Was rassistisch ist – Folge 1

Anscheinend ist es ja für gewisse Leute schwierig geworden, erkennen zu können, ob eine Aussage oder ein Begriff rassistisch ist oder nicht. Komischerweise sind diese Leute in den Reihen gewisser Parteien häufiger. Ich werde mal versuchen, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Und nein, «Licht ins Dunkel bringen» ist nicht rassistisch.

Als erstes Beispiel dient ein Auszug aus einem New-York-Reiseführer von Merian, der momentan auf Twitter die Runde macht. Es ist rassistisch, zu unterstellen, dass alle nicht weissen Menschen per se kriminell und gefährlich sind, wie das der einleitende Text tut.

Einverstanden? Warum nicht?

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Update: Stellungnahme Merian bzw. Travel House Media:

Liebe Leserinnen und Leser,

aktuell gibt es berechtigte Kritik am Reiseführer «MERIAN momente New York» unseres Verlages TRAVEL HOUSE MEDIA. Hier wurde  eine Formulierung abgedruckt, die wir in dieser Form bedauern.

 

Es handelt sich um die folgende Einleitung des Kapitels «Mein New York» des Autors Jörg von Uthmann:

«Die größte Stadt Amerikas hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert: Die Weißen stellen nur noch ein Drittel ihrer Bewohner. Kein Grund zur Sorge: New York ist heute eine der sichersten Großstädte des Landes.» (Seite 6)

 

Sowohl der Autor als auch TRAVEL HOUSE MEDIA wollten sich auf keinen Fall rassistisch äußern. Hinter unseren Produkten stecken Menschen und Menschen machen Fehler. Wir entschuldigen uns vielmals für diese Formulierung und nehmen die berechtigte Kritik ernst. Deshalb haben wir den Text sofort überarbeitet. Die korrigierte Auflage des Reiseführers wird bereits Ende 2014 in den Buchläden stehen.

 

Herzlich,

TRAVEL HOUSE MEDIA

Eine hervorragende Reaktion, wie ich finde. Nichts vom heute üblich gewordenen Entschuldigungs-Slang so à la «wenn sich tatsächlich jemand durch meine an sich korrekte Ausdrucksweise beleidigt fühlt, könnte es sein, dass wir uns vielleicht bei ihm entschuldigen». Einfach zugegeben, dass man was verbockt hat. Chapeau.

Eine Antwort auf „Was rassistisch ist – Folge 1“

  1. Man könnte argumentieren, das sei die Sichtweise einzig des Autors («Mein New York»). Persönlich finde ich aber, der Verlag hätte nie eine solche Aussage zulassen sollen. Das gehört beim ersten Redaktionsdurchlauf gestrichen. Insofern verbockt, insofern Reaktion gut. Ich würde noch ein Eintauschangebot offerieren.

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