoben wird, birgt bestimmt Diskussionspotenzial. Schlau macht es da der Kanton Zürich, der auf einen Budgetpunkt für die Bussen verzichtet. Ob die satten 22 Millionen dann einfach als ausserordentlicher Ertrag verbucht werden? Und warum tun es die anderen Kanton nicht den Zürchern gleich? Das wäre dann wohl Intransparenzterror… 😉

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