Politik und Fussball

Ok, der Titel ist vielleicht etwas gar hoch gegriffen. Das Thema ist natürlich viel zu umfassend. Konkret geht es aber unter anderem um das, was gestern in Belgrad passiert ist. Und auch darum, was andernorts nicht passiert.

Wie? Nicht passiert? Ja, denn offenbar gibt es Paarungen, die von der UEFA wegen politischer Bedenken gar nicht erst zugelassen werden. Laut watson sind das zum Beispiel Gibraltar und Spanien oder Armenien und Aserbaidschan. Meine Meinung dazu ist klar: Wenn ein UEFA-Mitglied gegen ein anderes nicht spielen «kann», sollte es gar nicht spielen dürfen. Entweder man sagt, Fussball habe mit Politik «nichts zu tun», wie das ja häufiger gesagt wird, oder es hat eben doch miteinander zu tun.

Wenn Albaner und Serben ihren nationalistischen Wahn (mit Stolz hat das schon lange nichts mehr zu tun) offenbar so schlecht im Griff haben, sollten sie ganz von der Europameisterschafts-Qualifikations-Kampagne ausgeschlossen werden.

Wenn ein Stück Stoff mit einem Fantasieumriss eines Gebiets, das man als «Grossalbanien» zu bezeichnen scheint die Gemüter derart erhitzen kann, dass ein Spiel nicht mehr stattfinden kann, hat man sich doch längst selbst disqualifiziert. Kian Ramezani liefert auf watson noch etwas Hintergrundinformation, was es mit der speziellen albanischen Flagge von gestern Abend auf sich hat. Eigentlich ist das aber egal, da die Emotionen wohl auch bei einer «normalen» albanischen Flagge oder einer serbischen übergeschwappt wären.

In der Schweiz wird derweil darauf geachtet, dass die involvierten Spieler nichts zum Thema sagen. Nicht dumm, da die Sache momentan so heiss ist, dass sich die Akteure auf dem Rasen bloss die Finger verbrennen können. Andererseits könnte auch einer kommen und sagen, man soll die Vergangenheit ruhen lassen, übertriebene Besitzansprüche vergessen. Und er könnte anfügen, man solle Nationalismus nicht mit Patriotismus verwechseln. Dann könnte er natürlich noch sagen, man solle Fussball und Politik nicht vermischen, aber das ist ja sowieso länger passiert.

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