Die Zukunft des Autofahrens

So sähe das dann also aus, wenn das Auto selbst fahren würde. Doch den Konjunktiv kann man sich eigentlich sparen, denn was Google da mit dem Self Driving Car Project zeigt, dürfte nicht mehr sehr lange auf sich warten lassen. Vielleicht noch zehn Jahre?

Google Self Driving Car

Der Prototyp, der im Video gezeigt wird, hat eine auf etwa 40 km/h beschränkte Höchstgeschwindigkeit. Natürlich fährt er elektrisch. Er hat inzwischen nicht mehr das Aussehen eines Toyota Prius. Das neue Auto schaut sehr freundlich drein, das Kindchenschema lässt mal wieder grüssen. Die nette Optik dürfte nicht unerheblich sein, denn schliesslich möchte man sein Leben nicht einem unfreundlichen Auto anvertrauen, oder? Im Innenraum gibt es zwei Sitze und relativ viel Platz, da ein Lenkrad und auch klassische Instrumententräger fehlen. Auch Pedale wurden vollständig weggelassen. Alles, was der Google-Prototyp braucht, ist eine Adresse. Wie das im Detail funktioniert, wenn man am Ziel angekommen ist und beispielsweise parken möchte, wird nicht gezeigt.

sdc2Screenshot aus dem Video: Viel Platz im Innenraum. Weder Pedale noch Lenkrad stören.

Die Leute im Video schauen alle ganz begeistert aus, insbesondere auch der blinde Mann. Irgendwann wird es aber wahrscheinlich so normal sein, von so einem Ding von A nach B chauffiert zu werden, dass man sich eher wie in einem Zug verhalten wird. Also wird geschlafen, gelesen, gearbeitet oder telefoniert. Ok, letzteres tut man auch jetzt schon im Auto. 😉 Aber es wird so sein, dass die Zeit im Auto für andere Dinge als das Fahren genutzt werden kann.

Spannende Möglichkeiten dürfte es dann auch beim Vertriebskonzept geben. Werden Individuen solche Wägelchen kaufen? Oder wird es eher so sein, dass wir sie für unsere Transportaufgaben per Telefon herbestellen und dann einfach am Zielort stehen lassen?

Ich bin sehr gespannt.

 

3 Antworten auf „Die Zukunft des Autofahrens“

  1. Wie das im Detail funktioniert, wenn man am Ziel angekommen ist und beispielsweise parken möchte, wird nicht gezeigt. (…) Oder wird es eher so sein, dass wir sie für unsere Transportaufgaben per Telefon herbestellen und dann einfach am Zielort stehen lassen?

    Ich glaube, wir können uns noch gar nicht richtig vorstellen, was alles möglich wird, wenn Autos nicht nur Fahrer-frei, sondern gleich gänzlich Insassen-frei werden können.

    Weshalb soll man ein Auto in der Garage haben? Man kann es ja irgendwo hinstellen, und vor der Abreise per Handy zur aktuellen Adresse bestellen.

    Weshalb soll man das Auto am Zielort parken? Man kann ja einfach aussteigen, und es irgend an einen anderen Ort fahren lassen.

    Weshalb soll man überhaupt ein eigenes Auto besitzen, wenn man bei einem System wie Mobility mitmachen kann, mit dem relevanten Unterschied, dass man das Auto weder abholen noch zurückbringen muss, sondern dass es einfach zur korrekten Zeit vor der Tür steht?

    Weshalb muss man überhaupt noch selber mit dem Auto mitfahren, wenn man beispielsweise einkaufen geht, oder jemanden etwas vorbeibringen möchte? Weshalb hat die Migros der Zukunft nicht ein System, bei dem man per Handy bestellt, was man benötigt, und dann das Auto vorbeischickt, um die Sachen abzuholen?

    Und wenn viele Autos gänzlich Fahrerfrei sind, weshalb brauchen sie überhaupt noch Cockpits und Knautschzonen und all die anderen Dinge, die man aktuell so in Autos einbaut? Wie sieht ein Auto aus, welches nicht eineinhalb Tonnen Stahl benötigt, um 80 kg Mensch vor einem Unfall mit 120 auf der Autobahn zu schützen?

  2. Solange noch Autos von Menschen mit im Verkehr sind, wird man wohl auch bei den selbstfahrenden Autos nicht auf Knautschzonen verzichten können.

    Ich denke auch, dass ein Mietmodell für diese Fahrzeuge sehr wahrscheinlich ist. Es gibt eigentlich keinen Grund mehr, selbst ein Auto zu haben. Immer vorausgesetzt, die Verfügbarkeit dieser Wägelchen ist hoch und man hat innert 10 Minuten eins vor der Tür.

    Kurieraufgaben würden sich sehr anbieten. Nur bleibt da natürlich das Problem, das niemand die Dinge auslädt.

    Du hast recht, parkieren muss man das Ding nicht. Aber irgendwo müssen sie dann trotzdem stehen. Immer in Bewegung würden sie wohl zu viel Akku brauchen. Immerhin könnten Parkhäuser und -lücken viel effizienter genutzt werden, weil man ja vorher aussteigt (und die Elektronik sicher besser parken kann).

  3. Solange noch Autos von Menschen mit im Verkehr sind, wird man wohl auch bei den selbstfahrenden Autos nicht auf Knautschzonen verzichten können.

    Glaube ich nicht. Die Rechnung ist doch folgende: wenn ein selbstfahrendes Auto all die Menschen-orientierten Dinge nicht benötigt, wird es statt 1500 kg vielleicht noch 500 kg schwer sein. Damit erübrigen sich Knautschzonen, weil die Autos mit den Fahrern im Vergleich zu den selbstfahrenden Autos so viel schwerer sind, dass die selbstfahrenden Autos bei einem Unfall eh den Grossteil der Beschleunigung absorbieren werden. Oder anders gesagt, wenn ein Lastwagen in einen Golf knallt, ist es für den Lastwagen egal, ob der Golf Knautschzonen hat.

Schreiben Sie einen Kommentar zu amade.ch Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.